Bis vor einer halben Stunde dachte Priska, ihr Leben sei perfekt. Toller Job, toller Ehemann, tolles Haus am Plöner See, Vorfreude auf ein langes Wochenende mit ihrem Halbbruder Moritz und dessen neuer Freundin Anna. Doch jetzt steht Priska auf dem Bootssteg, der zu ihrem Haus gehört, und blickt ins klare Wasser. Auf dem Seegrund liegt ein Mann, er ist tot, und es ist ihre Schuld. Im selben Moment klingeln die Gäste – und Priska trifft eine fatale Entscheidung ...
Ein tiefgründiger, virtuos komponierter Psychothriller über eine Frau, die mit allen Mitteln ein Geheimnis zu bewahren sucht
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Das Ehepaar Priska und Florian haben sich ein Haus mit einem großem Grundstück am Plöner See gekauft und renoviert. Am Steg soll in absehbarer Zeit auch ein Boot liegen. Priskas Halbbruder Moritz und seine ...
Das Ehepaar Priska und Florian haben sich ein Haus mit einem großem Grundstück am Plöner See gekauft und renoviert. Am Steg soll in absehbarer Zeit auch ein Boot liegen. Priskas Halbbruder Moritz und seine Freundin Anna reisen von Stuttgart an, um die beiden zu besuchen. Da Moritz sowieso immer zu spät kommt, beschließt Priska, noch eine runde zu joggen, da sie für den Halbmarathon trainiert. Als sie ihren Garten betritt, sitzt dort ihr Vater. Kurz darauf liegt er tot auf dem Grund des Plöner Sees und Moritz und Anna stehen vor der Haustür. Priska versteckt den Mantel ihres Vaters im Wald und gibt an, gerade es von ihrer Trainingsrunde angekommen zu sein. Als der Tote erst am nächsten Tag entdeckt wird, leitet die Polizei routinemäßige Untersuchungen ein.
Das Cover zeigt einen Bootssteg bei bedrohlichem Himmel und trifft die Lage sehr gut. Die Handlung wird hauptsächlich aus der Sicht von Priska und Anna erzählt und deckt nach und nach Lügen und Familiengeheimnisse auf. Der Krimi ist so spannend, dass ich immer weiter lesen muss. Wieder einmal ein gelungener Lesegenuss der Autorin.
Priskas Leben ist perfekt, sie hat alles unter Kontrolle: Sie hat es dank harter Arbeit beruflich weit gebracht, sie ist sportlich, sie hat einen liebevollen Ehemann sowie ein tolles Haus am Plöner See. ...
Priskas Leben ist perfekt, sie hat alles unter Kontrolle: Sie hat es dank harter Arbeit beruflich weit gebracht, sie ist sportlich, sie hat einen liebevollen Ehemann sowie ein tolles Haus am Plöner See. Sie freut sie sich auf den Besuch ihres Halbbruders Moritz und dessen neuer Freundin Anna, doch das Timing könnte nicht schlechter sein, denn als die Gäste ankommen, steht sie auf dem Bootssteg, der zu ihrem Grundstück gehört, und blickt auf einen toten Mann im Waser ...
Die Handlung ist von Anfang an rätselhaft und packend: Wer ist der Tote? Hat Priska ihn getötet? Oder hat sie ihm “nur” nicht geholfen, als er am Ertrinken war? Was ist hier los?
Erzählt wird hauptsächlich aus Priskas und Annas Sicht, aber auch zwei Ermittelnde kommen zu Wort - ein Polizist der alten Schule sowie seine junge Kollegin. Das Innenleben von Priska wird faszinierend geschildert: Sie fühlt sich einerseits schuldig, andererseits findet sie, sie hatte keine Wahl. Ihr wird klar, dass sie einen Fehler gemacht hat, der sie verdächtig aussehen lässt, das macht sie nervös, doch sie kümmert sich darum. Und als die Leiche schließlich auftaucht, was zu Ermittlungen führt, wirkt der Todesfall aufgrund von Priskas geschickter Aussage sowie glücklichen Zufällen eher nach einem Unfall, weniger nach Fremdverschulden. Dann bekommt sie Drohbriefe, sie wird erpresst, was sie fahrig und reizbar macht. Sie verstrickt sie sich in Ausreden und ihre Fast-Schwägerin geht dem auf den Grund, sodass ein subtiles Katz-und-Maus-Spiel beginnt!
Die Charaktere sind großartig gestaltet, alle sind total interessant, ungewöhnlich, zugleich jedoch absolut realistisch! Der Begriff “moralisch grau” scheint für Priska erfunden worden zu sein: Sie ist herrlich ambivalent, auch weil sie sich ihrer Schattenseiten bewusst ist und mal mehr, mal weniger erfolgreich dagegen ankämpft. Sie kann knallhart sein, urteilend, sie hat wenig Verständnis für Schwächen bzw. dafür, dass andere nicht über die Leistungsbereitschaft verfügen, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Sie ist der Typ Hirn über Herz. Anna ist Veganerin und führt auch sonst einen “alternativen Lebensstil”. Sie ist sehr sensibel sowie unsicher, sie will gemocht werden, sich allerdings gleichzeitig treu bleiben. Das führt zu inneren, manchmal auch äußeren Konflikten. Als sie den begründeten Verdacht hegt, dass Priska für den Tod des Mannes im See verantwortlich ist, will sie das Richtige tun, aber keinen Unfrieden stiften ...
Dann sind noch der Ehemann und Anna Freund bzw. Priskas Halbbruder, die interessante Nebenfiguren darstellen. Zudem gibt es eigentümliche Nachbarn, die undurchsichtige Lebensgefährtin des Verstorbenen sowie eine mysteriöse Person, die spät ins Spiel kommt und einiges erklärt ...
“Der Steg” ist ein brillant komponiertes Kammerspiel mit Tiefgang: Der intensive, ausdrucksstarke Schreibstil sorgt dafür, dass sich alles hautnah anfühlt, die Figurendynamik zeugt von viel psychologischem Gespür zeugt und die überraschenden Wendungen haben es in sich!
Ich habe bereits andere - bis dato leider nur 3 - Bücher der Autorin gelesen und ihre Art zu schreiben, Geschichten zu erzählen und fiktiven Charakteren Leben einzuhauchen hat mir von mal zu mal besser ...
Ich habe bereits andere - bis dato leider nur 3 - Bücher der Autorin gelesen und ihre Art zu schreiben, Geschichten zu erzählen und fiktiven Charakteren Leben einzuhauchen hat mir von mal zu mal besser gefallen. So wie auch hier.
In ihre Bücher, zumindest soweit ich sie gelesen habe, stehen einzelne Menschen im Vordergrund, deren Leben und vor allem deren Geheimnisse. Und die Person, die diese Geheimnisse lüftet. So auch hier.
Das Buch ist in kurze, aber nicht zu knappe Kapitel unterteilt, die zwischen Priska und Anna (und ganz selten „neutral“) wechseln und die Geschehnisse jeweils in der Ich-Form erzählen.
Anfangs sieht es immer ganz klar und einfach (und damit aus „kriminalistischer Sicht“ langweilig) aus. Aber der Schein hat bislang immer getrogen und es gab immer wieder Wendungen, mit denen man zu Beginn nicht gerechnet hat. Und dieses Mal?
Schon nach etwa der Hälfte hatte ich eine Ahnung, worauf es hinauslaufen könnte und das machte das Buch dann etwas langweilig. Zu früh zu viele Hinweise, die nicht gut versteckt waren. Aber ist es wirklich so einfach? Ist das, was ich mir zusammenreime, wirklich das, was die Autorin im Sinn hat? Das war die Frage, die mich sehr lange beschäftigt hat.
Priska ist glücklich, ihr gefällt ihr Job, sie lebt in einem neu renovierten Haus direkt am Großen Plöner See und - vor allem - ist sie auch nach der Hochzeit noch ganz verrückt nach ihrem Mann Florian. ...
Priska ist glücklich, ihr gefällt ihr Job, sie lebt in einem neu renovierten Haus direkt am Großen Plöner See und - vor allem - ist sie auch nach der Hochzeit noch ganz verrückt nach ihrem Mann Florian. Über das Wochenende erwartet sie ihren Halbbruder Moritz und dessen neue Freundin Anna zu Besuch, aber was soll sie mit der Leiche unter ihrem Bootssteg tun?
