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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2024

ich bin begeistert und nun überzeugt, wie viel Potenzial Konflikte haben

Conflict Culture Playbook
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Wie denkst Du über Konflikte? Eher positiv oder eher negativ? Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Menschen in Konflikten etwas Negatives sehen und sie gerne gänzlich vermeiden würden, wenn es ...

Wie denkst Du über Konflikte? Eher positiv oder eher negativ? Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Menschen in Konflikten etwas Negatives sehen und sie gerne gänzlich vermeiden würden, wenn es sich irgendwie einrichten lässt. Zumindest bis ich dieses Buch gelesen habe, war das für mich auch zutreffend. Das Conflict Culture Playbook hat mir aber eine ganz neue Perspektive aufgezeigt, wie man Konflikte als Chancen für Weiterentwicklung begreifen kann.
Zunächst startet dieses Sachbuch, dass sich stark auf den Business Kontext bezieht mit ein paar Basics zu Konflikten. Warum hebe ich das mit dem Business Kontext so hervor? Es ist zwar explizit auf die Arbeitswelt gemünzt, aber, wenn man erstmal die Sichtweise auf Konflikte verändert hat, dann begreift man sie auch im privaten Umfeld, in Beziehungen, in Freundschaften eher als Chance auf eine gemeinsame Entwicklung. Zumindest hat sich bei mir dieser Perspektivwechsel eingestellt.
In den Basic-Kapiteln geht es aber nicht nur darum, die Konflikte aus der negativ-konnotierten Ecke zu holen, sondern es werden auch die Schattenseiten von ungelösten Konflikten aufgezeigt. Zudem gehen die Autoren darauf ein, welche Dimensionen des Konflikts es geben kann, wo man ansetzen kann und was Emotionen am Arbeitsplatz mit Konflikten zu tun haben. Dabei sind Konflikte nicht nur als unlösbare Situationen zu verstehen, die schon vollständig eskaliert sind, sondern auch kleinere Spannungen, die unausgesprochen zu etwas so Großem werden können. Daher zählt auch Feedback als wichtige Komponente in eine Konfliktkultur.
Um letztere zu erreichen und am Arbeitsplatz gut zu etablieren, widmen die Autoren den Mittelteil des Buchs komplett den Tools, Methoden und Strukturen, die es hierfür braucht. Diese werden in Steckbriefen und leicht verständlichen Anleitungen kurz vorgestellt und eingeordnet, wann man welche gebrauchen kann. Den Ausklang des Buches bildet ein Check-Out Kapitel und ein Anhang mit allerlei nützlichen Informationssammlungen.
Obwohl es sich hierbei um ein Sachbuch handelt, habe ich es Seite um Seite verschlungen. Denn im Verlauf des Lesens habe ich begriffen, wie viel Potenzial darin steckt, all das, was sonst zu Konflikten führen könnte, offen anzusprechen. Leider war diese Erkenntnis gepaart mit der Einsicht, dass es dafür einiges zu tun gibt, bis sich eine solche Haltung in einem Team einstellen kann. Doch die Werkzeuge dafür geben die Autoren je zum Glück direkt an die Hand und die Beschreibungen haben mir wirklich gut gefallen. Insgesamt fand ich den Schreibstil sehr überzeugend und fundiert. Natürlich muss man in gewisser Weise offen für die neuen Tools sein, aber ich persönlich habe nur gute Erfahrungen mit offenem Feedback und diesen Themen gemacht, sodass ich ganz bereitwillig vieles aus diesem Buch ausprobieren werde.
Ein großes Kompliment und eine noch größere Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Wer hätte nicht gerne eine Erfindertante und ein Dino-Haustier

Leos wilde Abenteuer – Dino-Alarm
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Wenn Du jemanden nach Deinem Lieblingstier fragst, würdest Du eines als Antwort akzeptieren, das schon ausgestorben ist? Eine Frage, über die ich bislang noch nie nachgedacht habe. Doch als Leo sein Lieblingstier, ...

Wenn Du jemanden nach Deinem Lieblingstier fragst, würdest Du eines als Antwort akzeptieren, das schon ausgestorben ist? Eine Frage, über die ich bislang noch nie nachgedacht habe. Doch als Leo sein Lieblingstier, den Apatosaurus, in der Schule präsentieren soll, wurde mir beim Lesen die Problematik bewusst. Denn während die anderen Kinder Lieblingstiere wie Pferd, Hund und co. mehr oder weniger in der Nachbarschaft besuchen und beobachten können, hat Leo ein echtes Problem. Zum Glück ist seine Tante Erfinderin und findet mit ihm einen Weg, wie er seinem Lieblingstier, dem Apatosaurus, ein Stück näherkommen kann.
Meine Meinung bisher war, dass Kinder-Sachbücher echt anstrengend vorzulesen sind, und dass es in fiktiven Vorlesegeschichten nur begrenzt etwas zu lernen gibt. Dino-Alarm hat meine Meinung dahingehend korrigiert. Denn selbst ich als Erwachsener konnte noch einiges über Dinosaurier quasi zwischen den Zeilen lernen und fand die Erzählung dennoch sehr unterhaltsam. Vor allem die kautzige Tante mit ihren lustigen Erfindungen hat mich und das Kind, dem ich vorgelesen habe, sehr begeistert. Von der Zeitmaschine bis zum Schrumpfgerät hat sie alles parat, was das Herz begehrt. Das erleichtert nicht nur Leos Referatsvorbereitungen, sondern auch den Streit mit den Nachbarn und der Polizei. Zu all diesen lustigen Szenen gibt es wirklich sehr gelungene Bilder, die sehr detailreich zeigen, was Leo und seine Tante erleben. So kann das Kind beim Vorlesen auf jeder Seite etwas entdecken und die eigene Phantasie anregen lassen.
Dadurch, dass die Schrift sehr groß und der Schreibstil relativ einfach ist, eignet sich der Dino-Alarm aber nicht nur zum Vorlesen, sondern auch ganz wunderbar für Leseanfänger.
Uns jedenfalls hat die Geschichte supergut gefallen und wir haben viel Neues über Dinos gelernt, während wir oft geschmunzelt und gelacht haben.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Cool umgesetzt und spannend auch für Erwachsene

Die geheimsten Orte der Welt
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Bei einem Sachbuch für Kinder neigt wohl so gut wieder Erwachsene dazu zu denken, dass man darin selbst ja eh nichts mehr lernen kann. Mit dieser Einstellung habe ich mich auch dem Buch Die geheimsten ...

Bei einem Sachbuch für Kinder neigt wohl so gut wieder Erwachsene dazu zu denken, dass man darin selbst ja eh nichts mehr lernen kann. Mit dieser Einstellung habe ich mich auch dem Buch Die geheimsten Orte der Welt gewidmet. Es hat mich wegen der schönen Zeichnungen angesprochen und weil ich dachte, dass darin Kinder sicher viele spannende Dinge lernen können.
Obwohl ich bei den Zeichnungen und dem für Kinder lehrreichen Inhalt goldrichtig lag, muss ich meine Meinung doch ein Stück weit korrigieren. Denn auch ich habe in diesem Buch mehr als nur einen Ort kennengelernt, von dem ich bisher nichts wusste. Resümierend könnte ich wohl so etwas sagen wie: Endlich mal ein Vorlesebuch, dass nicht nur fürs Kind, sondern auch für mich spannend war! Ich fand es einfach nur klasse gemacht! Jeder der 19 Orte wird auf einer Doppelseite mit einem großen Bild und einem kleinen einleitenden Text kurz vorgestellt. Auf der darauffolgenden Doppelseite finden sich dann spannende Fakten zu diesem Ort. Gut gelungen ist den Autoren, dass genau diese Fakten nicht in einem langen Erklärtext verarbeitet werden, sondern als kleine separate Texthäppchen, die mit passenden Bildern untermalt werden. Diese kleinen Passagen sind leicht verständlich und es gibt zu allem etwas Spannendes zu entdecken. Wer nun denkt, die Orte wären wahllos aneinandergereiht, der irrt sich, denn verbunden werden die Orte mit der Erzählung, dass das Kind an all diesen besonderen Plätzen mit einem fliegenden Teppich vorbeifliegt. Das lässt sich beim Vorlesen sehr gut einbauen und sorgt auch dafür, dass man das Vorleseabenteuer etwas lustiger gestalten kann.
Alles in allem bin ich wirklich begeistert von diesem Buch, das zwar vom Titel her eher ein kleines Lexikon besonderer Orte sein könnte, aber in seiner Gestaltung viel mehr ein Abenteuerbuch für kleine Entdecker ist, bei dem auch die Eltern noch etwas dazu lernen dürfen.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Spannend, interessant und glamourös mit einer jungen Frau aus einfachen Verhältnissen

Kasino
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Wie hat man sich wohl ein Kasino im späten 19.Jahrhundert vorzustellen? Und dann ist es auch noch das prunkvollste in Baden-Baden, wo die ganzen feinen Herrschaften ihre Sommer verbringen. Ich jedenfalls ...

Wie hat man sich wohl ein Kasino im späten 19.Jahrhundert vorzustellen? Und dann ist es auch noch das prunkvollste in Baden-Baden, wo die ganzen feinen Herrschaften ihre Sommer verbringen. Ich jedenfalls hatte keine Vorstellung davon und ich habe erst recht nicht ahnen können, wie spannend es im Umfeld dieser Spielbank zugehen könnte. So gefesselt, wie ich von der Geschichte war, ist es auch die junge Claire Engel von ihrem Traum, Croupière zu werden. Sie ist die weibliche Hauptfigur dieses Romans und wir begleiten sie bei ihren Vorhaben.
Claire kommt aus einem kleinen Ort und aus der elterlichen Gaststätte, wo sie von ihrem Großvater im Hinterzimmer das Glücksspiel und dessen Aufsicht erlernt hat. Um die erste weibliche Croupière zu werden, zieht es sie in das prunkvolle Baden-Baden, wo sie zunächst nur Ablehnung für ihren Traum erfährt. Doch Claire findet rasch Freunde und beißt sich durch, bis sie schließlich selbst als Aufsicht am Spieltisch stehen darf. Neben ihren Berufstraum ereignen sich in ihrem Umfeld allerlei spannende Ereignisse, wie man es sich im Kontext eines Kasinos und in den Reihen der Reichen und Schönen vorstellt. Und mit Claire sind wir mittendrin.
Ich habe lange überlegt, warum mich dieser Roman so gepackt hat. Am ehesten lässt es sich so beschreiben: Die Ereignisse um Claire lassen sich in kein Literaturgenre einordnen. Es gibt kriminalistische Elemente, die Liebe begegnet uns und auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz. Vor diesem Hintergrund konnte ich kaum eine Wendung voraussagen, sodass ich es unheimlich spannend fand, ohne dass es gruselig wurde. Bei den Liebesromanelementen hat es mir sehr gefallen, dass nicht die naheliegende Lösung gewählt wurde, sondern eine Wendung und Entscheidungen, die perfekt zu Claires Persönlichkeit und ihrem Traum gepasst haben. Natürlich möchte ich hier nicht zu viel verraten, aber alles hat sich stimmig ineinandergefügt, aber eben nicht so, dass man es hätte ahnen können.
Der Schreibstil war genauso bildreich und fesselnd, wie ich es schon von Martina Sahler und Heiko Wolz aus beispielsweise der Zuckerbaronin gewohnt war. Besonders gelungen fand ich hier, dass auch das ein oder andere Kapitel aus einer anderen Perspektive geschrieben wurde. So konnten wir auf die Szenerie und die Geschehnisse im Kasino auch aus einem anderen Blickwinkel schauen. Für mich machen es solche Perspektivwechsel immer etwas realistischer, weil das Gelesene sich mehrdimensional anfühlt, es also keine platte Geschichte einer Person ist.
Wenn ich jetzt erwähne, was ich als erstes gemacht habe, nachdem ich das Buch beendet hatte, ist das wahrscheinlich schon Empfehlung genug. Denn ich habe ganz ungeduldig im Internet gestöbert, wann ich denn Band 2 bekommen kann. Ich bin so neugierig, wie es weitergeht und kann es gar nicht abwarten. Also nochmal anders gesagt: Dieses Buch bekommt von mir eine fette Leseempfehlung und rangiert schon jetzt unter meinen Lieblingsbüchern aus 2024. Wer also gerne spannende Geschichten von starken Frauen liest, die sich auch von der Liebe verzaubern lassen, sollte hier zugreifen.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Vorlesen und in die eigene Kindheit zurückträumen

Pumuckl, Tiergeschichten
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Für mich gab es als Kind nichts Schöneres als mit meiner Oma am Fernsehen Pumuckl zu gucken. Wenn ich mit meiner Oma heute darüber spreche, dann weiß ich, dass auch sie den kleinen rothaarigen Kobold großartig ...

Für mich gab es als Kind nichts Schöneres als mit meiner Oma am Fernsehen Pumuckl zu gucken. Wenn ich mit meiner Oma heute darüber spreche, dann weiß ich, dass auch sie den kleinen rothaarigen Kobold großartig fand. Und diese Liebe zu Pumuckl hat uns beide nicht mehr losgelassen. Deswegen haben wir uns auch sehr über dieses Buch gefreut, als wir entdeckt haben, dass hier Pumuckls Tiergeschichten zum Vorlesen verewigt wurden.
Natürlich wohnt Pumuckl immer noch bei Meister Eder in der Werkstatt und hat nichts als Blödsinn im Kopf. Obendrein wünscht er sich aber ein Haustier und so stehen diese Geschichten ganz im Zeichen von Tieren. Er ist frech wie eh und je und lustig wie in meiner Kindheit. Auch der Erzählstil der Geschichten erinnert stark an die Serie von damals, sodass ich beim Vorlesen stets die Stimme von Meister Eder und dem kleinen Kobold aus der alten Serie im Kopf hatte. Mit dieser Erinnerung bilde ich mir ein, konnte ich die beiden beim Vorlesen ganz gut imitieren. Für die kleinen Leseratten beziehungsweise Vorlesemäuschen gibt es natürlich auch lustige Zeichnungen und bunt detaillierte Bilder von dem kleinen Kobold, damit auch ja klar ist, wie man sich den grünhosigen Wicht vorzustellen hat.
All das Zusammen macht es für mich zu einem wunderschönen Vorlesebuch, mit dem ich den Kleinen von heute ein Stück meiner Kindheit mitgeben kann. Die Erinnerung an meine Kindertage hat mich darüber hinaus richtig zum Lächeln gebracht, sodass ich vollends begeistert von diesem Buch bin. Aber auch, wer Meister Eders kleinen Mitbewohner nicht schon damals mochte, wird mit diesem Buch einen Glückgriff landen.

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