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Veröffentlicht am 20.10.2024

Spannend und dramatisch

Wer mit den Wölfen heult
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Ein spannender und fesselnder psychologischer Krimi mit einem schockierenden und traurigen Hintergrund hat mich vollends überzeugt. Erneut muss Therapeutin Liliy Brown ihr ganzes Können unter Beweis stellen. ...

Ein spannender und fesselnder psychologischer Krimi mit einem schockierenden und traurigen Hintergrund hat mich vollends überzeugt. Erneut muss Therapeutin Liliy Brown ihr ganzes Können unter Beweis stellen.

Eine junge Frau namens Jerry kommt in ihre Praxis und äußert ihre Ängste über den erneuten Verlust eines Kindes durch einen plötzlichen Kindstod. Liliy nimmt sich ihrer Probleme sofort an und versucht der jungen Frau zu helfen. Gleichzeitig erhält sie ein weiteres sehr einnehmendes Patientenmandat. Der Sergent Martin Gordon von der Polizei in Dover hat einen Kollegen angeschossen. Die internen Ermittler bitten Liliy Brown ein psychologisches Gutachten über den Geisteszustand von Martin zu erstellen. Martin wirkt auf Liliy irgendwie sonderbar. Alsbald steigt Liliy in die Materie ein und ahnt nicht, was sie alles herausfindet. Eine spannende Suche nach den Motiven und Hintergründen beginnt.

Lily Brown ist eine selbstbewusste junge Frau, die eine eigene Praxis in Canterbury betreibt. Sie ist sehr einfühlsam, aber auch zutiefst verbissen, wenn sie sich in eine Sache einmal hineingearbeitet hat. Ihre Beziehung mit Dan gestaltet sich schwierig, auch wenn er an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Verständnis für Liliy als in Band 1 aufbringt.

Sehr gut ausgearbeitet sind die einzelnen Charaktere dieses Romans. Mir ist es sehr leichtgefallen Sympathien und Antipathien zu bilden. Wobei ich in einem Fall auch auf der völlig falschen Fährte war, was ich erst gegen Ende des Romans gemerkt habe. Sehr schön beschreibend und erzählend ist der Schreibstil der Autorin. Sie hat es erneut geschafft bestimmte Stimmungen für die Lesenden zu übertragen. Des Weiteren kann Sie auch den Sprachgebrauch an die jeweiligen “Gesellschaftsschichten” anpassen.

Die Spannung des Romans ist sehr gut und es kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Sehr schön konstruiert aber auf wahren Kriminalfällen beruhend ist die Handlung der Geschichte. Sie baut sich langsam auf und gewinnt im Laufe der Erzählung immer mehr an Fahrt. Es war für mich spannend, aber auch erschütternd was ich am Ende alles erfahren musste. Die Story und die handelnden Figuren sind dabei sehr einprägsam. Mir hat dieser Kriminalroman außerordentlich gut gefallen. Ich kann diesen Krimi nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Ein ganz anderes Bild von Hamburg

Im Nordwind
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Miriam Georg hat mich wieder begeistert mit ihrem Roman, zeigt er doch noch einmal ein ganz anderes Bild von Hamburg als ihre anderen Bücher.

Alice ist eine starke Persönlichkeit, die ein schweres Schicksal ...

Miriam Georg hat mich wieder begeistert mit ihrem Roman, zeigt er doch noch einmal ein ganz anderes Bild von Hamburg als ihre anderen Bücher.

Alice ist eine starke Persönlichkeit, die ein schweres Schicksal erleiden musste, welches aber erst im Laufe der Geschichte Stück für Stück aufgedeckt wird. Aber auch ihre aktuelle Situation verlangt ihr und ihrer Tochter Rosa einiges ab.

John Reeven gehört einer mächtigen Hamburger Familie an, aber die Geschäfte interessieren ihn nicht sonderlich, er engagiert sich lieber als Anwalt. Und so kommt es das John Alice vor Gericht vertritt.

Gewalt in der Ehe gehörte und gehört leider für viele Frauen zum Alltag. Für Alice kommen noch die absolut prekären Lebensverhältnisse dazu, die mangelnde Hygiene und die fehlende Kinderbetreuung, wenn Frauen mit dafür sorgen mussten, dass die Familie finanziell über die Runden kam.

Interessant sind auch die Sequenzen über den Hamburger Dom, ich muss gestehen, ich war zwar schon mehrmals in Hamburg aber noch nicht auf dem Dom, der ja eine riesige Kirmes ist. Eigentlich bin ich nicht so der Kirmes- oder Volksfeste-Fan, aber ich fand die Szenen der Schausteller sehr interessant, vielleicht passt es beim nächsten Hamburg Besuch.

