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Veröffentlicht am 26.03.2023

Nervenkitzel und düstere Stimmung pur

Das Sanatorium
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Elin und ihr Freund Will wurden zu einem Wochenende in ein schickes Hotel eingeladen. Ihr Bruder Isaac feiert seine Verlobung. Das Hotel, fernab in den Bergen gelegen, war früher ein Sanatorium und wird ...

Elin und ihr Freund Will wurden zu einem Wochenende in ein schickes Hotel eingeladen. Ihr Bruder Isaac feiert seine Verlobung. Das Hotel, fernab in den Bergen gelegen, war früher ein Sanatorium und wird nun zum "Spielplatz" eines Mörders. Kann Elin helfen und alle Geheimnisse aufdecken?

Hier muss ich echt sagen, dass das Cover mich schon gefangen hatte - es strahlt die Düsternis und Spannung aus, weshalb ich auch gleich angefangen habe zu lesen.

Es gibt mehrere Personen im Buch, wobei es eine Hauptfigur gibt - Elin Warner, eine britische Kommissarin, die im schweizerischen Hotel zu Besuch ist, um nach vielen Jahren ihren Bruder Isaac wiederzusehen. Elin wird von Anfang an als eine recht schwache Person beschrieben. Im Laufe der Handlung wird auch beschrieben, wieso sie so ist - was ich sehr gut finde. Dennoch wirkt sie auf mich als ist sie ein recht anstrengender Charakter.

Zu Beginn gibt es zwei Handlungsstränge. Das finde ich sehr interessant und gut gewählt, da man so Einblick im mehrere "Welten" bekommt. Im Verlauf führen beide Handlungsstränge zusammen. Ich habe es etwas schade gefunden, dass ein Strang zunehmend weniger thematisiert wurde.

Der Erzählstil war für mich manchmal etwas schwierig, um alles nachzuempfinden. Da es nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, aber es sich viel um die Gefühlswelten der Hauptfigur dreht, hatte ich manchmal Probleme, die Gefühle und Gedanken nachzuempfinden.

Das Buch war von Anfang bis Ende spannend. Immer wieder konnte die Autorin neue Aspekte einfließen lassen, die die Spannung erhöht haben. Die Wendungen waren für mich teilweise wenig vorhersehbar, was recht erfrischend war. Auch durch die sehr kurzen Kapitel wirkte das Buch recht kurzweilig.

Sarah Pearse hat es geschafft eine Stimmung voller Unwohlsein zu erzeugen, dass ich das Buch nicht lesen konnte, wenn ich allein zuhause war. Das war für mich sehr beeindruckend. Durch die Schreibweise, konnte ich mir alles sehr gut bildlich vorstellen und in die Geschehnisse eintauchen.

Das Ende selbst war recht unspektakulär. Ein wenig enttäuscht war ich schon, da ich mir eine interessantere und aufregendere Auflösung vorgestellt hatte. Der Epilog hat das aber nochmal geändert. Dieser war richtig gut und auch unerwartet. Das offene Ende fand ich klasse.

Alles in allem ist das Buch ein sehr guter Thriller - einer der Besten, den ich seit langem gelesen habe. Ich kann das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Eine Leiche und viele Geheimnisse - Mord auf dem West Coast Trail

Der finstere Pfad
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Alles beginnt mit dem Flug nach Kanada. Maisie wird von ihrer Freundin versetzt und macht sich allein auf den Weg - ihr Ziel: der West Coast Trail auf Vancouver Island. Zu Beginn des Trails lernt sie Ric ...

Alles beginnt mit dem Flug nach Kanada. Maisie wird von ihrer Freundin versetzt und macht sich allein auf den Weg - ihr Ziel: der West Coast Trail auf Vancouver Island. Zu Beginn des Trails lernt sie Ric und Sera kennen. Gemeinsam wagen sie das Abenteuer. Dass sie dort die schönsten und schlimmsten Erfahrungen in ihrem Leben machen werden, war ihnen noch nicht bewusst. Ein Mord während der Wanderung ändert ihr Leben und das der anderen Wanderer. Jahre später werden menschliche Überreste gefunden. Kommt jetzt die Wahrheit ans Licht?

Der Psychothriller von Jenny Blackhurst startet mit einer lebensverändernden Nachricht: “menschliche Überreste gefunden”. Schnell wird klar, dass diese in Zusammenhang mit dem Mord 1999 auf dem West Coast Trail in Verbindung steht. Nach dem brisanten Einstieg geht es erst einmal etwas ruhiger weiter. Der erste Hauptcharakter wird vorgestellt: Laura. Sie führt mit ihrer Familie ein bescheidenes und scheinbar ruhiges Leben. Zunehmend wird deutlich, dass sie eine geheime Vergangenheit hat, die sie als starke und selbstbewusste Frau hervorgebracht hat. Bald schon wird sie von den damaligen Erlebnissen eingeholt.

Die Handlung wechselt zwischen der heutigen Zeit und der Wanderung auf dem West Coast Trail 15 Jahre zuvor. Die Zeitwechsel sind sehr deutlich hervorgehoben durch die verschiedenen Schreibstile, was mir persönlich sehr gut gefällt. Der Handlungsstrang um Laura im Jetzt ist aus der Ich-Perspektive im Präsens geschrieben. So erhält man einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Die Geschehnisse in der Vergangenheit sind aus der Erzählperspektive im Präteritum/Perfekt geschrieben. Hier geht es, meiner Meinung nach, vor allem darum, zu erfahren, was auf der Wanderung wirklich passiert ist.

Die Hauptpersonen des zweiten Handlungsstranges sind Maisie und Seraphine. Maisie, am Anfang unsicher und schüchtern, entwickelt sich sehr schnell (bald schon zu schnell) zu einer selbstbewussten Frau, die für ihre eigene Meinung eintritt. Zunehmend wird Maisie mir immer unsympathischer, da sie zu verbissen und eingeengt denkt und handelt. Seraphine, der Sonnenschein und Liebling aller, offenbart im Laufe der Geschichte eine ganz andere Seite von sich. Ihre charakterliche Entwicklung finde ich mit Abstand am spannendsten. Zusätzlich zu den drei Frauen, treten als Figuren noch Ric und eine weitere Gruppe wandernder Jugendlicher auf. Diese werden nicht so ausführlich beschrieben.

Die Handlung ist packend geschrieben. Ich wollte das Buch nicht mehr weglegen und die Geschehnisse rund um den Mord ergründen. Jenny Blackhurst schafft es, viel Spannung in die Geschichte einzubauen. Es gibt mehrere Wendungen, die für mich unvorhersehbar und überraschend gewesen sind und auf jeden Fall dazu geführt haben, dass ich mir immer wieder gedacht habe: "Dieses Kapitel lese ich noch fix”.

Ich muss ehrlich sagen, dass mir das Ende nicht gefallen hat. Es ist zu viel auf einmal passiert und einiges erschien für mich nicht plausibel bzw. verwirrend. Das hat mich wirklich enttäuscht, deswegen gibt es auch einen Stern weniger.

Fazit: Der finstere Pfad ist ein sehr guter Thriller, der in einigen Teilen der Handlung durchaus Unbehagen ausgelöst hat. Durch mehrere, wirklich unvorhergesehene Wendungen bleibt die Spannung die ganze Zeit aufrecht erhalten. Das Ende ist leider etwas schwach, im Vergleich zu den vorherigen Geschehnissen. Aber dennoch kann ich dieses Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Eine Mörderin dank Prophezeihung?

Der Schatten
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Der Roman "Der Schatten" ist mein erstes Buch von Melanie Raabe. Norah ist neu in Wien und von Beginn an passieren ihr merkwürdige Dinge: eine Bettlerin, die ihr sagt, dass sie eine Mörderin sein wird. ...

Der Roman "Der Schatten" ist mein erstes Buch von Melanie Raabe. Norah ist neu in Wien und von Beginn an passieren ihr merkwürdige Dinge: eine Bettlerin, die ihr sagt, dass sie eine Mörderin sein wird. "Nie im Leben", denkt Norah. Doch dann lernt sie ihr vermeintliches Opfer kennen. Hat er etwas mit dem Tod ihrer besten Freundin zu tun und wer schreibt ihr die ganzen Nachrichten?

Geschrieben wird die Handlung aus der Erzählperspektive. Der Einstieg war recht seicht, wobei Einiges unbeantwortet geblieben ist. Wieso ist Norah von Berlin nach Wien gezogen? Das hat mich zu Beginn etwas verwirrt, aber im Laufe des Buches wurden alle offenen Fragen geklärt.

Für mich ist dies der erste Thriller, der richtig Psychospielchen beinhaltet, die auch sehr gut gewählt sind. Allerding muss ich sagen, dass ich in die Handlung nicht richtig eintauchen konnte. Ich kann nicht sagen woran es liegt, aber auf jeden Fall war mir die Hauptfigur Norah nicht sehr sympathisch.

Die Kapitel waren recht kurz, was das Lesen ganz angenehm gemacht hat. auch waren die Übergänge zwischen den Kapiteln größtenteils fließend.

Die Hauptfigur Norah wurde im Laufe der Handlung immer detaillierter vorgestellt. Dabei konnte ich die vielen Charakterzüge erkennen. Ich fand es auch sehr schön, dass zunehmend mehr die Vergangenheit beleuchtet wurde, wobei das auch etwas verwirrend war. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wer die SMS-Nachrichten versendet. Tatsächlich habe ich bis zum Ende falsch gelegen.

Das Ende war für mich auch unvorhergesehen, allerdings war es weniger spektakulär als erwartet.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

ein gutes Final rund um Iris und Roman

Ruthless Vows
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Ruthless Vows ist der zweite und finale Roman von Rebecca Ross. Iris wurde von ihrem Bruder gerettet, aber sie haben Roman zurückgelassen. Für sie zählt nur eins: Roman zu befreien. Er kann sich an nichts ...

