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Veröffentlicht am 19.01.2020

Bittersüß

Love Letters to the Dead
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Bei diesem Buch zieht einen das Cover irgendwie an, obwohl die dunklen Farben sehr düster wirken. Und ich glaube so könnte man auch den Inhalt am besten beschreiben, düster… aber gleich wie auch die hellen ...

Bei diesem Buch zieht einen das Cover irgendwie an, obwohl die dunklen Farben sehr düster wirken. Und ich glaube so könnte man auch den Inhalt am besten beschreiben, düster… aber gleich wie auch die hellen Wolken auf dem Cover hat dieses Buch hübsche „Lichtblicke". Vor allem ist dieses Buch aber komplett anders als alles, was ich bisher gelesen habe.
Die komplette Geschichte wird anhand von Briefen erzählt, die Laurel an tote Berühmtheiten verfasst, mal kürzer mal länger. Denn Laurel hat eine Menge zu erzählen: Davon, wie sie sich als Highschool-Schülerin zurechtfindet. Davon, wie sie neue Freunde finden muss. Von dem Erwachsenwerden. Und von ihrer toten Schwester May, deren Geheimnisse nur Laurel kennt. Und zum Thema May gibt es so einige Geheimnisse… das größte sind wohl die Umstände ihres Todes, einem schrecklichen Unfall !? Doch Laurel kann niemandem davon erzählen, am Wenigsten ihrer Familie, die immer weiter zerbricht. Also beginnt eine lange Unterhaltung mit Kurt Cubain, Amy Winehouse, Janis Joplin,… Schön ist es, das man in Laurels Briefen auch etwas über das Leben dieser Persönlichkeiten erfährt, was das Lesen abwechslungsreich gestaltet.
Wer dieses Buch lesen möchte, sollte sich also auf jeden Fall dessen bewusst sein, das das Buch nur aus Briefen besteht. Denn ich weiß, es gibt viele, die mit so Büchern nicht klarkommen. Mir persönlich hat die Idee aber sehr gefallen, es ist mal eine Abwechslung.
Die Briefe sind alle aus Laurels Sicht geschrieben, einem 14/15-jährigen Mädchen. Ich kann ja verstehen, dass ihre Ausdrucks- und Denkweise daher noch auf keinem so hohen Level sind, jedoch kam Laurel mir am Anfang doch sehr kindisch vor. Ich habe daher lange Zeit gebraucht, mich an diese Hauptprotagonistin zu gewöhnen und auch mit dem Schreibstil bin ich nicht ganz warm geworden.
Diese Buch ist auch eines der Sorte, zudem man sich erst wenn man fertig ist eine genaue Meinung bilden kann. Rückblickend würde ich sagen, dass Laurels Entwicklung und die ganze Vorgeschichte sehr interessant sind. Während dem Lesen, gab es aber auch Phasen, in denen mir das Buch nicht so gefallen hat. Ich würde sagen, dieses Buch macht nicht so viel Spaß zu lesen, da es einfach sehr traurig und deprimierend ist. Gleichzeitig hat es aber eine wichtige Botschaft und behandelt sehr wichtige Themen: Leben und sterben, Freunde und Familie & natürlich die komplizierte Liebe. Trotzdem hat das Buch in meinen Augen noch einige Ecken…
Als Fazit würde ich dieses Buch als bittersüß bezeichnen. Bitter, wegen dem traurigen, bedrückende Gefühl, das einen beim Lesen befällt. Die Geschichte geht einem zwar unter die Haut, das Herz erreicht sie aber nicht ganz, zum Beispiel wegen dem speziellen Charakter der Protagonistin. Trotzdem ist etwas an dem Buch auch süß, zum Beispiel, die hübsche Idee mit den Briefen und die toll gewählten Themen. Weiterempfehlen würde ich das Buch auf jeden Fall, jedoch nicht an jeden. Denn es ist nicht gerade die lockere Geschichte für zwischendurch und die Themen sind keine „leichte Kost".

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Veröffentlicht am 21.12.2024

Haters to Lovers zum Schmunzeln und In-die-Ferne-Träumen

Genau hier bei dir
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Darum geht es:
Nachdem sie Nora beim letzten Mal überstürzt verlassen hat, würde Liv ihren nächsten Besuch am liebsten ewig hinauszögern. Doch als ihre Tante überraschend ins Krankenhaus muss, kann Liv ...

