Macht Mut und Spaß!
Gwinny ist fast 14 und eigentlich ist ihr Leben ganz o.k., aber mehr auch nicht. Als ihre beste Freundin Leo krank ist und sie morgens die Klasse verlassen muss, um das Klassenbuch zu holen, sitzt ein ...
Gwinny ist fast 14 und eigentlich ist ihr Leben ganz o.k., aber mehr auch nicht. Als ihre beste Freundin Leo krank ist und sie morgens die Klasse verlassen muss, um das Klassenbuch zu holen, sitzt ein gut aussehender, unbekannter Junge auf der Fensterbank von der nervigen Neunten. Er lächelt sie geheimnisvoll an und fordert sie auf, sich etwas zu wünschen, denn er sei Noam, eine Fee. Sie hat 3 Wünsche frei, sofern sie sich nicht wünscht, unendlich viele Wünsche zu bekommen. Es darf nicht gefährlich oder verboten sein und nichts materielles. Gar nicht so einfach, aber Gwinny fällt tatsächlich etwas ein: Sie möchte, dass sich ihr Leben nicht mehr wie ein Test anfühlt, sondern lebendig und nach etwas Besonderem. Der Wunsch soll ihr gewährt werden, wenn sie die nächsten 7 Wochen 7 Aufgaben erfüllt. In 7 Wochen treffen sie sich zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Tatsächlich fängt es bei Gwinny an zu kribbeln und als sie mit dem Klassenbuch zurückkommt, ist Noam verschwunden, aber die aufregendste Zeit ihres Lebens bisher beginnt!
Gwinny blubbert über vor Glück und Aufregung und da Leo nun mal krank ist und sie nicht weiß, wie sie all ihre Gedanken und Gefühle sonst ordnen und rauslassen soll, beginnt sie Tagebuch zu schreiben, dass sie allerdings vor ihrer neugierigen kleinen Schwester Evi (5) die schon richtig gut lesen kann, verstecken muss. Evi ist super, lebt aber abwechselnd bei ihrer Mutter und abwechselnd bei ihrem Vater, sie wollte sich nicht entscheiden wie Gwinny und so muss die große Schwester, alle 14 Tage ihre geliebte kleine Schwester eine Woche lang vom Kindergarten abholen. Wie gut, dass sie Evi so liebt. Doch wenn man überblubbert vor Glück und Aufregung, will man manchmal auch einfach nur Tagebuch schreiben, oder vor sich hinblubbern.....
Die Tagebuchform ist sehr spritzig und unmittelbar und noch mehr Einblick in Gwinnys Gedanken und Gefühle bekommen wir durch die Chatverläufe mit Leo, denn natürlich wird die in den 7 Wochen auch wieder gesund und steht mit Rat und Tat zur Seite und fiebert natürlich mit. Ehrensache bei besten Freundinnen! Außerdem gibt es noch das Café Blueberry, in dem sie regelmäßig dienstags ihre Mittagspausen verbringen und Orakelkugeln aus dem Automaten ziehen. Diese Sprüche sind bisweilen verwirrend und manchmal einfach nur weise und schön! Da habe ich gleich Lust bekommen, Glückskekse zu backen, da uns der Automat fehlt ;)
Die Geschichte ist witzig und wunderbar sommerlich, allerdings habe ich mich sehr über ihre Eltern aufgeregt, die ihr für ihr Alter viel zu viel Verantwortung übertragen. Aber immerhin hat Gwinny nun ja eine geheimnisvolle gute Fee an ihrer Seite und mit denen ist ja bekanntlich alles möglich. Allerdings verfügt Noam nicht über einen Zauberstab, dafür aber sehr interessante Aufgaben, die die jungen Leserinnen auch gefahrlos selbst mit machen können und dadurch hoffentlich ebenso viel über sich selbst erfahren, wie Gwinny über sich und dabei ihr Leben endlich so führen können, wie sie es eigentlich wollten, ohne dass es ihnen bewusst war.
Ein ganz wunderbares Buch ab 11 Jahren, witzig, romantisch und wunderbar um seine Gedanken zu sortieren und zu entdecken, wer man ist und was man will. Was kann man sich mit Beginn der verwirrenden Pubertät besseres wünschen?