Ruthless Vows ist der zweite und finale Roman von Rebecca Ross. Iris wurde von ihrem Bruder gerettet, aber sie haben Roman zurückgelassen. Für sie zählt nur eins: Roman zu befreien. Er kann sich an nichts erinnern, da der Gott Dacre alle Erinnerungen ausgelöscht hat. Wie kann Iris Romans Liebe zurück gewinnen? Können die Schreibmaschinen helfen?

Ich muss gestehen, dass ich nicht das Buch gelesen, sondern gehört habe. Melinda Rachfahl hat eine sehr angenehme Stimme und es machte Spaß ihrer Erzählung der Geschichte zu lauschen.

Für mich ist Band 2 deutlich schwächer als Band 1. Die Liebesgeschichte hat für mich eher eine untergeordnete Rolle. Etwas plötzlich habe ich den Wandel von Roman wahrgenommen, als er sich wieder an Iris und ihr gemeinsame bisherige Geschichte erinnern konnte.

Dennoch war es schön, den Dialogen zwischen Iris und Roman zu folgen und in die Briefe einzutauschen, die sich sie geschrieben haben.

Die Handlung rund um den Krieg der Götter war recht vorhersehbar und weniger spannend. Besonders zum Ende hin hatte ich etwas Schwierigkeiten dabeizubleiben.

Fazit: ein guter Ausklang der Reihe mit Happy End, aber weniger fesselnd als Band 1.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Seichter England-Krimi

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Richard Osman nimmt uns mit in eine luxuriöse Seniorenresidenz. Ruhe und Frieden sind auf dem alten Klostergelände jedoch fehl am Platz. Elizabeth und ihr Donnerstagsmordclub haben alle Hände voll zu tun. ...

Richard Osman nimmt uns mit in eine luxuriöse Seniorenresidenz. Ruhe und Frieden sind auf dem alten Klostergelände jedoch fehl am Platz. Elizabeth und ihr Donnerstagsmordclub haben alle Hände voll zu tun. Es hat einen Mord gegeben - auf eigene Faust ermittelt der Mordclub der Seniorenresidenz. Elizabeth, Joyce (als neues Mitglied), Ron und Ibrahim können durch Scharfsinn und ihre jeweiligen Vergangenheit viel Licht ins Dunkel bringen - sehr zur Freude und auch zum Ärger der hiesigen Polizei. Gemeinsam und doch nebeneinander kommen sie dem Mörder immer weiter auf die Spur, bis der nächste Mord geschieht. Gibt es einen Zusammenhang?

Die Erzählweise ist aufgeteilt in die Tagebucheinträge und Sichtweisen von Joyce (aus der Ich-Perspektive geschrieben) sowie eine übergeordnete Erzählperspektive. Dadurch erfährt man recht viel über die Gedanken- und Gefühlswelt von Joyce, aber nur wenige Aspekte und Hintergründe der anderen Personen. Für mich jedoch nicht schlimm, da dieses Buch der Auftakt der Reihe ist. Also gibt es noch genug Zeit, die anderen Hauptpersonen zu betrachten.

Wie schon geschrieben, gibt es viele Personen im laufe der Handlung. Joyce als Erzählerin scheint die gutherzige Omi zu sein, die sich um die Leute kümmert und möchte, dass es allen gut geht. Für mich ist sie eine "Mitläuferin". Elizabeth als Anführerin des Clubs kann gut kombinieren, scheut nicht davor die Handlung nach ihrem Willen zu manipulieren und gibt wenig über sich preis (scheinbar eine ehemalige Geheimagentin). Ron (ein ehemaliger Gewerkschaftsführer) und Ibrahim (ein ehemaliger Psychiater) sind noch mit von der Partie, aber eher im Hintergrund.
Das Kalkül der einzelnen Charaktere (auch der Nebenfiguren) und die Konsequenzen, die darauf folgten, waren für mich teilweise doch etwas übertrieben.

Die Kapitel sind meist recht kurz, jedoch gibt es für mich ab und an recht große Sprünge (ob von dem Ort, der Zeit oder der Handlung). Manchmal musste ich vorherige Kapitel nochmal lesen, um den Einstieg und vor allem den Zusammenhang (wieder)zu finden. Obwohl ich das Buch recht zügig durchgelesen habe, hatte ich Probleme mit den vielen Namen und Personen. Auch waren mir einige Verhaltensweisen (z.B. vom Hauptkommissar) etwas rätselhaft und nicht recht nachvollziehbar.

Fazit: Im Großen und Ganzen ist es ein schönes Buch, dass sich sehr gut lesen lässt. Allerdings hat es mich nicht richtig gepackt. Der Krimi war für meinen Geschmack zu sacht und vor allem das Ende war für mich doch etwas enttäuschend.

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