Ruppig und tragisch-schön
Evan und seine Frau haben Eheprobleme, weil sie einen schlimmen Verlust zu verkraften haben. Eine temporäre räumliche Trennung erscheint eine gute Lösung und Evan zieht sich nach Ballybrady zurück. Das ...
Evan und seine Frau haben Eheprobleme, weil sie einen schlimmen Verlust zu verkraften haben. Eine temporäre räumliche Trennung erscheint eine gute Lösung und Evan zieht sich nach Ballybrady zurück. Das ist ein kleines irisches Dorf am Meer, dort mietet Evan ein Cottage.
Seine Vermieterin ist seltsam - fast schon unfreundlich.
Aus der geplanten einen Woche Rückzug wird viel mehr, denn der Lockdown kommt und Evan kann nicht zurück.
Er lernt die Dorfbewohner kennen...und Grace...und Stück für Stück ändert sich die beklemmende Grundstimmung etwas. Bis es zum erneuten Drama kommt.
Hui, was für ein Buch. Ein wenig wie das Meer, das so eine große Rolle darin spielt. Erst ist es leise, plätschert ein wenig, aber sehr angenehm, kleine Wellen, aber man spürt, dass eine große Flut vorausging. Und dann kommen wieder stürmischere Zeiten, die Wellen formieren sich zu großen Sturmwellen.
Naja, das war jetzt vielleicht doch ein wenig dicke im Vergleich, aber ich mag das Buch sehr. Es zeigt Menschen, die vor Verzweiflung und Trauer verschlossen sind, aber eben auch, dass es trotzdem immer wieder auch Hoffnung gibt. Es wird nicht auf einmal alles wieder gut, das nicht, aber es gibt auch schöne Momente und eine Entwicklung zu helleren, sogar guten Tagen hin.
Das alles in einer schönen, zurückhaltenden Sprache, die die Stimmung gut widerspiegelt und Charakteren, die zwar borstig, aber liebenswert sind. Übrigens auch die Nebencharaktere, auch diese gefielen mir sehr gut.
Schön verpackt in einem edlen Design mit passendem Cover, für mich ein sehr gelungenes Buch.
Die perfekte Lektüre für einen herbstlichen Urlaub am Meer.