Knappe Kapitel aus der Sicht der Hauptfiguren Priska und Anna sorgen für Spannung und Nervenkitzel. Beide erzählen im Präsens in der Ich-Form, übersichtlich bleibt das Ganze dennoch durch sorgfältige Kapitelüberschriften. Wer die Leiche ist, scheint bald klar, allerdings fehlen bis zu den letzten Seiten Informationen über die Ursachen und den exakten Ablauf dessen, was geschehen sein könnte. Geheimnisse, merkwürdige Verhaltensweisen, Misstrauen dominieren die Handlung, an der meist nur ein kleiner Personenkreis teilhat. Dennoch tappen alle, außer Priska, im Dunklen, auch der Leser hat keinerlei Wissensvorsprung und darf seiner Fantasie freien Lauf lassen. Da geraten einige Personen ins Visier, unterschiedlichste Theorien kann man sich zurechtrücken, die Wahrheit kommt aber nur langsam ans Licht. Ein ganz anderes Ende vor Augen, werde ich auch zum Schluss noch überrascht, obwohl die erwartete Überraschung ausbleibt. Sehr gelungen!
Petra Johann schafft es immer wieder, ihre Leser in Atem zu halten, sie mit fesselndem Schreibstil an ihre Bücher zu binden und spannende Szenarien zu kreieren. Auch diesmal habe ich ohne nennenswerte Unterbrechungen Kapitel für Kapitel aufgesaugt und die aufreibende Zeit mit Priska sehr genossen. Wiederum verdiente fünf Sterne für Petra Johann und „Der Steg“.
Priska Jansen und ihr Ehemann Flo haben sich am Plöner See ein Haus mit eigenem Steg gekauft und es renoviert. Heute sollen nun ihr Halbbruder Moritz mit seiner Freundin Anna über das Wochenende zu Besuch ...
Priska Jansen und ihr Ehemann Flo haben sich am Plöner See ein Haus mit eigenem Steg gekauft und es renoviert. Heute sollen nun ihr Halbbruder Moritz mit seiner Freundin Anna über das Wochenende zu Besuch kommen. Kurz vor der Ankunft der Beiden begegnet Priska am Steg einer Person, die am Ende tot im See liegt. Nicht ganz einfach dieses Treffen, denn die Geschwister haben ihr Leben getrennt verbracht und sich erst im Teeniealter kennengelernt. Bei der Begrüßung stehen sich die beiden Frauen etwas distanziert und abwartend gegenüber. Herzlichkeit oder Sympathie sind Fehlanzeige. Die beiden Pärchen lernen sich über das Wochenende näher kennen. Priska ist innerlich aufgewühlt wegen der Sache am Steg und ihre Stimmungsschwankungen sind oft unerklärlich für ihr Umfeld. Anna macht sich zu den diversen Ausflüchten und Lügen von Priska ihre eigenen Gedanken. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Priska und Anna erzählt. Die Polizei aus Kiel stellt erste Ermittlungen im örtlichen Umfeld an. Und hier enden meine Ausführungen zum Inhalt, mehr MUSS man selbst lesen! Soviel sei gesagt, am Ende wird der Fall gelöst und es gibt noch eine große Überraschung.
Ich habe alle Bücher der Autorin gelesen und sie haben mich wirklich begeistert. Dieser neue Thriller steht denen in nichts nach. Der Plot ist raffiniert durchdacht und von der ersten Seite an ist es unglaublich spannend. Hervorragend packend und fesselnd beschreibt sie diese Psycho-Spielchen der Figuren. Als Leser kann man mitfühlen und vor allem das Wichtigste - mit rätseln. Was ist das Geheimnis von Priska? Wer ist der Tote? Aber auch, was ist das Geheimnis von Anna? Hier verschweigen viele etwas. Es nützt nichts, am Ende kommt es doch anders. Petra Johann beschreibt und charakterisiert unglaublich bildhaft die einzelnen Figuren, man sieht sie vor sich, ebenso die Schauplätze. Und das alles ohne großes Blutvergießen.
Von mir eine absolute Leseempfehlung und am besten gleich Zeit einplanen, denn man legt das Buch nicht mehr aus der Hand!