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Veröffentlicht am 02.04.2019

Brandaktuell, packend & spannend bis zum Schluss.

Die Akte Rosenrot
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"Die Akte Rosenrot" von Astrid Korten

Zu Anfang möchte ich sagen, dass dies mein erstes Buch der Autorin war, welches ich und wenige andere buchbegeisterte Menschen vorab lesen durften - dafür ein großes ...

"Die Akte Rosenrot" von Astrid Korten

Zu Anfang möchte ich sagen, dass dies mein erstes Buch der Autorin war, welches ich und wenige andere buchbegeisterte Menschen vorab lesen durften - dafür ein großes Danke!
Aber war dieser erste Kontakt mit der Autorin mein letzter?
Lest selbst:

Worum geht es in diesem Politthriller, auf dessen blauen Cover eine Rose prangt?
Der Hauptprotagonist, ein ehemaliger erfolgreicher Profiler beim BKA Berlin, Ibsen Bach, wird nach einem schweren Unfall, von dem er neben einem großen Verlust auch Schmerzen und ungewöhnliche Eigenarten zurückbehalten hat, in den Innendienst versetzt. Nach einigen Jahren bekommt er, wenn auch nicht aufgrund erfreulicher Nachrichten, wie z.B. seiner vollständigen Genesung der Unfallschäden, die Möglichkeit aktiv an einem Fall mitzuarbeiten:
An einem Tatort in Moskau wurde eine Nachricht hinterlegt - speziell adressiert an Ibsen.
Eine Reihe symbolischer Mordfälle beginnt - oder ist es möglich das sie weitergeht und nie beendet war? Wieso kommt die Art der Tötung Ibsen so bekannt vor?
Und wieso ist der ehemalige Profiler persönlich involviert?
Welche Verbindung besteht zwischen dem Täter & ihm?

"Die Akte Rosenrot" behandelt ungeschönt jedoch realistisch ein gewagtes, aktuelles Thema.
Von Beginn an hat mich das Buch gefesselt, tatsächlich nahm ich sogar den einen oder anderen Termin verspätet wahr, weil ich nicht aufhören wollte zu lesen. Und auch beim pausieren blieb dieser Thriller in meinem Kopf. Oft habe ich darüber nachgedacht, gekniffelt und zittrig gewartet, bis ich endlich weiter lesen konnte.
Trotz wirr wirkender Vernetzungen hatte ich keine Probleme an der Geschichte dranzubleiben. Obwohl der Einstieg in dieses spannungsgeladene Leseabenteuer mit einigen Namen und scheinbar unzusammenhängender Teilabschnitte beginnt, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten mich in die Geschichte einzufinden. Mein Interesse wurde dadurch nur weiter angeregt, denn diese gestreuten Puzzleteile müssen sich doch irgendwo auf den nächsten Seiten, zum richtigen Zeitpunkt schlüssig in die Geschichte einfügen können!?
Weder die russischen Namen noch die einzelnen Fachbegriffe stoppten meinen Lesefluss, da der gesamte Schreibstil unkompliziert gehalten wurde. Die einzelnen Kapitel sind zum Teil kurz, vielleicht um dem Leser so die Möglichkeit zu geben, das Buch bedenkenlos zur Seite legen zu können, um durchzuatmen? Zudem sind sie mit knappen Überschriften sowie Ort und Datum betitelt, was ein unkompliziertes zurechtfinden ermöglicht, da die Handlung in diesem intensiven Politthriller sowohl in Moskau als auch in Deutschland stattfindet und die Protagonisten oftmals pendeln. Sehr positiv ist mir aufgefallen das kein Kapitel den Zweck erfüllt lediglich als eine Art "Füllmaterial" zu fungieren, jedes ist - früher oder später - relevant um zu verstehen, dadurch kommt es beim lesen zu keiner Langatmigkeit oder dem aufnehmen unwichtiger Zeilen.
Die Nebendarsteller sind gut ausgearbeitet, sodass ich sie mir vor Augen führen konnte. Oftmals rücken andere Charaktere zu sehr in den Hintergrund, werden nur kurz angeschnitten, oberflächlich beschrieben, was zu meiner Freude in "Die Akte Rosenrot" nicht der Fall war. Durch äußerliche Beschreibungen, die Wahrnehmung von Ibsen oder das Betrachten einer Situation aus der Sicht eines anderen Protagonisten, zum Beispiel aus dem Blickwinkel von Dimitri oder Leo, wurde auf andere Figuren großartig eingegangen, was meiner Ansicht nach dem Leser intensiver die Möglichkeit bietet in eine Geschichte einzutauchen sowie mitzufühlen, - zu leiden und zu - fiebern.
Die detaillierten Schilderungen von unvorstellbar grausamen Szenarien wurden nicht klischeehaft oder altbacken übernommen. Durch den mysteriösen Täter, der jeder sein könnte, bleibt die Geschichte bis zum Ende, oft nervenzerreißend, spannend. Aufgrund der vielen Fährten, der Andeutungen & Verknüpfungen lässt Astrid Korten es nicht zu, dass dem Leser Neugier und Interesse abhandenkommen, die Fragen nach dem Täter und den Zusammenhängen verfrüht beantwortet werden oder auch nur ein Funken Langeweile aufkeimen könnte.

