Profilbild von Anndlich

Anndlich

Lesejury Star
offline

Anndlich ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anndlich über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2024

Wenn ein Buch dein Leben verändert

Die Goldene Schreibmaschine
0

Emily lebt bei ihren Großeltern, weit weg von ihren Eltern, die gerade im Ausland arbeiten. Eine Situation die ihr nicht leicht fällt und aus der sie gerne entfliehen würde. Dann findet Emily eine geheime ...

Emily lebt bei ihren Großeltern, weit weg von ihren Eltern, die gerade im Ausland arbeiten. Eine Situation die ihr nicht leicht fällt und aus der sie gerne entfliehen würde. Dann findet Emily eine geheime Bibliothek innerhalb der Anna-Amalia-Bibliothek, in der ihre Oma Rosa arbeitet. Emily kann es kaum glauben als sie dort eine wunderschöne goldene Schreibmaschine entdeckt, die scheinbar magische Fähigkeiten hat. Denn Emily kann Bücher verändern und Bücher verändern das Denken der Menschen, damit kann Emily ihre Realität ins positive verändern. Doch auch ihr Lehrer Dr. Dresskau weiß von der goldenen Schreibmaschine und setzt alles daran, um an den Schlüssel zur geheimen Bibliothek und damit an die Macht zu kommen. Kann Emily Dresskaus Pläne verhindern?

Die goldene Schreibmaschine von Carsten Henn ist ein magisches Kinderbuch für Kinder ab zehn Jahren, das ich jedoch uneingeschränkt auch Erwachsenen ans Herz legen würden, denn es beinhaltet eine tolle Geschichte mit wunderschönen Botschaften, die ans Herz gehen und das obwohl ich zu Beginn die Charakterzeichnung Dr. Dresskaus deutlich überzogen fand. Die passt aber am Ende in die Geschichte und vor allem, ist die überspitze Darstellung wohl leider doch recht häufig etwas, das Lehrer:innen bei ihren Schüler:innen auslösen (wenn auch hoffentlich nicht durch solch offensichtliches Fehlverhalten).

Die weiteren Charakterzeichnungen gefielen mir hingegen ausgesprochen gut. Emily ist ein ordnungsliebendes Mädchen, das zusammen mit ihren besten Freunden Frederick, einen absoluten SciFi-Fan und Charly, einem Mädchen, dass Gefühle schmecken kann, in eine Klasse geht und dort eher zu den unbeliebten Mädchen gehört. Gerne wäre sie beliebter, auch bei den Lehrern, aber vor allem bei Lasse und Zoe. Auch außerhalb der Schule hätte Emily gerne ein anderes Leben, sie liebt zwar ihre Großeltern, aber würde viel lieber bei ihren Eltern wohnen und sie nicht nur über die Videoanrufe sehen. All das scheint plötzlich möglich, denn mit der goldenen Schreibmaschine kann Emily die Realität verändern. Aber ist die eigene Realität wirklich besser, wenn man alles hat, was man sich erträumt?

Die goldene Schreibmaschine bietet so viel zum Nachdenken und vermittelt wie wertvoll das eigene Leben ist, das nicht immer perfekt sein muss, um einem Glück zu schenken. Es zeigt auch das magische Band einer guten Freundschaft mit Freunden, die immer zu einem stehen und es zeigt, dass man sein kann, wer man will!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.10.2024

Schimmerndes Paris

Birds of Paris – Das magische Pendel
0

Schon wieder muss Léa sich in einer neuer Stadt zurecht finden, diesmal in Paris. Eine neue Chance für sie, endlich Freunde zu finden, wenn sie nur wüsste, wie das geht. Im Garten von Notre-Dame trifft ...

Schon wieder muss Léa sich in einer neuer Stadt zurecht finden, diesmal in Paris. Eine neue Chance für sie, endlich Freunde zu finden, wenn sie nur wüsste, wie das geht. Im Garten von Notre-Dame trifft Léa auf ein mysteriöses Mädchen, das scheinbar mit einer Taube spricht. Léa folgt ihr und Alex führt Léa in eine magische Welt ein. Bei Alex Clique fühlt Léa das erste Mal, was Freundschaft bedeutet. Doch Alex ist verschwunden und die Kinder müssen sich auf eine gefährliche Suche machen. Geht Léa diese Gefahren ein oder bleibt sie auch in Paris ohne Freunde?

Das magische Pendel von Kathrin Tordasi ist der erste Band der magischen Birds of Paris-Reihe. Gemeinsam mit Léa, Alex, Ari, Roux und Coralie entdecken wir in dieser Reihe alle Seiten Paris’ und vor allem den magischen Blick auf die Welt. Tordasi schafft es eine tolle Welt aufzubauen und von der ersten Seite an eine spannende Geschichte zu erschaffen, deren Spannung sich immer weiter steigert. Ein Buch, das man kaum aus den Händen legen möchte.

Léa und die vier Straßenkinder weisen alle unterschiedliche Charaktere auf und trotzdem kann man sich mit allen identifizieren und eine Sympathie zu ihnen aufbauen. Da wir die Geschichte hauptsächlich aus Léas Perspektive erleben - nur in wenigen Kapiteln wechseln wir zu Roux - ist die Verbindung zu ihr natürlich am größten. Besonders schön empfand ich die Umschreibung von Gefühlen, die Tordasi auch auf eine körperliche Ebene führt und dadurch sehr greifbar macht.

Außerdem wird nicht nur die Welt magisch beschrieben, sondern auch das Band der Freundschaft. Selten konnte mich eine Gruppe an Freunden emotional so stark berühren. Die vier Straßenkinder und Léa zeigen, was Freundschaft ausmacht, welche Gefühle sie auslösen und dass man in einer Freundschaft nicht funktionieren muss, sondern Rücksichtnahme und Verständnis ein wichtiger Faktor einer guten Freundschaft sind.

Wie bereits erwähnt weist die Geschichte viel Spannung und Höhepunkt vor und die Hauptstory ist inhaltlich abgeschlossen. Gegen Ende gibt es dann jedoch Aspekte, die eröffnet werden und einen gespannt auf den zweiten Teil warten lassen. Wie geht es mit Léa, Ari, Alex, Coralie und Roux weiter? Wird das nächste Buch aus einer anderen Perspektive geschrieben? Fragen über Fragen, die mich voller Vorfreude auf den nächsten Band warten lassen.

Die kleinen Zeichnungen des Illustrators Heiko Hentschel am Anfang eines Kapitels waren auch sehr geschickt eingebaut, denn sie haben Vorfreude auf das nächste Kapitel geweckt. Eine tolle Idee, doch besonders herausheben muss ich das Cover, das kaum besser zur Geschichte passen könnte. Die Schimmeroptik des Covers ist einfach wundervoll!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2024

Tierische Freundschaft

Pino – Ein Abenteuer auf vier Pfoten
0

Janne und Pino werden ein Wochenende alleine zuhause verbringen, weil sie ihrer Mutter ein Entspannungswochenende gönnen und vor allem Pino freut sich auf die Zeit alleine mit seinem großen Bruder. Doch ...

Janne und Pino werden ein Wochenende alleine zuhause verbringen, weil sie ihrer Mutter ein Entspannungswochenende gönnen und vor allem Pino freut sich auf die Zeit alleine mit seinem großen Bruder. Doch im Gegensatz zu Pino möchte Janne nicht mit seinem kleinen Bruder spielen, sondern viel lieber chillen. Im Eifer des Gefechts bekommt Pino die Tür an den Kopf und als Pino wieder aufwacht, sieht die Welt plötzlich ganz anders aus. Ein anderer Duft, eine andere Perspektive und er trägt ein dichtes Fell am ganzen Körper. Pino hat sich in einen kleinen Hund verwandelt. Panisch rennt Pino in die Großstadt und trifft dort auf die Straßenkatze Fritzi, die Pino dabei behilflich sein möchte, wieder ein Mensch zu werden. Gemeinsam mit Fritzi macht Pino sich auf die Suche nach dem magischen Wesen, das ihnen dabei behilflich sein soll.

Pino - Ein Abenteuer auf vier Pfoten von Annika Scheffel ist ein tierisches Abenteuer zum Vorlesen, aber auch um die ersten eigenen Leseerfahrungen zu sammeln und neben den Spaß, den es inhaltlich vermittelt, weil man mit dem kleinen Pino mitfiebert, übermittelt es auch schöne Werte.

Pino zeigt das starke Band zwischen Geschwister, das während des Erwachsenwerdens auch manchmal belastet wird und dennoch zusammengehört und zeigt, dass man vorsichtig mit seinen Wünschen sein sollte, denn schnell kann sich alles ändern. Es zeigt aber auch, dass es ganz normal ist, dass man mal keine Lust hat mit dem Gegenüber Zeit zu verbringen und dass dies viel mehr an dem eigenen Wohlbefinden liegt, als am Gegenüber. Diese Reflexion findet in diesem Buch statt und gibt eine Basis, über die Erwachsene aufgrund des Buches mit ihren Kindern reden können. Neben der Beziehung und Liebe zwischen Geschwistern findet aber auch Freundschaft und Selbstfindung einen großen Platz in der Geschichte.

Pino - Ein Abenteuer auf vier Pfoten konnte mich in jeglicher Hinsicht überzeugen und lege ich vor allem denjenigen ans Herz, deren Kinder gerade auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen sind, weswegen das eine ggf. auch mal Zeit für sich braucht. Für diese Entwicklung wird in diesem Buch Verständnis aufgebracht und eine Tür aufgemacht, um Kindern die unterschiedlichen Gefühlssituationen nahezubringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2024

Alice Tonks und das Switchen

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks
0

Alice verbringt die Zeit vor ihrem ersten Schultag in Pebbleton am Strand, dort wird sie von Agent T, einer Möwe, angesprochen. Eine Möwe die Sprechen kann? Nein, Alice Tonks ist diejenige mit den besonderen ...

