Profilbild von YvonneTulpe

YvonneTulpe

aktives Lesejury-Mitglied
offline

YvonneTulpe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit YvonneTulpe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2024

Die Liebe kommt unverhofft, dann mit viel Gefühl und Schmetterlingsflattern

Weihnachtlich verliebt in den schottischen Highlands
0

Lindsay und Colin, zwei völlig unterschiedliche Personen, begegnen sich in Aberlochry in den schottischen Highlands. Colin, hipper Immobilienmakler, strandet dort mit seinem Getriebedefekten Healey, einem ...

Lindsay und Colin, zwei völlig unterschiedliche Personen, begegnen sich in Aberlochry in den schottischen Highlands. Colin, hipper Immobilienmakler, strandet dort mit seinem Getriebedefekten Healey, einem Oldtimer und wird prompt von einem Bauern zu Lindsay in ihre Oldtimerwerkstatt abgeschleppt. Beim Zusammentreffen sind sie auch wie Feuer und Wasser, Lindsay bodenständig und mit einigen Problemen, hat sie doch die Werkstatt von ihrem verstorbenen Grandpa übernommen, hofft sie durch den Auftrag von Colin aus den roten Zahlen zu kommen. Colin hat selbst aber ne Menge Probleme, denn hinter seiner aufgeblasenen Fassade, hat auch er finanzielle Probleme. Nach und nach fragt sich Colin, ob das Leben, was er führt tatsächlich so das Wahre ist und Lindsay wiederum lässt Gefühle zu, die sie lange nicht mehr gefühlt hat, nachdem ihr Grandpa verstorben ist. Werden die beiden zueinander finden? Unterstützung erhalten die beiden jedenfalls durch liebe Personen aus der Dorfgemeinschaft.

Die Liebesgeschichte wird wirklich schön erzählt, es wird immer abwechselnd aus der Sicht von Lindsay und Colin erzählt. So kann man jeweils den Gedankengängen beider Personen folgen, auch deren Gefühlslage. Das macht die Geschichte abwechslungsreich. Es knistert so richtig zwischen den Beiden. Die Landschaftsbeschreibungen sind ebenfalls sehr gelungen, man spürt die Weite der Highlands und die kleinen Dörfer. Das weihnachtliche Flair kommt leider erst in der zweiten Hälfte des Buches so richtig rüber, das wird aber dafür durch die Weihnachtsgames, die Lindsay für die umliegenden Dörfer plant und die ein richtiges Event darstellen, aufgewogen. Für mich insgesamt eine schöne Liebesgeschichte, bei der man die fliegenden Schmetterlinge und das Herzklopfen spüren kann. Ich hatte kurzweilige Lesestunden und empfehle das Buch daher sehr gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2024

Ein märchenhafter, gefühlvoller Roman

Das Wunder der Tannenbäume
0

Die 16jährige Anneliese ist Tochter eines Holzfällers, wohnt sie mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder abseits eines kleinen Dorfes im Schwarzwald. Ihr Vater kommt 1815 bei einem Unglück ums Leben und ...

Die 16jährige Anneliese ist Tochter eines Holzfällers, wohnt sie mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder abseits eines kleinen Dorfes im Schwarzwald. Ihr Vater kommt 1815 bei einem Unglück ums Leben und nun muss die kleine Familie ums Überleben kämpfen. Sie haben Schulden bei einem Geldverleiher. Die Winter sind hart und es bleibt kaum etwas zum Essen für alle. Im Dorf sind sie geächtet, Anneliese‘s Mutter ist keine Einheimische. So zieht Anneliese auf den Markt nach Freiburg, auf dem sie versucht Holz zu verkaufen, allerdings mit mäßigem Erfolg. Zwar findet sie hier in Marie vom Nachbarstand eine Freundin, aber es umkreist sie auch die Betreiberin eines Bordells, da Anneliese eine Schönheit ist. Ebenfalls hat sie einen Jungen kennengelernt, Friedrich, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Mit immer neuen Rückschlägen in den nächsten Jahren konfrontiert, beispw. setzt der lüsterne Geldverleiher knappe Fristen und nimmt ihr einziges Pferd mit, gibt Anneliese nicht auf. So hat sie eine wunderschöne Zeichnung eines Gabenbaumes von einem Durchreisenden erhalten und schmückt in ihrer Verzweiflung einen kleinen Baum, den sie auf den Markt mitnimmt, damit sie nicht so alleine ist. Dieser findet aber plötzlich allerlei Bewunderung der Freiburger. Ihre Schmückkunst spricht sich nicht nur unter den Freiburgern herum, sondern dringt sogar an den Hof. Und was ist mit Friedrich, sieht sie ihn wieder?

Diese Geschichte ist so herzerwärmend und gefühlvoll erzählt. Ich habe mit Anneliese mitgelitten und mitgefiebert. Sie ist eine starke und mutige Protagonistin. Auch die übrigen Personen sind gut ausgeformt. Das Buch hat mich in das Dorf mitgenommen, ich konnte das Haus, die ländliche, einsame Umgebung direkt vor mir sehen. Da die Autorin alles sehr zauberhaft beschreibt, dachte ich direkt an ein Weihnachtsmärchen, so wohlig habe ich mich gefühlt. Für mich (als Romantikerin) hätte die Liebesgeschichte gerne noch etwas mehr Raum einnehmen können. Auch einige der dargestellten Verwicklungen wurden für mich leider zu schnell aufgelöst. Ich habe das Buch aber sehr genossen, es ist genau das Richtige für einen kalten Winterabend oder die (Vor-)Weihnachtszeit, eingekuschelt in eine Decke und einen heißen Tee dazu. Ich kam sogar jetzt im September in Weihnachtsstimmung. Ich kann es daher in jedem Fall weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2024

Locker flockiges Lesevergnügen

Bom Dia, Morte! - Tödliches Meeresrauschen
0

Passend zu meinem Urlaubsfeeling hatte ich Lust auf einen Cozy-Crime, den ich einfach so runter lesen kann. Voila, gefunden. In Bom Dia Morte reisen wir mit der Privatdetektivin Laura, die dringend Urlaub ...

Passend zu meinem Urlaubsfeeling hatte ich Lust auf einen Cozy-Crime, den ich einfach so runter lesen kann. Voila, gefunden. In Bom Dia Morte reisen wir mit der Privatdetektivin Laura, die dringend Urlaub braucht und diesen von ihrem Kompagnon deshalb gesponsert bekommt, ins kleine Fischerdorf Colares an die Küste Portugals. Dort ist sie in einem Surfcamp „The Shacks“ untergebracht und soll sich bei Sport und Faulenzen ausruhen. Nachdem sie Bekanntschaft mit dem attraktiven Ben - Leiter des Camps- gemacht hat, kann sie sich zunächst so gar nicht entspannen. Machen doch im Nebengebäude Großeltern mit 4 Enkelkindern Urlaub und hängt sich auch gleich die Kleinste an Laura‘s Fersen. Zudem findet sie auch noch beim Erkunden des Grundstücks einen Gast tot auf, umgebracht mit einem seltenen alten Messer. Nun ist ihre Neugierde geweckt, wird sie zudem von Ben gebeten sich der Sache anzunehmen, da die Ortspolizei nicht so auf Zack ist. Dieses macht sie natürlich gerne, dazu ist es allerdings notwendig, dass sie die anderen Gäste und das Personal unauffällig unter die Lupe nimmt. Was könnte besser dazu geeignet sein, wenn sie die Surfstunde annimmt oder in das einheimische Restaurant andere Hotelgäste am Nebentisch belauscht. Dass sie dabei dann auch ihren Spaß hat und den Urlaub genießt kommt obendrein.Kann sie den Mörder fassen?

Der Krimi ist sehr kurzweilig, die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil. Was mir sehr viel Spaß gemacht hat, waren die bildhaften Beschreibungen des Camps, die mich an meine Stundentenzeit im Studentenwohnheim erinnerte, dort hatten wir auch Fächer in der Küche und eine Gemeinschaftsküche. Amüsant war oft auch die Wortwahl, beispw. bekommen alle Gäste oder Angestellte Namen, beispw. benennt sie den schlaksigen Surflehrer „Goofy“. Schmunzelgarantie im gesamten Buch. Ebenfalls fand ich die „Zusammenarbeit“ mit der kleinen Elsa süß. Einzig wirklich störend fand ich, dass Laura sehr viel geflucht hat und dazu immer neue Wörter ersann, um nicht in die ominöse Fluchkasse der Detektei einzuzahlen. Dass fand ich überzogen und hat mich auch irgendwann angefangen zu nerven. Wozu das eine Eigenschaft der Detektivin ist, konnte ich nicht nachvollziehen. Dennoch hat mich der Krimi im Übrigen gut unterhalten, wobei hier mehr Cosy als Crime drin steckt, was für mich aber vollkommen in Ordnung ging. Ich kann ihn für kurzweilige Lesestunden weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2024

Schnörkelloser unaufgeregter Krimi

Der Tote im Pool
0

Der etwas verschrobene Konsul Aurel Timescu, wenig bereit zu arbeiten und deshalb immer wieder in diverse Konsulate in die hinterste Kammer versetzt, ist dieses Mal in Mosambik gelandet. Hat er sich gerade ...

Der etwas verschrobene Konsul Aurel Timescu, wenig bereit zu arbeiten und deshalb immer wieder in diverse Konsulate in die hinterste Kammer versetzt, ist dieses Mal in Mosambik gelandet. Hat er sich gerade gut und geruhsam eingerichtet, geschieht der Mord an dem Hotelier Béliot, den Aurel aus eigener Anschauung kennt, hat er doch sechs Monate in dessen Hotel bis zur Übernahme seiner Wohnung gelebt. Béliot hielt Hof in seinem Hotel und scharrte eine Entourage um sich, doch wer ist sein Mörder. Verhaftet wurde seine erste Frau, die zurückgekommen war, um ihren Anteil am Hotel zu verlangen. Aber ist sie die Mörderin? Aurel ist nicht davon überzeugt und erwacht aus seiner Lethargie, denn neben Weißwein, seinem Klavierspiel und seinen Vorgesetzten zum Ärgernis zu werden, macht ihm die Ermittlung Spaß. Doch leider entwickelt sein junger Vorgesetzter - sehr zum Verdruss von Aurel- ebenfalls Spaß daran, ihn dabei zu unterstützen. Aurel macht sich an die Arbeit und siehe da, neben den zahlreichen Frauen, die eine Rolle im Leben von Béliot spielten, sind auch dessen Verwicklungen in der Baubranche bis zum Elfenbeischmuggel und Umweltdelegationen Themen, mit denen sich Aurel beschäftigen muss.

Bei dem Krimi handelt es sich um ein Buch, was sich sehr gut runterlesen lässt. Der Konsul und auch sein Vorgesetzter sind sehr sympathisch, die Beschreibungen von Maputo und Umgebung lassen einen die Landschaft sehr schön vor dem geistigen Auge erscheinen. Auch die Verdächtigen sind detailliert beschrieben und gut ausgeformt. Die Handlung wird immer weiter getragen, Aurel hat mich bisweilen an Hercule Poirot erinnert, an dessen unaufgeregte Art, die hier ebenfalls den Krimi beherrscht. Es ist ein Krimi, der einen direkten Fortgang hat und mich gut unterhalten hat. Wer diese Art von leisen Krimis mag, wird hier viel Spaß beim Lesen haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2024

Vom aufregenden Leben einer Ex-Frau in den 20er Jahren in New York

Ex-Wife
0

Patricia wird von ihrem Mann verlassen, sie ist erst 24 Jahre und möchte ihn zurück. Damit beginnt dieses fulminante Werk. Am Anfang kann Patricia nur schwer loslassen, sie geht durch Höhen und Tiefen ...

Patricia wird von ihrem Mann verlassen, sie ist erst 24 Jahre und möchte ihn zurück. Damit beginnt dieses fulminante Werk. Am Anfang kann Patricia nur schwer loslassen, sie geht durch Höhen und Tiefen und durchbricht diese angedachte Rolle als verlassene Ehefrau, in dem sie sich mit ihrem Job auf eigene Beine stellt, neue Freundinnen findet, mit denen ein bis dahin nicht gekannter Zusammenhalt beginnt und hat neben zahllosen Affären, exzessiven Alkoholgelagen am Tag und im ausschweifenden Nachtleben auch weitere Lebensfreunde gefunden. Man soll nicht meinen, dass das Buch vor 100 Jahren geschrieben wurde, die Sprache ist modern und bildgewaltig, der Roman sehr flüssig geschrieben. Ich konnte mir die Wohnungen, New York in den 20ern sehr gut vorstellen. Manchmal kam ich mir wie in einem tollen Film in dieser Zeit vor. Ja, es ist ungewöhnlich, dass eine Frau in den 20ern diese amourösen Abenteuer erlebt, aber vielleicht war es genauso. Genau diese Zeit ist dafür bekannt, dass gelebt werden wollte. Die altmodischen Denkweisen, der Mann möchte mehr Geld verdienen als die Frau und auch sonstiges angestaubtes Denken wird genau erkennbar. Für mich ist das ein Sittengemälde, was genau passt. Die Personen werden alle mit ihren Macken und Kanten gezeigt.Beim letzten Drittel hat es mich so sehr gepackt, ich habe so mitgefiebert und möchte hier nicht spoilern. Alle Leser werden wissen, was ich genau meine. Mich hat die Geschichte sehr begeistert, auch wenn ich den Anfang zunächst nicht ganz so spannend fand, hat es mich dann doch sehr schnell magisch in die Geschichte gezogen. Ein Buch das ich absolut weiterempfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere