Mord, Betrug und ein Quäntchen Liebe
Die schwarze LilieDer Roman "Die schwarze Lilie" ist im 14 Jahrhundert in der toskanischen Metropole Florenz angesiedelt. Der zweite Roman von Dirk Schümer spielt im Zeitalter der Pest in Florenz. Anfang des 14 Jahrhunderts, ...
Der Roman "Die schwarze Lilie" ist im 14 Jahrhundert in der toskanischen Metropole Florenz angesiedelt. Der zweite Roman von Dirk Schümer spielt im Zeitalter der Pest in Florenz. Anfang des 14 Jahrhunderts, als die florentinischen Banken das Sagen hatten, finden wir unseren Protagonisten Wittekind (ein deutschen gelehrter Ritter) wieder.
Im Auftrag der Bankiersfamilie Peruzzi soll Wittekind den Mörder des ältesten Sohnes von Pacino Peruzzi ausfindig machen. Schnell erkennt Wittekind eine Verschwörung hinter dem Mord. Im Laufe der Zeit versterben auch die anderen Söhne der Familie und deren unehelichen Söhne. Eine geplante Verschwörung, welche über die Jahre geplant wurde und nun Schlag auf Schlag dem Leser auf schockierende Art und Weise präsentiert wird. Wittekind ermittelt in alle Richtungen und es kommt am Ende zu einer unvorhergesehenen Wendung.
Das erste Drittel das Buches lässt sich flüssig lesen und der Autor schildert die Situation in Florenz Anfang des 14 Jahrhundert sehr anschaulich. Man kann sich förmlich in die Zeit hineinversetzen. Nur leider schweift der Autor gern ab und verliert sich in den Umständen dieser Zeit. Oft kam es mir wie ein gut geschriebenes Geschichtsbuch vor. Das zweite Drittel des Buches war sehr anstrengend und man hat leicht der Faden verloren. Ich musste mich sehr zusammenreißen, damit ich den Roman weitergelesen habe. Aber zum Glück habe ich durchgehalten. Der letzte Drittel des Buches ist wieder sehr interessant geschrieben und es kommt noch Schwung in die Geschichte. Vor allem bei den letzten 100 Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Auch die Auflösung ist sehr gut gelungen und hat mich sehr überrascht.
Fazit:
Die schwarze Lilie ist ein sehr opulentes Werk. Die Darstellungen des Mittelalters in Florenz sind bildhaft beschrieben. Während der Geschichte sterben zahlreiche Menschen. Sicher wären 2-3 Morde weniger auch gut gewesen und hätten durch die Kürzung zur Kurzweilig geführt, welches ich leider vermisst habe. Die Geschichte und die Auflösung des Romans sind großartig, jedoch an vielen Stellen zu trocken vermittelt. Wer jedoch an Geschichte interessiert ist und sich auf eine Story mit Mord, Betrug und einer Priese Leibe interessiert ist, findet hier genau seine Lektüre für den Sommer.