Beeindruckt hat mich auch das Nachwort, welches deutlich zeigt das Frau Korten für dieses aufklärende Werk engagiert recherchierte. Für diesen brisanten Einblick, welcher unter Anderem mit hoher Wahrscheinlichkeit Leidenschaft & Mut benötigte sowie schlaflose Nächte forderte, in ein Thema, das sich kaum jemand derart ungeschönt öffentlich anzusprechen traut, erhält die Autorin meinen größten Respekt - ebenso wie ehrliche Begeisterung für das entstandene Buch.

Nach dem Beenden dieses mitreißenden Thrillers blieben - neben einem mulmigen Gefühl - für mich fast so viele Fragen offen, wie jahrelang für den Hauptprotagonist Ibsen Bach:
War oder ist das selbst heute noch die grausame Realität, die hinter den verschwiegenen Mauern der stets lächelnden Politik herrscht?
Was ist letztendlich die Wahrheit um Lara und was hat es mit dem Kind, welches Ibsen auf dem Foto nicht wahrnimmt, auf sich?
Wird es eine Fortsetzung des Grauens geben?

Und wird Astrid Korten meine Neugier befriedigen?

Falls sie es wagt die übrigen Protagonisten noch einmal mit diesem Gräuel zu konfrontieren, sie noch einmal in die Abgründe des Systems tauchen zu lassen werde ich definitiv eine der ersten sein, die dafür Schlange stehen!

Fazit:
Ein erschreckender Politthriller, der aufgrund seines eigentlichen Themas zum nachdenken anregt. Lektüre, welche man nach Beendigung augenblicklich vergisst, kann kein allzu bereicherndes Buch gewesen sein - ich kann euch sagen, dass dies hier definitiv nicht der Fall ist. Dieses packende Werk beschäftigt mich auch jetzt noch und ist meine persönliche Leseempfehlung!

Das erste Buch von Astrid Korten, ja - definitiv aber nicht das Letzte!

Veröffentlicht am 25.10.2024

Tragisch und absolut wichtig.

Die Nacht der Bärin
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„Die Nacht der Bärin“ ist ein ergreifender Roman, in dem Kira Mohn auf zwei Zeitsträngen eine Tragödie erzählt, die tief bewegt, Gänsehaut beschert und echt ist. Eine, die für so viele, zu viele Menschen ...

„Die Nacht der Bärin“ ist ein ergreifender Roman, in dem Kira Mohn auf zwei Zeitsträngen eine Tragödie erzählt, die tief bewegt, Gänsehaut beschert und echt ist. Eine, die für so viele, zu viele Menschen Alltag ist …

Jule fährt eines Abends los, um in dem Haus ihrer Eltern zur Ruhe zu kommen. Denn bei Jasper konnte sie keine Sekunde länger bleiben. Nicht nachdem, was er getan hat. …
Doch schon am nächsten Morgen wühlt die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter die Gemüter auf. Jedenfalls sollte sie das, aber abgesehen eines Moments des Schocks im Gesicht ihrer Mama bleibt diese reglos. Wie eh und je. Und Jule? Für sie war Marjanna Siegburg lediglich „Eine Karte von Oma“, hat sie nie kennengelernt und weiß nichts über jene Frau. Das ändert sich nun, da die 26-Jährige beginnt, das Verhältnis zwischen Anna und der Verstorbenen, die Geschichte der beiden und ihre eigene Beziehung zu diesen zu hinterfragen.
Wer hätte ahnen können, welche Tragik sich im Stammbaum der Siegburgs findet, welche Abgründe und erschreckenden Wahrheiten?

