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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2024

Für Anfänger und Fortgeschrittene

Einfach glutenfrei backen
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Ich backe schon längere Zeit glutenfrei und habe mir bereits in einigen Backbüchern Inspirationen und Hilfe gesucht. „Einfach glutenfrei backen“ hat mich als erstes über die Optik angesprochen, mir sprangen ...

Ich backe schon längere Zeit glutenfrei und habe mir bereits in einigen Backbüchern Inspirationen und Hilfe gesucht. „Einfach glutenfrei backen“ hat mich als erstes über die Optik angesprochen, mir sprangen die edlen Fotos der kulinarischen Leckereien schnell ins Auge. Aber auch mit der Gestaltung des Innenteils hat man sich Mühe gegeben und präsentiert insgesamt ein hochwertiges Erscheinungsbild, welches den Rezeptteil nicht mit einer überbordenden Bilderflut ertränkt.

Sehr hilfreich fand ich die Anregungen für Mehlmischungen, die besser selbst gemischt, als fertig gekauft werden sollten, empfiehlt die Autorin, was ich aus eigener Erfahrung aber auch bestätigen kann. Die allgemeinen Tipps zum Backen oder die Küchen-Essentials hätte man sich allerdings sparen können, meiner Ansicht nach. Außer, man hat sich noch nie wirklich in die Küche gewagt.

Dafür sind die Rezepte sehr genau beschrieben, mit zusätzlichen Tricks, bzw. Vorschlägen, und Hinweisen zur Haltbarkeit ergänzt. Ich muss allerdings anmerken, dass die, von mir umgehend getesteten, Birne-Schoko-Walnuss-Muffins nicht nach meinem Geschmack waren, da ich sie etwas fade und von der Konsistenz her eher gummiartig fand. Ich muss allerdings zugeben, dass ich zusätzlich vegan backe, somit keine Eier als Bindemittel verwende. Und davon werden hier stets viele benötigt. Die herzhaften Backwaren fand ich von der Auswahl her großartig, wobei ich auf mehr klassische Brotlaibe gehofft hatte.

Doch letzten Endes punktet dieses Backbuch mit seiner wirklich großen Menge an sehr gut erklärten, bodenständigen Rezepten für Glutenallergiker, und eignet sich, meiner Ansicht nach, auch sehr gut als Geschenk. Also, nichts wie ran an den Ofen!

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Warmherzig

Zwei in einem Leben
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Die Lektorin Marnie lebt in London und verbringt die meiste Zeit alleine in ihrem Zuhause. Allerdings will sie nun ihr Leben ändern und der Einsamkeit den Kampf ansagen. Und da gibt es noch Michael, der ...

Die Lektorin Marnie lebt in London und verbringt die meiste Zeit alleine in ihrem Zuhause. Allerdings will sie nun ihr Leben ändern und der Einsamkeit den Kampf ansagen. Und da gibt es noch Michael, der nach einer Scheidung auf ausgedehnten Spaziergängen nach sich selbst sucht. Spannend wird es, als eine gemeinsame Freundin die beiden auf einer Wanderung zusammenbringt, denn das aufeinander Einlassen ist gar nicht so einfach wie gedacht.

Ich war gespannt, welche Form der Autor diesem Verkupplungsversuch geben würde. Denn mal ehrlich, unerhört neu ist die Idee ja nun nicht. So startete ich mit Neugier in die Geschichte und lernte schnell eine reflektierte und mutige Marnie kennen, deren Lebensgefühl sich herrlich authentisch erwies, und die sympathische Mittdreißigerin damit enorm nahbar wirken ließ. Auch Michael gefiel mir gut, allerdings wirkte er auf mich wesentlich zurückhaltender als Marnie. Zwischen den Zeilen spürte man die Verlorenheit der beiden, was jeder auf andere Weise zu kompensieren versuchte und mir damit eine Vielfalt an emotionaler Bandbreite präsentierte. Von humorvollen Dialogen über ernsthafte, bis sehr persönliche Gespräche, war hier so ziemlich alles vertreten, was die Entwicklung des Kennenlernens interessant gestaltete und den Raum zwischen den Protagonisten immer wieder veränderte. Sehr süß fand ich in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, dass sich Marnie und Michael früher schon einmal begegnet waren, aber damals einfach nicht richtig hingeschaut hatten. Letztlich fand ich hier eine bedachtere Methode der Annäherung vor, die nicht mit der ungestümen Leichtigkeit von jungen Erwachsenen vergleichbar war, weil die Vergangenheit der Hauptfiguren bereits tiefe Narben hinterlassen hatten. Die Umstände verzeichneten also eine gewisse Tiefe, deren verletzliche Momente, durchaus passend, mit Mut und Witz verflochten wurden.