Darum geht es:
Nachdem sie Nora beim letzten Mal überstürzt verlassen hat, würde Liv ihren nächsten Besuch am liebsten ewig hinauszögern. Doch als ihre Tante überraschend ins Krankenhaus muss, kann Liv sie nicht im Stich lassen. Zum ersten Mal wird Liv für mehrere Wochen in der schwedischen Kleinstadt bleiben, einen Job für diese Zeit finden und Cai öfter als ihr lieb ist über den Weg laufen. Cai, den sie eigentlich gar nicht hatte küssen wollen. Cai, mit dem sie von einem Streit in den nächsten schlitterte. Cai, der ihr leider als einziger in Nora einen Job anbietet.
Können die beiden die Funken zwischen ihnen unter diesen Umständen noch länger ignorieren?

Meine Meinung:
GENAU HIER BEI DIR ist der zweite Band der „Northern Kiss“-Dilogie, kann aber unabhängig von Band eins gelesen werden. Auch ich kannte Band eins zuvor nicht und hatte keine Verständnisprobleme. Wer allerdings beide Bände lesen möchte, sollte dies unbedingt in chronologischer Reihenfolge tun, da Band zwei den ein oder anderen Spoiler enthält.

Der Roman wird vollständig aus Livs Perspektive erzählt und liest sich angenehm. Anfangs hatte ich Anlaufschwierigkeiten mit dem Schreibstil, weil ich ihn etwas platt und holprig fand, zu voll mit Beschreibungen und Zusammenfassungen. Aber mit der Zeit ist mir das nicht mehr bewusst aufgefallen.

Insgesamt hatte ich manchmal den Wunsch, auch Kapitel aus Cais Sicht lesen zu dürfen, weil man ihn so noch besser hätte kennenlernen können. Er blieb mir an manchen Stellen zu blass, insgesamt mochte ich ihn aber sehr gerne. Seine ruhige Art finde ich angenehm und wenn man erstmal hinter sein mürrisches Auftreten blickt, steckt in ihm ein sehr fürsorglicher Kerl.

Liv mochte ich im Großen und Ganzen ebenfalls gerne. Sie ist optimistisch und lebhaft. Ihre innere Stärke habe ich sehr bewundert. Trotzdem gab es Momente, in denen sie für meinen Geschmack zu kleinlich war, vorschnell entschied und urteilte und sich damit vor allem Cai gegenüber unfair verhielt.

Das Setting der schwedischen Kleinstadt und vor allem der Elchpark haben mir sehr gefallen und machen das Buch zu einem richtigen Wohlfühlroman zum Abschalten und Entspannen. Zwar passt das Buch besser in den Frühling als in den Dezember, aber nichtsdestotrotz habe ich die Atmosphäre sehr genossen.
Die Informationen rund um die Elche waren total spannend und auch die anderen Themen im Buch haben mir gefallen. Das Verhältnis zwischen Ernsthaftigkeit und Humor ist passend und macht das Buch unterhaltsam zu lesen. Manches ging mir jedoch zu schnell, vor allem das Ende enthielt zu viel Handlung auf zu wenigen Seiten. Außerdem scheinen viele Themen dadurch nur an der Oberfläche angekratzt worden zu sein.

Was mir an dem Buch am Besten gefallen hat, war die Chemie zwischen Liv und Cai. Die Lovestory ist Slowburn, aber von Anfang an voller Prickeln und Knistern. Ich fand es toll gewählt, dass der Enemies to Lovers-, oder viel mehr Haters to Lovers-Trope nicht nur als Aufhänger genutzt wird, sondern sich als roter Faden durch die ganze Geschichte zieht und eine große Rolle in der Storyline einnimmt.

Mein Fazit:
GENAU HIER BEI DIR ist eine atmosphärische, unterhaltsame Liebesgeschichte zum Entspannen und Wohlfühlen. Das Buch konnte mich dennoch nicht mitreißen und komplett begeistern, denn an entscheidenden Stellen fehlen der Tiefgang und die Ausführlichkeit. Alles in allem aber ein witziger, süßer Roman für alle Schweden-Fans. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Gemütliche Slowburn-Romanze aus Schottland, aber nicht mit so viel Weihnacht wie der Titel verspricht

Weihnachtlich verliebt in den schottischen Highlands
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Darum geht es:
Nach dem Tod ihres Großvaters vor einem Jahr, hat Lindsay seine Werkstadt übernommen. Doch anscheinend traut niemand auf dem schottischen Lande einer jungen Frau den Beruf einer Automechanikerin ...