Dass Mohn zu „ungemütlichen“ Themen greift, ist nicht neu, und doch ist „Die Nacht der Bärin“ anders. Schmerzhafter. Tiefsinniger. Realer.
Während wir in der Gegenwart Jule einerseits dabei begleiten, das in ihrer Beziehung Geschehene zu realisieren und einzuordnen, sind wir andererseits zugleich mitten in ihren Fragen und Vermutungen, die Anna betreffen. Da der zweite Zeitstrang zu deren Kindheit führt, ist es für die LeserInnen leichter, sich von dunklen Vorahnungen leiten zu lassen – doch das Ausmaß dessen, was sich langsam entspinnt, welche Grausamkeit und Traumas in den Ereignissen vor über drei Jahrzehnten stecken, war unerwarteter Natur; Nichts, worauf man sich hätte vorbereiten können.
Im Jetzt ertappen wir die Grafikerin dabei, wie sie versucht, Schrecken und Angst hinter leisen Rechtfertigungen zu verstecken, Erklärungen zu finden. Denn Jasper war noch nie so, und was, wenn es nur dieses eine Mal war?! … Um sich nicht mit der gemeinsamen Zukunft und dem in ihr herrschenden Zwiespalt auseinandersetzen zu müssen, stürzt sich Jule in die Vergangenheit. Drängt nach Antworten und begibt sich letztlich selbst auf die Suche. ... Hofft vielleicht, nach dem, was auch immer sie aufdecken mag, selbst klarer zu sehen.

Durch den Wechsel der Perspektiven, halbgare Antworten und die Stimmungsumschwünge seitens Jules Mutter; die mitschwingende Bedrohung und die erdrückende Anspannung in den Rückblenden verliert die Handlung zu keiner Zeit an Intensität.
Wir finden authentische Reaktionen, herzzerbrechende Augenblicke, stummes Leiden und Konsequenzen – gesellschaftlich verpönt, doch … Kiras Stil ist einfach gehalten, nicht gänzlich frei von Distanz, die der Tragweite dessen, was am Grunde von Verdrängung liegt, angemessen ist. Oft finden sich aussagekräftige Beschreibungen, die die Kehle eng werden lassen, Bedauern entfachen, pure Emotionen. Momente, die mir nur zu bekannt waren, die mich das Buch kurz zur Seite legen ließen, um eigenen Erinnerungen zu entkommen. Sich dem Schmerz, der Gefahr zwischen den Seiten, zu entziehen, ist unmöglich.

Obgleich ich diesen Roman samt Nachwort und Danksagung uneingeschränkt empfehlen möchte, weiß ich nicht, wie ich Jules Verhalten letztlich empfinde(n soll). Denn so nachvollziehbar der Drang ist, der Lebensgeschichte ihrer Mutter auf den Grund zu gehen, „verstehen zu wollen“, so übergriffig schien es mir, sich dem Wunsch von Anna, die damaligen Ereignisse ruhen zu lassen, zu widersetzen und in dem Morast zu graben. Abgesehen von diesem Punkt, den ich im Zwiespalt betrachte, der aber nötig ist, um die Handlung voranzutreiben, ist „Die Nacht der Bärin“ ein Buch von Wichtigkeit; eines, das von einer Autorin verfasst wurde, die hinschaut, nicht vor unbequemen Wahrheiten zurückschreckt. Die mutig ist. Danke.