Neben David Nicholls unverfälschter Art zu schreiben, mochte ich auch die Struktur der Kapitel, die relativ kurz gehalten wurden und abwechselnd die Gedanken beider Protagonisten aufgriffen. Die Wanderung, die als Haupt-Handlungsschauplatz einigen Raum einnahm, war allerdings nicht so sehr nach meinem Geschmack. Neben Marnies und Michaels eher unspektakulärem Aufeinandertreffen hätte ich mir als Kontrast einen spannenderen Hintergrund gewünscht.

Rückblickend hat der Roman zudem etwas Anlauf gebraucht, bis er mich begeistern konnte. Doch am Ende wird mich "Zwei in einem Leben" gedanklich noch etwas begleiten, woran vor allem die wunderbare Gestaltung der letzten Kapitel großen Anteil hatte. Meiner Meinung nach eine Erzählung, die unterhält und gleichzeitig Herausforderungen des Lebens anklingen lässt. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Guter erster Band mit kleinen Schwächen

Fallen Princess
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Zoey wurde in die Blutlinie der Tuatha De Dannan geboren und besucht daher die Everfall Academy, die auf magisch begabte Schüler spezialisiert ist. Das Erbe ihrer Familie beruft sich vor allem auf die ...

Zoey wurde in die Blutlinie der Tuatha De Dannan geboren und besucht daher die Everfall Academy, die auf magisch begabte Schüler spezialisiert ist. Das Erbe ihrer Familie beruft sich vor allem auf die Kunst des Heilens, worauf sich auch Zoeys Fokus richtet. Doch als sich ihre eigentliche Gabe zeigt, steht ihre Welt Kopf: Sie ist eine Banshee und besitzt dementsprechend Todesmagie! Da ihre Fähigkeiten äußerst selten sind, wird ihr ein Mentor zur Seite gestellt – Dylan, ein Reaper, der seinem Gegenüber mit einer Berührung die Seele entreißen kann, und überdies auch noch geheimnisvoll-attraktiv ist. Doch auch der unerwartete Tod eines Mitschülers beschäftigt Zoey, die mit einer Gruppe Gleichgesinnter Nachforschungen dazu anstellt.

Mona Kasten war für mich bisher immer ein Garant für gute Geschichten, daher freute ich mich sehr über ihre neue Reihe, die sich spannenderweise am irischen Mythos der Tuatha De Danann bedient - und zwar dem eher düsteren Zweig, der sich rund um das Thema des Todes rankt. Die Atmosphäre der Geschichte empfand ich glücklicherweise aber nur stellenweise sehr morbide, meistens bewegten sich die Figuren in freundschaftlich-neugierigen Momenten, wobei sich die Annäherung der Protagonisten vorsichtig und spannend zugleich gestaltete.

Ich habe allerdings etwas Zeit gebraucht, um mich so richtig in der Geschichte einzufinden. Das lag zum Teil am gefühlten Wechsel des Handlungsstrangs, denn Zoeys Entwicklung zur Banshee wurde, meiner Meinung nach, durch die Nachforschungen an Finns Tod etwas vernachlässigt, bzw. unterbrochen, was mich einige Zeit irritierte. Außerdem fand ich keinen richtigen Zugang zur Protagonistin, deren Charakter für mich kein klares Bild ergab. Mit dem aufrichtigen, zurückhaltenden Dylan konnte ich hingegen mehr anfangen, obwohl er eine ziemlich geheimnisvolle Persönlichkeit besaß. Grundsätzlich fehlte mir allerdings eine nähere Beschreibung der magischen Gaben aller Figuren, was meiner Ansicht nach leider nur angerissen wurde. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Zoey und Dylan gefiel mir aber trotzdem sehr gut, denn das Spiel zwischen Vertrauen und Zweifel sorgte für eine durchgehende Spannung, ohne mit irgendwelchen erotischen Szenen aufwarten zu müssen. Als großen Pluspunkt stellte die Autorin Zoey zudem sympathische Freunde zur Seite, die in der Krise Zusammenhalt und zu ihren kraftvollen Fähigkeiten fanden.

