Sven Hannawald
Sven Hannawald nannte sein Buch „Mein Höhenflug, mein Absturz, meine Landung im Leben“ und macht dafür auch fleißig in Zeitungen, Radio, Fernsehen und öffentlichen Auftritten Werbung. Das Buch hat gut ...
Sven Hannawald nannte sein Buch „Mein Höhenflug, mein Absturz, meine Landung im Leben“ und macht dafür auch fleißig in Zeitungen, Radio, Fernsehen und öffentlichen Auftritten Werbung. Das Buch hat gut 200 Seiten und bis ca. Seite 160 berichtet er von seiner Kindheit und Jugend, dem Training, dem Sport und seinen sportlichen Höhepunkten. Auch Wegbereiter – Eltern, frühere Trainer, Mitsportler – kommen zu Wort. Der nächste Abschnitt berichtet über seinen Burn-out und über die Zeit danach. Alles ist mit vielen Fotos – teils privat, teils aus der Öffentlichkeit – unterlegt. Das Ganze ist recht unterhaltsam geschrieben und lässt sich gut lesen. Auch zur Geschichte des Skispringens gibt es einen Abschnitt, Erklärungen zu Training oder der Technik des Skispringens.
Trotzdem hat mich das Buch etwas enttäuscht. Ich hatte mir erhofft, mehr über den Menschen Hannawald zu erfahren. Natürlich kostet es viel Mut, über den eigenen Burn-out zu berichten. Aber da das alles schon durch die Presse ging, hat niemand Sven Hannawald gezwungen, dieses Buch zu veröffentlichen. Er tat es trotzdem. Gut gefallen hat mir, wie er beschreibt, in die Situation geraten zu sein. Das ist total nachvollziehbar (und teilweise erschreckend, weil man an sich selbst ähnliches erkennen kann) und seine Reaktionen sind verständlich. Leider bricht sich das dann im nächsten Abschnitt, denn über die eigentliche Zeit der „Heilung“ schreibt er nur wenige Seiten, seine Psychologin schreibt eher allgemeines (wobei ich verstehe, dass hier keine persönlichen Sachen genannt werden). Hier zieht er sich wieder dahin zurück, dass möglichst wenig in die Öffentlichkeit kommen soll. Für mich persönlich ist das verständlich – aber warum dann das Buch? Genau das ist für mich der Widerspruch, der sich durch das ganze Buch zieht.