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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2021

In jeder rauen Schale steckt ein weicher Kern

Barbara stirbt nicht
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Herr Schmidt findet seine eines Morgens nicht wie gewohnt mit frischem Kaffee und gedecktem Tisch in der Küche, sondern verletzt am Boden im Bad liegen. Barbara scheint ernsthaft krank zu sein. Herr Schmidt ...

Herr Schmidt findet seine eines Morgens nicht wie gewohnt mit frischem Kaffee und gedecktem Tisch in der Küche, sondern verletzt am Boden im Bad liegen. Barbara scheint ernsthaft krank zu sein. Herr Schmidt macht sich nicht die Mühe einen Arzt zu rufen, Nach dem Motto: "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen" versucht er Barbara auf eigene Faust aufzupäppeln. Da er jedoch weder jemals Kaffee noch Kartoffeln oder sonst etwas anderes gekocht hat, wird das ein schwieriges Unterfangen, doch reicht die Hilflosigkeit, um in Herrn Schmidt ein Umdenken einzuleiten?

Das Buch "Barbara stirbt nicht" ist ein tragischer und zugleich komischer Roman. Das gelbe Cover ist ein Hingucker und enthält einen Hinweis auf die Kochkünste des Protagonisten. Herr Schmidt lebt in einem alten Rollenbild: Der Mann verdient das Geld, die Frau kümmert sich um Kinder, Küche, Haushalt und Garten. Im Laufe der Zeit wird jedoch auch Herrn Schmidt bewusst, dass er allein nicht wirklich zurecht kommt. Durch den unkomplizierten Schreibstil ist das Buch schnell und problemlos zu lesen. Eine leichte, unterhaltsame Lektüre mit Tiefgang, die man mit einem lachenden und einem weinenden Auge liest und die zeigt, dass in jeder rauen Schale ein weicher Kern steckt.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Nie zu alt für einen Neuanfang

Sternflüstern
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Die 56-jährige Hotelfachfrau Irith trauert um ihren langjährigen Freund Lunis, einen Seelenverwandten, den sie sehr vermisst. Er beherrscht ihre Gedanken. Als sie zufällig an einem alten, leerstehenden ...

Die 56-jährige Hotelfachfrau Irith trauert um ihren langjährigen Freund Lunis, einen Seelenverwandten, den sie sehr vermisst. Er beherrscht ihre Gedanken. Als sie zufällig an einem alten, leerstehenden Haus vorbeikommt, ist es, als würde Lunis zu ihr sprechen. Sie fühlt sich magisch angezogen von dem verwilderten Garten. Dort fühlt sie sich Lunis nahe, er hat ihr gezeigt, wie man aus alten, unnützen Sachen Neues gestalten kann.

Eines Tages lernt sie Sophie kennen, die auch künstlerisch tätig ist und mit ihr auf einer Wellenlänge liegt. Zusammen dürfen sie ein Wandmosaik in einem Hotel fertigen. Lunis hat Irith aber auch einen Auftrag hinterlassen. Sie soll eine Frau namens Alix finden und ihr ein Päckchen übergeben. Welche Verbindung haben sie und können die Frauen es gemeinsam schaffen, mit der Vergangenheit abzuschließen und einen Neuanfang wagen?

Schon der Buchtitel hat etwas Geheimnisvolles. Das absolut tolle Cover fällt einem sofort ins Auge. Es ist sehr künstlerisch gestaltet und zeigt ein Mosaik in blau-grünen Farben, sehr passend zum Buchtitel.

Die Autorin Paula Carlin erzählt in gefühlvoller und poetischer Weise von den drei unterschiedlichen Frauen, ihrem Verlust, der Trauerarbeit und wie jede einzelne damit umgeht. Der Schreibstil ist manchmal etwas ausschweifend, aber flüssig. Ich sehe das Buch als einen lesenswerten Roman, der zeigt, dass man nie zu alt für etwas Neues ist. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Neue Lebensabschnitte

Wir für uns
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Der Roman "Wir für uns" erzählt von zwei ganz unterschiedlichen Frauen, die sich zufällig kennenlernen, als beide einen neuen Lebensabschnitt beginnen müssen.
Josie, 41 Jahre alt, erwartet ein Kind von ...

Der Roman "Wir für uns" erzählt von zwei ganz unterschiedlichen Frauen, die sich zufällig kennenlernen, als beide einen neuen Lebensabschnitt beginnen müssen.
Josie, 41 Jahre alt, erwartet ein Kind von ihrem langjährigen Geliebten Bengt, der bereits eine Familie hat und sich nicht mit einem weiteren Kind belasten will.
Kathie, 71 Jahre alt, musste gerade, nach fast 50-jähriger Ehe, ihren Mann Werner zu Grabe tragen.
Beide hadern mit ihrem Schicksal. Obwohl sie sich nicht kennen, geben sie sich gegenseitigen Halt und Stärke. Eine ist für die andere da uns so gehen beide ihren Weg in die Zukunft.
Das wunderschöne Cover mit den stilisierten Zweigen mit Blüten und Blättern auf denen sich zwei kleine Vögel beäugen hat mich sehr angesprochen. Das Grün vielleicht ein Zeichen für Hoffnung?
Der Schreibstil von Barbara Kunrath ist einfach und klar, dadurch leicht lesbar, aber nie fad. Alles ist sehr bildhaft und detailliert beschrieben. Die Autorin hat versucht viele Themen in die Geschichte einzubauen, wie z.B. Trisomie, Spätgebärende, Homosexualität, Vergangenheitsbewältigung usw. Vielleicht zu viele, denn auf manche geht sie nicht ausreichend ein. Die Sorgen und Nöte der Protagonistinnen sind jedoch sehr gut nachvollziehbar. Das Buch ist auf alle Fälle lesenswert.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

Der weihnachtliche Funke sprang trotz Wunder nicht richtig über

Weihnachten in der Rosenholzvilla
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Wir reisen wieder mit Tabea Bach ins herrliche, winterliche Tessin. Diesmal ist Weihnachtsstimmung angesagt. Leider spielt das Wetter so gar nicht mit, seit Tagen regnet es in Strömen. Noch vor den Feiertagen ...

