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Veröffentlicht am 19.06.2017

Äußerst gelungener Sauerland-Krimi, der in erster Linie von seinen wunderbaren Charakteren lebt

Nichts wie es war
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Der 77-jährige Anton ist entsetzt, als er erfährt, das sein bester Freund Hannes, der an Demenz erkrankt ist, seine polnische Pflegerin ermordet haben soll. Wild entschlossen macht er sich daran, die Wahrheit ...

Der 77-jährige Anton ist entsetzt, als er erfährt, das sein bester Freund Hannes, der an Demenz erkrankt ist, seine polnische Pflegerin ermordet haben soll. Wild entschlossen macht er sich daran, die Wahrheit herauszufinden. Da er aber nach einem Schlaganfall selbst auf Hilfe angewiesen ist, wird seine neue Pflegerin Zofia, die ebenfalls aus Polen stammt, kurzerhand in die Ermittlungen eingespannt. Und so begibt sich das ungleiche Paar auf Mörderjagd im Sauerland.

Kathrin Heinrichs hat hier einen äußerst gelungener Kriminalroman vorgelegt, der neben einer gut konstruierten Geschichte und einem flotten und flüssigen Schreibstil vor allem aber durch seine wunderbar gezeichneten Charaktere überzeugen kann.
Anton und Zofia sind ein wahres Dreamteam, sie harmonieren prächtig und strahlen beide so viel Wärme aus, das man sie einfach gernhaben muss und auch in Gefahrensituationen förmlich mit ihnen mitfiebert.
Die anderen Charaktere des Buches haben es gegenüber diesen beiden Protagonisten dann doch ziemlich schwer, lediglich Antons Sohn, dem Polizisten Thomas, gelingt es im Laufe des Buches an Statur zuzulegen, er entwickelt sich zu einer gelungenen Ergänzung zu den beiden Hobbydetektiven.

Ein Krimi mit Ermittlern, von denen man sehr gerne lesen möchte.

Veröffentlicht am 06.11.2024

Packender Psycho-Thriller mit leichten Schwächen

Unendlicher Friede
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Bei seinem Debüt legt der Autor Edward Poniewaz gleich einen spannenden Psycho-Thriller vor, der mich trotz leichter Schwächen gut und spannend unterhalten konnte.

Der renommierte Psychologe Dr. Stefan ...

Bei seinem Debüt legt der Autor Edward Poniewaz gleich einen spannenden Psycho-Thriller vor, der mich trotz leichter Schwächen gut und spannend unterhalten konnte.

Der renommierte Psychologe Dr. Stefan Heimer erhält Besuch von einer schwangeren Frau, die ihn verzweifelt um Hilfe bittet und dabei gleich großen Eindruck bei ihm hinterlässt. Ihr Ehemann verlangt von ihr, die Schwangerschaft abzubrechen, weil er der festen Überzeugung ist, dass er genauso wie sein eigener Vater am Tag der Geburt seines Sohnes ums Leben kommen wird. Stefan lässt sich überreden, mit dem Mann zu sprechen und macht sich auf den Weg von Berlin nach Zürich. Dabei gerät er in dunkle Machenschaften und plötzlich steht wesentlich mehr auf dem Spiel als nur eine Ehe und das Leben eines ungeborenen Kindes.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und beweist dabei, dass er ein gewisses Faible für die Filme von Alfred Hitchcock und dessen Figurenzeichnung hat. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Allerdings hatte ich bei der Hauptfigur lange Zeit so meine Probleme, ihm wirklich abzunehmen, dass er aus Liebe bereit ist, sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen und sich in eine ungewisse Zukunft zu stürzen. Die Geschichte entwickelt aber dennoch eine enorme Spannung und führt uns tief in menschliche Abgründe, so dass am Ende die positiven Leseeindrücke doch bei weitem überwiegen.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Psycho-Thriller mit finsteren Verschwörungen steht, wird hier unter dem Strich gut bedient und unterhalten.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2024

Spannender Ostsee-Krimi mit einem sympathischen Ermittler-Duo

NordOstRache (Flensburg-Krimi)
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In ihrem dritten Kriminalroman bleibt die Autorin Nele Bruun zwar an der Ostsee, führt uns aber diesmal nach Flensburg, wo erneut zwei gut aufeinander abgestimmte Ermittler warten, die sich gleich für ...

In ihrem dritten Kriminalroman bleibt die Autorin Nele Bruun zwar an der Ostsee, führt uns aber diesmal nach Flensburg, wo erneut zwei gut aufeinander abgestimmte Ermittler warten, die sich gleich für weitere Auftritte empfehlen.

