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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2017

Eine tiefsinnige Geschichte

Unsere verlorenen Herzen
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Henry lebt ein relativ ruhiges Teenagerleben bis Grace in sein Leben tritt und ihn das Chaos gefangen nimmt. Sie ist neu an der Schule, geht am Stock, trägt Jungskleidung und wirkt ein bisschen ungepflegt. ...

Henry lebt ein relativ ruhiges Teenagerleben bis Grace in sein Leben tritt und ihn das Chaos gefangen nimmt. Sie ist neu an der Schule, geht am Stock, trägt Jungskleidung und wirkt ein bisschen ungepflegt. Doch sie hat irgendetwas an sich, das Henry wie magnetisch anzieht und in seinen Sog zieht. Henry verliebt sich in sie und sein Leben gerät aus den Fugen, denn Grace ist alles andere als normal. Sie steckt tief in einem Trauma, Henry würde ihr gerne helfen, hat aber nicht wirklich eine Chance an sie ranzukommen.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es war eine nachdenkliche, stellenweise auch erschreckende Geschichte. Sie zeigt wie schnell das Leben aus seinen Fugen geraten kann. Henry ist ein liebenswerter Junge, der viel Gefühlschaos erleben muss. Was mir imponiert hat in dieser Geschichte, das war die Freundschaft zwischen Henry, Lola und Murray. Die drei halten wirklich zusammen wie Pech und Schwefel, sind füreinander da, egal wie schlecht es dem anderen geht und ob sie die Verhaltensweise verstehen oder nicht. Auch Grace hat mir als Charakter gefallen. Ich fand sie sehr authentisch. Sie ist stark traumatisiert und ich finde so egoistisch und chaotisch sie auch gehandelt hat, es ist alles verständlich und nachvollziehbar.

Stellenweise habe ich mir als Erwachsene etwas schwer getan mit so manchen Verhaltensweisen der Jugendlichen. Von daher konnte ich mich nicht eindeutig mit der Geschichte definieren. Wobei ich aber das Erzählte für einen Jugendroman passend fand - man muss sich nur an seine eigene Jugend erinnern ... Ich habe das Buch gerne gelesen und werde es für meine Tochter aufheben.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Ein schönes Weihnachtsmärchen

Der Weihnachtswald
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Die ehrgeizige Anwältin Eva fährt wie jedes Weihnachten zu ihrer Großmutter Anna. Eigentlich mag Eva kein Weihnachten, aber ihrer Oma zuliebe nimmt sie das Fest auf sich. Ihre Großmutter hat sie nach dem ...

Die ehrgeizige Anwältin Eva fährt wie jedes Weihnachten zu ihrer Großmutter Anna. Eigentlich mag Eva kein Weihnachten, aber ihrer Oma zuliebe nimmt sie das Fest auf sich. Ihre Großmutter hat sie nach dem Tod ihrer Eltern aufgenommen und sie fühlt sich doch mit ihr verbunden.

Als sie auf dem großen Anwesen der Familie ankommt muss sie zum einen erfahren, das ihre Oma hochverschuldet ist, zum anderen hat ihre Oma ein Waisenkind zum Fest eingeladen, obwohl Eva Kinder absolut nicht mag. Da auch die kleine Antonie Evas Ablehnung spürt, haut sie mitten in einen Wintersturm ab. Eva und ihr Jugendfreund Phillip machen sich auf die Suche nach der Kleinen - und es geschehen wundersame Dinge.

Die Geschichte ist in einem schönen, leicht zu lesendem Stil verfasst. Man kann komplett darin versinken. Die Charaktere sind auch sehr angenehm dargestellt, selbst die kalte Eva und den hartherzigen Maximilian muss man mögen.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen was die Erzählung, die Charaktere anbetrifft. Auch der Sinn dieser Geschichte war ein wunderschöner und passend zu Weihnachten. Auch die Zeit in der Vergangenheit war sehr ansprechend erzählt. Womit ich mir aber etwas schwer getan habe, sobald ich meinen Kopf eingeschaltet habe beim Lesen und nicht nur mein Gefühl, war eben diese Zeitreise. Aber nicht umsonst steht auf dem wunderschönen Buchcover "Ein Wintermärchen".

Ich kann dieses Buch absolut empfehlen, wenn man sich einlassen kann auf ein liebenswertes Märchen.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Interessante Familiengeschichte

Die Frau im hellblauen Kleid
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Vera ist die 3. Generation einer Schauspieler-Dynastie. Doch im Gegensatz zu ihrer umjubelten Großmutter und Mutter und auch ihrer Tochter ist sie nur eine mittelmäßige Schauspielerin. Das bringt sie auf ...

Vera ist die 3. Generation einer Schauspieler-Dynastie. Doch im Gegensatz zu ihrer umjubelten Großmutter und Mutter und auch ihrer Tochter ist sie nur eine mittelmäßige Schauspielerin. Das bringt sie auf die Idee, eine Dokumentation über ihre berühmten Eltern zu drehen. Anfangs ist ihre dominante Mutter entsetzt, doch dann eröffnet sich damit für sie die Möglichkeit, die Lebensgeschichte ihrer verstorbenen Mutter zu erzählen - und auch abzurechnen...


Der Gegenwartspart hat mich ehrlich gesagt nicht so besonders mitgerissen. Vera und Sophie waren zwar sehr sympathische Charaktere, auch die Mutter Marianne Altmann hatte ihre netten Seiten, aber durch ihre dominante Art hat sie Tochter und Enkelin doch sehr in deren eigenem Leben eingeschränkt und das fand ich stellenweise doch sehr nervend. Auch mit dem oberflächlichen Schauspielgewerbe konnte ich mich nicht identifizieren, auch wenn die Hintergründe über die man in diesem Buch erfahren hat, schon sehr interessant waren.


Was mich dagegen absolut in seinen Bann gezogen hat, das war die Geschichte der Großmutter Käthe, die kurz vor der Machtergreifung Hitlers beginnt. Der Beginn ihrer Karriere gegen den Willen der Eltern, ihre Liebe zu einem Juden und das was sie erleiden musste.


Vor allem durch diese Geschichte kann ich das Buch nur empfehlen. Es vermittelt sehr gut den Schrecken und das Leid, das viele Menschen damals erleiden mussten. Und ich finde, das darf niemals aus den Köpfen unserer und nachfolgender Generationen verschwinden.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Eine süße Liebesgeschichte

Und dann kam Mr. Willow
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Mirka bekommt bei einem Kurztrip nach London statt des erhofften Heiratsantrags eine Beichte ihres langjährigen Freundes. Er hat sich mit einer Anderen verlobt, die von ihm ein Kind erwartet. Völlig aufgelöst ...

Mirka bekommt bei einem Kurztrip nach London statt des erhofften Heiratsantrags eine Beichte ihres langjährigen Freundes. Er hat sich mit einer Anderen verlobt, die von ihm ein Kind erwartet. Völlig aufgelöst flieht sie in einen Park und begegnet dort einem Corgi. Irgendwie hat sie bei ihm das Gefühl, er versteht sie ohne Worte und "redet" mit ihr. Kurzentschlossen schmuggelt sie ihn nach Deutschland ...

Dieses Buch ist eine süße, herzliche Liebesgeschichte zum Abschalten. Mirka ist eine liebenswerte Frau, vielleicht etwas kopflos, aber in ihrer Situation zu verstehen. Absolut liebenswert ist Mr. Willow, der Corgi. Bei diesem Hund geht jedem Hundeliebhaber das Herz auf. Zeitweise liest sich die Geschichte etwas märchenhaft. Auch die Charaktere sind stellenweise etwas überzogen. Aber mir nahm das keineswegs den Lesegenuss. Das Buch war herrlich zu lesen, der Schreibstil flüssig. Ein Buch zum Abschalten und Genießen.

Wer sich einen realistischen Liebensroman mit Tiefgang verspricht, könnte von diesem Buch enttäuscht sein. Wer aber einfach eine liebenswerte Geschichte lesen möchte, in der Hunde eine große Rolle spielen, der kommt voll auf seine Kosten.

Veröffentlicht am 04.08.2017

Eine etwas andere Liebesgeschichte

Via dell'Amore - Jede Liebe führt nach Rom
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In diesem Roman begleiten wir verschiedene Personen für 2 Tage nach Rom:

Alice, eine junge amerikanisches Künstlerin aus einer erfolgreichen Familie, die verzweifelt versucht vor allem von der Mutter ...

In diesem Roman begleiten wir verschiedene Personen für 2 Tage nach Rom:

Alice, eine junge amerikanisches Künstlerin aus einer erfolgreichen Familie, die verzweifelt versucht vor allem von der Mutter angesehen zu werden und aus diesem Grund sich auch mit dem perfekten Mann (in den Augen der Mutter) verlobt. Doch wo bleibt sie selber? Ihr Professor erkennt ihre Besonderheit und inspiriert sie dazu, nach Italien zu reisen. Sie fliegt nach Rom und möchte sich anschließend mit ihrem Verlobten in Florenz treffen. Doch in Rom trifft sie auf eine Gruppe junger Engländer ...

Meg und Alec sind seit vielen Jahren verheiratet, aber die Liebe ist im Laufe der Zeit verlorengegangen (?). Meg hat sich in den Kopf gesetzt, das sie für eine Renovierung eine bestimmt Fliese haben möchte, die sie auf ihrer Hochzeitsreise nach Rom entdeckt und als Souvenir mitgenommen hatte. Aus schlechtem Gewissen begleitet Alec sie eher widerwillig...

Constanze und Lizzie fliegen nach Rom, um die Asche von Constanzes verstorbenem Mann im Fluss zu verstreuen. Dies war der letzte Wunsch von Henry. Doch in Constanze kommen auch negative Gefühle aus ihrer Zeit in Rom hoch, die sie aufarbeiten muss...

Dies ist ein Liebesroman auf eine ganz andere Art, die ich bisher kenne. Da ich die Personen nur 2 Tage begleiten durfte, blieben sie für mich eher oberflächlich. Anfangs hatte ich auch etwas Probleme dem ganzen zu folgen. Aber dann hat es der Autor doch geschafft, mich zu packen. Selbst Meg, die mir eigentlich tierisch auf die Nerven ging, tat mir dann einfach nur noch leid, und ich wollte nur noch wissen wie es mir ihr weitergeht.

Ich finde, dieses Buch hat schon einen tieferen Sinn - man muss halt zwischen den Zeilen lesen. Aber das war das, was mich berührt hat. Was mir sehr gut gefallen hat, das waren die Zitate am Anfang jedes Kapitels und die geschichtlichen Anekdoten.

Empfehlen kann ich dieses Buch jedem, der einmal eine andere Art Liebesgeschichte lesen möchte, in der man um was es in der Liebe und dem Leben eigentlich geht, herausspüren muss. Eine Geschichte, die einen nachdenklich zurücklässt.