Darum geht es:
Nach dem Tod ihres Großvaters vor einem Jahr, hat Lindsay seine Werkstadt übernommen. Doch anscheinend traut niemand auf dem schottischen Lande einer jungen Frau den Beruf einer Automechanikerin zu und so steht Lindsays geliebte Werkstatt kurz vor dem Aus. Jede Kundschaft ist ein Hoffnungsschimmer für sie – doch als der aalglatte und hochnäsige Immobilienmakler Colin mit seinem liegengebliebenen Oldtimer in der Werkstatt auftaucht, wittert sie keine Hoffnung. Im Gegenteil – Colin ist ihr auf Anhieb suspekt. Da mag er noch so attraktiv aussehen.
Als Lindsay ihrem Bauchgefühl folgt, entdeckt sie, dass Colin wirklich nicht der ist, für den er sich ausgibt. Aber womöglich ist er trotzdem genau das, was Lindsay in ihrem Leben braucht …

Meine Meinung:
Die Idee von WEIHNACHTLICH VERLIEBT IN DEN SCHOTTISCHEN HIGHLANDS hat mir direkt gefallen. Ich mag Geschichten mit starken Frauen, die (zum Beispiel durch ihren Beruf) von der Norm abweichen. Zudem kann ich mir kaum ein gemütlicheres Setting für einen Weihnachtsroman denken, als die schottischen Highlands. Trotzdem muss ich rückblickend sagen, dass die Umsetzung nicht perfekt ist.

Erzählstil: Der Schreibstil ist einfach gehalten und so hatte ich keine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Mir hat gefallen, dass die Geschichte mit wechselnder Perspektive zwischen Colin und Lindsay erzählt wird.
Im weiteren Verlauf habe ich beim Erzählstil aber Abzüge feststellen müssen. Das eine ist, dass mir der Schreibstil etwas zu einfach war, was das Lesen mit der Zeit zäh werden ließ. Auch fand ich, dass er etwas Distanziertes an sich hatte, sprich der Text fühlte sich mehr nach Beschreibung als nach Erzählung an.
Und leider muss ich auch anmerken, dass mir einige Fehlerchen aufgefallen sind. Rechtschreibung, fehlende Wörter und Buchstaben, Grammatik oder auch inhaltliche Ungereimtheiten. All das wirkte wie ein Haufen von Flüchtigkeitsfehlern, was zumindest unterbewusst einen etwas unprofessionellen Beigeschmack hinterlässt. Ebenso fielen mir zu viele Füllwörter auf, die ein Roman eigentlich nicht braucht.

Figuren: Mit den Figuren kam ich schnell klar. Lindsay war mir als die selbstständige Frau, die mutig anpackt, sympathisch. Colin macht es einem am Anfang nicht ganz so leicht, weil er wie ein stereotypischer Snob daherkommt. Doch das fand ich eigentlich unterhaltsam und außerdem war mir schnell klar, dass Colin auch eine ganz andere, weiche Seite in sich trägt. Mit der Zeit war meine Sympathie für die beiden fast schon vertauscht. Colin entpuppt sich als absoluter Traummann und Gentleman (manchmal schon zu perfekt um wahr zu sein), während Lindsays Stimmungsschwankungen auch mal nerven können.
An sich fand ich die Hauptfiguren gut angelegt, auch relativ gut ausgearbeitet, aber ich hatte nie das Gefühl, sie hundertprozentig zu kennen und sie ganz zu fassen zu bekommen.
Die Nebenfiguren waren ein lieber, schrulliger Haufen – die Bilderbuchbewohner einer idyllischen Kleinstadt. Sie waren manchmal fast zu schön, um wahr zu sein, aber da drücke ich bei einem Wohlfühlroman gerne ein Auge zu.

