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Veröffentlicht am 20.12.2024

Pauls Rückkehr nach Siebenbürgen und ins Chaos

Tödlicher Winter
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Ich habe bereits die erste Reise Pauls nach Siebenbürgen begleitet und schon damals hat mich die besondere Atmosphäre und der Zauber der Landschaft gefangen genommen. Auch dieses Mal ist Pauls Sichtweise ...

Ich habe bereits die erste Reise Pauls nach Siebenbürgen begleitet und schon damals hat mich die besondere Atmosphäre und der Zauber der Landschaft gefangen genommen. Auch dieses Mal ist Pauls Sichtweise auf die Ereignisse durch die eigenen Erwartungen und Kindheitserinnerungen verstellt und führt zu Missverständnissen, die für alle Beteiligten beinahe tödlich enden. Siebenbürgens Wetter zeigt sich von seiner gnadenlosen Seite, denn es herrscht Eiseskälte und ein Sturm schneidet Pauls Heimatdorf von der restlichen Zivilisation ab.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Paul mag und bereits bei seiner Ankunft im Dorf ging er mir mit seinen naiven und unrealistischen Erwartungen auf die Nerven. Seine geliebte Maia ist verheiratet und auch hat sich sein Dorf verändert. Die Zeit ist nicht stehen geblieben und die Bewohner haben nicht auf ihn gewartet. Kurz darauf liegt Maias Mann tot im Wald. Da alle wissen, wie besessen Paul geradezu von Maia ist, wird er als möglicher Mörder verhaftet. Dann wird die Handlung für mich etwas wirr und vieles ergibt in meinen Augen keinen Sinn. Ich denke, es lag daran, dass ich eine ähnliche, nicht angepasste Sichtweise wie Paul hatte. Als es einen weiteren Toten gibt, ist Paul zwar entlastet, aber Maia verschwindet kurz darauf. Und Paul, der verliebte Trottel - ein anderer Ausdruck fällt mir hierzu nicht ein - macht sich allein auf in die Berge, um sie zu suchen. Zuvor hat eine alte Dorfbewohnerin Paul, die Augen geöffnet, um was es wirklich geht und warum das ganze Dorf schweigt. Es geht wie immer um Geld, Macht und den schönen Schein. Nachdem der Schleier gelüftet war, machten für mich viele Dinge, die ich vorher nicht verstanden hatte, Sinn. Ich war über das Ausmaß der verbrecherischen Aktivitäten und die Hybris des Täters, der fast schon Gott gleich agiert, entsetzt. Paul findet Maia tatsächlich und erfährt durch sie die letzten fehlenden Bruchstücke. Durch die Umstände gezwungen , muss Paul eine lebenswichtige Entscheidung treffen, die das ganze Dorf vor der Vernichtung rettet. Hier habe ich mit Paul gehadert, der auch nach einem zeitlichen Abstand, die Dinge auf sich beruhen lässt .

Der Krimi endet versöhnlich und es scheint, als ob tatsächlich eine neue, bessere Zukunft für das Dorf anbricht. Und ich hatte wieder ein ungewöhnliches und dabei fesselndes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 15.12.2024

Die Ehe als Sterberisiko

Tote Frauen lieben ewig
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Ich bin vom Ermittlerduo Bekker und Meislow sehr angetan. Die beiden sind wie Ying und Yang. Bekker, Charlie, ist die taffe, respektlose Ermittlerin, die , wenn sie glaubt, es bringe sie der Lösung des ...

Ich bin vom Ermittlerduo Bekker und Meislow sehr angetan. Die beiden sind wie Ying und Yang. Bekker, Charlie, ist die taffe, respektlose Ermittlerin, die , wenn sie glaubt, es bringe sie der Lösung des Falles näher, ohne zögern , Regeln bricht. Das hat ihr bereits Ärger mit der Dienstaufsichtsbehörde eingebracht und ihr bleibt nichts anderes übrig, als einen Rechtsanwalt einzuschalten, obwohl sie Rechtsanwälte nicht ausstehen kann. Das lässt sie dieses Mal vorsichtiger agieren. Meislow, Stella, ist eine Schönheit und wird deshalb gerne unterschätzt, obwohl sie hoch intelligent und eine brillante Ermittlerin ist. Trotzdem hat sie Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein und nimmt Regeln sehr ernst. Ihre Abteilung bekommt die krassen Fälle zugeteilt wie hier, als eine Frau erhängt, mit einem Brandzeichen versehen, aufgefunden wird. Alles deutet auf eine Beziehungstat hin - dominanter Ehemann, unterdrückte Ehefrau, die versucht aus der Ehehölle auszubrechen. Zum Leidwesen der beiden Ermittlerinnen hat er ein wasserdichtes Alibi. Da geschehen weitere Morde und es scheint kein Bindeglied zu geben. Als Charlie und Stella eine heiße Spur haben, gerät Charlie, abgelenkt durch ihre eigenen Probleme, in die Fänge des Täters. In letzter Sekunde kann Stella Charlies Leben retten.

Es hat wieder Spaß gemacht, die beiden Ermittlerinnen zu begleiten. Ich fand das Thema "Gewalt in der Ehe " gut in den Fall eingearbeitet und die Probleme, die Frauen haben, wenn sie sich befreien wollen, realistisch dargestellt. Frustrierend hingegen war, dass es keinen hinreichend Verdächtigen gab, obwohl die Ehemänner mir sehr unsympathisch waren. Die Lösung hat mich überrascht, weil ich nicht den leisesten Verdacht hatte und es sich für mich in keiner Weise angedeutet hat. Insgesamt war der Spannungsfaktor hoch, wenn auch in meinen Augen etwas weniger als in den Vorgängerfällen. Gut gefällt mir, dass der Autor auch private Probleme der beiden anspricht, die den roten Faden der Reihe bilden.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Schatten der Vergangenheit und Hoffnung auf ein neues Glück

Vergiss nie deine Wurzeln
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Dies ist der 2. Teil der Familiengeschichte der Stewarts, die in Deutschland nach dem Krieg begann und nun in Amerika ihre Fortsetzung findet. Um einige der Geschehnisse besser zu verstehen, ist es hilfreich ...

Dies ist der 2. Teil der Familiengeschichte der Stewarts, die in Deutschland nach dem Krieg begann und nun in Amerika ihre Fortsetzung findet. Um einige der Geschehnisse besser zu verstehen, ist es hilfreich den 1. Teil gelesen zu haben.

Tommy kommt mit dem Verlust seiner ersten Frau Anna nicht zurecht. Trotzdem heiratete er auf Drängen seines persönlichen Umfeldes schließlich doch seine Jugendliebe Pamela.. Aus der Ehe gehen ein Sohn und eine Tochter hervor. Doch Tommys Augenstern ist und bleibt die gemeinsame Tochter mit Anna, Victoria . Als Tommy Großmutter , die gute Seele der Familie , stirbt , brechen alte Wunden auf und es kommt zu einer Entfremdung der Eheleute. Als Victoria volljährig wird , will sie unbedingt den deutschen Teil der Verwandtschaft und dadurch ihre tote Mutter kennenlernen. Schweren Herzen begleitet Tommy sie, da er fürchtet den Erinnerungen nicht gewachsen zu sein. Beide werden herzlich aufgenommen und lernen Menschen kennen, die ihre Lebenswege stark beeinflussen. Doch auch das Leben in Amerika geht weiter und dort kommt es zu einem schweren Unfall , der die sofortige Heimkehr von Tommy und Victoria erfordert. Offene Fragen bleiben unbeantwortet und bringen damit wieder alles in die Schwebe.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Es ist eine ungewöhnliche Familiengeschichte, deren Reiz für mich darin liegt, dass sie ihren Ursprung in der Verbindung einer Deutschen, damals eine Angehörige des verhassten Feindes und einem amerikanischen Besatzungssoldaten, also ein Angehöriger der Siegermächte, hat. Viele der in der Gegenwart bestehenden Konflikte sind daraus entstanden.

Wie es sich für eine fesselnde Geschichte gehört, gibt es Figuren, denen mein Herz zufliegt und manche, die ich nicht so mag. Zu meinen Lieblingen zählt auf jeden Fall Victoria, da sie in meinen Augen sehr selbstbewusst ist und schon früh Verantwortung für das Handeln ihres Vaters übernimmt. Das bedeutet nicht, dass ich alles gutheiße, was sie tut. Aber sie ist jung da darf und muss man Fehler machen. Eine ebenso starke und sympathische Frauenfigur ist Lida, die Frau von Victorias deutschen Onkel Karl. Bei ihr bewundere ich ihr Durchhaltevermögen und die Stärke, mit der sie die Familie zusammenhält. Weniger gut kommen bei mir die Männer weg. Allen voran Tommy, in meinen Augen hat er die Ehe mit Pamela an die Wand gefahren und ist zum großen Teil schuld an der Entfremdung seiner Kinder. Er hat nie mit der Vergangenheit abgeschlossen.