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Veröffentlicht am 11.10.2024

Zum letzten Mal zurück nach Sweet Springs…

Rough Like Rayne - Kentucky Love
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Mit „𝐑𝐨𝐮𝐠𝐡 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐑𝐚𝐲𝐧𝐞“ endet die humorvolle Romance-Reihe „𝗞𝗲𝗻𝘁𝘂𝗰𝗸𝘆 𝗟𝗼𝘃𝗲“ von Yvonne Westphal – und was soll ich anderes sagen, außer, dass ich traurig darüber bin, die Kleinstadt samt ihrer heißen Männer ...


Mit „𝐑𝐨𝐮𝐠𝐡 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐑𝐚𝐲𝐧𝐞“ endet die humorvolle Romance-Reihe „𝗞𝗲𝗻𝘁𝘂𝗰𝗸𝘆 𝗟𝗼𝘃𝗲“ von Yvonne Westphal – und was soll ich anderes sagen, außer, dass ich traurig darüber bin, die Kleinstadt samt ihrer heißen Männer und taffen Frauen verlassen zu müssen? Im Finale lernen wir den verschlossenen, stillen Jax endlich näher kennen – sehr nah. Dass der attraktive Mechatroniker die Geschwindigkeit liebt, Motoren sein Element sind, haben wir in den Vorgängern bereits herausgefunden. Doch nun sehen wir einen Teil von ihm, der überrascht: Jax ist pragmatisch, hochintelligent und belesen, ein charmanter Gesundheitsfanatiker und ein ehemals erfolgreicher NASCAR-Rennfahrer. Seine Bekanntheit kommt ihm als Initiator eines aufsehenerregenden Charity-Racing-Events zugute. Dass das diesjährige SSRF anders werden wird, ist augenblicklich klar, als Renée auf der Bildfläche auftaucht, doch wie stark sich Jax' ernstes Leben in wenigen Wochen verändert – damit hat wohl niemand gerechnet. Renée Duvrai hat es als Frau in einer Männerdomäne und Tochter einer Racing-Legende nicht leicht – weder in der Firma, die eigentlich ihrer Führung obliegt, noch in der Öffentlichkeit lässt ihr Vater zu, dass Renée sich behauptet und Entscheidungen trifft. Als Ricky auf die Idee kommt, seine Tochter inkl. Unternehmen zu „verscherbeln“, kommen ihr Jax Rayne und seine verrückte Idee nur recht.
Doch Gefühle sind unberechenbar und Geheimnisse bleiben nur selten für immer verborgen. …

Yvonne Westphals Stil ist wie gewohnt authentisch und sehr humorvoll. Neben einer Menge Witz finden sich auch dieses Mal ernste Themen, die mit viel Einfühlungsvermögen behandelt werden. Innerhalb der spaßig-sinnlichen Handlung weist die Autorin auf das mangelhafte Gesundheitssystem der Staaten hin, erinnert an unsere eigene Sterblichkeit sowie die Kostbarkeit des Lebens und macht auf chronische Erkrankungen, jene, die im Verborgenen wüten, aufmerksam. Obgleich sich Westphal nicht an Nebensächlichkeiten aufhält, wurde der Verlauf mit Details und die Figuren mit Tiefe bestückt. Während aus einer flüchtigen Begegnung auf dem Highway mehrere werden, die Anziehung zwischen den Protagonisten sofort präsent ist und nicht lange gefackelt wird, sich die beiden körperlich und emotional immer näher kommen und im Hintergrund die Vorbereitungen für das Rennen laufen, erhalten wir durch die wechselnden Perspektiven Einblicke in ihren Alltag, ihre Ziele und Eigenheiten, sind Teil der oftmals nicht jugendfreien Gedanken. Oh ja, es wird hot & spicy – auf aufregende Art. Hervorzuheben ist zusätzlich, dass auf nerviges Hin und Her verzichtet wird. Jax und Renée wollen einander – dramalos.

Des Öfteren wecken Verhalten und kleine Andeutungen böse (Vor)Ahnungen, denn sowohl Rayne als auch Duvrai kämpfen mit sich, mit etwas. Welche Zusammenhänge Yvonne am Ende herstellt, welche Offenbarungen und tragischen Wahrheiten über uns hereinbrechen, war letztlich ebenso bewegend wie unerwartet. Wer „Kentucky Love“ verfolgt hat, wird auf allerhand Bekannte treffen, sich an den Entwicklungen erfreuen – und wer Clay und Ash noch nicht kennt, wird das nach diesem romantischen Abschluss sicher schnell nachholen wollen.
„Rough like Rayne“: Ein wunderbares Ende für eine rundum gelungene Smalltown-Romance-Reihe. Spannend, witzig und heiß.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Wohltuend-magisch.

