Düster, bedrückend, beklemmend
Das Lied des ProphetenDie Wissenschaftlerin und vierfache Mutter Eilish Stack lebt mit ihrer Familie in Dublin. Kurz nachdem die neu gegründete irische Geheimpolizei ihren Mann Larry, einen bekannten Gewerkschafter, zu einem ...
Die Wissenschaftlerin und vierfache Mutter Eilish Stack lebt mit ihrer Familie in Dublin. Kurz nachdem die neu gegründete irische Geheimpolizei ihren Mann Larry, einen bekannten Gewerkschafter, zu einem Verhör abgeholt hat, verschwindet er ganz. Und damit bricht eine neue Zeit für sie an, denn die neue irische Regierung wird von Gewalt beherrscht. Eilish versucht ihre Familie zu schützen, doch angesichts der Zustände fällt das immer schwerer…
Das Buch erzählt die Geschichte einer Familie, die durch ein autoritäres Regime in eine Katastrophe gerät. Aus dem geordneten und verlässlichen Leben, das Eilish kennt, verschwindet immer mehr das Geordnete und Verlässliche, es wird zunehmend schwerer, ihre Familie zu schützen. Das zu lesen ist äußerst beklemmend und erscheint erschreckend realistisch, denn man fragt sich, wie sicher unsere eigene Welt überhaupt ist. Etwas schwierig fand ich den Einstieg in das Buch, denn der Sprachstil ist anspruchsvoll und die direkte Rede wird nicht ersichtlich abgesetzt. Doch nach einigen Seiten ist mir der Einstieg gelungen, und ich fieberte mit Eilish mit, wie sie ihr Leben angesichts der drastischen Veränderungen noch meistern konnte. Die Gefahr, die bereits auf den ersten Seiten des Buches auftaucht, bleibt bis zuletzt erhalten und ist selbst beim Lesen kaum auszuhalten.
Dieses Buch öffnet die Augen für die Gefahren autoritärer Regimes. Das macht es nicht leicht zu lesen, das Thema ist jedoch so wichtig, dass ich es unbedingt weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.