Cover-Bild Ein tugendhafter Mann
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 17.10.2024
  • ISBN: 9783961611980
Anita Brookner

Ein tugendhafter Mann

Mit einem Nachwort von Volker Weidermann | "Ein phänomenaler Roman." Volker Weidermann
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Ein heldenhaftes, abenteuerliches Leben, das wäre Lewis Percys Ideal. Ein Leben, wie es die Männer in den Romanen führen, die er studiert.

Doch in der Realität wohnt er mit seiner Mutter zusammen in einem Londoner Vorort. Lange geht er den Weg des geringsten Widerstands, bis er an einen Pubkt gelangt, an dem er sich entscheiden muss, ob sich nicht doch ein Stück Abenteuer ins Dasein retten lässt.
 
»Ein wunderschönes Buch mit einem der überraschendsten Enden der Literaturgeschichte.« Volker Weidermann

»Brillant.« THE NEW YORK TIMES

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2024

Gelungene Charakterstudie, anfangs etwas langatmig

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Dieses Buch von Anita Brookner erschien im Original unter dem Titel „Lewis Percy“ bereits 1989 und ist nicht nur dadurch, dass es 35 Jahre alt ist, sondern auch durch die Erzählzeit etwas aus der Zeit ...

Dieses Buch von Anita Brookner erschien im Original unter dem Titel „Lewis Percy“ bereits 1989 und ist nicht nur dadurch, dass es 35 Jahre alt ist, sondern auch durch die Erzählzeit etwas aus der Zeit gefallen und wirkt ein bisschen altmodisch. Der ungewöhnlich elegante Schreibstil der Autorin trägt noch dazu bei, dieses Gefühl zu bestärken, ist aber auch ein ganz spezielles Lesevergnügen. Jedes Kapitel betrachtet einen neuen Lebensabschnitt oder wichtige Ereignisse im Leben des einsamen Lewis Percy. Die Tugendhaftigkeit und Langeweile seines Lebens wird hervorragend beschrieben. Für mich war die erste Hälfte tatsächlich etwas langatmig, da hat das langweilige Leben von Lewis auch auf den Leser abgefärbt. Nichtsdestotrotz ist das Buch eine sehr gelungene Charakterstudie von einem Mann, der besser sein will, als er sich traut zu sein. Seine Gedanken und Handlungsweisen fand ich ebenso gut getroffen wie die übrigen Charaktere, was an der feinen Beobachtungsgabe der Autorin und vielen glaubhaften Details liegt. Die zweite Hälfte hat mir deutlich besser gefallen und das Ende, das sehr überraschend kommt, ist vielversprechend.

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Ein anstrengendes Buch über Einsamkeit und Isolation

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Das ist keine einfache Aufgabe für mich, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. War es ein schlechtes Buch? Nein, auf gar keinen Fall. War der Schreibstil schlecht? Das schon mal gar nicht, der Schreibstil ...

Das ist keine einfache Aufgabe für mich, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. War es ein schlechtes Buch? Nein, auf gar keinen Fall. War der Schreibstil schlecht? Das schon mal gar nicht, der Schreibstil war für mich sogar das beste an dem Buch, allerdings auch eines der Probleme, die ich beim Lesen hatte. So gut der Schreibstil auch war, er wirkte auf mich derart antiquiert, dass ich Mühe hatte, mir immer vor Augen zu halten, dass die Handlung NICHT 1900-1920 spielt.
Die Handlung.... wir begleiten Lewis als jungen Studenten bis etwa zu seinem 40. Lebensjahr. Einen Entwicklungsroman kann ich es allerdings nicht nennen, denn er wird nur einfach älter, von Entwicklung keine Spur. Lamoyant spult er seinen langweiligen Alltag ab, es gibt keine erkennbaren Höhen, eher Tiefen. Er versucht so sehr tugendhaft zu sein, dass ich vor Langeweile fast gestorben bin beim Lesen. Dieser Mann und sein Leben, sein Umfeld, das alles ist so trostlos und einsam und ermüdend... für mich war es eine Qual.
Aber da war eben dieser sehr aussergewöhnliche Schreibstil, der mich bis zum Schluß aushalten ließ. Hat es sich dann wenigstens gelohnt? Für mich leider nicht, ich habe mich beim Lesen nicht wohlgefühlt, mein Interesse für den Protagonisten nahm immer mehr ab und das Ende hat bei mir nur ein Schulterzucken ausgelöst.
Das Nachwort wirft etwas Licht auf die Autorin, die das Buch in den 80er Jahren als ältere Frau schrieb, und man versteht ein wenig mehr, warum die Handlung so ist, wie sie ist.
Ein Buch über Einsamkeit und Isolation, das mich leider nicht überzeugen konnte, toll übersetzt von Wibke Kuhn.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

wirkt aus heutiger Sicht sehr antiquiert

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Anita Brookers „Ein tugendhafter Mann“ erschien erstmals im Jahr 1989 unter dem Titel „Lewis Percy“. Lewis ist zu Beginn des Romans, 1959, Anfang zwanzig und lebt nach einem kurzen Forschungsaufenthalt ...

Anita Brookers „Ein tugendhafter Mann“ erschien erstmals im Jahr 1989 unter dem Titel „Lewis Percy“. Lewis ist zu Beginn des Romans, 1959, Anfang zwanzig und lebt nach einem kurzen Forschungsaufenthalt in Paris wieder mit seiner Mutter zusammen. Für seine Promotion beschäftigt er sich mit dem Helden in der Literatur des 19. Jahrhunderts, in der Realität ist er ein verzagter, unsicherer Mann. Seine Kenntnisse über Frauen bezieht er aus Romanen.

Es fiel mir sehr schwer, in den Roman hineinzufinden, da dieser selbst für sein Erscheinungsdatum recht antiquiert wirkt. Auch Lewis selbst scheint nicht in die 60er und 70er zu passen und hängt Idealbildern aus dem vorangehenden Jahrhundert nach. Die Rollenauffassungen sind äußerst konservativ, und ich muss gestehen, dass es mir stellenweise schwerfiel weiterzulesen, weil ich zu keiner Figur einen Zugang gefunden habe und weder mit Lewis noch seiner Frau Tissy oder seiner Angebeteten Emmy mitfühlen konnte. Insbesondere Lewis‘ Art, allein aus kleinsten Äußerlichkeiten auf die Lebensgeschichte und den Charakter von Menschen zu schließen, ohne sich mit diesen jemals ernsthaft auf ein Gespräch einzulassen und echte tiefgreifende Beziehungen einzugehen, verärgerte mich zunehmend.
Fraglos ist „Ein tugendhafter Mann“ von hoher literarischer Qualität, doch Lesevergnügen kam bei mir leider nicht auf. Zu weit weg waren hierfür für mich die Thematik und Figuren des Romans und zu langatmig die Erzählweise.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Träume

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Zum Inhalt:
Lewis lebt einen Traum: Den des immerwährenden häuslichen Glücks mit einer Frau an seiner Seite, tugendhaft, schön und errettet von ihm als Ritter in der schimmernden Rüstung. Leider meint ...

Zum Inhalt:
Lewis lebt einen Traum: Den des immerwährenden häuslichen Glücks mit einer Frau an seiner Seite, tugendhaft, schön und errettet von ihm als Ritter in der schimmernden Rüstung. Leider meint es das Schicksal nicht gut mit ihm.

Mein Eindruck:
Es gibt Bücher, bei denen einem von allen Seiten suggeriert wird, dass man sie lieben muss. "Ein tugendhafter Mann" fällt in diese Sparte. Und man bemüht sich redlich, dieser Erwartungshaltung seitens des Feuilleton gerecht zu werden. Aber man zweifelt, liest die nächsten Seiten, scheitert, liest immer weiter, weil man sich dieses Scheitern nicht eingestehen will. Liest noch ein Kapitel, wird immer verzweifelter, da sich der versprochene Genuss nicht einstellt. Schließlich sehnt man sich nach dem versprochenen Ende - eines "der überraschendsten der Literaturgeschichte" - und steht dann da mit der letzten Seite, ist nicht überrascht sondern nur enttäuscht. Und fragt sich, warum dieser langweilige Schinken in heutiger Zeit so gehypt wird.

Mein Fazit:
Schöne Sprache um ihrer selbst willen reicht nicht für einen echten Lesegenuss

Veröffentlicht am 12.09.2024

Geblümte Kaffeetassen

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Das Cover zeigt schönes Geschirr. Darauf kommt es an: Aus schönem Geschirr zu essen und zu trinken. Das ist das uneingestandene Lebensziel des Protagonisten.
Lewis Percy erforscht für seine Doktorarbeit ...

Das Cover zeigt schönes Geschirr. Darauf kommt es an: Aus schönem Geschirr zu essen und zu trinken. Das ist das uneingestandene Lebensziel des Protagonisten.
Lewis Percy erforscht für seine Doktorarbeit Helden in der Literatur. Dort bleiben sie auch, die Helden. Denn Percy selbst ist kein Held. Er tut das, wovon er glaubt, dass es von ihm erwartet wird. Die straffen Rollenbilder der 1960er Jahre helfen ihm dabei.
Die Gedanken Percys stehen im Mittelpunkt. Wir erfahren ausführlich, was Percy glaubt, dass die anderen denken. Was sie wirklich denken, oder wie sich irgendwer fühlt, können wir nur raten. Immer wieder scheint auf, was offenbar Thema des Romans ist: Der Gegensatz zwischen Literatur und dem „wahren Leben‟. Eine Interpretation des Romans findet sich im Nachwort. Die Autorin ist preisgekrönte Literaturprofessorin.
Percy absolviert sein Leben, und alle anderen tun das auch. Es gibt keine echten Gefühle, keine Leidenschaft, keine Ziele, nur die Verwirrung Percys, der doch immer alles richtig gemacht zu haben glaubt. Gegen Ende gibt es eine Weiterentwicklung dieser Figur, die allerdings wenig überzeugt.
Was es mit den Beziehungen zwischen den Menschen macht, wenn alle nur versuchen, den Erwartungen zu entsprechen, ist äußerst bedrückend. So wird das ganze Buch ein eher frustrierendes Leseerlebnis.

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