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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2017

Amüsante & unterhaltsame Lektüre

Landliebe
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Das Buch „Landliebe“ von Jana Lukas ist eine schöne kurzweilige und amüsante Liebesgeschichte mit vielen Höhen und Tiefen.

Für den Winzer Tom sieht es finanziell nicht gut aus und sein Bruder Eric meldet ...

Das Buch „Landliebe“ von Jana Lukas ist eine schöne kurzweilige und amüsante Liebesgeschichte mit vielen Höhen und Tiefen.

Für den Winzer Tom sieht es finanziell nicht gut aus und sein Bruder Eric meldet ihn deshalb zur Teilnahme an der TV-Show Landliebe an. Auch Ellie steckt in finanziellen Schwierigkeiten und hat sich deswegen zu dieser Dating-Show angemeldet. Vier Wochen soll Ellie nun bei Tom wohnen und die Regieanweisungen befolgen, die den beiden oft so gar nicht passen und deswegen wird es ziemlich anstrengend für den Produktionsleiter. Gleichzeitig wird auch noch die Weinlese sabotiert….

Die Story wird im Wechsel aus der Sicht von Ellie und Tom erzählt. Das fand ich sehr gut gemacht, da man so einen guten Überblick bekam und sich wunderbar in die Charaktere hineinversetzen konnte.
Während Tom anfangs ein wenig mürrisch und grummelig wirkte, war mir Ellie direkt sympathisch. Auch Toms Bruder Eric und seine Frau Rina habe ich auf Anhieb gemocht. Die Charaktere werden sehr detailreich und authentisch beschrieben.

Auch die Landschaft wurde von der Autorin schön beschrieben und ich hatte zwischendurch das Gefühl direkt im Moseltal zu sitzen.

Der Schreibstil von Jana Lukas ist flüssig und leicht zu lesen. Es gibt viele amüsante Stellen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben, aber durch die Sabotage des Weingutes wird auch Spannung aufgebaut, die einen rätseln lässt, wer dahinterstecken könnte und warum.

Ich bin durch die Seiten des Buches nur so hindurchgeflogen und auch wenn das Ende nicht überraschend, sondern ziemlich vorhersehbar war, hatte ich einfach Spaß beim Lesen und empfehle es gerne als leichte, amüsante Urlaubslektüre weiter.

Veröffentlicht am 10.06.2017

Fesselnd, detailreich, überraschend – nichts für schwache Nerven

Die Bestimmung des Bösen
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„Die Bestimmung des Bösen“ ist das gelungene Thrillerdebüt der Autorin Julia Corbin, in dem an Spannung und interessanten wissenschaftlichen Informationen nicht gespart wird.

Nachdem in einem abgelegenen ...

„Die Bestimmung des Bösen“ ist das gelungene Thrillerdebüt der Autorin Julia Corbin, in dem an Spannung und interessanten wissenschaftlichen Informationen nicht gespart wird.

Nachdem in einem abgelegenen Waldstück am Rhein zwei entstellte Frauenleichen gefunden werden, übernimmt die junge Kommissarin Alexis Hall die Ermittlungen. Wegen des fortgeschrittenen Verwesungsprozeß sind die Ermittlungen als ausgesprochen schwierig. Die Kriminalbiologin Karen Hellstern versucht anhand der Insekten erste Informationen über die Morde zu liefern. Schnell kommt es zu weiteren Morden, Alexis erkennt das Schema des Mörders und fühlt sich von ihrer Vergangenheit eingeholt….

Der Schreibstil von Julia Corbin ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Herausstechend sind die vielen fachlichen Begriffe und wissenschaftlichen Erklärungen, die tiefe Einblicke in die komplexe Arbeit eines Kriminalbiologen gegeben haben und stets so verpackt waren, dass sie auch von einem unwissenden Leser gut verstanden werden konnten.

Die Charaktere werden detailreich und authentisch beschrieben. Die Protagonistin Alexis hat in ihrem Leben schon einiges durchgemacht und ihre Angst und Panikattacken sind fühlbar. Auch die Schauplätze in Heidelberg und Mannheim hat man beim Lesen direkt vor Augen.

Der Spannungsbogen steigt stetig wozu auch der Wechsel der zeitlichen Ebenen beiträgt. Temporeich und mit einigen überraschenden Wendungen hat mich das Finale überrascht und zugleich entsetzt.

Mir hat der Thriller wirklich gut gefallen, reichlich Spannung, tolle Charaktere, überraschende Wendungen und am Ende alles gut gelöst und erklärt.

Veröffentlicht am 15.10.2024

Spannend und ein wenig mystisch

Der längste Schlaf
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„Der längste Schlaf“ ist ein spannender Roman der in Köln lebenden Journalistin und Autorin Melanie Raabe.

Mara Lux arbeitet als Schlafforscherin in London. Ihr Leben ist geprägt vom Schlaf bzw. ihrer ...

„Der längste Schlaf“ ist ein spannender Roman der in Köln lebenden Journalistin und Autorin Melanie Raabe.

Mara Lux arbeitet als Schlafforscherin in London. Ihr Leben ist geprägt vom Schlaf bzw. ihrer Schlaflosigkeit. Schon als Kind hat sie Träume gehabt, die sich bewahrheitet haben. So hat sie auch den Unfalltod ihrer Eltern im Vorfeld geträumt. Nachdem diese dann dabei ums Leben kamen, ist sie bei Pflegeeltern aufgewachsen.
Völlig unerwartet bekommt sie von einem Unbekannten ein Haus in einer Provinz in Deutschland – ihrem Heimatland – vererbt. Zunächst möchte sie ablehnen, beschließt aber dann doch dorthin zu fahren. Nach ihrer Ankunft stellt sie fest, dass sie eine unerklärliche Verbundenheit mit diesem Ort verspürt und es passieren übernatürliche Dinge.

