Es geht weiter mit den Essex Dogs
Essex Dogs war einer meiner letzten Überraschungshits, konnte mich der Historiker Dan Jones doch mit seinem Romandebut komplett überzeugen. Nun legt er mit Winterwölfe nach und erzählt damit den zweiten ...
Essex Dogs war einer meiner letzten Überraschungshits, konnte mich der Historiker Dan Jones doch mit seinem Romandebut komplett überzeugen. Nun legt er mit Winterwölfe nach und erzählt damit den zweiten Teil in seiner Essex Dogs-Trilogie, die den Hunderjährigen Krieg zum Thema hat.
Im Fokus steht erneut die Söldnertruppe der Essex Dogs rund um deren Anführer Loveday, die alle gezeichnet sind von den Strapazen seit ihrer Anlandung in Frankreich, dargestellt im Auftaktroman. Winterwölfe knüpft dabei relativ nahtlos an die dortige Handlung an und erzählt die Geschichte der Dogs weiter, die in abwechselnder Perspektive eindrücklich von ihren Erlebnissen im Krieg erzählen.
Und genau das macht diesen Roman wie auch bereits Essex Dogs so besonders. Durch die Feder des Autors fließen wahnsinnig gut recherchierte historische Hintergründe in die Handlung ein und werden ergänzt durch die vielfältig ausgestalteten Protagonisten. Die Historie bildet den Rahmen für eine komplexe und spannende Handlung, bei der man als Leser auch allzu oft ins Reflektieren kommt über seine eigenen moralischen Grenzen. An mancher Stelle kommt man etwas aus dem Tritt aufgrund der häufigen Szene- und Perspektivwechsel, das fängt sich dann aber schnell wieder.
Ein fesselndes Buch, dass ungeschönt und in all seinen Details die Gräuel des Kriegsalltags für die Beteiligten beleuchtet und dabei dennoch die Leserschaft mit den Essex Dogs mitfiebern lässt. Auf jeden Fall lesenswert!