Als in der Sporthalle des Marie-Louise-Gymnasiums in Flensburg die Leiche der Vize-Direktorin Elke Maternus aufgefunden wird, übernehmen Anne Anders und ihr neuer Kollege Hendryk Larsson die Ermittlungen. Beide sind seinerzeit selbst auf das Gymnasium gegangen und haben eigene Erfahrungen mit dem Opfer gesammelt. Zudem steht aus der Schulzeit noch ein unausgesprochener Konflikt zwischen den beiden Ermittlern, den sie schnellstens überwinden müssen, um als Team zu funktionieren. Und dies ist auch nötig, denn in der Vergangenheit des Opfers ergeben sich schnell einige Ungereimtheiten, die den Fall zu einem komplizierten Puzzlespiel machen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, besonders das gelungene Zusammenspiel der beiden ungleichen Hauptermittler ist sehr gelungen. Ob weitere Auftritte der beiden Ermittler geplant sind, ist derzeit noch unklar, ein entsprechendes Potential ist aber durchaus vorhanden. Zwar konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten. Und an der überraschenden und schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, gibt es auch nichts zu meckern.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit aus dem hohen Norden steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten. Für eine möglichen Ausbau zu einer Reihe bleibt aber durchaus noch ein wenig Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Packender Kriminalroman aus Schweden mit gut aufeinander abgestimmten Ermittlern

SchwedenMord (Schwedenkrimi)
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In ihrem vierten Küstenkrimi verlässt die Autorin Nele Bruun die deutsche Nord- und Ostseeküste und entführt uns diesmal in die schwedische Provinz rund um Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren. ...

In ihrem vierten Küstenkrimi verlässt die Autorin Nele Bruun die deutsche Nord- und Ostseeküste und entführt uns diesmal in die schwedische Provinz rund um Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren. Dort ermitteln erneut zwei gut aufeinander abgestimmte Ermittler, die sich durchaus für weitere Auftritte empfehlen.

Als in einem Waldstück bei Vimmerby die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, übernimmt zunächst der kommissarische Polizeichef Marten Henriksson die Ermittlungen. Doch schon bald wird ihm mit seiner Exfrau Lena Wallin eine erfahrene Mordermittlerin zur Seite gestellt. Um zu einem schlagkräftigen Team zu werden und den kniffeligen Fall zu lösen, müssen die beiden aber zunächst ihre Differenzen aus dem Weg räumen. Zudem wird Lena von einem alten Geheimnis eingeholt, dass sie auch Marten bislang verschwiegen hat.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders das gelungene Zusammenspiel der beiden ungleichen Hauptermittler ist durchaus gelungen, auch wenn das private Verhältnis zu Beginn doch eine sehr große Rolle einnimmt und es dadurch ein wenig dauert, bis auch die Krimihandlung richtig Fahrt aufnimmt. Ob weitere Auftritte der beiden Ermittler geplant sind, ist derzeit noch unklar, ein entsprechendes Potential ist aber nach Überwindung der Anfangsprobleme durchaus vorhanden. Zwar konnte mich das Buch so nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten. Und an der überraschenden und schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, gibt es auch nichts zu meckern.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit aus der schwedischen Provinz steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten. Für einen möglichen Ausbau zu einer Reihe bleibt aber durchaus noch ein wenig Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Abwechslungsreiche Anthologie mit 15 spannenden Kurzkrimis

Gras drüber
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In dieser Anthologie versammelt die Autorin Kathrin Heinrichs 15 abwechslungsreiche Kurz-Krimis, die hauptsächlich, aber nicht ausschließlich im Sauerland angesiedelt sind. Dabei bietet sie eine ausgewogene ...

In dieser Anthologie versammelt die Autorin Kathrin Heinrichs 15 abwechslungsreiche Kurz-Krimis, die hauptsächlich, aber nicht ausschließlich im Sauerland angesiedelt sind. Dabei bietet sie eine ausgewogene Mischung aus neuen Geschichten, die erstmals in Buchform erscheinen, und Beiträgen, die zuvor bereits in anderen Anthologien veröffentlicht wurden.

Mit einem lockeren, aber dennoch packenden Schreibstil bietet die Autorin sowohl eher humorvolle Geschichten als auch Beiträge mit ernstem Unterton. Wie immer kann in einer solchen Sammlung nicht jeder Beitrag den persönlichen Lesegeschmack zu 100 Prozent treffen, hier lag die Trefferquote aber schon ziemlich hoch. Meine persönlichen Favoriten sind dabei die Beiträge „Gras drüber“, „Zelt-Therapie“, „Knurrhahn“, „Mädchen für alles“ und „Gras drunter“. Aber auch die anderen Geschichten weisen durchgehend einen hohen Unterhaltungswert auf und üben ihren ganz eigenen Reiz aus. Als Liebhaber von bösen Schlusspointen bin ich zudem in vielen der Beiträge bestens bedient worden.

So bietet das Buch eine nahezu perfekte Mischung für den Krimi-Spaß zwischendurch. Dabei sollte jeder Liebhaber von Kurz-Krimis den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden. Mich konnte das Buch auf jeden Fall gut und spannend unterhalten und auch auf die weiteren Werke der Autorin neugierig machen.

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