Dunkle Magie, gefährliche Monster und eine Hexe ohne Schatten
Tage einer HexeAlles beginnt mit einem Fremden in der Schenke in der Neujahrsnacht und einem Moment der Verzweiflung, indem die Hexe Kosara eine spontane Entscheidung trifft, die sich als fataler Fehler herausstellt.
Die ...
Alles beginnt mit einem Fremden in der Schenke in der Neujahrsnacht und einem Moment der Verzweiflung, indem die Hexe Kosara eine spontane Entscheidung trifft, die sich als fataler Fehler herausstellt.
Die limitierte Erstauflage mit farbigen Buchschnitt ist ein Blickfang. Der Inhalt konnte mich aber noch mehr überzeugen, was dieses Buch zu einem richtigen Schmucksstück für mich macht.
Besonders die erste Hälfte habe ich sehr genossen, weil Kosara unvorhersehbar agiert, versucht, ihren Fehler wieder gut zu machen, und man die aufgeladene Atmosphäre, das wechselnde Setting und die eigenwilligen Charaktere zum ersten Mal erleben kann. Dann wird es deutlich düsterer und es zeichnet sich ab, wo die „Ermittlungen“ hin gehen werden, wobei Inspektor Asen Bacharow und Kosara eine tolle Dynamik haben. Generell mag ich den Humor sehr, weil er den Ernst und die Bedrohlichkeit aus so mancher Lage nimmt.
Kosara lebt in Chernograd, einer finsteren und trostlosen Stadt, die für zwölf Tage im Jahr ein leichtes Opfer für Monster wird. Kosara sieht es als ihre Pflicht, den Menschen in dieser Zeit zu helfen und die Monster zu bekämpfen. Dass sie sich nur für eine mittelmäßige Hexe hält und die Stimme des Zmey, der Zar der Monster, sie in ihrem Kopf kontinuierlich entmutigt, ist wenig hilfreich.
Kosara ist eine geheimnisvolle Figur (nicht nur sie) mit viel emotionalem Gepäck, denn erst mit der Zeit offenbart sich, was sie und der Zmey verbindet und was mit ihrer Schwester passiert ist. Von einer Mauer getrennt, befindet sich die Stadt Belograd auf der anderen Seite. Hier herrscht Frieden und Wohlstand, erkauft mit dem Leid der Chernograder. Ich fand es spannend, Kosara und Asen durch diese zwölf „Schmutzigen Tage“ und ihr monstermäßiges Abenteurer zu begleiten und habe mitgefiebert, besonders zum Schluss. Erst nach den letzten Seiten wurde mir klar, dass es eine Fortsetzung gibt und «Das Hexenkompendium der Monster» als Duologie angelegt ist. Das Ende kommt aber ohne Cliffhanger aus, jedoch möchte ich gern erfahren, wie es weitergeht. Ich freue mich auf die Fortsetzung und werde diesen Fantasy-Knüller weiterempfehlen. Im Anschluss an den Epilog findet sich übrigens das Hexenkompendium der Monster, denn niemand kennt die Schwächen der Monster besser als eine Hexe.