Obwohl mir mehr Informationen und Hintergründe hinsichtlich der irischen Mythologie gefallen hätten, hatte ich rückblickend mit „Fallen Princess“ eine prima Lesezeit. So freue ich mich schon jetzt auf Band 2 der Reihe, und damit auf die bereits angedeuteten Geheimnisse und Verschwörungen, deren Aufdeckung bereits mit einem Cliffhanger begann.

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Solider Start in die neue Buchreihe

Kaltblütige Lügen
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Detective Kit McKittrick und ihr Team stehen an der Schwelle eines neuen Mordfalls. Im Stadtpark wird nämlich die Leiche einer jungen blonden Frau gefunden, die mit pinkfarbenen Handschellen gefesselt ...

Detective Kit McKittrick und ihr Team stehen an der Schwelle eines neuen Mordfalls. Im Stadtpark wird nämlich die Leiche einer jungen blonden Frau gefunden, die mit pinkfarbenen Handschellen gefesselt wurde. Dieses Muster kennt die junge Ermittlerin aber bereits. Denn der Serienmörder tötet seit Jahrzehnten – unter anderem vor Jahren auch Kits Schwester Wren. Besessen davon, den Täter endlich zu finden, knöpft sich Kit auch den attraktiven Psychologen Sam vor, der im Rahmen der Ermittlungen plötzlich ziemlich verdächtig wirkt.

Die neue Reihe von Karen Rose kommt vielversprechend daher. Allerdings hat mir in diesem ersten Band das gewisse Etwas gefehlt. Der Spannungsbogen verlief, meiner Wahrnehmung nach, anfangs ziemlich flach und kam erst ab der Mitte des Buches so richtig in Schwung. Dabei kann ich aber nichts gegen die Grundidee des Falls sagen, denn erschreckend war der Hintergrund schon – sogar auf mehreren Ebenen. Doch an den Lesesessel gefesselt hat mich die Geschichte letztlich nicht, obwohl sie sich in gewohnter Manier wunderbar lesen ließ. Es fehlte mir in erster Linie ein echtes Highlight, wobei einige überraschende Momente durchaus vorhanden waren, die mir aber die Brisanz, bzw. die Dringlichkeit der Situation emotional nicht ausreichend vermittelten.

Vielleicht lag es auch an den Protagonisten, in deren Persönlichkeiten mir ein wenig die Leuchtkraft fehlte. Vor allem mit Sam hatte ich so meine Schwierigkeiten, denn er irritierte mich durch seine Instabilität und Unsicherheit, die mir für einen Psychologen absolut unpassend erschien. Obwohl Sam eine Schlüsselrolle innehatte, konnte ich bis zum Schluss kaum Interesse für seine Figur aufbringen. Aber Kit fand ich alleine schon durch ihre Vergangenheit spannend, ihr Werdegang und ihre ungewöhnliche Familie gefielen mir gut. Darüber hinaus zeigte sich mir Kits Charakter in einer bemerkenswerten Mischung, die neben Zielstrebigkeit und Weitsicht, auch diffuse Ängste im emotionalen Bereich beinhaltete. So wirkte die Ermittlerin auf mich auch durchaus authentisch und liebenswert.

Insgesamt hat mich der Start der San-Diego-Reihe aber sehr gut unterhalten. Eine kluge, durchsetzungsfähige Ermittlerin mit Vergangenheit, sympathische Nebenfiguren und eine schockierende Erkenntnis während der Aufdeckung des Mörders, machen mich durchaus neugierig für den zweiten Band der Reihe. Ich freue mich jetzt schon darauf.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Richtig gut ausgeklügelt

Die gute Schwester
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Megan und Leah sind eineiige Zwillingsschwestern. Man könnte meinen, damit wären sie sich sehr verbunden – doch das Gegenteil ist der Fall. Leah ließ sich noch selten eine Chance entgehen, ihrer Schwester ...