Spellshop
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Als die Revolution in der Hauptstadt ihren Höhepunkt erreicht, Jahrhunderte altes Wissen in Flammen steht, bleibt Kiela nichts anderes übrig, als mit ihrer/m treuesten FreundIn und jenen Schriften, die ...

Als die Revolution in der Hauptstadt ihren Höhepunkt erreicht, Jahrhunderte altes Wissen in Flammen steht, bleibt Kiela nichts anderes übrig, als mit ihrer/m treuesten FreundIn und jenen Schriften, die sie tragen kann, zu fliehen. Der einzige Ort, der ihr einfällt, ist die abgelegene Insel, auf der sie geboren wurde. In dem verlassenen Cottage ihrer Eltern angekommen wird der introvertierten Bibliothekarin bewusst, dass sie Nahrung braucht. Und nicht um Reparaturen herumkommt. Doch weder hat Kiela Münzen noch ist sie besonders bewandert in sozialen Gepflogenheiten... Nur gut, dass es ihr die BewohnerInnen Caltreys, allen voran der freundliche Seepferdchenzüchter von nebenan, leicht machen, sich in die Gemeinschaft mehr oder weniger freiwillig einzufinden – und dann wären da ja noch die Bücher, die sie vor dem Feuertod bewahrt, und die Rezepte ihrer Eltern, die sie gefunden hat. Na, wenn man sich mit diesem Know-how, teilweise verboten, teilweise unglaublich lecker, nicht ein neues Leben aufbauen kann ...

Sarah Beth Durst schuf eine wunderbar-gemütliche Geschichte, in der sich der Duft von Zimtschnecken und Marmelade mit jenem alter Bibliotheken und der Frische von Meeresbrisen vereint. „𝐒𝐩𝐞𝐥𝐥𝐬𝐡𝐨𝐩: 𝐕𝐨𝐦 𝐙𝐚𝐮𝐛𝐞𝐫 𝐝𝐞𝐫 𝐤𝐥𝐞𝐢𝐧𝐞𝐧 𝐃𝐢𝐧𝐠𝐞“ liest sich locker-leicht, der Ton ist authentisch und vor allem die Protagonistin nahbar. Ich konnte mich sofort mit Kiela, ihrer Liebe zu dem geschriebenen Wort und ihrer Einstellung den Menschen gegenüber identifizieren, verstand die Probleme, die der Kontakt mit der Außenwelt bereithält, und wurde von ihrer saloppen, frischen Art, in der stets Wärme mitschwang, großartig unterhalten. Durch einen bildhaften Stil war es leicht, sich die Figuren und Orte, die Wirkung der Magieexperimente vorzustellen und sich treiben zu lassen, denn trotz der einen oder anderen Schwierigkeiten, trotz Missverständnissen und einem Hauch Angst, mitschwingender Melancholie und Gesellschaftskritik, ist dies ein ruhiger Fantasy-Roman, in dem herannahendes Drama häufig zielsicher gelöst wurde.
Mit Caltrey schuf die Autorin ein traumhaftes Setting. Wenn die Insel auch nicht vor Reichtum strotzt, pulsierten Zufriedenheit, Akzeptanz und Vielfalt auf ihr – zusehen an allerhand bekannten und neuen Wesen. Sobald sich Kiela an den Zaubern bediente, sie testet, ausprobiert – warten ulkige Fauxpas, skurrile Szenen und etliches an Humor. Immer präsent, hilfreich im Geschehen verankert: Caz. Diese innige Freundschaft lässt Schlucken und Kichern zugleich. Im Verlauf erfahren wir einiges über die Entstehung des Spinnenkrauts und über die Verbindung zwischen ihm und der Bibliothekarin, was diese besondere Dynamik zusätzlich untermauert. Auch Hintergründe über die Revolution und das Verbot, ausgesprochen von Obrigkeiten, Magie zu wirken, kristallisieren sich im selben Tempo heraus, wie wir DörflerInnen, bspw. die Zentaurin Bryn, kennenlernen. Natürlich wäre da noch der anfänglich forsche Larran, der seine Hilfe und Fürsorge regelrecht in Kielas Richtung schmeißt – und sie letztlich mit seiner Aufmerksamkeit und Sensibilität umwirft. Hach: unschuldig und unbeholfen, mit lautem Knistern und leisen Gefühlen. Perfekt inszeniert für diese Cozy-Story.

