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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2024

Spicy, aber wenig Tiefe

Dirty Diana: Das Erwachen
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Der Titel „Dirty Diana" hat mich sofort neugierig gemacht. Diana ist Anfang 40, Ehefrau und Mutter, und eigentlich glücklich mit ihrem Mann Oliver. Doch sie befindet sich in einer Phase ihres ...

Der Titel „Dirty Diana" hat mich sofort neugierig gemacht. Diana ist Anfang 40, Ehefrau und Mutter, und eigentlich glücklich mit ihrem Mann Oliver. Doch sie befindet sich in einer Phase ihres Lebens, in der sie sich nach mehr Leidenschaft und Intimität sehnt. Das Feuer in ihrer Ehe ist erloschen. Die Erinnerungen an Jasper, mit dem sie einst viel Leidenschaft erlebte, und an die Tapes ihres früheren Kunstprojekts, auf denen Frauen von ihren erotischen Fantasien erzählen, lassen Diana darüber nachdenken, das Projekt wieder aufzunehmen. Doch während sie diesen Gedanken verfolgt, gerät ihre Ehe zunehmend in eine ernste Krise.
Ich bin zwiegespalten, was diesen Roman angeht. Der erotische Aspekt ist auf jeden Fall intensiv und authentisch erzählt, wer nach spicy Inhalten sucht, wird hier nicht enttäuscht. Doch inhaltlich hat mir im Mittelteil etwas der rote Faden gefehlt. Das Buch ist zwar kurzweilig, aber stellenweise zieht es sich etwas in die Länge. Leider hat es nicht ganz die Tiefe und Vielschichtigkeit, die ich mir nach dem Klappentext erhofft hatte.
Auch die Figuren blieben für mich zu distanziert. Diana kommt man zwar etwas näher, da aus ihrer Sicht erzählt wird, aber selbst sie bleibt auf Abstand, und Einblicke in Olivers Gedankenwelt gibt es kaum. Dadurch fehlte mir etwas der emotionale Zugang zu den Charakteren. Insgesamt ein solider erster Band einer Trilogie, aber mit Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Eine ruhige Erzählung

Und dahinter das Meer
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„Und dahinter das Meer“ von Laura Spence-Ash erzählt die Geschichte der 11-jährigen Bea, die von ihren Eltern während des Zweiten Weltkriegs von London in die USA geschickt wird, um dort in Sicherheit ...

„Und dahinter das Meer“ von Laura Spence-Ash erzählt die Geschichte der 11-jährigen Bea, die von ihren Eltern während des Zweiten Weltkriegs von London in die USA geschickt wird, um dort in Sicherheit aufzuwachsen. Die Grundidee des Romans – ein Kindertransport und die emotionalen Herausforderungen des Fremdseins – ist spannend und bietet viel Potenzial. Bea lebt sich gut bei ihrer Gastfamilie ein, aber nach Kriegsende fällt ihr die Rückkehr schwer, nicht zuletzt wegen ihrer wachsenden Gefühle für William, ihren Gastbruder.
Leider haben mich die Emotionen der Figuren nicht wirklich erreicht. Die Geschichte plätschert ruhig und unaufgeregt dahin, ohne große emotionale Höhepunkte. Der Schreibstil ist angenehm und entspannt, aber es passiert stellenweise einfach zu wenig, was den Roman teilweise langatmig wirken lässt. Für mich ist es eher ein Hörbuch, das sich gut im Hintergrund oder zum Entspannen eignet, ohne dabei allzu tief zu berühren.
Das Hörbuch wird von Sandrine Mittelstädt sehr angenehm und einfühlsam gesprochen, die Stimme und Betonung passen gut zur ruhigen, unaufgeregten Erzählweise des Romans. Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen für dieses Debut.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Erzählte Erinnerungen

Nur nachts ist es hell
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"Nur nachts ist es hell" erzählt die Lebensgeschichte von Elisabeth, die ihrer Großnichte in einem Brief von ihren Erfahrungen und Erinnerungen berichtet. Der Roman bewegt sich in Zeitsprüngen, was Konzentration ...