Handlung: Die Geschichte konnte mich rasch packen, weil ich Colins Auftreten amüsant fand und das erste Aufeinandertreffen der beiden sogar noch mehr. Mir haben die sanften Enemies-to-Lovers-Vibes gefallen und die langsame, zögerliche Annäherung von Lindsay und Colin war unterhaltsam zu verfolgen. Colin durchläuft eine tolle Entwicklung, wobei mir das zu schnell ging.
Die Lovestory selbst ist absolut Slowburn und auch wenn ich ein großer Fan von Slowburn bin, hätte der erste Kuss – so perfekt er war – gerne ein paar Seiten früher passieren dürfen. Ich möchte noch anmerken, dass man in Sachen Lovestory Geduld haben muss, weil sich das romantische Knistern Zeit lässt. Aber mit kleinen Anlaufschwierigkeiten kamen die Funken dann auch bei mir an.

Stimmung: Dafür, dass der Roman die Weihnacht sogar im Titel trägt, fand ich die Weihnachtsstimmung nicht wirklich ausgeprägt. Das Buch wird erst am Ende weihnachtlich und es ist eine andere Art von Weihnachtsfeeling. Obwohl ich dies erfrischend zu lesen fand, hätte ich mir gewünscht, dass sich das Buch von Anfang an nach Winter, Lichterglanz und zauberhafter Weihnachtszeit anfühlt.

Mein Fazit:
WEIHNACHTLICH VERLIEBT IN DEN SCHOTTISCHEN HIGHLANDS ist eine entschleunigende, unterhaltsame Lektüre, die Spaß zu lesen macht, aber Luft nach oben hat. Wo zu Beginn noch mit Klischees gespielt wurde, wird das Buch zunehmend klischeehaft kitschig – darauf sollte man sich einstellen. Außerdem würde ich das Buch nicht als Lektüre pünktlich zu Weihnachten empfehlen, weil es dazu nicht weihnachtlich genug ist. Für die kältere Jahreszeit ist es aber eine süße Story, der ich 3 von 5 Sternen gebe.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Interessante Erzählung über die Formel 1 und ausbaufähige Romanze

Heart Racing
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Darum geht es:
Es ist die erste Saison in der Formel eins für Liam und Ronja. Auf dem Rennfahrer und der Renningenieurin lastet viel Druck – und ihren eigenen Ehrgeiz darf man ebenfalls nicht unterschätzen. ...

Darum geht es:
Es ist die erste Saison in der Formel eins für Liam und Ronja. Auf dem Rennfahrer und der Renningenieurin lastet viel Druck – und ihren eigenen Ehrgeiz darf man ebenfalls nicht unterschätzen. Schließlich wollen sie ihr Talent beweisen. Die beiden sind sich so ähnlich, in ihrer vergleichbar schwierigen Situation könnten sie einander unterstützen. Doch stattdessen fliegen in hitzigen Diskussionen die Fetzen zwischen ihnen. Können sie erkennen, dass sie viel mehr als Feinde sein könnten? Oder werden sie mit ihren Streitereien noch ihre Karrieren aufs Spiel setzen?

Meine Meinung:
Idee und Umsetzung: HEART BREAKING ist der erste Liebesroman, den ich über das Thema Formel 1 gelesen habe und ich möchte direkt klarstellen, dass ich absolut kein Experte in dem Themengebiet bin. Wenn es euch ähnlich geht, ist mein Tipp auf jeden Fall, das Glossar am Ende des Buches nicht zu übersehen. Dieses bietet eine gute Grundlage an Formel-1-Wissen. Das Glossar hätte aber gerne noch etwas umfangreicher sein dürfen, beziehungsweise hätten mir auch mehr Erklärungen innerhalb der Geschichte gut gefallen. Alles in allem fand ich das Thema Formel 1 aber gelungen, interessant und informativ umgesetzt.
Hinzu kommen die weiteren Themen, den die Hauptfiguren mitbringen. Frauen in der Formel 1 mittels Ronja, sowie der Druck von diversen Seiten, welcher auf den Profis lastet. Diese Themen waren ebenfalls sehr gelungen umgesetzt, kratzten nicht nur an der Oberfläche, sondern gingen ins Detail.

Setting: Das Setting wechselt in der Geschichte häufig und regelmäßig, da die Rennen stets in anderen Städten und Ländern stattfinden. Diese Settingwechsel bringen einerseits eine gewisse Schwierigkeit, da zusätzliche Beschreibungen nötig sind – andererseits bieten sie tolle Möglichkeiten, die Orte mit Worten einzufangen. Leider kamen die Beschreibungen zu kurz. Wie auch bei den Erklärungen zum Formel-1-Thema, waren die Worte zu den verschiedenen Orten und Strecken viel zu knapp. Je weiter ich las, desto mehr verschwammen die verschiedenen Stationen in meinem Kopf und rückblickend blieb bei mir nicht viel hängen.

