Die Feder ist schärfer als das Schwert
Emily lebt bei ihren Großeltern, seit ihre Eltern beruflich im Ausland arbeiten müssen. In der Schule hat sie es nicht immer ganz leicht, denn ihr Lehrer Herr Dresskau hat sie ständig auf dem Kiker. Ablenkung ...
Emily lebt bei ihren Großeltern, seit ihre Eltern beruflich im Ausland arbeiten müssen. In der Schule hat sie es nicht immer ganz leicht, denn ihr Lehrer Herr Dresskau hat sie ständig auf dem Kiker. Ablenkung findet sie in der Bibliothek, in der ihre Oma arbeitet. Eines Tages sieht sie dort einen goldenen Schimmer und findet eine zweite, geheime Bibliothek, in der sich auch eine goldene Schreibmaschine befindet. Bald findet Emily heraus, wenn man auf dieser Schreibmaschine Dinge schreibt und sie in die Bücher in der verborgenen Bibliothek einklebt, ändert sich nicht nur die Handlung in den Büchern sondern es hat auch noch andere Auswirkungen auf die Realität. Emilys Lehrer Dresskau ist ebenfalls hinter der Schreibmaschine her und Emily müsste darauf eigentlich dringend Acht geben, doch sie selbst träumt davon ihr eigenes Leben umzuschreiben...
In die Geschichte habe ich sehr leicht reingefunden, der Schreibstil ist einfach zu lesen aber dennoch strahlen die Worte immer wieder eine große Kraft aus was mir sehr gut gefallen hat. Ich kenne den Autor schon vom Bereich der Erwachsenenbücher und mag auch hier den träumerischen und magischen Schreibstil, der auch hier im Kinderbuch wieder auftaucht. Das Buch ist größtenteils aus Emilys Sicht geschrieben, doch es gibt auch einige Kapitel die sich um den Lehrer Dresskau und seine Gedanken drehen.
Ich mochte Emily anfangs sehr gerne, sie liebt Bücher, Geschichten, ist für ihre Freunde da. Leider muss ich sagen, dass sich diese Sympathie im Laufe der Geschichte etwas geändert hat, sie reagierte hier immer wieder sehr egoistisch und hat den Blick auf die wichtigen Dinge in ihrem Leben ziemlich verloren. Dennoch wurden Emilys Gedankengänge gut beschrieben, sodass ich sie nachvollziehen wenn auch nicht immer gutheißen konnte.
Die Idee der Geschichte ist wirklich großartig und das Setting in der Bibliothek holt Buchliebhaber natürlich ab, auch die Frage nach "Was passiert wenn ich etwas in den Büchern ändere" fand ich sehr interessant zu lesen. Ich empfand aber den Lehrer Herr Dresskau etwas zu stereotyp und teilweise auch wirklich zu überzogen. Etwas weniger hätte diesen Charakter in meinen Augen glaubwürdiger erscheinen lassen.
Dennoch ist es eine tolle Geschichte über Bücher und die Frage "Was wäre wenn", die mich gut unterhalten konnte und die ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann.