Cover-Bild Der lange Schatten
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 17.09.2024
  • ISBN: 9783832168483
Celia Fremlin

Der lange Schatten

Roman
Sabine Roth (Übersetzer)

Vom schrillen Klingeln des Telefons aus dem Schlaf gerissen, stolpert Imogen durch das dunkle, leere Haus, um den Anruf entgegenzunehmen. Zuerst versteht sie den Mann am anderen Ende der Leitung nicht. Er will sie nicht ernsthaft beschuldigen, ihren Ehemann Ivor getötet zu haben, der vor knapp zwei Monaten bei einem Autounfall ums Leben kam! Imogen möchte doch nichts anderes als in Ruhe über ihren Schmerz hinwegkommen. Aber genau diese Ruhe will man ihr nicht gönnen. Kurz vor Weihnachten reisen nacheinander Imogens erwachsener Stiefsohn samt Freundin, die Stieftochter mit Ehemann und zwei Kindern sowie Ivors Exfrau an. Und bald darauf geschehen merkwürdige Dinge: Wer hat die halb ausgetrunkene Whiskeyflasche neben Ivors Lieblingssessel abgestellt? Hat jemand in seinen Papieren gewühlt? Und warum hört dieser Fremde nicht auf, anzurufen und darauf zu bestehen, dass er Imogens Schuld am Tod ihres Mannes beweisen kann?
Virtuos und voll überraschender Komik schreibt Celia Fremlin über den Albtraum im Alltäglichen und zeigt sich dabei als Meisterin der subtilen Spannung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2024

Trügerische Familienbande

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Imogen hat ihren Mann verloren. Ein tragischer Verkehrsunfall riss den bekannten, bewunderten und im Kollegium als auch bei seinen Studenten äußerst beliebten Altphilanthropen Ivor Barnicott aus dem Leben. ...

Imogen hat ihren Mann verloren. Ein tragischer Verkehrsunfall riss den bekannten, bewunderten und im Kollegium als auch bei seinen Studenten äußerst beliebten Altphilanthropen Ivor Barnicott aus dem Leben. Mysteriöse Umstände zeichnen in den folgenden Tagen dafür verantwortlich, dass Imogen von einem ihr unbekannten Mann verdächtigt wird, schuldhaft beteiligt gewesen zu sein an Ivors Ableben. Sie versteht die Welt nicht mehr, streitet die für sie unhaltbaren Vorwürfe gegenüber dem aufdringlichen Fremden kategorisch ab, fühlt sich aber dennoch angegriffen. Nicht genug, dass diese Vorkommnisse sie beschäftigen, zieht auch noch zwei Monate später zur Weihnachtszeit die fast komplette Familie aus den geschiedenen Ehen ihres Mannes bei ihr ein mit der Begründung, sie in der schweren Zeit der Trauer nicht allein lassen zu können. Nun beginnen sich auch in ihrem Haus unerklärliche, gruselige Dinge abzuspielen.
Celia Fremlin schrieb den Roman 'Der lange Schatten' bereits 1975, vor also fast fünfzig Jahren, und begeisterte damit schon damals ihre Leser. Der DuMont Verlag lässt diese Geschichte in der wunderschönen Übersetzung von Sabine Roth wieder aufleben. Die Autorin vermag es mit ihrem eigenwilligen Schreibstil, mit viel Feingefühl und großer Sorgfalt, eine Atmosphäre des Grauens zu konstruieren, die von grotesken, selbst bezogenen Charakteren geprägt wird. Es ist wirklich erstaunlich, welche Aktualität das Geschehen noch heute besitzt, wie menschliche Verhaltensweisen immer wieder für Chaos und jede Menge Unannehmlichkeiten sorgen können.
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich möchte ihn gern weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Wie die Geier

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Der Dumont Verlag hat das Buch von Celia Fremlin ‚Der lange Schatten‘ neu veröffentlich. Die Erstveröffentlichung war bereits im Jahre 1975. Die Autorin ist 2009 verstorben und war bekannt für ihre psychologischen ...