Megan und Leah sind eineiige Zwillingsschwestern. Man könnte meinen, damit wären sie sich sehr verbunden – doch das Gegenteil ist der Fall. Leah ließ sich noch selten eine Chance entgehen, ihrer Schwester mit perfiden Spielchen das Leben zur Hölle zu machen. Als Megan Fotos von Leah auf dem Handy ihres Ehemannes Chris entdeckt, sieht sie rot: Ein Treffen mit ihrer Schwester endet daraufhin tödlich. Um den Mord an Leah zu vertuschen, führt Megan nun ein Doppelleben und sieht damit eine Chance, aus ihrer Ehe zu entfliehen. Doch scheinbar kennt sie ihren Mann schlecht...

So spannend sich der Klappentext auch liest, letztlich bin ich mit meiner Meinung zu diesem Thriller nicht ganz klar. Doch grundsätzlich gefiel mir die Idee, die in meinen Augen in der Umsetzung ein paar Schwächen aufwies.

Die Handlung zeigte sich zwar temporeich und geheimnisvoll, meines Erachtens aber gleichzeitig  etwas zu holprig. Beispielsweise hatte ich den Eindruck, die Story wäre schon nach wenigen Kapiteln erzählt gewesen. Ich fühlte mich etwas überfahren von Leahs fiesen Machenschaften und dem Leid, das Megan durch sie erfahren musste. Das Ganze wirkte unwahrscheinlich komprimiert, dass man daraus schon fast ein ganzes Buch hätte schreiben können! Danach folgten Phasen von Megans (Neu-)Orientierung, die ich nicht richtig greifen konnte, da sie sich verwirrend schnell in Leahs Persönlichkeit eingefunden hatte, was meiner Meinung nach gefühlt nicht so recht zu passen schien. Megan wirkte erstaunlicherweise ebenso kalt und psychopathisch wie ihre tote Schwester, nur auf eine andere Art. Ja, im Grunde trifft es einen Kernpunkt, den ein guter Thriller ausmacht, und doch hatte ich das Gefühl, als bekäme ich ein Schleudertrauma vom Lesen. Phasenweise war ich gelangweilt, weil ich die Story als sehr konstruiert wahrnahm, und plötzlich fand ich mich in unglaublich scheußlichen, aber gut ausgeklügelten Momenten wieder.

Trotz allem glänzt dieser Thriller in erster Linie durch seine überraschenden Wendungen, die zugleich die Wahrnehmung aus der Sicht einer jeweils anderen Hauptfigur ins Rampenlicht schob. Ich kam in diesen Momenten aus dem Staunen nicht mehr heraus, da ich nicht dachte, dass die Story nicht mehr niederträchtiger hätte werden können. Konnte sie aber. Mehrmals. Zwischenzeitlich wusste ich dann selbst nicht mehr, wer von den Zwillingen echt ist und wer nicht. Und trotzdem empfand ich manche Phasen als langatmig, und ich ertappte mich zudem dabei, so manche Szene als unglaubwürdig einzustufen.

Die schäbigen Charakterzüge der Protagonisten schienen mir für diese Art Thriller allerdings perfekt. Die Autorin gab hier wirklich alles und verwob Bosheiten auf verschiedenen Ebenen mit Psychospielchen und platzierte sie direkt in die schwarzen Herzen ihrer Figuren.

Das Ende war mir dann etwas zu knapp gehalten, wobei es für das Verständnis und die Klärung der Situation durchaus ausreichte. Atem holen musste ich dann im Grunde genommen nach dem Umblättern der letzten Seiten.

„Die gute Schwester“ markiert eine unglaublich perfide Story, mit überaus überraschenden Wendungen und gemeinen Charakteren, die mich im Laufe der Handlung bis aufs Blut reizten. Dieses Buch hat somit das Prädikat „Psychothriller“ mehr als verdient. Trotzdem war mir die Story in der Summe seltsamerweise nicht rund genug. Allerdings tut dies meiner Leseempfehlung überhaupt keinen Abbruch.

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