"Nur nachts ist es hell" erzählt die Lebensgeschichte von Elisabeth, die ihrer Großnichte in einem Brief von ihren Erfahrungen und Erinnerungen berichtet. Der Roman bewegt sich in Zeitsprüngen, was Konzentration erfordert. Elisabeth beginnt direkt mit einer knappen Zusammenfassung ihrer Biografie. Danach geht sie stärker ins Detail, Themen wie die beiden Weltkriege, die Herausforderungen als Frau in der damaligen Zeit Ärztin zu werden, und illegale Abtreibungen werden geschildert. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.
Ich habe erst während des Lesens bemerkt, dass es einen Vorgängerband gibt, dies war aber meiner Meinung nach für das Verständnis nicht notwendig. Die Ereignisse sind gut recherchiert und die Darstellung von Familienschicksalen und gesellschaftlichen Herausforderungen ist durchaus interessant. Allerdings hätte ich mir eher eine Erzählweise in Handlungs- statt in Briefform gewünscht. Dadurch ging etwas emotionale Tiefe verloren, die mich mehr hätte berühren können. Der Stil ist sachlich und unaufgeregt, was den Text zwar flüssig und gut lesbar macht, aber gleichzeitig eine gewisse Distanz schafft.
Trotz dessen ist es ein lesenswertes Buch, das mich jedoch aufgrund der gewählten Erzählform nicht vollständig fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 06.08.2024

Geheimnisvolle Charaktere in einem rauen Setting

Feuerjagd
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Im Mittelpunkt des Romans steht Tray, die voller Wut auf die Dorfbewohner ist, denen sie die Schuld am Tod ihres Bruders gibt. Auch ihren Vater verachtet sie, da er die Familie vor Jahren verlassen hat. ...

Im Mittelpunkt des Romans steht Tray, die voller Wut auf die Dorfbewohner ist, denen sie die Schuld am Tod ihres Bruders gibt. Auch ihren Vater verachtet sie, da er die Familie vor Jahren verlassen hat. Die Situation spitzt sich zu, als dieser plötzlich mit einem dubiosen Geschäftspartner zurückkehrt und neue, unheilvolle Pläne im Gepäck hat.
Das atmosphärisch dichte und raue irische Setting konnte ich mir gut vorstellen. Auch ohne den Vorgänger gelesen zu haben, konnte ich mich gut in die Geschichte hineinversetzen. Die Charaktere sind vielschichtig und geheimnisvoll. Der Sprecher des Hörspiels konnte den übermäßig vielen Dialogen Leben einhauchen und die düstere Stimmung gut vermitteln.
Obwohl der Schreibstil bildhaft und gut ist, zieht sich meiner Meinung nach die Handlung stellenweise in die Länge. Einige Passagen wirken zäh und ich hätte mir mehr Spannung gewünscht. Trotz der starken Charakterbeschreibungen hat mich persönlich das Buch leider nicht vollkommen überzeugt. 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Hin - und hergerissen

Anna O.
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Vor vier Jahren wurde Anna Ogilvy schlafend auf einer Farm aufgefunden, ein Küchenmesser in der Hand, ihre Kleidung blutverschmiert neben den Leichen ihrer beiden besten Freunde. Sie wird von ...

Vor vier Jahren wurde Anna Ogilvy schlafend auf einer Farm aufgefunden, ein Küchenmesser in der Hand, ihre Kleidung blutverschmiert neben den Leichen ihrer beiden besten Freunde. Sie wird von vielen als die Mörderin gesehen. Seitdem liegt sie in einer Art Tiefschlaf und der Fall hat großes Medieninteresse geweckt. Nun soll Dr. Prince, ein Psychologe und Experte für Verbrechen, die im Schlaf begangen werden, sie wecken.
Durch den großen Hype um dieses Buch wurde ich neugierig und fand auch den Klappentext spannend. Das Thema an sich ist äußerst interessant, leider bin ich jedoch hin und hergerissen. Einzelne Passagen waren sehr langweilig und zäh. Obwohl das Thema Schlafpsychologie faszinierend ist, ziehen sich viele Wiederholungen durch das Buch.
Die Geschichte enthält nur wenige wirklich spannende Stellen, doch das Ende ist gelungen und schließt die Erzählung wenigstens etwas zufriedenstellend ab. Ein großer Teil des Buches dreht sich um Dr. Prince und seine familiäre Situation. Diese privaten Erzählungen konnten mich jedoch nicht fesseln und ich ertappte mich dabei, bei diesen Szenen nicht zuzuhören.
Das Hörbuch wurde von mehreren Sprechern gelesen, die ihre Arbeit durchaus gut gemacht haben. Für einen so gelobten Thriller hätte ich mir jedoch mehr etwas Spannung, mehr Wendungen und mehr Raffinesse gewünscht.

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