Kiela Orobidan entwickelt sich innerhalb der Handlung deutlich, wächst über sich hinaus, beginnt, Strukturen und Gesetze zu hinterfragen. Sie knüpft Freundschaften, hilft mit ihrem zauberhaft-verbotenen Wissen und schenkt Leben – wie der laufende Kaktus Miep beweist. Ich fand es großartig, zu verfolgen, wie die Einsamkeit der Einsiedlerin schwindet; Wehmut durch Aufregung und Euphorie ersetzt wird und sich die junge Frau integriert und öffnet. Mutig ist. Zuletzt selbstlos und bereit, das aufzugeben, was sie sich in wenigen Wochen aufbaute – ein echtes zu Hause – um andere zu retten.

„Spellshop“ strotzt vor Gemütlichkeit, Witz und Charme, verlangt nach einer Tasse Tee und Gebäck und verzaubert mit einer wahrlich wundersamen Geschichte.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Unglaublich witzig, originell und bunt.

The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen
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„𝐃𝐢𝐞 𝐀𝐮ß𝐞𝐫𝐠𝐞𝐰𝐨𝐞𝐡𝐧𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧“ ist Band eins der aktuellen Jugend-Fantasy-Reihe von T. J. Klune, die wie üblich sensible Themen, Amüsement und Wohlfühlmomente beinhaltet. „𝐓𝐡𝐞 𝐄𝐱𝐭𝐫𝐚𝐨𝐫𝐝𝐢𝐧𝐚𝐫𝐢𝐞𝐬“ hebt sich jedoch ...

„𝐃𝐢𝐞 𝐀𝐮ß𝐞𝐫𝐠𝐞𝐰𝐨𝐞𝐡𝐧𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧“ ist Band eins der aktuellen Jugend-Fantasy-Reihe von T. J. Klune, die wie üblich sensible Themen, Amüsement und Wohlfühlmomente beinhaltet. „𝐓𝐡𝐞 𝐄𝐱𝐭𝐫𝐚𝐨𝐫𝐝𝐢𝐧𝐚𝐫𝐢𝐞𝐬“ hebt sich jedoch durch die deutlich jüngeren Charaktere und gewissermaßen leichtere, verspieltere Vibes von anderen Werken des Autors ab.

Im Fokus steht Nick. Neben den üblichen Problemen eines Heranwachsenden kämpft der Junge mit dem Verlust seiner Mutter, der Sorge und der Angst um seinen Vater, der als Polizist tätig ist, und dem Versuch, ein guter Sohn zu sein. Trotz seiner ADHS-„Störung“, die es ihm erschwert, fokussiert zu bleiben und dazu führt, dass seine Gedanken oftmals rege umherspringen. Außerdem ist da der Wunsch in ihm, selbst ein 𝘈𝘶ß𝘦𝘳𝘨𝘦𝘸𝘰𝘦𝘩𝘯𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦𝘳 zu werden und an der Seite seines Idols und Schwarms Shadow Star die Stadt Nova City zu beschützen. In der Realität und nicht nur in seinen beliebten Fan-Fictions. ...