Der Dumont Verlag hat das Buch von Celia Fremlin ‚Der lange Schatten‘ neu veröffentlich. Die Erstveröffentlichung war bereits im Jahre 1975. Die Autorin ist 2009 verstorben und war bekannt für ihre psychologischen Romane.

Doch worum geht es in diesem Buch:
Imogen hat ihren Mann kürzlich bei einem Autounfall verloren. Nun will sich jeder um die trauernde Witwe kümmern. Doch Imogen will eigentlich nur ihre Ruhe. Ihr Mann Ivor war nicht der, für den ihn alle hielten, er hatte auch dunkle Seiten. Eines nachts klingelt das Telefon. Der Anrufer behauptet Imogen hätte ihren Mann umgebracht.

Vor Weihnachten wird sie entgegen ihrem Willen zur Zimmerwirtin, als ihre Stiefkinder mit Familienanhang und Sack und Pack anrücken, angeblich, um ihr die Einsamkeit zu nehmen. Und sogar Ivors zweite geschiedene Ehefrau quartiert sich bei ihr ein. Bald geschehen Dinge, die eigentlich unerklärlich sind.

Mir tat Imogen leid. Wer will schon in der Weihnachtszeit von einer Meute gutmeinender Verwandter heimgesucht werden, deren einziger wahrer Beweggrund das nicht unerheblich Erbe Ivors war. Man wollte vom großen Kuchen was bekommen. Ganz klar. Wie die Geier belauerten sie nicht nur Imogen, sondern sich auch gegenseitig. Ich empfand besonders ihre Stieftochter Dot als sehr übergriffig. Aber auch der Stiefsohn Robin, er bezeichnet sich selbst als Psychopathen, denkt nur an seinen eigenen Vorteil.

Erst hatte ich ja tatsächlich geglaubt an den Vorwürfen des Anrufers könnte was dran sein. Aber der Gedanken zerschlug sich sehr bald. Die mysteriösen Ereignisse in ihrem Haus geben Rätsel auf, die erst zum Ende des Buches eine Auflösung finden. ‚Der lange Schatten‘ ist ein spannender Roman, der durch seine dichte Atmosphäre und die feine psychologische Zeichnung der Charaktere besticht.

Celia Fremlin schafft es mit alltäglichen Vorfällen Gänsehaut zu erzeugen. Viele Situationen empfand ich als skurril, aber das Lachen blieb mir dennoch im Halse stecken. Ich hätte die ganze Bande aus dem Haus geworfen. Plötzlich war Imogen in ihrem Haus nur noch geduldet.

Fazit: Die Geschichte könnte heute noch genauso spielen. Ein Buch das zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Ein zeitloser Roman mit Spannung und Humor

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„Der lange Schatten“ ist ein erstmals 1975 veröffentlichter Roman der britischen Autorin Celia Fremlin.

Imogen hat gerade erst ihren Mann Igor durch einen Autounfall verloren und möchte eigentlich nur ...

„Der lange Schatten“ ist ein erstmals 1975 veröffentlichter Roman der britischen Autorin Celia Fremlin.

Imogen hat gerade erst ihren Mann Igor durch einen Autounfall verloren und möchte eigentlich nur ihre Ruhe haben. Der Verlust ist schmerzhaft, obwohl Igor ein schwieriger Mensch und keineswegs ein vorbildlicher Ehemann war.
Dann erhält sie einen merkwürdigen Anruf, bei dem der Anrufer behauptet, dass Igor nicht durch einen Unfall gestorben wäre, sondern dass sie ihren Mann umgebracht hätte. Das ist aber erst der Anfang, es geschehen weitere äußerst merkwürdige Dinge in ihrem Haus. Abgesehen davon nistet sich auch noch ihre Familie - ihr Stiefsohn, ihre Stieftochter samt Familie und Ivors Exfrau - bei ihr ein.
Die hier dargestellten Situationen sind ebenso normal wie skurril. Die Charaktere verhalten sich teilweise ein wenig merkwürdig, wirken aber durchaus authentisch.

Der Schreibstil von Celia Fremlin ist einzigartig. Das Buch ist ebenso ein Thriller wie auch eine Charakterstudie. Diese Mischung aus unheimlicher Spannung, Humor, Sarkasmus, interessanten Charakteren und ungewöhnlicher Familiendynamik ist unterhaltsam und fesselnd.

Ich kann gar nicht glauben, dass das Buch bereits vor knapp 50 Jahren geschrieben wurde. Davon ist nichts zu merken. Es ist zeitlos und passt durch seine Atmosphäre gut in die Vorweihnachtszeit. Ich bin nun jedenfalls neugierig auf weitere Werke der Autorin.


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Veröffentlicht am 13.10.2024

Faszinierender Psychothriller-Klassiker

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MEINE MEINUNG

"Der lange Schatten" von der britischen Autorin Celia Fremlins ist ein fesselnder psychologischer Thriller, der erstmals bereits 1975 veröffentlicht wurde.
In ihrem tiefgründigen Roman ...

MEINE MEINUNG

"Der lange Schatten" von der britischen Autorin Celia Fremlins ist ein fesselnder psychologischer Thriller, der erstmals bereits 1975 veröffentlicht wurde.
In ihrem tiefgründigen Roman versteht es die Autorin hervorragend, die verschiedenen Facetten der menschlichen Psyche zu ergründen und uns tief in die Abgründe einer dysfunktionalen Familie blicken zu lassen.
Im Mittelpunkt der raffiniert aufgebauten Geschichte steht die frisch verwitwete Protagonistin Imogen, die immer noch mit dem Unfalltod ihres Ehemanns Ivor, einem charismatischen Hochschulprofessor, und ihrem neuen Status als Witwe zu kämpfen hat. Nachdem sie mitten in der Nacht von einem mysteriösen Anrufer beschuldigt, für den Mord an ihrem Mann verantwortlich zu sein, und sich zu allem Überfluss etliche Mitglieder aus der Familie ihres Mannes zu einem verlängerten Weihnachtsbesuch in ihrem Haus einnisten, mehren sich unheimliche, beunruhigende Vorkommnisse.
Insbesondere durch geschickt eingestreute Andeutungen, subtile Hinweise und übernatürliche Elemente wird eine beklemmende Atmosphäre und unterschwellige Spannung geschaffen, die uns von Beginn an in ihren Bann zieht. Durch geschickten Wechsel zwischen gegenwärtigem Handlungsstrang und Rückblenden in verschiedene Zeitebenen hat die Autorin eine faszinierende nicht-lineare und vielschichtige Erzählstruktur geschaffen, die es uns ermöglicht aufschlussreiche Einblicke in die Gedanken und Entwicklungen der unterschiedlichen Charaktere zu erhalten. Fremlin versteht es hervorragend, nicht nur die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, sondern auch die Grenzen zwischen Realität und Vorstellungswelt ineinanderfließen zu lassen, so dass es für uns oft ungewiss ist, was tatsächlich und was nur in der Vorstellung der Charaktere geschehen ist. Geschickt lässt sie uns die Glaubwürdigkeit ihrer Charaktere und ihrer Aussagen hinterfragen und über Wirklichkeit, Wahrheit und Täuschung nachdenken.
Äußerst fesselnd ist es, in die Psyche ihrer unterschiedlichen Charaktere einzutauchen, die mit ihren Eigenheiten, Motivationen und ihrer Gedankenwelt sehr facettenreich angelegt sind. Hierbei gewährt uns Fremlin tiefgründige Einblicke in die beeindruckende Vielfalt zwischenmenschliche Beziehungen und Komplexität von authentischen Emotionen, Verhaltensweisen und Abgründen auf. Alle Figuren machen im Laufe der fesselnden Geschichte einschneidende Veränderungen durch und offenbaren schließlich überraschende, teilweise schockierende Facetten ihrer Persönlichkeit.
Hervorragend ist Fremlin insbesondere die komplexe Charakterzeichnung ihrer facettenreichen Protagonistin Imogen gelungen, die mit ihrer emotionalen Zerrissenheit zwischen tiefer Trauer um Ivor und echter Erleichterung über die Befreiung von seiner einengenden und kontrollierenden Persönlichkeit sehr überzeugend dargestellt wird.
Scharfsinnig beleuchtet sie auch gesellschaftliche Konventionen und die komplizierten Familiendynamiken von Ivors Familie und deckt allmählich die sorgsam verborgenen Geheimnisse und Lügen auf.
Einfühlsam widmet sich die Autorin auch der Auseinandersetzung mit ernsten Themen wie familiäre Zerrüttung, Tod, Trauer und Verlust sowie seelischen Ausnahmezuständen, die bei einigen Menschen eine Verzerrung der Wahrnehmung bewirken und irrationale Handlungen auslösen können. Die Autorin übt in ihrem Roman zudem dezente Gesellschaftskritik, indem sie das tradierte Frauenbild und die gesellschaftlichen Erwartungen in den 1970er Jahren beleuchtet und hinterfragt.
Der Autorin gelingt es hervorragend, die Spannung durch unheimliche Ereignisse und neue Enthüllungen bis zur stimmigen Auflösung des Rätsels rund um Ivors Tod kontinuierlich zu steigern. Der vielschichtige Roman gipfelt schließlich in einer völlig unerwarteten Enthüllung, die uns mit seinen psychologischen Hintergründen erschüttert zurücklässt und sehr nachdenklich stimmt.
FAZIT
Ein gekonnt konstruierter, tiefgründiger und fesselnder psychologischer Thriller, der uns die Abgründe der menschlichen Natur ergründen lässt- mit komplexer Charakterzeichnung, atmosphärischer Dichte und unerwarteten Wendungen!

