Spannender Thriller mit enttäuschendem Ende
HexenjägerDas schlichte Cover mit der düsteren Landschaft im Nebel und dem großen roten X, verbunden mit dem Klappentext „ Eine Frau wird ertränkt, eine Frau wird vergiftet, ein Mann wird gesteinigt, ein Mann wird ...
Das schlichte Cover mit der düsteren Landschaft im Nebel und dem großen roten X, verbunden mit dem Klappentext „ Eine Frau wird ertränkt, eine Frau wird vergiftet, ein Mann wird gesteinigt, ein Mann wird erdolcht....“ haben sofort mein Interesse geweckt. Da ich zudem Finnland- affin bin und dieser Thriller in Finnland spielt, musste ich ihn einfach lesen.
Um was geht es: Ein Mörder scheint sich bei seinen Taten betreffend Reihenfolge und Mordmodi an den Bestseller des Autoren Roger Koponen zu halten und das erste Opfer ist ausgerechnet dessen Frau. Obwohl die Polizei die Verbindung zum Buch relativ schnell durchschaut hat, scheint der Mörder ihr dennoch stets einen Schritt voraus zu sein.
Schon der Anfang des Buches konnte mich absolut fesseln. Ich hatte mir, nachdem mein Interesse geweckt wurde, die Leseprobe zu Gemüte geführt und wusste, dass ich dieses Buch lesen muss. Der Autor versteht es wirklich meisterhaft, den Leser von Anfang an in seinen Bann zu ziehen. Handlung und Charaktere sind wundervoll ausgearbeitet und machen es dem Leser leicht, völlig einzutauchen.
Protagonistin Jessica Niemi hat selbst ein Geheimnis, welches den Leser automatisch auch beschäftigt, auch wenn man eigentlich weiß, dass es einen nicht wirklich was angeht. Über Jessica erfährt man auch in gekonnt eingestreuten Rückblenden einiges, was den Charakter nur noch greifbarer werden lässt. Aber auch die anderen Figuren sind sehr schön dargestellt. Keiner ist perfekt, jeder hat Ecken und Kanten, das mag ich sehr.
Die Handlung selbst ist spannend, ohne wirklich blutig oder eklig zu werden und somit auch für eher zart besaitete Leser gut zu lesen. Der Spannungsbogen bleibt hoch und wird auch von den eingestreuten Rückblenden nicht unterbrochen. Immer wieder gibt es unerwartete Wendungen und so habe ich bis zuletzt mitgefiebert und war völlig in der Geschichte gefangen.
Alles könnte perfekt sein, wären da nicht kleine Fehler, die meine Begeisterung ein wenig trüben. Der Umgang mit einem der Ermittler gefällt mir nicht, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Mein größter Minuspunkt, der schlussendlich zum Punkteabzug führte, ist das Ende. Das Ende wirkt einfach nur konstruiert, als hätte Max Seeck keine wirkliche Idee gehabt und alles irgendwie „verwurstelt“. Die ganze Geschichte hatte unglaublich viel Potential, welches am Ende einfach nur verschenkt wurde und mich regelrecht enttäuscht zurückgelassen hat. Wäre das ganze Buch wie das Ende gewesen, würde ich mich nicht für die Folgebände interessieren, aber da mich der Rest des Buches absolut überzeugt hat, gebe ich zumindest dem nächsten Band eine Chance.