Als ich von oben bis unten klitschnass und mit drei abgeschlagenen Köpfen einer Hydra in der Höhle meiner Tanten erschien, erhellten sich sofort ihre alterslosen Gesichter. Ihr begeistertes Gekreische hallte von den nackten Steinwänden wider und bohrte sich wie Eiszapfen in meinen Gehörgang. - Seite 9
Auf "Goddess of Fury: Dein Herz so steinern" habe ich mich schon gefreut, als ich das erste Mal von Teresa Sporrer von der Idee gehört habe. Kaum war es möglich, das Buch vorzubestellen, habe ich es vorbestellt. Als mich Teresa dann vor Kurzem gefragt hat, ob ich das Buch vorab lesen möchte, habe ich mich so unfassbar gefreut und natürlich sofort ja gesagt.
Euryale ist die Tochter einer Göttin, die nach London geschickt wurde, um eine durchlässige Stelle des Styx zu suchen und zu versiegeln, bevor die Welt der Sterblichen in Gefahr gerät. Das soll ihre letzte Prüfung sein, um endlich eine Furie zu werden. Doch nach außen hin sucht sie einen Ehemann und muss sich auf den verschiedensten Bällen sehen lassen. Dort begegnet sie Deacon, mit dem sie sich ständig zofft. Unerwartet wird er zu einer großen Hilfe, denn er kann die Lebensfäden der Menschen sehen. Gemeinsam machen sie sich also an den Auftrag und kommen sich dabei näher. Schon bald muss sich Euryale fragen, ob ihr Plan, zur Furie zu werden, überhaupt noch das ist, was sie wirklich will.
Ich habe mich so sehr auf dieses Buch gefreut und noch so viel mehr über das Angebot, es vorab lesen zu dürfen, das glaubt ihr gar nicht. Die Mischung aus griechischer Mythologie mit dem viktorianischen London fand ich so spannend und ich war so neugierig, was Teresa hier gezaubert hat.
Ihr Schreibstil las sich wie üblich einfach wundervoll und flüssig. Ich liebe ihren Stil sehr und ihr Humor trifft ganz genau meinen Geschmack - auch hier gab es einige Stellen, die ich mir markiert habe, weil ich sie entweder echt lustig oder besonders schön geschrieben fand.
Ein cooles Detail sind die Kapitelüberschriften, die mir wirklich gut gefallen haben.
Sie erzählt die Geschichte aus Sicht von Euryale im Ich-Erzähler. Euryale gefiel mir als Protagonistin direkt sehr, sehr gut. Für die Zeit, in der das Buch spielt, ist sie eine untypische Person: Sie ist tough, kann kämpfen, hat öfter mal eine große Klappe, sie hält sich nicht an Verhaltensregeln für junge Frauen im viktorianischen London, lebt ihre Sexualität aus. Sie war mir direkt sympathisch und ich konnte mich wunderbar in sie hineindenken. Auch Deacon fand ich toll. Er ist ein angehender Geschichtsprofessor und er und Euryale gefielen mir zusammen einfach so unfassbar gut. Ich habe die Dynamik so geliebt, ihre Wortgefechte, wie sie miteinander umgegangen sind. Ahhh! Man merkt einfach, dass Teresa Sporrer es wirklich drauf hat, tolle Charaktere zu erschaffen.
Aber nicht nur die Charaktere hat sie drauf, auch die Story war grandios. In "Goddess of Fury: Dein Herz so steinern" gibt es nicht nur prunkvolle Bälle im viktorianischen London, sondern auch spannende Kämpfe mit verschiedenen Elementen aus der griechischen Mythologie. Zwischendurch lese ich total gerne Regency Romance und noch dazu liebe ich Bücher, die griechische Mythologie beinhalten - die Mischung klang also perfekt für mich!
Die Umsetzung konnte nicht nur all meine Erwartungen an das Buch erfüllen, sie wurden übertroffen. Es ist so spannend, ich habe so sehr mitgefiebert und Teresa Sporrer konnte mich mit den Twists sehr überraschen. Wow. Auch die Lovestory ist in meinen Augen einfach wunderbar und ich wurde so sehr mitgerissen, habe so mitgefühlt, hatte Spaß. Innerhalb von (ich glaube) zwei Tagen hatte ich das Buch verschlungen.
"Goddess of Fury: Dein Herz so steinern" ist der Auftakt einer Dilogie und das Ende macht so unfassbar neugierig auf den zweiten Band, der Cliffhanger ist wirklich gemein. Ich kann es kaum erwarten, weiterzulesen!
Mein Fazit:
Mit "Goddess of Fury: Dein Herz so steinern" konnte mich Teresa Sporrer erneut vollkommen überzeugen. Ich habe das Buch geliebt, die Mischung aus dem Setting im viktorianischen London, zwischen Prunk und Bällen, mit der griechischen Mythologie und den echt starken Charakteren war genau meins - ich habe so mitgefiebert, so gelacht, konnte das Buch nicht zur Seite legen. Ein wirklich grandioser Auftakt für die Dilogie!