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Veröffentlicht am 22.03.2018

Karten des Todes

Karten des Todes
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Monika Oswald ist eine beliebte Kartenlegerin mit Auftritten in der Fernsehsendung „Die Karten lügen nicht“. Als sie in ihrer Wohnung erschlagen aufgefunden wird, liegen neben ihr Wahrsagekarten mit einer ...

Monika Oswald ist eine beliebte Kartenlegerin mit Auftritten in der Fernsehsendung „Die Karten lügen nicht“. Als sie in ihrer Wohnung erschlagen aufgefunden wird, liegen neben ihr Wahrsagekarten mit einer Botschaft. Das Team um die Wiener Oberinspektorin Katharina Gugerell ermittelt. Da Gugerell zuhause am besten entspannen kann, wenn sie backt, genießt das Team während der Ermittlungen auch kulinarische Köstlichkeiten.

Leider sind diese Kuchenrezepte am Ende des Buches das Spannendste, was die Geschichte zu bieten hat. Während des Lesens kommt keine Spannung auf. Der Roman zieht sich von Seite zu Seite dahin. Die Figuren bleiben blass, was aber auch an den wenigen Seiten des Romans liegen könnte.

Das Buch liest sich nicht besonders flüssig, und an den Schreibstil der Autorin muss man sich gewöhnen, dann geht es besser. Das Grundgerüst der Geschichte ist gut, und daraus hätte mehr gemacht werden können. Aufgrund seiner Größe ist der Roman schnell gelesen, obwohl die Geschichte dahin plätschert.

Wer ein leichtes Buch zum Abschalten sucht und Krimis mag, bei denen es ruhig zugeht, dem könnte dieser Roman gefallen. Für mich fehlte hier etwas.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Messias Maschine

Messias-Maschine
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Irgendwann in einer nicht so fernen Zukunft lebt George in Illyria, einer modernen Stadt mit neuesten Technologien und Robotern aller Art. Die Stadt ist der letzte Zufluchtsort von Wissenschaftlern, Atheisten ...

Irgendwann in einer nicht so fernen Zukunft lebt George in Illyria, einer modernen Stadt mit neuesten Technologien und Robotern aller Art. Die Stadt ist der letzte Zufluchtsort von Wissenschaftlern, Atheisten und sonstigen Freidenkern. Um sie herum ist die Welt nach Religionskriegen, welche als „die Reaktion“ in die Geschichte eingegangen sind, wieder zurück im Mittelalter.

Jede Religion behauptet von sich, die einzig wahre zu sein, und es gibt weiterhin Konflikte. Nur eines eint sie, der Hass auf die Bewohner von Illyria und deren teuflische Technologie. George verliebt sich in Lucy. Sie ist ein Sex-Roboter und körperlich kaum von einem Menschen zu unterscheiden. Doch Lucy beginnt, sich zu verändern.

Was sich nach einer guten Geschichte anhört, erweist sich während des Lesens als ein sich langsam dahinziehender Roman. Sehr schade, denn die Grundidee ist nicht schlecht. Eine veränderte Welt, die durch religiöse Fanatiker bestimmt wird, und eine Stadt mit allen technischen Raffinessen klingt nach Konfliktpotential. Auch die Liebe zwischen einem Menschen und einem Roboter mit den daraus resultierenden Problematiken ist ein guter Ansatz.

Jedoch schafft Autor Chris Beckett es nicht, daraus eine spannende Geschichte zu entwickeln. Sie bleibt oberflächlich, und die Figuren haben mich nicht erreicht. Der Kampf der Religionen untereinander und gegen Illyria wird eher nur am Rande erwähnt. Die Geschehnisse um George sind jeweils nur kurz umschrieben bzw. angerissen.

Die Liebesgeschichte zwischen George und Lucy zeigt, dass es irgendwann nicht mehr einfach ist, zwischen einem Menschen und einer Maschine zu unterscheiden. Leider hatte ich durch den Klappentext erwartet, dass sich die Geschichte hauptsächlich mit der Liebe zwischen ihnen beschäftigt. Doch auch dieser Teil der Geschichte bleibt blass und oberflächlich.

