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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2024

Rasanter Aufstieg - tiefer Fall: Zurück ins Leben gekämpft

Das Comeback
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In "Das Comeback" erzählt die Autorin Ella Berman die Geschichte des Tennie-Stars Grace Turner. Die wuchs gemeinsam mit ihrer Schwester Esme unter dem Namen Grace Hyde bei ihren Eltern in England auf, ...

In "Das Comeback" erzählt die Autorin Ella Berman die Geschichte des Tennie-Stars Grace Turner. Die wuchs gemeinsam mit ihrer Schwester Esme unter dem Namen Grace Hyde bei ihren Eltern in England auf, als sie eines Tages bei einem Vorsprechen an ihrer Schule von dem erfolgreichen Regisseur Able Yorke entdeckt wurde. Damit begann ein rasanter Aufstieg für Grace, welche schnell zu einer wahren Größe in Hollywood werden sollte. Doch ausgerechnet am Vorabend ihrer ersten Golden Globe-Nominierung verschwindet Grace. Doch dann, rund ein Jahr nach ihrem Verschwinden ist sie wieder da, bereit sich ihr Leben zurück zu holen ...

Die Geschichte beginnt mit einem kleinen "Prolog", wobei es eher eine Momentaufnahme aus Grace Leben darstellt. Die weitere Erzählung ist dann in ein "Vorher" und ein "Danach" unterteilt. Tatsächlich hat es die Autorin geschafft bereits mit diesem kurzen "Prolog" meine Neugierde für das Buch zu wecken. Bereits auf der ersten Seite der Erzählung wird der unfassbar tolle Schreibstil von Ella Berman klar. Sie schreibt meiner Meinung nach auf eine ganz besondere Weise. Dadurch konnte ich die Gefühlswelt von Grace besonders gut nachempfinden und mich super gut in sie hineinversetzen. Und auch alle anderen Figuren der Geschichte waren wirklich sehr gut aufgebaut.

Die Geschichte von Grace ist leider kein Einzelfall. Spätestens seit der 2006 aufbrandenden

MeToo-Bewegung wurden immer wieder Geschichten von (jungen) Schauspieler*innen bekannt, welche Opfer der mächtigen Strukturellen Verhältnisse Hollywoods wurden. "Das Comeback" lässt eine solche eindrücklich auf den Leser wirken und diesen mit einem Klos im Hals zurück.

Letztlich kann ich nur sagen, dass mir das Buch wirklich super gut gefallen hat und es einen kleinen Ehrenplatz in meinem Regal einnehmen wird. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die gerne bewegende Geschichten mit einem realen Kern lesen und es mögen tief in die Gefühlswelt der Figuren abzutauchen. Gerne würde ich nur eine kleine Trigger-Warnung aussprechen, denn wie jedem spätestens nach der Nennung von

MeToo klar sein sollte, handelt das Buch von (sexuellem) Missbrauch.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Wenn ein Blick die Gegenwart auf den Kopf stellt

Die Farbe des Vergessens
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Zusammenfassung:
Juli arbeitet als Präparatorin in München. Allein das ist für sie eigentlich schon ein Erfolg, denn ihre Kindheit und Jugend war keine einfach. Nach dem Tod ihrer Eltern wächst Juli nämlich ...

Zusammenfassung:
Juli arbeitet als Präparatorin in München. Allein das ist für sie eigentlich schon ein Erfolg, denn ihre Kindheit und Jugend war keine einfach. Nach dem Tod ihrer Eltern wächst Juli nämlich bei ihrem Onkel und dessen Frau auf, eine neue Familie, die ihr nicht die Liebe entgegenbringt, die ein junger Mensch braucht. Juli rettet sich in die Welt der Drogen und des Alkohols und vergisst ...
Doch rund achtzehn Jahr später sieht sie sich selbst auf dem Obduktionstisch vor sich liegen. Ein Erkennen das Fragen bei ihr aufwirft und sie in einen Strudel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Fiktion zieht.

Eigene Meinung:
Nachdem ich zu Beginn einige Startschwierigkeiten mit dem Buch, bzw. dem teilweise sehr sprunghaften Schreibstil hatte, hat mich die Geschichte um Juli letztlich doch sehr gepackt und begeistert (übrigens erschließt sich meiner Meinung nach diese Art des Schreibens im Laufe der Geschichte und passt daher perfekt).
Juli ist eine junge und starke Frau, welche aufgrund ihrer Erfahrungen, welche sie in ihrem Leben bereits machen musste, allerdings sehr zurückgezogen und isoliert lebt. Unter ihren Kollegen ist sie nicht gerade beliebt, den sie lebt in ihrer eigenen Welt und hält nicht viel davon sich mit ihnen auszutauschen.
Doch als sie eine jüngere Version ihrer selbst auf dem Obduktionstisch vor sich sieht beginnen sich die Rädchen in ihrem Kopf zu drehen und sie sieht sich plötzlich wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Diese Reise darf man als Leser begleiten und verliert sich oftmals mit Juli zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Was ist wahr und was nur Fiktion.

