Sehr besonders
Im Morgenlicht„Im Morgenlicht“ ist ein Roman, der als Mischung aus Umweltroman, Dystopie und Science Fiction eine dichte, nachdenklich stimmende Atmosphäre schafft. Obwohl die genannten Genres normalerweise nicht meine ...
„Im Morgenlicht“ ist ein Roman, der als Mischung aus Umweltroman, Dystopie und Science Fiction eine dichte, nachdenklich stimmende Atmosphäre schafft. Obwohl die genannten Genres normalerweise nicht meine Favoriten sind, hat mich das Buch mit seinem außergewöhnlichen Aufbau und der tiefgründigen Handlung positiv überrascht.
Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, in den Text hineinzufinden – viele Informationen und Details wollen erst einmal entschlüsselt und in Zusammenhang gebracht werden. Doch sobald ich mich eingelesen hatte, nahm mich die Geschichte mit, und das anfängliche Bedürfnis, jeden Satz genau zu analysieren, wich. Die Geschichte dreht sich um die elfjährige Sil und ihre Mutter, die in einer futuristischen, teilweise überfluteten Stadt in einem Wohnkomplex namens „Morgenlicht“ leben. Die dystopische Atmosphäre baut eine fast schon beklemmende Realität auf, die trotz ihrer Science-Fiction-Elemente als erschreckend realistisch erscheint. Es wirkt wie eine kluge Kommentierung unserer Zeit, ein Spiegel dessen, was passieren könnte, wenn die Menschheit ungebremst Ressourcen verschwendet und globale Krisen verharmlost. Besonders gelungen ist die Darstellung der gesellschaftlichen Schichtung: Der Roman macht deutlich, dass Reiche und Mächtige Krisen ganz anders begegnen können als die durchschnittliche Bevölkerung.
Es bleibt bis zum Ende spannend und unvorhersehbar. Ein durchdachtes Buch von der ersten bis zur letzten Seite, das ein besonderes Leseerlebnis bietet!