Das Buch ist spannend und voller Emotionen, wobei ich manches Mal den Kopf schütteln musste, weil Entscheidungen der Betroffenen für mich mich nicht nachvollziehbar waren, was aber auch durchaus reizvoll war. Es wurden familiäre Probleme angesprochen, die aber weiter auf ihre Lösung warten. Der Rom an will in erster Linie unterhalten und das tut er such auf das beste. Dieser Band endet mit einem bösen Cliffhänger und so warte ich voller Neugierde auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Zwischen Komödie und Hochspannung

Wilde Hunde
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Privatdetektiv Heinz Sablatnig hat seine Depression überwunden und arbeitet halbtags bei der Klagenfurter messe. Durch seinen Arbeitskollegen Lambert gerät er in eine wilde Geschichte von illegalem Tier- ...

Privatdetektiv Heinz Sablatnig hat seine Depression überwunden und arbeitet halbtags bei der Klagenfurter messe. Durch seinen Arbeitskollegen Lambert gerät er in eine wilde Geschichte von illegalem Tier- und Medikamentenhandel und dubiosen Geheimdienstaktivitäten.
Die Geschichte entwickelt sich rasant und an manchen Stellen wusste ich nicht, soll ich weinen oder lachen. Zuerst beginnt alles ganz normal. Heinz entdeckt, dass Lamberts Frau mit rumänischen Hundeschmugglern zusammenarbeitet. Die Beschreibung der Auffindesituation der Hunde war Übelkeit erregend. So weit, so gut. Dann wird die Ehefrau ermordet und ein Mann und eine Frau betreten die Bühne und behaupten, sie wären vom österreichischen Geheimdienst. Da sie alle Klischees bedienen, konnte ich sie nicht wirklich ernst nehmen. Dennoch spielen eine wichtige zwielichtige Rolle. Heinz soll für sie spionieren und gerät dadurch mehrmals in lebendbedrohliche Situationen. An machen Stellen konnte ich nur den Kopf schütteln. Am Ende versuchen Heinz und seine Schwester Sabine, die bei der Polizei arbeitet, Ordnung in die Ereignisse zu bringen. Das Ergebnis wirft weder ein gutes Licht auf die Pharmaindustrie, Teile der Ermittlungsbehörden noch auf den Geheimdienst. Insgesamt war der Krimi spannend, auch wenn er einen Hang zur Komödie hatte. Aber vielleicht muss man den Irrsinn in Kauf nehmen, wenn man es mit dem Geheimdienst und internationalen Verbrecherbanden zu tun bekommt

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Auf die Familie ist Verlass

Die Amato-Schwestern: Die Naht der Liebe
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Sara hat ihren Wunsch wahr gemacht und ist von Chile nach Mailand übersiedelt, um ihren Traum von einer erfolgreichen eigenen Modelinie zu verwirklichen. Alles läuft perfekt. Auch ihr Bruder Felipe, das ...

Sara hat ihren Wunsch wahr gemacht und ist von Chile nach Mailand übersiedelt, um ihren Traum von einer erfolgreichen eigenen Modelinie zu verwirklichen. Alles läuft perfekt. Auch ihr Bruder Felipe, das einstige Sorgenkind der Familie, ist erfolgreich. Sara steht kurz davor, ihre erste Lingerie -Kollektion auf der Mailänder Modewoche zu präsentieren., da schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. Sara hat einen schweren Unfall und muss zu einer langwierigen Reha. Alle Mühe umsonst ? Ihre Mutter reist aus Chile an und alle versuchen Sara aufzumuntern, aber keiner kann Sara in ihrer Dunkelheit zu erreichen. Nur Leonardo, der sie in der Reha betreut, scheint zu ihr durchzudringen. Sara muss ihr weiteres Leben überdenken und endlich Entscheidungen treffen.

Dies ist der dritte Band, der die Geschichte der Familie Amato, die schwere Schicksalsschläge verkraften muss, erzählt. Zu Beginn scheint das Nesthäkchen der Familie auf der Sonnenseite zu stehen.. Wenn ich ehrlich bin, mag ich Sara nicht besonders. Für mich ist sie die typische verwöhnte Tochter aus reichem Hause., die falsche Vorstellungen von der Wirklichkeit hat. Trotzdem fand ich den Unfall ungerecht und habe Sara bedauert. Auch konnte ich nachvollziehen, dass sie zuerst in ein tiefes schwarzes Loch fällt. Wie sich die ganze Familie um sie kümmert, ist bewundernswert, deshalb habe ich ab einem gewissen Punkt, ihre Ablehnung gegenüber allen Vorschlägen nicht mehr nachvollziehen können. Nur gut, dass sie Leonardo getroffen hat, der ihre Sicht auf die Dinge zurecht rückt.

Die Trilogie endet fast schon märchenhaft positiv und das war mir etwas zu viel des guten. Bis zu diesem Punkt hat mich das Buch gut unterhalten und ich hatte einige interessante Einblicke in die Modewelt.

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