Fazit:
Die Geschichte hat mich zwar immer wieder etwas verwirrt, aber meiner Meinung nach macht dies gerade die Idee des Buches aus. Ich hab mich mit der Protagonistin in ihrer Geschichte verloren und hab jeder neunen Entwicklung entgegen gefiebert.
Dieses Buch wird mir definitiv im Gedächtnis bleiben.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Eine Fahrt ins Blaue

Der erste letzte Tag
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Zusammenfassung:
Eigentlich will Livius Reimer nur zurück nach Berlin fliegen, denn dort möchte seine Noch-Ehefrau und er einen neuen Versuch starten um ihrer Ehe zu kitten. Doch dann geht fast alles schief ...

Zusammenfassung:
Eigentlich will Livius Reimer nur zurück nach Berlin fliegen, denn dort möchte seine Noch-Ehefrau und er einen neuen Versuch starten um ihrer Ehe zu kitten. Doch dann geht fast alles schief was schief gehen kann. Zunächst geht sein Koffer kaputt und dann wird auch noch der Flug gestrichen. Mit Glück kann er noch den letzten verfügbaren Mietwagen ergattern, doch da er seinen Führerschein vergessen hat muss er ihn mit einer jungen Frau teilen, welche so gar nicht seinem Typ Mensch entspricht.
Zusammen begeben die beiden sich auf die Fahrt von München nach Berlin, ein Roadtrip der keiner der beiden je mehr vergessen wird.

Eigene Meinung zur Geschichte, Aufbau, Schreibstil & Figuren:
Als ich gehört habe, dass Sebastian Fitzek ein neues Buch rausbringt war mir sofort klar, dass ich es lesen muss, dabei hab ich bisher nur Thriller von ihm gelesen. Auch wenn die Geschichte von Livius und Lea ganz anders ist, so konnte auch sie mich begeistern. Die Frage danach, was wirklich im Leben zählt und wie man wohl den letzten Tag seines Lebens verbringen würde ist eine Frage, die sich wohl schon jeder von uns einmal gestellt hat. Sebastian Fitzek lässt diese beiden Fragen die beiden Protagonisten für sich erleben. Zwei, die auf den ersten Blick total verschieden sind. stehen vor der Aufgabe ihren ersten letzten Tag zu leben und lernen sich dabei immer besser kennen. Die quirlige, selbstbewusste und kämpferische Lea und der unauffällige, etwas spießig wirkende und gradlinige Livius. Gemeinsam begleiten wir sie auf ihrem Roadtrip und lernen dabei, was Leben wirklich bedeutet.
Die Art und Weise in der Sebastian Fitzek die Geschichte erzählt ist einfach genial. Vor allem den Humor habe ich sehr gefeiert und immer wieder laut aufgelacht.
Auch der Erzähler, Simon Jäger, welcher soweit ich weiß fast immer die Hörbücher zu Sebastian Fitzeks Büchern spricht, hat mir wieder einmal sehr gut gefallen. Ich finde seine Stimme super angenehm.

Fazit und Empfehlung:
Mit hat die Geschichte rund um Livius super gut gefallen und werde das Hörbuch sicher noch ein paarmal hören, vor allem wenn ich mal wieder mit dem Auto in den Urlaub fahren kann. Daher kann ich dieses Buch einfach nur jedem sehr empfehlen, der sich gerne auf eine humorvolle Art und Weise damit beschäftigt was wirklich im Leben zählt und der sich selbst mal auf das Gedankenexperiment einlassen will, was er an seinem "ersten letzten Tag" tun würde.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Was würdest du tun um die Wahrheit zu erfahren?

Der Insasse
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Zusammenfassung:
Vor einem Jahr wurde der Max, Sohn von Till Berghoff mutmaßlich von dem Psychopaten Guido Tramnitz entführt und ermordert. Doch der mutmaßliche Täter hat die Tat nie gestanden. Ein Umstand ...

Zusammenfassung:
Vor einem Jahr wurde der Max, Sohn von Till Berghoff mutmaßlich von dem Psychopaten Guido Tramnitz entführt und ermordert. Doch der mutmaßliche Täter hat die Tat nie gestanden. Ein Umstand der den Vater von Max einfach nicht los lässt. Was ist passiert? Wo ist Max begraben? Oder lebt er vielleicht noch? Fragen die Till jede Nacht wach halten und in einfach nicht mit der Vergangenheit abschließen lassen.
Als er erfährt, dass Tramnitz ein Tagebuch mit all seinen Taten in der Psychiatrie haben soll wittert Till seine Chance. Er muss endlich Gewissheit haben und hierzu bleibt ihm nur ein Weg. Er muss selbst zu Insasse werden und dieses Tagebuch unbedingt in die Finger bekommen.