Erzählstil: Schon der erste Blick ins Buch löste neugierige Begeisterung in mir aus. Der Roman wird nicht in Kapiteln, sondern in Rennwochenenden erzählt. Innerhalb der Kapitel gibt es zusätzlich Perspektivwechsel, sodass die Kapitel nicht zu langatmig werden und man sowohl Ronja, als auch Liam ausführlich kennenlernen kann. Die Idee fand ich kreativ und passend zur F1-Thematik. Doch in der Umsetzung erkannte ich nach einigen Kapiteln eine Schwäche: Rennen finden meist in einem Abstand von 14 Tagen statt – zwischen den einzelnen Kapiteln lag also stets mindesten eine Woche. Beim Lesen fühlten sich die Kapitelenden oft abrupt an, die Kapitelübergänge verliefen nicht glatt und die ganze Storyline wirkte bröckelig und holprig. Ein Lesefluss konnte sich bei mir nur schwer einstellen.

Figuren: Die stückchenweise Erzählweise hatte Auswirkungen darauf, wie ich die Protas wahrnahm, denn die zeitlichen Lücken in der Erzählung machten es schwer, sie wirklich zu kennen und zu verstehen. Ich nahm Liam und Ronja nicht als runde Personen, sondern als eine Vielzahl von Momentaufnahmen wahr. Einen richtigen Draht zu den Figuren hatte ich daher nicht – und durchweg sympathisch waren mir die beiden ebenfalls nicht. Ronja ist an sich eine selbstbewusste, moderne junge Frau mit viel Talent und großen Zielen. Oft war sie mir aber zu zickig oder dramatisch. Und Liam war ein Fall für sich. Er hat mit einigen Problemen zu kämpfen und seine Lösungsansätze sind … nun, ich kann sein Handeln durchaus nachvollziehen, aber ich konnte ihn als Charakter nicht immer verstehen.

Ein Plus gibt es aber für die sympathischen Nebenfiguren, denen der Schwung in der Geschichte zu verdanken ist.

Lovestory: Da ich keine wirkliche Verbindung zu Liam und Ronja hatte, ist es wenig überraschend, dass ich die Liebesgeschichte nicht zu greifen bekam. Die Lovestory wurde ziemlich schlicht erzählt und war mit der übrigen Handlung gefühlt zweitrangig.

Mein Fazit:
HEART RACING ist eine Geschichte mit vielen genialen Ansätze und Ideen, die manchmal toll umgesetzt sind, oft jedoch ausbaufähig sind. Ich denke, dass weichere Übergänge durch zusätzliche Passagen zwischen den Kapiteln/Rennen einen großen Unterschied für den Roman gemacht hätten und vieles anders gewirkt hätte. Insgesamt hätten dem Buch mehr Seiten mehr Tiefe und mehr Feeling verliehen. So wie sie ist, bewerte ich die Geschichte mit ausbaufähigen 3 von 5 Sternen.

Handlung: 3,75/5 Sterne
Schreibstil: 3/5 Sterne
Setting: 3,25/5 Sterne
Figuren: 3/5 Sterne
Gefühl: 2,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Wie ein gemütlicher Traum zwischen herbstlichen Buchseiten

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Darum geht es:
Dream Harbor ist eine bilderbuchartige Kleinstadt in Neuengland und wirkt gerade jetzt im Herbst wie der einzigwahre Ort zum Durchatmen. Genau das braucht Jeanie, die der stressigen Großstadt ...

Darum geht es:
Dream Harbor ist eine bilderbuchartige Kleinstadt in Neuengland und wirkt gerade jetzt im Herbst wie der einzigwahre Ort zum Durchatmen. Genau das braucht Jeanie, die der stressigen Großstadt gerade erst entflohen ist, um das Pumpkin Spice Café ihrer Tante zu übernehmen. Jeanie plant, hier eine ruhigere, gemäßigtere Version ihrer selbst zu werden, doch mysteriöse Vorgänge rund um ihr Café erschweren dieses Vorhaben. Ob es in Dream Harbor spukt?
Zum Glück lernt sie Logan kennen, einen äußerst attraktiven Farmer, der ihr seine Unterstützung bei der Geisterjagt zusichert. Schnell kommen sie sich näher, aber ist es der richtige Zeitpunkt für eine neue Liebe?

