Ein Abriss über weiblichen Schmerz
Unversehrt. Frauen und SchmerzAusgehend von dem schmerzvollen Leiden ihrer Großmutter, deren Hintergründe und Ursachen nie geklärt wurden, beleuchtet Eva Biringer in "Unversehrt" weiblichen Schmerz und ordnet ihn ein.
Sie beleuchtet ...
Ausgehend von dem schmerzvollen Leiden ihrer Großmutter, deren Hintergründe und Ursachen nie geklärt wurden, beleuchtet Eva Biringer in "Unversehrt" weiblichen Schmerz und ordnet ihn ein.
Sie beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Schmerzes, die unterschiedliche Konnotation männlichen und weiblichen Schmerzes, die diversen Ebenen und Dimensionen in denen Schmerz stattfindet, verortet sie in den patriarchalen Strukturen und macht die Mechanismen und Deutungen sichtbar.
Eva Biringer verdeutlicht an zig Beispielen und Situationen, wie weiblicher Schmerz abgesprochen, übergangen, abgewertet und unterschätzt wird. Aus medizinischer Sicht wird weiblicher Schmerz häufig psychosomatisch bewertet, chronische Erkrankungen, die bei Frauen viel häufiger auftreten, Menstruation und Endometriose sind kaum erforscht und werden erst seit wenigen Jahren wichtiger für die Forschung.
Weitere Themen sind die Fetischisierung von Schmerz, die männliche Norm, von der bei der Bemessung, Bewertung und Forschung von Schmerz innerhalb der Medizin ausgegangen wird, sowie häusliche und patriarchale Gewalt.
"Unversehrt" ist ein sehr informatives, gut recherchiertes und wütend machendes Buch über die Abwertung weiblichen Schmerzes, verbunden mit dem Appell, ihn sichtbar zu machen und in etwas Mächtiges umzuformen.
Ein wichtiges und ausdrucksstarkes Plädoyer aus feministischer Sicht, das jede*r lesen sollte!