„𝘐𝘵'𝘴 𝘨𝘰𝘰𝘥 𝘵𝘰 𝘵𝘢𝘭𝘬 𝘢𝘣𝘰𝘶𝘵 𝘩𝘰𝘸 𝘺𝘰𝘶'𝘳𝘦 𝘧𝘦𝘦𝘭𝘪𝘯𝘨, 𝘣𝘶𝘵 𝘪𝘵'𝘴 𝘦𝘷𝘦𝘯 𝘣𝘦𝘵𝘵𝘦𝘳 𝘵𝘰 𝘧𝘪𝘨𝘩𝘵 𝘧𝘰𝘳 𝘵𝘩𝘦 𝘵𝘩𝘪𝘯𝘨𝘴 𝘺𝘰𝘶 𝘣𝘦𝘭𝘪𝘦𝘷𝘦 𝘪𝘯.“

T. J. Klune schaffte es erneut, mich vollkommen mitzureißen und in eine Welt zu entführen, in der Superhelden existieren. Trotz der jugendlichen Charaktere konnte ich die Schwärmereien und Tagträume, die Konflikte – mit sich selbst, der eigenen Identität und der Welt – fühlen. Auch die erste Liebe, Coming-Out, das 'sich öffnen' oder Überlegungen, die Zukunft betreffend, (Selbst)Akzeptanz (…) wurden ausreichend eingebunden. Abgesehen von Nick Bell, der mit besonderen Eigenheiten und liebenswürdigen Macken gezeichnet wurde, es regelmäßig schaffte, mich zum Lachen zu bringen, spickt der Autor die Handlung, in der immer wieder Hintergründe und Vergangenes an passender Stelle eingeflochten werden, um den LeserInnen das Einfinden in die Situationen und Beziehungen zu erleichtern, mit einem interessanten, bunten Figuren-Mix. Wie die Clique, in denen sich der Protagonist befindet, von denen jedeR so individuell war, dass man sich erfreut über die bestehende Dynamik wundert. Nicks bester Freund Seth sorgt beispielsweise für einige Überraschungen, Offenbarungen und wohliges Kribbeln. Wenn ich den einen oder anderen Twist auch recht schnell erahnen konnte, tat das dem Spaß keinen Abbruch, war doch die Neugier auf Nicks Reaktionen und weitere Entwicklungen immer gegeben. Auch Gibby, Jazz und Owen gehören unabdingbar zur Handlung und sorgen für ausgelassene Momente, schlagfertige Gespräche und Witz. JedeR wurde mit ausreichend Eigenheiten bestückt, sodass Überlegungen und Schritte, Empfindungen und Gedanken durchweg nachvollziehbar blieben.

„𝘚𝘰 𝘪𝘴𝘵 𝘥𝘢𝘴 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯. 𝘋𝘪𝘯𝘨𝘦 𝘱𝘢𝘴𝘴𝘪𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘧𝘢𝘤𝘩. 𝘋𝘢𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘵. 𝘔𝘢𝘯𝘤𝘩𝘮𝘢𝘭 𝘦𝘯𝘵𝘧𝘦𝘳𝘯𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘷𝘰𝘯𝘦𝘪𝘯𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳, 𝘴𝘤𝘩𝘭𝘢𝘨𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘵𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘪𝘦𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦 𝘞𝘦𝘨𝘦 𝘦𝘪𝘯. 𝘋𝘢𝘴 𝘩𝘦𝘪ß𝘵 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘴𝘪𝘦 𝘦𝘪𝘯𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳 𝘸𝘦𝘯𝘪𝘨𝘦𝘳 𝘣𝘦𝘥𝘦𝘶𝘵𝘦𝘯.“

Der Stil war flott zu lesen, authentisch und detailreich. Obgleich uns oftmals ein heiterer, salopper Ton durch die Geschichte führt, trockener Humor und Sarkasmus, der Autor nicht davor zurückschreckt, das eine oder andere Thema gekonnt auf die Schippe zu nehmen, Leichtigkeit zu versprühen, gingen Ernst und Wichtigkeit, der Tiefsinn nicht verloren. Die Suche nach der eigenen Identität, der Weg zum Erwachsenwerden, Loslassen und echte Freundschaften, (Selbst)Zweifel und Hoffnungen. Durch den fantastischen Aspekt brachte Klune in seinen klugen Coming-of-Age-Roman stellenweise Action, durch allerhand Diversität gab's Aktualität und Farbe. Neben Gefühl, Charme und Veränderungen findet sich in „Die Außergewöhnlichen“ ein hoher Unterhaltungsfaktor wie das Potenzial für weitere Storys. Ich kann einen Blick in „The Extraordinaries“ allen Menschen von Herzen empfehlen. Egal ob SuperheldInnen-Fan oder nicht.

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