Eigene Meinung zu Geschichte, Aufbau, Schreibstil & Figuren:
„Der Insasse“ ist ein super fesselnder Psychothriller welcher in Berlin spielt.
Die Geschichte ist in mehrere Kapitel unterteilt, die aus der Sicht verschiedener Personen erzählt sind und teilweise auch in der Vergangenheit spielen. Damit man nicht die Übersicht verliert ist zu Beginn jedes Kapitels bei dem sich die Person oder die Zeit verändert ein Hinweis angebracht.
Der Schreibstil von Sebastian Fitzek ist bekanntlich einmalig. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und taucht so tief in die Psyche des Bösen ein, dass man selbst mit hinein gezogen wird. Die menschlichen Abgründe über die er schreibt sind grauenhaft aber so faszinierend und durch seinen Schreibstil zu greifbar, dass es einem schwer fällt das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Gleiches gilt auch für seine Figuren. Jede ist einmalig und vor allem die Figur des Psychopathen finde ich auch in diesem Buch faszinierend und gleichsam abstoßend.

Fazit und Empfehlung:
Letztlich kann ich nur sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Besonders die zahlreichen Plot-Twists, welche Fitzek wie kein anderer in seine Werke einbaut haben mich immer wieder staunen gelassen und lassen dieses Buch zu einem spannenden Leseerlebnis werden, welches man mit Leichtigkeit auch an einem Wochenendtag beenden kann. Es ist bisher mein Monatshighlight des Januars und hat mich wieder total angefixt mehr Bücher von Fitzek zu lesen.
Daher empfehle ich dieses Buch einfach jedem Liebhaber von Psychothrillern und allen anderen Lesern, welche ganz gerne mal tiefer in die Psyche von Psychopathen abtauchen wollen.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Starke Frauen

Die Kannenbäckerin
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Zusammenfassung:
Die junge Johanna lebt während des dreißigjährigen Krieges zusammen mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf im Westerwald. Doch als sei der Krieg der um sie herum tobt nicht bereits schlimm ...

Zusammenfassung:
Die junge Johanna lebt während des dreißigjährigen Krieges zusammen mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf im Westerwald. Doch als sei der Krieg der um sie herum tobt nicht bereits schlimm genug wird die Familie noch von der Pest heimgesucht. Verwaist sieht Johanna keinen anderen Ausweg mehr als um Unterschlupf bei ihrem ihr unbekannten Onkel zu bitten. Damit ihr auf ihrem bevorstehenden langen Marsch nichts zustößt verkleidet ihre Nachbarin sie kurzerhand als Junge. Doch aus Furcht davor von ihrem Onkel abgewiesen zu werden hält Johanna die Maskerade aufrecht. Dies öffnet Johanna ungeahnte Türen und getrieben von der neuen Freiheit und der Möglichkeit sogar ein Handwerk zu erlernen identifiziert sie sich mehr und mehr mit ihrer Rolle als Johann.
Eigene Meinung zu Geschichte, Aufbau, Schreibstil & Figuren:
„Die Kannenbäckerin“ ist eine sehr schöne historische Geschichte welche während der Zeit des dreißigjährigen Krieges im Westerwald spielt.
Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive geschildert und erzählt von Kapitel zu Kapitel die Geschichte des jungen Mädchens Johannas, welches sich verkleidet als Junge in der ihr neuen Welt zu behaupten versucht.
Der Schreibstil von Annette Spratte hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr flüssig zu lesen. Auch ihre Wortwahl passt sehr gut zu ihrem historischen Setting, ist jedoch ohne Mühe zu verstehen.
Die Figuren der Geschichte haben mir ausnahmslos alle sehr gut gefallen. Vor allem Johanna, welche als Mädchen zu dieser Zeit sicher kein leichtes Spiel hat, hat mich durch ihre Stärke und ihren eisernen Willen nachhaltig beeindruckt.

Fazit und Empfehlung:
Letztlich kann ich nur sagen, dass mir das Buch ausgesprochen gut gefallen hat. Ich lese nur selten Bücher welche in historischen Settings spielen, doch „Die Kannenbäckerin“ hat mir erneut aufgezeigt, dass ich auch diesem Genre viel öfter eine Chance geben sollte.
Die Geschichte ist bewegend und mitreißend und sobald man erstmal in die Welt von Johanna eingetaucht ist möchte man am liebsten gar nicht mehr aufhören weiterzulesen.
Daher ist dieses Buch meiner Meinung nach eine klare Leseempfehlung für alle die historische Geschichten mögen, doch auch alle anderen sollten diesem Buch einen Chance geben. Auch Liebhaber von kleinen romantischen Geschichten kommen hier nicht zu kurz.

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