Der Roman wird größtenteils chronologisch in Jahr 1913 erzählt mit einigen Rückblicken zu Christina in die Jahre 1896. Wer Christina ist, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, er ist der Zeit angepasst und schafft eine sehr angenehme Atmosphäre beim Lesen. Ich bin nun sehr gespannt, was Alice und John im zweiten Teil erwartet. Der zweite Teil erscheint in diesen Tagen.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Explosive Mischung bei den Ermittlern

Bruch: Durch finstere Zeiten
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Düster temperiert mit viele Emotionalität zwischen den Zeilen war dieser Krimi ein absolutes Lesehighlight für mich. Zwei Polizisten werden auf einer Landstraße erschossen. Die Ermittler Felix Bruch und ...

Düster temperiert mit viele Emotionalität zwischen den Zeilen war dieser Krimi ein absolutes Lesehighlight für mich. Zwei Polizisten werden auf einer Landstraße erschossen. Die Ermittler Felix Bruch und Nicole Schauer tappen zuerst vollkommen im Dunklen. Nach einiger Zeit laufen die Ermittlungen zu einem sonderbaren Menschen, der in einem einsamen Haus im Wald lebt. Doch ist es so einfach oder steckt vielleicht etwas politisch motiviertes hinter den Taten?

Felix Bruch ist ein Ermittler, der sehr in sich gekehrt lebt. Er leidet aufgrund Traumas aus der Vergangenheit unter Depressionen, die er mir Medikamenten bekämpft. Er hat nur seine Katze und seine Arbeit; er wirkt mehr abwesend als anwesend in seinem Beruf. Nicole Schauer ist eine sehr verbissene und leider auch etwas verbitterte Ermittlerin. Sie steigert sich gerne in Tatsachen hinein und wird sehr schnell emotional. Diese explosive Mischung zwischen den beiden Ermittlern machen diesen Kriminalroman so besonders. Bruch bringt Schauer mit seiner Art schier zu Weißglut. Trotzdem sorgt sie sich im Grunde um ihren Kollegen. Diese Charaktere sorgen für zusätzliche Spannung beim Lesen. Überhaupt habe ich gerade bei Bruch immer wieder das Gefühl, dass dieser selbst fast auf der anderen Seite stehen könnte oder sogar steht? Dieses ungewisse Etwas macht diesen Roman zu etwas besonderem.

Auch die Story ist gut platziert worden. Gerade das Thema mit sogenannten “Reichsbürgern” oder Menschen, die sich von der Gesellschaft abwenden ist doch gerade in den letzten Jahren oft in den Medien kolportiert worden. Sehr gut beschreibend und sehr schön lesbar ist der Schreibstil des Autors. Er schafft es sehr gut eine besondere Atmosphäre in der Erzählung zu schaffen. Auch die Spannung der Handlung ist gut temperiert worden was mir sehr gut gefallen hat. Ein Aspekt am Ende hat mir sehr gut das Kopfkino vor Augen geführt. Ich hatte dies hervorragend vor Augen was ein normaler Mensch, wenn er das sieht, kaum fassen könnte. Das Ende ist dramatisch, aber auch interessant gestaltet. Ein sehr spannender Krimi mit unheimlich interessanten Ermittlern, den ich äußerst gerne gelesen habe. Ich hoffe auf Nachschub alsbald.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Woher kommt eine politische Bedrohung?

Das brennende Gewissen
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Woher kommt eine politische Bedrohung? Kommt sie von rechts? Entsteht sie von links? Oder ist die Mitte entscheidend für Radikalisierung?

Dieser sehr spannend erzählte Krimi beweist, dass die Antwort ...

Woher kommt eine politische Bedrohung? Kommt sie von rechts? Entsteht sie von links? Oder ist die Mitte entscheidend für Radikalisierung?

Dieser sehr spannend erzählte Krimi beweist, dass die Antwort darauf gar nicht so einfach ist. Der Fallanalytiker Felix Petry wird zu einem Mord an einer 75-jährigen Buchhändlerin gerufen. Diese ist in ihrer Wohnung in München ermordet worden. Ein besonderer Briefumschlag, der an Petry adressiert wurde, erregt dabei besondere Aufmerksamkeit. Was wollten die oder der Täter Petry damit mitteilen? Eine sehr emotionale und interessante Suche in verschiedene Ermittlungsrichtungen beginnt.