Alice verbringt die Zeit vor ihrem ersten Schultag in Pebbleton am Strand, dort wird sie von Agent T, einer Möwe, angesprochen. Eine Möwe die Sprechen kann? Nein, Alice Tonks ist diejenige mit den besonderen Fähigkeiten, denn sie kann mit Tieren sprechen und das war ihr bis zum heutigen Tag absolut nicht bewusst. Agent T bittet Alice um Hilfe, denn immer mehr Tiere verschwinden spurlos und die Tiere wissen sich nicht mehr zu helfen. Die Möwe lässt Alice wissen, dass sie niemanden Vertrauen darf, ein schwieriger Start an der neuen Schule scheint vorprogrammiert zu sein. Ihre Mitschüler Tim und Ottie werden zu ihren Freunden, doch die Mahnung der Möwe bleibt Alice im Kopf und sie fragt sich, wem sie wirklich vertrauen kann, um den Tierdieb zu finden und den Tieren zu helfen.

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks von Emily Kenny setzt den Fokus auf das autistische Mädchen Alice Tonks, das mit ihren besonderen Fähigkeiten eine neue Welt entdeckt.

Bereits die ersten Seiten von Alice Tonks konnte mich packen, denn schnell wir klar, dass das Mädchen (und alle anderen Charaktere) auch mal „falsch“ agieren und dass das okay ist, denn Menschen machen Fehler, wichtig ist, wie man mit diesen umgeht. Sich für seine eigenen Fehler zu entschuldigen ist wichtig und das wird hier vermittelt.

Schnell hat sich herausgestellt, dass diese besondere Kommunikation und Wertevermittlung deutlich weitergeht. Emily Kenny macht auf psychische Krankheiten aufmerksam und sensibilisiert für diese, ebenso findet Autismus seinen Weg in dieses Buch. Wobei die Aufmerksamkeit nicht stark darauf gerichtet wird und man manche Dinge erst rückblickend als Anzeichen für Alices Autismus wahrnimmt.

Außergewöhnlich stark ist die Protagonistin, die aufgrund ihrer tollen Einstellung zum Leben und zur Freundschaft unglaublich sympathisch wirkt. Ihr Verhalten ist vorbildlich, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern durch eine unfassbar reflektierte Weise. Die Werte von Freundschaft werden besonders hervorgehoben und das obwohl nicht alles rund läuft, aber Alice Tonks zeigt, dass man auch zu Freunden steht, wenn sie gerade nicht anwesend sind.

Die Geschichte selbst ist interessant und weist auf den letzten Seiten nochmal ordentlich Spannung auf, geübte Leser:innen dürften der Lösung relativ schnell auf die Schliche kommen, was das Buch aber nicht weniger interessant macht. Ab und an wurde der Logik etwas die Freiheit gegeben, das hat mich aufgrund des Settings - mit Tieren sprechen ist logisch auch nicht begründbar - aber nicht bemerkbar gestört, sodass der Lesespaß weiterhin sehr hoch war.

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks hat unheimlich viel Spaß gemacht und eine schöne, gemütliche Welt erschaffen. Grundsätzlich ist die Geschichte abgeschlossen, der ein oder andere Aspekt lässt aber auf eine Fortsetzung hoffen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2024

Kleine Insekten ganz Groß

Von Angesicht zu Angesicht
0

Die Autoren Dominik Eulberg, Thomas Hörren und Thorben Danke haben ein einmaliges Buch erschaffen, das durch unglaubliche Mikro- und Makrofotografien zu beeindrucken weiß und neben der atemberaubenden ...

Die Autoren Dominik Eulberg, Thomas Hörren und Thorben Danke haben ein einmaliges Buch erschaffen, das durch unglaubliche Mikro- und Makrofotografien zu beeindrucken weiß und neben der atemberaubenden Aufnahmen auch mit Wissen glänzt.

Auf knapp 200 Seiten werden wir in die Welt der kleinen Insekten eingeführt und bekommen Informationen über die Diversität der Insektenwelt, die sich in 30 Insektenordnungen einteilt, aber in deutlich mehr Insektenarten. Wissen, das man sicherlich erahnt, aber durch dieses Buch nochmal anschaulich dargestellt bekommt, sodass die Dimensionen greifbarer sind.

Von Angesicht zu Angesicht schafft es, dass sich der Blickwinkel auf die Welt verändert und die Kleinen zu den ganz Großen werden. Ich gehe nach Beenden des Buchs auf jeden Fall aufmerksamer durch die Insektenwelt und nehme nun die Vielfalt dieser ganz anders wahr. Jede Seite übt eine unbeschreibliche Faszination aus und wird auch nach Beenden immer wieder durchgeblättert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere