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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2024

spannend

Das wahre Motiv
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Gryszinski hat es sich nach seinem ersten Mord wieder gemütlich eingerichtet, Schwerverbrechen sind in München eher nicht an der Tagesordnung. Um so schwerwiegender, dass sein nächste Fall recht schnell ...

Gryszinski hat es sich nach seinem ersten Mord wieder gemütlich eingerichtet, Schwerverbrechen sind in München eher nicht an der Tagesordnung. Um so schwerwiegender, dass sein nächste Fall recht schnell darauf hindeutet, dass es sich hier um einen Serientäter handeln könnte. Gryszinski ermittelt in Schwabing, damals noch ein Künstlerdorf, in einem Milieu, dass ihm vollkommen fremd ist. Umso besser, dass seine Frau nun unter die Schriftsteller gegangen ist und damit auch ihm ein nicht-dienstlicher Weg offen steht sich unter das Volk zu mischen.

Der Fall ist reichlich kompliziert und verwirrend. Scheinbar haben alle Verdächtige ein Alibi, aber eines muss ja falsch sein. Hier kommen wieder die neuen Ermittlungsmethoden ins Spiel, die dann den entscheidenden Hinweis geben auf das was wirklich passiert ist. Natürlich kommt auch wieder die Politik ins Spiel, Gryszinski findet sich ein weiteres Mal zwischen den Fronten wieder.

Am Ende kommt es zu einem wirklich furiosen Showdown auf mehreren Ebenen. Mir hat das wieder sehr gut gefallen, man merkt wie sich Gryszinski und seine Frau immer mehr abnabeln von ihren vorgegebenen Wegen und sich in München ein neues selbst bestimmtes Leben aufbauen. Auch gegen den Willen der Familien. Schön auch wieder die Beschreibungen des bayerischen Essens, dem Gryszinski verfallen ist. Da läuft einem beim Lesen das Wasser im Mund zusammen.

Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Fälle für diesen Preußen in Bayern.

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Veröffentlicht am 26.10.2024

Endlich wieder ein Dühnfort Krimi

Der Spieler (Dühnfort 10)
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Konstantin Dühnfort hat keine leichte Zeit. Die Wohnung wurde ihnen gekündigt und Chiaras Einschulung steht an. Zwischen ihm und Gina herrscht Uneinigkeit, wie es weitergehen soll.

Als eine Kollegin aus ...

Konstantin Dühnfort hat keine leichte Zeit. Die Wohnung wurde ihnen gekündigt und Chiaras Einschulung steht an. Zwischen ihm und Gina herrscht Uneinigkeit, wie es weitergehen soll.

Als eine Kollegin aus Norwegen um Hilfe anfragt, fliegt er nach Norwegen und schaut sich den Todesfall an, der wie ein Unfall wirkt, aber merkwürdig inszeniert wirkt. Als kurz darauf auch in Deutschland Todesfälle auftauchen, in denen sich Ungereimtheiten ergeben, versucht jonstantin auf die Gemeinsamkeiten hinzuweisen. Doch damit setzt er nicht nur seinen Job, sondern auch seine Ehe aufs Spiel.

Ich habe mich sehr gefreut wieder einen Krimi mit Tino Dühnfort zu lesen, allerdings hatte ich zwischenzeitlich ein wenig Schwierigkeiten mit ihm. Gefühlt ist Tino in der Midlife Krisis, und handelt daher nicht immer so ganz logisch und wirkt recht beratungsresistent. Aber auch Gina ist sehr uneinsichtig und so hatte ich schon die Befürchtung dass die Autorin diese Liebe sterben lässt.

Der Fall an sich war sehr spannend, auch wenn der Leser immer einen Vorsprung hat, da es einen zweiten Handlungsstrang gibt, in dem sich nach und nach die Hintergründe der Morde herauskristallisieren. Am Ende kommt es dann auch zu einem Show Down, der es durchaus in sich hat.

Alles in allem hat mir dieser zehnte Fall für Tino Dühnfort wieder gut gefallen. Ich hoffe doch sehr, dass die Autorin noch mehr aus dieser Reihe schreiben wird. Das Ende würde ja auch einiges an Themen dazu in Aussicht stellen. Ich würde mich auf jeden Fall freuen.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Aufbruch

Im Takt der Freiheit
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Felicitas Louisburg führt ein privilegiertes Leben, ihr Vater ist ein sehr reicher Eisenbahnunternehmer. Doch hat dieses Leben auch Schattenseiten. Eigene Wünsche und Ideen sind nicht erwünscht und in ...

Felicitas Louisburg führt ein privilegiertes Leben, ihr Vater ist ein sehr reicher Eisenbahnunternehmer. Doch hat dieses Leben auch Schattenseiten. Eigene Wünsche und Ideen sind nicht erwünscht und in ihrem Fall auch streng unterbunden. Der Vater hat genaue Pläne mit ihr und ihre eignen Wünsche kommen darin nicht vor.

So wird ein Sommerball im Juni 1888 geplant, auf dem sie sich einen Heiratskandidaten auswählen soll. Doch schnell stellt sich heraus, dass selbst hier keine Wahl bleibt, derjenige ist bereits ausgesucht und soll des Vaters berufliche Pläne maximal unterstützen.

Dumm nur, dass Felicitas bei einem Unfall Lorenz kennen lernt, der sich selbst ein Fahrrad gebaut hat und ihr das Fahrrad fahren beibringen will. In seiner Gesellschaft merkt sie noch mehr, welche Freiheiten ihr verwehrt werden und was sie alles machen könnte, wenn man sie nur lässt.