Felix Petry ist ein Fallanalytiker, der versucht durch seine Arbeit die persönlichen Rückschläge aus dem Privatleben etwas besser zu verarbeiten. Seine Vergangenheit hat maßgeblichen Einfluss, er ist eher untypisch sozialisiert worden was ihm manchmal Vorteile verschafft. Seine Kollegin Hauptkommissarin Alina Schmidt wirkt am Anfang sehr unnahbar und kühl. Aber im Laufe der Zeit konnte ich mich mit dieser Figur auch lesetechnisch gut akklimatisieren.

Sehr gut beschreibend und erzählend ist der Schreibstil des Autors. Sehr gut war die Ausarbeitung der Geschichte. Detailliert und hervorragend erklärend führt der Autor sehr gut durch die Handlung und auch der Rückblick in die 70iger Jahre sorgt für zusätzliche Spannung und Brisanz in diesem Fall.

Mir hat der Spagat zwischen den 70iger Jahren und der heutigen Zeit ausnehmend gefallen. Ich hatte bis zum Schluss eine andere Spur der Verdächtigen verfolgt. Gleichzeitig hat mich die Geschichte auch sehr nachdenklich gestimmt. Die Spannung der fiktiven Erzählung, die aber auf einer wahren Begebenheit beruht ist, bis zum Schluss sehr gut adressiert worden.

Ich war so in der Geschichte gefesselt, sodass ich echt traurig war, als ich dieses Buch beendet habe. Ein großes Lob an den Autor für einen spannenden Krimi mit einer besonderen Botschaft.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Großartig und informativ erzählt

Captain Nelson – Unter der Flagge des Königs
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Ein sehr schön erzählter Roman über einen der Helden der englischen Geschichte. Der junge motivierte Captain Horatio Nelson erhält 1784 den Auftrag das Handelsverbot zwischen den sich von England losgelösten ...

Ein sehr schön erzählter Roman über einen der Helden der englischen Geschichte. Der junge motivierte Captain Horatio Nelson erhält 1784 den Auftrag das Handelsverbot zwischen den sich von England losgelösten Nordstaaten Amerikas und den englischen Kolonien in der Karibik zu überwachen. Voller Tatendrang übernimmt der junge, noch recht unerfahrene Captain diese Aufgabe. Alsbald muss er feststellen, dass das Leben sowie das Denken in der Karibik anders verläuft als in seiner Heimat. Dabei muss er einige wichtige Entscheidungen treffen. Einige Zeit später gibt es einen erneut lukrativen, aber sehr gefährlichen Auftrag im Mittelmeer. Wird es Captain Nelson schaffen der heimischen Krone gerecht zu werden?

Sehr gut hat mir die charakterliche Darstellung von Horatio Nelson gefallen. Gerade in der ersten Hälfte erfährt man als Leserin oder Leser sehr viel über seine Wesenszüge bezüglich der Führung eines Schiffes und des Umgangs mit einer Schiffsmannschaft. Gerade viele besondere Feinheiten seiner Führungsprinzipien werden hier schon sehr deutlich und gut dargestellt. Überhaupt konnte mich sehr gut mit der Hauptfigur identifizieren. Der Schreibstil des Autors ist gehoben und sehr gut lesbar. Ich habe die Seiten wunderbar genießen können, wird es doch nie langweilig. Herausragend ist die Recherchearbeit des Autors. Auch wenn ich keine Ahnung von der historischen, sowie der allgemeinen Seefahrt habe, lernt man in diesem Roman so einiges darüber, wie das Leben auf einem Schiff war und wie hart das dortige Leben vor sich ging. Gerade diese sehr detaillierte Schilderung macht es einem als Leserin oder Leser so leicht dieser Erzählung so gut zu folgen. Ich empfand es als äußerst informativ und konnte mich von diesem Thema nicht satt lesen. Der zweite Teil des Buches ist wesentlich ereignisreicher von der Spannung als der erste Teil und trotzdem war mir der erste Abschnitt des Buches aufgrund der so viel interessanten Informationen fast noch lieber. Ein ausführliches Personenverzeichnis sowie eine Zeittafel, ein Glossar und eine Bibliografie runden diesen sehr gut recherchierten und geschriebenen Roman ab. Ein sehr schöner Ausflug zu einem besonderen Helden der englischen Seefahrergeschichte. Ein großer Dank an den Verlag und Autor mit der Vorfreude auf den zweiten Band im Dezember.

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