Meine Meinung:
Schreibstil: Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Die kurzen Kapitel vergehen wie im Flug. Sehr gelungen fand ich die Beschreibungen, die es einen leicht machen, sich in Dream Harbor einzugewöhnen. Die wechselnde Perspektive zwischen Logan und Jeanie fand ich an sich toll gewählt, doch durch die Erzählung in der dritten Person war ich teilweise etwas verwirrt.

Figuren: Jeanie hat mich mit ihrer bunten, chaotischen und aufgedrehten Persönlichkeit direkt gepackt und von sich überzeugt. Auch Logan habe ich schnell ins Herz geschlossen. Er ist das komplette Gegenteil von ihr mit seiner schüchternen, stillen und realistischen Art. Ich finde, die beiden haben sich toll ergänzt und ausgeglichen.
Beide Hauptfiguren waren verständlich, aber womöglich einen Tick zu oberflächlich beschrieben und zu simpel angelegt. Ihre Problematiken wirkten eindimensional und deshalb konstruiert und nicht immer greifbar.

Die Nebenfiguren haben sich toll in das Kleinstadt-Setting eingefügt und ergaben ein kunterbuntes, verrücktes, liebenswertes Bild. Die Geschichte spart hierbei nicht an Klischees und Übertreibungen, aber das ist in Ordnung, weil es zum Wohlfühlcharakter des Romans passt.

Setting: Die Welt von Dream Harbor hat Laurie Gilmore einfach wunderschön erschaffen. Das herrliche Setting mit den zahlreichen Herbst-Vibes und der dominanten Kleinstad-Atmosphäre ist überaus gelungen und für mich der Hauptgrund, dieses Buch zu lesen. Besonders angetan hat es mir Logans Farm mit all den schrulligen Tierchen. Allerdings fand ich das Treiben im Café und die Vorgänge auf der Farm zu knapp und schlicht geschildert – hier hätte die Autorin gerne mehr ins Detail gehen können.

Idee und Umsetzung: Die Idee, in diesem Roman (oder besser gesagt, in dieser Reihe) einen Wohlfühlort zwischen den Seiten zu erschaffen, trifft genau meinen Geschmack. Die Umsetzung von Dream Harbor mit all seinen Details, Ecken, Kanten und Bewohner:innen ist mindestens genauso vielversprechend.
Leider muss ich aber sagen, dass die Handlung und Storyline selbst diese tolle Idee nicht unbedingt glänzen lassen. Die Handlung ist sehr simpel und vorhersehbar – bisweilen sogar langatmig. Ich denke, hier wurde einiges an Potenzial liegen gelassen.

Gefühl: Ich habe nun schon mehrfach über die Kleinstadt und das Wohlfühlpotential des Romans geschwärmt und kann deshalb nur nochmal betonen, wie gelungen das Feeling in dieser Hinsicht ist.
Die Lovestory hingegen konnte mich nicht erreichen. Anfangs ging sie mir zu schnell, danach war es ein ständiges Hin und Her, das ich nicht immer verstehen konnte.

Mein Fazit:
MEET ME IN AUTUMN ist kein Roman, den man wegen der Lovestory und den Hauptfiguren Logan und Jeanie liest – denn hier ist noch Luft nach oben. Trotzdem ist es ein Buch, das mir ans Herz gewachsen ist und das ich weiterempfehlen möchte – als eine kurzweilige Wohlfühlgeschichte. Es ist eine Lektüre, um den Alltagsstress mit einer Ruhe zu ersetzen, die einem Spaziergang an einem regnerischen Herbsttag gleichkommt. Das Buch zaubert einem mit einer Mischung aus Gemütlichkeit und dezenter Gruselstimmung an einem kühlen Herbstabend ein warmes Lächeln ist Gesicht. Dafür vergebe ich 3 von 5 Sterne.

Cover: 4/5
Handlung: 2/5
Schreibstil: 4/5
Figuren: 3/5
Setting: 4,5/5
Gefühl: 3,5/5

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