Interessanter ist dagegen das Leben von Ruth, Georges Mutter. Auch sie lebt in Illyria und genießt dort die künstliche Realität von SenSpace. Darin hat sie sich als Figur „Kleine Rose“ ein zweites Ich erschaffen. Durch Ruth erfährt der Leser, was alles mit und in einer künstlichen Welt möglich ist.

Dem Klappentext nach hätte es ein guter Roman sein können. Doch leider wurde das Potential, welches eine solche Geschichte liefert, nicht genutzt.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 29.10.2017

Abwarten und Bier trinken

Abwarten und Bier trinken
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Der Buchautor Felix Dachsel ist nach eigener Aussage ein engagierter Leistungsverweigerer. Schule war noch nie sein Ding, und jetzt auf der Universität ist es nicht viel anders. Er schildert, wie es ist, ...

Der Buchautor Felix Dachsel ist nach eigener Aussage ein engagierter Leistungsverweigerer. Schule war noch nie sein Ding, und jetzt auf der Universität ist es nicht viel anders. Er schildert, wie es ist, ein Leistungsverweigerer zu sein. Dass er einfach nur faul ist, kann man ihm nicht unterstellen. Wer nichts arbeiten oder leisten möchte, muss sehr kreativ im Erfinden von Ausflüchten sein – eines der leichtesten Übungen des Herrn Dachsel.

Ich habe erwartet, mit „Abwarten und Bier trinken“ ein witziges Buch gekauft zu haben. Leider habe ich äußerst selten schmunzeln können, von Lachern ganz zu schweigen. Witzig ist das Buch aus meiner persönlichen Sicht leider ganz und gar nicht. Der Autor erzählt von seiner Zeit an der Uni als (Nicht-)Student. Ständig fragte ich mich beim Lesen, wann er endlich von der Uni geht und eine Ausbildung anfängt.

Die Geschichte zieht sich, je länger man sie liest. Dafür sind die einzelnen Kapitel angenehm kurz gehalten. Eine Beziehung zur Geschichte und zum Autor konnte ich nicht aufbauen. Als so toll und doch so anstrengend er sein Studentenleben auch beschreibt, es stellt sich immer mehr die Frage, wie er dieses Leben finanziert. Will er den Rest seines Lebens den Geldhahn seiner Eltern aufdrehen, und warum sprechen diese nicht mal ein Wort mit ihm? Was sie über ihren Sohn denken und von seinem Lebensstil halten, erfährt der Leser nicht.

Das Buch ist eine Abfolge von Erlebnissen des Autors. Der Schreibstil ist gut, auch die Interaktion mit dem Leser. Er spricht diesen oft direkt an, was den Leser wohl näher an ihn heranbringen soll. Am Ende des Buches erwartet diesen ein kleiner Selbsttest, ob man selbst zum Leistungsverweigerer geeignet ist. Dieser Test ist natürlich auch mit einem Augenzwinkern zu betrachten.

Das Buch konnte mich nicht überzeugen und gehört für mich daher in die Rubrik „Geschmackssache“. Ich könnte mir vorstellen, dass jemand, der studiert hat oder noch studiert, den einen oder anderen Kommilitonen in Felix Dachsel wiedererkennt und das Buch daher zum Schmunzeln findet.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 14.05.2017

Das zweite Gesicht

Das zweite Gesicht
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Nachdem ihr tyrannischer Vater bei einem Brand ums Leben kommt, finden die 15-jährige Polly und ihr kleiner Bruder im Jahre 1842 bei den Shakern eine neue Bleibe. Die Shaker sind eine religiöse Gemeinschaft, ...

Nachdem ihr tyrannischer Vater bei einem Brand ums Leben kommt, finden die 15-jährige Polly und ihr kleiner Bruder im Jahre 1842 bei den Shakern eine neue Bleibe. Die Shaker sind eine religiöse Gemeinschaft, die nach ihren eigenen Regeln lebt. In Charity, einer jungen Shaker-Schwester, findet Polly eine Vertraute. Doch die schlimmsten Geschehnisse aus der Vergangenheit kann sie Charity nicht anvertrauen.