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Düsterer Krimi

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Düsterer Krimi

Der Krimi der Autorin Celia Fremlin wurde erstmals 1993 veröffentlicht. Nun wurde es beim Dumont Verlag neu aufgelegt. Sie selbst ist mittlerweile verstorben, hat aber eine ganze Reihe ...

Düsterer Krimi

Der Krimi der Autorin Celia Fremlin wurde erstmals 1993 veröffentlicht. Nun wurde es beim Dumont Verlag neu aufgelegt. Sie selbst ist mittlerweile verstorben, hat aber eine ganze Reihe an Büchern geschrieben.

Wir begleiten Imogen. Sie hat vor ca. zwei Monaten ihren Mann bei einem Autounfall verloren und ist nun nach der ersten Zeit der Trauer dabei, alles was liegen geblieben ist, etwas aufzuarbeiten. Briefe, Exfrauen und die Kinder ihres Mannes. Doch dann erhält sie einen mysteriösen Anruf. Sie selbst soll Schuld sein am Tod ihres Mannes. Zudem passieren im Haus merkwürdige Dinge und so langsam wird es unangenehm.

Ich hatte zu Beginn nicht gewusst, dass es sich um einen fast 30 Jahre alten Roman handelt. Der Plot könnte gut eine aktuelle Serie auf einem Streamingdienst sein und hat mich gleich interessiert. Dieses Spiel mit der Psyche. Was ist wahr und was nicht? Spielt der Geist uns einen Streich?

Es ist ein intensiver Thriller. Er schafft es, tief in die menschliche Psyche einzudringen.
Es entsteht eine Atmosphäre, die Unsicherheit rzeugt. Die Charaktere sind glaubwürdig und komplex, vor allem Imogen, deren innere Zerrissenheit und Unsicherheit deutlich spürbar werden.

Ich hatte zudem die meiste Zeit das Gefühl, einem Theaterstück zuzusehen. Dass ich nicht der Leser bin, sondern in der ersten Reihe sitze und der Geschichte folge. Für mich tatsächlich eine neue, aber sehr spannende Erfahrung.
Wer Geschichten mag, die sich langsam aufbauen und tief in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten eintauchen, wird dieses Buch lieben.

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