Wir reisen wieder mit Tabea Bach ins herrliche, winterliche Tessin. Diesmal ist Weihnachtsstimmung angesagt. Leider spielt das Wetter so gar nicht mit, seit Tagen regnet es in Strömen. Noch vor den Feiertagen begrüßt Elisa den ersten Gast in der zum Erholungsheim für internationale Musikerinnen umgebauten Rosenholzvilla. Es ist ausgerechnet ihr einstiger Konkurrent Adrien Dufois, der überraschend vor ihr steht. Trotz all der Aufregung plant Elisa eine große Weihnachtsfeier für Familie und Freunde. Um die Stimmung zu heben, fahren Elisa und Danilo mit Mimi in ein kleines Bergdorf zu einer Wahlfahrtskapelle. Doch der Ausflug läuft anders als erwartet ...

Der Schreibstil von Tabea Bach ist wie gewohnt fließend und bildhaft. Man ist als Leser
in sofort wieder vor Ort und kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen. Sie sind authentisch und nahbar. Selbst Adrien öffnet sich und erzeugt Sympathien. Mimi mit ihrer aufgeweckten, lebhaften Art ist ein Sonnenschein. Elisa hat ein großes Herz, wie immer möchte sie es allen und jedem recht machen. Mehr lesen möchte ich gern über Elisas Eltern, Anna und Sven. Zur Freude aller steht mit dem Weihnachtsfest auch ein Überraschungsgast vor der Tür.

Da der Klimawandel auch vor dem Tessin nicht halt macht, hat Tabea Bach dramatisch Fiktion und Realität vereint und hat dessen Folgen in die Geschichte involviert. Wie gut, dass es manchmal Wunder gibt!

Tabea Bach nimmt uns in ihren Romanen nicht nur mit zu den schönsten Orten Europas, sie verbindet damit auch immer ein spannendes, interessantes Thema - wie hier den Bau der Campanulas - und bringt uns die Gepflogenheiten der jeweiligen Gegend nahe. Eine schöne, gefühlvolle Geschichte, bei der der weihnachtliche Funke aber trotz Plätzchen backen, Glockengeläut und liebevoll gestaltetem Cover nicht so ganz überspringen wollte. Teilweise wirkte es so, als sollte unbedingt ein Weihnachtsband erscheinen, der dann schnell konstruiert wurde. Ein Buch zwar nicht nur für Weihnachtsfans, dafür aber zum Liebhaberpreis, denn nach nur 144 Seiten folgt nur noch die Leseprobe zu Band 3 der Saga. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Unterhaltsame, vorhersehbare Story

Wacholderglück
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Durch ein schlimmes Kindheitserlebnis hält Daisy es an keinem Ort der Welt lange aus. Erst als ihr Großonkel Reg verstirbt und ihr ein historisches Bahnhofsgebäude hinterlässt, kehrt sie nach Ottercombe ...

Durch ein schlimmes Kindheitserlebnis hält Daisy es an keinem Ort der Welt lange aus. Erst als ihr Großonkel Reg verstirbt und ihr ein historisches Bahnhofsgebäude hinterlässt, kehrt sie nach Ottercombe Bay zurück. Um das Erbe antreten zu können, müsste Daisy jedoch ein Jahr lang in Ottercombe Bay sesshaft werden. Kann die unstete Daisy diese Bedingung erfüllen?

Bücher von Bella Osborne kannte ich bisher nicht. Eigentlich hat mich das schöne, idyllische Cover angesprochen. Die Geschichte, bei der es um Vertrauen, Freundschaft und Liebe geht, hat mich gut unterhalten, obwohl das Ende vorhersehbar war. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig. Was soll Daisy mit einem alten, renovierungsbedürftigen Bahnhof anfangen? doch Onkel Reginald hat sich was dabei gedacht, das Erbe an eine Bedingung zu knüpfen. So ist Daisy quasi gezwungen, über ihre Zukunft nachzudenken und dich der Vergangenheit zu stellen, um den Tod ihrer Mutter aufzuarbeiten. Manchmal muss man eben zu seinem Glück gezwungen werden. Ihre alten Freunde Tamsyn, Max und Jason sowie Tante Coral unterstützen sie dabei nach Kräften.

Dass es auch Turbulenzen und unerwartete Verwicklungen gibt, besonders durch Max' Vater Pasco und Corals Hund Bugsy, lockert die Geschichte auf. Insgesamt sind die Charaktere gut gezeichnet, man kann sie mögen. Der titelgebende Wacholder ist mir aber, außer im Gin, etwas zu kurz gekommen. Das ist mir 3,5 Sterne wert!

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