Was wäre wenn ...
Das Echo der ZukunftDer erfolgsverwöhnte Workaholic Lars hat Probleme. Zwar leidet er schon seit Jahren an einer Lebensmittelallergie, aber noch nie hat ihn diese derart geschwächt. Mittlerweile wirkt sich seine schlechte ...
Der erfolgsverwöhnte Workaholic Lars hat Probleme. Zwar leidet er schon seit Jahren an einer Lebensmittelallergie, aber noch nie hat ihn diese derart geschwächt. Mittlerweile wirkt sich seine schlechte körperliche Verfassung aufs Geschäft aus und lukrative Kunden drohen abzuspringen. In dieser Notsituation kommt der Besuch seines alten Freundes Carl sehr gelegen. Und richtig, dieser hat eine Lösung. Doch dafür muss Lars über seinen Schatten springen.
Was wäre, wenn jeder von uns einen Doppelgänger hätte? In Martin S. Burkhardts Buch wird diese fantastische Vorstellung Realität. Dort existiert eine Parallelwelt. Nur in zwei Punkten unterscheidet sich diese von unserer. Jeder Doppelgänger hat einen gegensätzlichen Charakter und die Parallelwelt liegt mehrere Stunden in der Zukunft. Lars reagiert mit ungläubigem Kopfschütteln auf Carls Geheimnis. Trotz großer Zweifel lässt er sich von seinem Freund zu einer Stippvisite in die fremde Welt überreden. Und tatsächlich, der Übergang klappt problemlos. Lars verschafft sich dort die aktuellen Aktienkurse und kann mit diesem Insiderwissen in unserer Welt beachtliche Gewinne einfahren und seine Finanzagentur retten. Zunächst geht er, wie von Carl angemahnt, sehr vorsichtig mit seinem neuen Wissen um. Doch seine angeschlagene Gesundheit macht ihm weiterhin Probleme und das Verhältnis zu seiner Frau Sophie kühlt immer mehr ab. Aufgrund eines langsam wachsenden Verdachts setzt er einen Privatdetektiv auf sie an. Dessen Beobachtungen lösen eine Kette dramatischer Ereignisse aus.
Dies ist mein zweites Buch des Autors Martin S. Burkhardt. Sein Werk „Seelentausch“ hat mir Gänsehaut beschert und mich mit seinem Mix aus Grusel, Mystik und alten Geheimnissen gefesselt. Das neue Buch hat ein eher esoterisches Thema und ich war schon sehr gespannt, wie der Autor damit umgeht.
Ich wurde angenehm überrascht. „Das Echo der Zukunft“ basiert auf einem fantastischen Plot, der mich sofort gepackt hat. Martin S. Burkhardt hat eine spannende Geschichte geschrieben, die bald nicht mehr so unglaublich wirkt, wenn der Lesende sich darauf einlassen kann. Der klare, eher nüchterne Schreibstil unterstützt diesen Eindruck. Die relativ kurzen Kapitel halten die Spannung hoch und der Autor hält das schnelle Tempo bis zum Ende.
Der Hauptcharakter Lars war mir von Beginn an sympathisch. Schnell lernen wir ihn und seine Gedankenwelt kennen. Zwischenzeitlich kam er mir ein bisschen naiv bezüglich seiner Frau vor, aber das macht ihn nur authentischer. Auch seinen riskanten Plan, mit dem er sein Glück retten will, konnte ich gut nachvollziehen. Mit Carl hat er einen richtig guten Freund an seiner Seite, um den er zu beneiden ist. Die beiden haben mehr gemeinsam als Lars denkt. Genau deshalb kann Carl seinen Freund vor einem fatalen Fehler bewahren. Aus Sophie werde ich dagegen nicht richtig schlau. Wir erfahren zwar ihre Beweggründe, aber nicht, wie es dazu gekommen ist, dass sie derart kaltblütig grausam ist.
Das Cover passt ausgezeichnet zum Roman. Das Porträt einer hübschen Frau schwebt über dem Boden eines Pools. Dort, so erfahren wir bald, befindet sich der Übergang zur Parallelwelt.
Mit „Echo der Zukunft“ ist Martin S. Burkhardt ein spannender Fantasy-Thriller gelungen. Ich schätze neue Plots und dieser hat mich fasziniert. Manche Szenen sind brutal, aber nicht übertrieben gewalttätig. Die Geschichte endet anders als ich dachte. Der Schluss ist trotzdem nachvollziehbar und hat mich nicht enttäuscht. Besonders gefällt mir, dass der Autor mit seinem Plot reizvolle Gedankenspiele auslöst. Was wäre in solch einer Parallelwelt alles möglich? Würde ich die Möglichkeit nutzen, dorthin zu reisen? Um was zu tun? Gern hätte ich mehr über Carl erfahren. Wer war sein Mentor, wie hat er die Parallelwelt entdeckt und besucht er diese noch aus eigennützigen Gründen?
Ich vergebe 4,5 von 5 möglichen Sternen und eine klare Leseempfehlung für alle, die genug Fantasie haben, sich auf den fantastischen Plot einzulassen.