Es gibt einen weiteren Handlungsstrang, der aus der Perspektive einer Ich-Erzählerin berichtet, die Kai retten will. Zunächst bleibt vollkommen unklar in welchem Zusammenhang diese Ereignisse mit Mara stehen.

Der Schreibstil von Melanie Raabe liest sich leicht und sie versteht es geschickt Spannung zu erzeugen. Gleichzeitig baut sie interessante Fakten über den Schlaf, Schlaflosigkeit und die Forschung ein. Mir gefiel diese Kombination sehr gut.
Mit Mara hat sie eine faszinierende und sympathische Protagonistin erschaffen.

Während ich zu Beginn wirklich Zweifel hatte, ob es der Autorin gelingen kann, die losen Fäden in ihrer Story zusammenzuführen, war ich nach Abschluß des Buches überrascht, wie gut ihr das hier gelungen ist. Fast ein wenig zu gut, manchmal ist weniger mehr, aber am besten lest ihr das selbst.

Das Buch ist eine gelungene und ungewöhnliche Kombination aus Thriller und Charakterstudie mit magischen Elementen. Wer sich darauf einlassen möchte, wird hier gut unterhalten werden.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

Offene Worte über Begehren und Erotik

Dirty Diana: Das Erwachen
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"Dirty Diana: Das Erwachen" ist der erste Band aus der Dirty Diana-Trilogie und das Debüt der langjährigen Freundinnen und Autorinnen Jen Besser und Shana Feste.

Die Künstlerin Diana und ihr Mann Oliver ...

"Dirty Diana: Das Erwachen" ist der erste Band aus der Dirty Diana-Trilogie und das Debüt der langjährigen Freundinnen und Autorinnen Jen Besser und Shana Feste.

Die Künstlerin Diana und ihr Mann Oliver befinden sich in einer Krise. Ihre Ehe geht im Alltag unter und die frühere Leidenschaft ist verschwunden. Es fehlt die frühere Intimität, Familie, Arbeit und Gewohnheit haben sich dazwischengeschoben.
Diana erinnert sich an früher, an eine leidenschaftliche Beziehung zu einem Künstler und an ein Projekt, für das sie Interviews mit Frauen über ihre sexuellen Phantasien geführt hat.

Der Schreibstil der Autorinnen liest sich leicht und angenehm. Diana war mir sympathisch, eine selbstbewusste Frau, die mitten im Leben steht. Durch Rückblicke in ihre Vergangenheit lernt man sie gut kennen. Der Umgang mit ihrer Sexualität, ihrem Begehren und ihrer Lust wird offen und gelungen dargestellt, so dass es angenehm zu lesen ist und nichts Anstößiges hat.

Mir hat die Entwicklung von Diana gut gefallen. Oliver blieb hingegen etwas blass, was vermutlich auch nicht anders vorgesehen war. Dieses Buch gibt vornehmlich einen Blick auf die weibliche Seite, das weibliche Begehren und die Erotik in Langzeitbeziehungen. Dennoch hätte ich gerne mehr Einblicke in Olivers Gedanken und Gefühle gehabt.

Das Ende war überraschend und macht neugierig auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Erschütternd

So gehn wir denn hinab
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„So gehn wir denn hinab“ ist ein sehr eindringlicher Roman der US-amerikanische Schriftstellerin Jesmyn Ward.

Annis wird in die Sklaverei hineingeboren. Ihre Mutter erzählt ihr von ihrer Großmutter - ...

„So gehn wir denn hinab“ ist ein sehr eindringlicher Roman der US-amerikanische Schriftstellerin Jesmyn Ward.

Annis wird in die Sklaverei hineingeboren. Ihre Mutter erzählt ihr von ihrer Großmutter - einer afrikanischen Kriegerin. Nachdem ihre Mutter und sie an Sklavenhändler verkauft werden, Grausamkeiten und Gewalt erfahren müssen, schikaniert und gedemütigt werden und unter unmenschlichen Umständen durch das Land getrieben werden, sind es die Erinnerungen der Geschichten ihrer Mutter, die Annis die Kraft zum Leben geben.

Der Schreibstil von Jesmyn Ward ist unglaublich wortgewaltig und intensiv. Sie beschreibt das Leben der Sklaven ungeschönt, in allen Einzelheiten. Es ist erschütternd, was die Sklaven damals erleiden mussten und einfach unglaublich mit welcher Gefühlskälte die Plantagenbesitzer „ihr Eigentum“ bis zum Umfallen schuften ließen.
Natürlich ist das nicht neu. Aber dadurch, dass wir alles aus der Perspektive von Annis erfahren und anhand dieses Einzelschicksals miterleben, sind die Grausamkeiten schon beim Lesen fast unerträglich.
Annis flüchtete in eine Welt voller Mythen und Geister, anders ist die Situation für sie nicht zu ertragen. Dieser mystische Teil, die zunehmenden Visionen von Annis haben mir leider weniger gut gefallen. Dadurch hat der Roman, der auf sehr eindringliche und intensive Art und Weise ein Stück Zeitgeschichte wiedergibt, für mich ein wenig an Brillianz verloren.

Es gibt Bücher, bei denen ich froh bin, sie gelesen zu haben, auch wenn ich mir beim Lesen am liebsten die Augen zugehalten hätte und die Situationen nur schwer zu ertragen finde. Dieses gehörte definitiv dazu.

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