Finster
Ein Thriller, der unter die Haut geht und einem die Haare zu Berge stehen läßt. Mich erinnert der Anfang dieses Buches ein wenig an den Kirmesmörder Jürgen Bartsch, der auch Jungs anlockte und dann tötete. ...
Ein Thriller, der unter die Haut geht und einem die Haare zu Berge stehen läßt. Mich erinnert der Anfang dieses Buches ein wenig an den Kirmesmörder Jürgen Bartsch, der auch Jungs anlockte und dann tötete. In dem fiktiven Ort Katzenbrunn verschwinden immer wieder männliche Jugendliche. Sie tauchen nie mehr auf, aber deren Leichen werden nie gefunden. So wird auch jetzt wieder ein Kind vermißt, das auf der Kirmes war. Der pensionierte Kriminalkommissar Stahl konnte schon vor 10 Jahre den sog. "Greifer" nicht fassen, nun ist er privat in Katzenbrunn um den Mörder zu finden. Es ist ein seltsames Dorf, in dem keine Kinder mehr leben. Und auch die Menschen verhalten sich alle eigenartig. In einer alten Villa befindet sich eine Nervenheilanstalt. Der leitende Professor hat so seine Geheimnisse, aber auch Schwester Bergmann und deren Mann sind irgendwie verhaltensauffällig, Schugge, ein geistig zurückgebliebener Mann ist aus der Klinik geflüchtet. Warum hat sich der Besitzer des Fotogeschäftes erhängt? Oskar kümmert sich um seine alkoholkranke Mutter und hat immer noch ein kindliches Gemüt. Warum hat der Pfarrer ein eigenes Fotolabor? Und was weiß die Wirtin Geli? Dann gibt es noch das junge Ehepaar, das erst kürzlich ins Dorf gezogen ist und bisher an keinem Ort länger verweilte. Irgendwie scheint das ganze Dorf verdächtig. Die Geschichte wird aus verschiedenen Aspekten erzählt. So lassen wir Oskar, Geli, Stahl und noch andere ihre Lebensweise artikulieren. Es gibt so viele Menschen, die als Täter in Frage kommen. Immer wieder dachte ich, dass jetzt endlich Ruhe einkehrt, aber dann werden wir wieder auf eine andere Spur gelenkt. Der Autor schreibt unheimlich spannend, seine Sätze sind kurz und prägnant, es wird nicht viel drumherumgeredet, sondern er kommt immer zum Punkt. Er versteht es, mit seinen kurzen Kapiteln, das Interesse und die Neugier zu steigern. En Thriller, der diesen Namen mehr als verdient. Als dann am Ende der Greifer in die Falle geht, ist man schon sehr beruhigt. Allein schon das dunkle Cover mit dem schwarzen Wald und dem Jungen auf dem Fahrrad lassen Gefahr spüren, zudem dann noch die grellgelbe Schrift kommt.