Hanna Caspian nimmt uns mit in eine Welt, die uns deutlich macht wieviel Freiheiten die Frauen in den letzten 150 Jahren doch erstritten haben. Felicitas lebt wie ein Vogel im Käfig und kann nichts von dem tun, was sie interessieren würde. Sie muss aber auch lernen, dass die vermeintliche Freiheit anderer Menschen begrenzt ist. Besonders deutlich wird das durch den engeren Kontakt mit ihrer Zofe Minna, einer Schwarzen, die aus den neuen deutschen Kolonien nach Deutschland gebracht wurde. Minnas Geschichte hat mir sehr gut gefallen, da man hier auch den sehr seltenen Blick auf das Schicksal Schwarzer Menschen im damaligen Deutschland bekommt.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn die Charaktere natürlich polarisieren. Der Vater und auch andere Männer werden als sehr typische Vertreter ihrer Zeit dargestellt, an den man als Frau nur verzweifeln kann. Schön fand ich den Perspektivwechsel zwischen Felicitas und Minna, da man hier Felicitas noch aus einem anderen Blickwinkel kennenlernt.

Das Ende hat mir ausgesprochen gut gefallen, da zieht das Erzähltempo noch einmal richtig an und der Leser hat großen Spaß bei den Verwicklungen und sich überschlagenden Ereignissen auf dem großen Sommerball.

Ich kann das Buch daher wirklich empfehlen, das hat richtig Spaß gemacht beim Lesen.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

großes Gefühlskino

Zwei Leben
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Roberta kommt 1971 zurück ins Dorf, zu ihren Eltern um auf dem Hof zu helfen. Die Ausbildung zur Schneiderin war eine Art Ausflug in ein anderes Leben, doch die familiären Verpflichtungen rufen. Sie trifft ...

Roberta kommt 1971 zurück ins Dorf, zu ihren Eltern um auf dem Hof zu helfen. Die Ausbildung zur Schneiderin war eine Art Ausflug in ein anderes Leben, doch die familiären Verpflichtungen rufen. Sie trifft auch wieder auf Wilhelm, mit dem sie in der Kindheit eine enge Freundschaft hatte. Schon bald wird aus Freundschaft mehr. Doch hat ihre Liebe eine Zukunft?

Gertrud ist Wilhelms Mutter und hier ist es eigentlich nur noch er, der sie im Dorf hält. Als Pfarrersfrau nie richtig angekommen sehnt sie sich nach der weiten Welt. Sie wollte nie bleiben und jetzt ergibt sich die Möglichkeit. Doch am Ende zwingt ein Schicksalsschlag sowohl Gertud als auch Roberta ihr Leben zu überdenken.

Ewald Arenz schildert das Leben in diesem kleinen Dorf in Süddeutschland so wortgewaltig und farbenfroh, dass man sich direkt dorthin versetzt fühlt. Und auch die beiden Frauen, so unterschiedlich sie sind, werden lebendig und real für die Leser. Genau wie die Nebenfiguren, die dann doch eine wichtige Rolle spielen. Allen voran Robertas Opa, der mir sehr ans Herz gewachsen ist mit seiner Art.

Mich hat das Buch sehr mitgenommen in die dörflichen Strukturen eines Dorfes Anfang der siebziger Jahre. Einerseits Aufbruch in die moderne Landwirtschaft, andererseits das Beharren auf alte Traditionen. Ich konnte gut nachvollziehen, warum man einerseits bleiben möchte und andererseits auch fliehen.

Am Ende habe ich Rotz und Wasser geheult. Ich konnte mich so gut einfühlen, dass ich einfach nicht anders konnte. Auch hier schafft es der Autor die Figuren so lebendig werden zu lassen, dass man das Gefühl hat, es handelt sich hier um gute Bekannte.

Ich kann also das Buch sehr empfehlen, es war wieder ein großes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Die liebe Gesundheit

Aua!
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Axel Hacke ist mit 67 in einem Alter, in dem sich der Körper öfter mal mit Zipperlein bemerkbar macht und einem so deutlich macht, dass man eben nicht mehr 20 ist. In diesem Buch setzt er sich nun also ...

Axel Hacke ist mit 67 in einem Alter, in dem sich der Körper öfter mal mit Zipperlein bemerkbar macht und einem so deutlich macht, dass man eben nicht mehr 20 ist. In diesem Buch setzt er sich nun also mit dem Thema auseinander, das mit steigenden Alter immer interessanter wird, der Gesundheit.

In 15 Kapiteln zu einzelnen Körperteilen erinnert er sich an eigene und Erlebnisse anderer zu eben diesen. In einer humorvollen Art gibt er Anekdoten aus seiner eigenen Krankengeschichte wieder, erzählt von seinen Arztbesuchen und den verschiedenen Krankheiten und Unfällen, die er schon hatte. Und nebenbei sind auch immer einige Fun Facts dabei, die man noch nicht wusste.

Ich habe das Buch mit einem Schmunzeln gelesen, Axel Hacke trifft immer einen amüsanten Ton, auch wenn es um nicht so angenehme Themen geht. Ich kann mir auch vorstellen, das ganze noch einmal als Hörbuch zu hören, ich mochte seine Lesungen ja immer sehr.

Von mir daher eine Leseempfehlung für dieses schöne Buch mit einem schalkhaften Blick auf die eigene Gesundheit.

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