Cover-Bild Geile Zeit
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 13.07.2024
  • ISBN: 9783608123524
Niclas Seydack

Geile Zeit

»Wichtig, witzig, wehmütig. Gut.«Ronja von Rönne
Kindheit in den 90ern. Lego, Nutellabrote und Samstagabend mit der Familie Wetten, dass..? Eine Idylle. Bis zum 11. September 2001. Dann Schweigeminuten in der Schule und die erste Liebe auf ICQ. Verkürztes Studium, unbezahlte Praktika, Berufsstart im Lockdown. Erst eine neue Rechte. Dann ein neuer Krieg. Zwischendurch Trichtersaufen. Es gilt: Je düsterer die Zukunft, desto knalliger die Klamotten. Willkommen im Leben der Millennials. Was für eine geile Zeit!
Niclas Seydack, selbst Millennial, erzählt warmherzig von einer kalten Zeit, einer Jugend ohne Helden. Kaum eine Generation musste so früh trotz aller Widrigkeiten Wege finden, das Leben zu feiern. Ecstasy als Erziehung der Gefühle und Trichtersauefen auf Festivals, um mal alles zu vergessen. Zweimal leuchtet der Stern der Millennials hell auf: Lena gewinnt den Eurovision Song Contest. Mario Götze schießt Deutschland zum WM-Titel. Doch das Licht dieser Held:innen verglüht schnell. Nach unzähligen Praktika endlich die erste Festanstellung. Und dann Lockdown. Statt zusammen mit neuen Kollegen sitzt man allein in winzigen Wohnungen oder WGs, die Mietpreise sind astronomisch.

Klug und humorvoll fängt Niclas Seydack das Lebensgefühl einer Generation zwischen Dauerkrise, digitalem Aufbruch und einer neuen Sensibilität ein. Während die Millennials erwachsen werden, ist die Welt mehrmals eine andere geworden. Nur Wetten, dass..? feiert noch ein drittes Comeback.


»Seydack schreibt so unmittelbar, ehrlich und poetisch, dass man sich fühlt wie auf einer atemlosen Zeitreise von den 90ern bis in die Gegenwart.« Caroline Wahl


»Ein Buch wie eine Flaschenpost aus einer anderen, schmerzhaft naiven Zeit. Ein bisschen unheimlich. Aber auch unheimlich gut.« Friedemann Karig

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2024

Hat mich nicht überzeugt

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Ich gehöre zwar nicht zur bevorzugten Zielgruppe des Autors, da ich im Alter seiner Eltern bin, wollte aber dennoch die Gedanken zu seiner Jugend kennenlernen. Das bunte Cover mit dem frechen Titel hat ...

Ich gehöre zwar nicht zur bevorzugten Zielgruppe des Autors, da ich im Alter seiner Eltern bin, wollte aber dennoch die Gedanken zu seiner Jugend kennenlernen. Das bunte Cover mit dem frechen Titel hat mich einen eher fröhlich gestimmten Rückblick erwarten lassen. Meine Erwartungen haben sich leider nicht zur Gänze erfüllt, denn ich habe eine etwas unstrukturierte Rückschau von Niclas & Co erhalten, die teilweise auch weinerlich auf mich wirkt. Stellenweise habe ich persönlich das Gefühl von Empörung, dass einem zukünftig der Wohlstand nicht mehr in den Schoß fallen wird, sondern dass man sich den erarbeiten wird müssen.

Mir ist schon klar, dass Ereignisse wie 9/11, die Terroranschläge in den verschiedenen Hauptstädten oder die Amokläufe in Schulen viele junge Menschen paralysiert haben (und tun es noch immer). Auch die Pandemie hat das bisher unbeschwerte Leben der jungen Menschen jäh unterbrochen.

Ich erinnere mich an die Baader-Meinhof-Bande, Anschläge der Palästinenser wie München 1972, die Brigate Rosse (1970-1988) oder die IRA, die ebenso Angst und Schrecken verbreitet haben und war selbst nur wenige Stunden vor dem Bombenanschlag vom 2. August 1980 im Bahnhof von Bologna. Aber das alles hat mich längst nicht so aus der Bahn geworfen, wie die Kids der 1990er.

Auch die wirtschaftlichen Krisen verunsichern diese Generation. Doch glaube ich, dass die Erwartungshaltung an den „all-inclusive-Staat“, den viele junge Menschen heute haben, nicht mehr aufrechtzuerhalten ist. Jede/Jeder muss auch selbst etwas dazu beitragen.

Der Schreibstil ist ziemlich einfach und an manchen Stellen ziemlich vulgär. Aber es mag schon sein, dass sich in männlichen Gehirnen alles um Thema Nr. 1 handelt.

Viele der erwähnten TV-Sendungen und Berühmtheiten (?) kenne ich nicht, da es bei uns nur die zwei Programme des staatlichen Rundfunks gab.

Vielleicht liegt meine differenzierte Sichtweise auch daran, dass ich Österreicherin bin und manches anders erlebt habe bzw. ich mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen gelernt habe.

Zeitgenossen von Niclas Seydack werden sich vielleicht in ähnlicher Art an ihre Kindheit und Jugend erinnern.

Fazit:

Nicht ganz das, was ich erwartet habe, daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 13.10.2024

Wichtig, witzig, wehmütig? Nein, wehleidig.

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Ein Buch über die Millennials, eine Ode an die 2000er? Wie fein, ich freute mich.
Bei mir lief im Kopf gleich der Vergleich zu "Generation Golf" - ich erhoffte mir ein ähnliches Lesevergnügen.

Überzeugt ...

Ein Buch über die Millennials, eine Ode an die 2000er? Wie fein, ich freute mich.
Bei mir lief im Kopf gleich der Vergleich zu "Generation Golf" - ich erhoffte mir ein ähnliches Lesevergnügen.

Überzeugt hat mich "Geile Zeit" leider nicht, auch wenn ich seitdem den Juli-Ohrwurm im Kopf habe (das wiederum ist eigentlich sehr schön).

Zeitweise war es witzig, ja, gerade der Start. Eine schöne Zeitreise in längst vergangene Zeiten, die aber prägend war, wenn man da jung war.
Jetzt ist es also soweit, dass auch die Millennials schon wehmütig in Erinnerungen schwelgen.

Leider driftet es dann aber oft ab in ein Jammern und "wie arm wir doch dran sind-Klagen". Nach der zigsten Wiederholung von der Prägung durch 9/11 war ich dann schon fast genervt.

Mein Fazit: nicht so witzig wie gedacht, andererseits aber auch zu einfach im Klagen und in der Darstellung der Generation, mir hat da die Balance gefehlt.

Veröffentlicht am 13.10.2024

Von Nostalgie zur Jammerei...

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Autor Niclas Seydack möchte mit seinem Buch " Geile Zeit" eine Autobiographie der Millenials, der Generation Y liefern.
Diese Zielsetzung verbunden mit dem witzigen Coverfoto und dem Titel, der auf einen ...

Autor Niclas Seydack möchte mit seinem Buch " Geile Zeit" eine Autobiographie der Millenials, der Generation Y liefern.
Diese Zielsetzung verbunden mit dem witzigen Coverfoto und dem Titel, der auf einen Sommerhit der deutschsprachigen Popband Juli anspielt, hatten mein Interesse geweckt.
Die ersten Seiten des Buches wecken nostalgische Gefühle: Talkshows, Pokémon, Kinder, die draußen, nicht online zusammen spielen, das klingt idyllisch.
Der erste Schock: die Geschehnisse des 11. September 2001, den der Autor im Alter von 11 Jahren als prägendes und verstörendes Ereignis durch die Nachrichtensendungen erlebt. Es folgen weitere für den Autor und seine Generation traumatische Ereignisse: der Amoklauf eines Schülers an einem Gymnasium, der Tsunami im Indischen Ozean...
Und hier kippte für mich die Geschichte: ab da zieht es sich wie ein roter Faden durch das Buch, dass es die Generation y so viel schlechter habe als die Generationen davor, das ging mir schlicht auf die Nerven!