Dann wird aus Polly eine sogenannte „Seherin“ – eine Auserwählte. Somit hat sie viel Aufmerksamkeit und wird von vielen Augen beobachtet. Kommen jetzt ihre Geheimnisse ans Licht? Dann findet Brandinspektor Simon Pryor heraus, dass der Brand kein Unfall war.

Was nach einer spannenden Geschichte klingt, enttäuschte mich doch sehr. Es gibt drei Arten, in denen die Geschichte erzählt wird. Polly in der dritten Person, Charity als „Ich-Erzählerin“, ebenso wie Pryor. Dieser wendet sich dabei auch mal direkt an den Leser. Die Geschichte ist gut strukturiert, und man merkt, dass sich Autorin Rachel Urquhart vor dem Roman ausführlich mit der Gemeinschaft der Shaker befasst hat. Pollys Zeit in dieser Gemeinschaft ist der Schwerpunkt in diesem Roman. Als Leser erfährt man so einiges über diese Außenseiter in Amerika.

Jedoch bleibt die Geschichte an sich flach. Pollys Zeit vor den Shakern ist voller Leid, wie der Leser zu Beginn erfährt. Aber richtig in die Tiefe geht es nicht. Leider ist es mir nicht gelungen, eine Beziehung zu Polly oder einer anderen Figur aufzubauen.

Beim Lesen der Beschreibung zu Beginn des Buches hatte ich die Vorstellung, dass der Brandinspektor und die Ermittlungen ein wichtiger Teil der Geschichte wären. Leider rücken diese Ermittlungen zugunsten der Beschreibung und Vergangenheit Pryors zu sehr in den Hintergrund.

Auch hatte ich eine gewisse Spannung in der Handlung erwartet, doch kaum war mal ein Hauch Spannung zu spüren, war sie schon wieder vorbei. „Das zweite Gesicht“ konnte mich leider nicht fesseln. Die Seiten zogen sich trotz eines guten Schreibstils während des Lesens nur so dahin.

Es war ein interessanter Einblick in das Leben von Shakern, ihrer Gemeinschaft mit den doch sehr speziellen Riten und Regeln, die es heute wohl nicht mehr gibt. Wenn ihr das Buch lesen möchtet, erwartet kein Familiendrama oder einen hochspannenden Roman mit Aufklärung des Falles durch Pryor.

Mich konnte die Geschichte nicht überzeugen. Sie hat aber durchaus einige Pluspunkte zu bieten und ist gut recherchiert. Daher ist dieser Roman für mich eindeutig Geschmackssache.

Ich danke dem Bloggerportal und dem btb-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 29.01.2017

Olivas Garten

Olivas Garten
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Alida erfährt, dass sie von ihrer Großmutter einen Olivenhain an der östlichen Adriaküste geerbt hat. Das ist jedoch mit einigen Erlebnissen mit der südländischen Bürokratie verbunden. Über das Erbe erfährt ...

Alida erfährt, dass sie von ihrer Großmutter einen Olivenhain an der östlichen Adriaküste geerbt hat. Das ist jedoch mit einigen Erlebnissen mit der südländischen Bürokratie verbunden. Über das Erbe erfährt der Leser auch die Familiengeschichte. Ein Stammbaum zu Beginn des Buches sowie die Vorstellung der einzelnen Familienmitgliedern erleichtern es, den Überblick zu behalten. Die Geschichte der Familie ist eingewebt in das Schicksal der Menschen dieses Landstriches.

Der Leser erfährt viel über das Leben der Menschen in und um Vodice im Laufe des vergangenen Jahrhunderts. Die damalige Politik wird ausführlich in das Leben der Familie eingebaut. So wird deutlich, wie die Familien zu diesen politischen Zeiten gelebt haben und was sie durchleiden mussten.

Wer hier einen Roman um die Erbin eines Anwesens, welches diese wieder zur neuen Blüte führt, erwartet, wird enttäuscht. Hauptthema des Buches ist die wechselvolle Geschichte eines Landstriches, welche mit viel Gefühl erzählt wird. Das Buch ist gut geschrieben, konnte mich jedoch nicht hineinziehen. Wer neben einer interessanten Familiengeschichte auch mehr über die Geschichte von Land und Leuten lesen möchte, dem könnte dieses Buch gefallen.