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Selbstmitleid statt Nostalgie

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Im Interview, das zu Beginn des Buches zu finden ist, legt der Autor Niclas Seydack seine Beweggründe dafür dar, dieses Buch geschrieben zu haben. Einerseits möchte er der Generation seiner Eltern erklären, ...

Im Interview, das zu Beginn des Buches zu finden ist, legt der Autor Niclas Seydack seine Beweggründe dafür dar, dieses Buch geschrieben zu haben. Einerseits möchte er der Generation seiner Eltern erklären, warum ihre Kinder so „deprimiert und hoffnungslos“ sind. Auf der anderen Seite richtet sich das Buch an die Millennials selbst, um besser zu verstehen, warum sie so geworden sind wie sie sind.



Kamen anfangs noch einigermaßen nostalgische Gefühle auf, wendete sich das Blatt bald und der Text wurde zu einer gewöhnungsbedürftigen Schilderung der Pubertät aus männlicher Sicht.

Etwas besser gefiel mir dann die Unizeit, als der Autor merkt, dass er doch in der Lage ist, gute Leistungen zu erbringen, allein aufgrund der Tatsache, dass man endlich etwas lernt, das einem Spaß macht. Das konnte ich sehr gut nachempfinden.

Der Rest aber ist eigentlich nur ein Gejammer über die Widrigkeiten und Bedrohungen, mit der die beschriebene Generation zu kämpfen hat.



Insgesamt ist mir das Buch einfach viel zu negativ geraten. Unter einer „geilen Zeit“ hatte ich mir etwas anderes vorgestellt, als noch einmal alle katatrophenähnlichen Nachrichten vom Amoklauf im Münchner Einkaufszentrum bis zum Copiloten, der aus Selbstmordabsicht ein Flugzeug aus Barcelona kommend an einer Felswand zerschellen ließ, aufgelistet zu bekommen.

Ich muss sagen, dass mich ein Buch selten so aufgeregt hat. Wenn die ganze Generation der Millennials so denkt und empfindet wie der Autor, dann haben die hier zitierten „Alten“ meiner Meinung nach recht, wenn sie sagen, die Jugend sei verweichlicht und halte nichts mehr aus. Wir alle sind mit diesen Themen, die hier angesprochen werden konfrontiert worden, ob als Kind, in der Jugend oder im Erwachsenenalter . Und natürlich hat auch einiges davon Auswirkungen auf unser Denken und Handeln. Doch anstatt sich dem positiv dagegenzustellen, versumpft man hier kollektiv in Hilflosigkeit und Erklärungsversuchen, warum man so deprimiert durchs Leben läuft.

Bis zum Schluss hatte ich noch auf etwas Konstruktives, ein Resümee, eine Botschaft o.ä. gewartet. Doch leider bleibt der Autor bei seinem „ wir haben es wirklich nicht leicht gehabt“ Ton und ich frage mich, was uns dieses Buch eigentlich sagen will.



„Geile Zeit“ ist das allererste Buch, das ich leider nur mit einem Stern bewerten kann, da es außer ein paar nostalgischen Momenten, meiner Meinung nach hoffentlich, kein realistisches Bild der Millennials zeichnet. Was für ein Buch sollen dann diejenigen schreiben, die 2024 in der Pubertät stecken? Corona hat sie voll erwischt, Deutschland steht schwächer da denn je, Krieg in Nahost und sogar in Europa! Man könnte die Liste noch ewig weiterführen.

Wir brauchen Strategien, um sich diesen Herausforderungen stellen zu können, keine Erklärungen oder Rechtfertigungen des Verhaltens für Generationen vor uns.

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