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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2022

Krimi mit unvergleichlichem Sprachwitz! Gift+G(artenkr)alle, den muss (nicht nur) jede Hobby-Gärtnerin lesen! Botanisch-mörderisch-köstlich!

Gärten, Gift und tote Männer
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Mit "Gärten, Gift und tote Männer" präsentiert uns Klaudia Blasl eine reife Damen-Riege, die unbeirrt in dörflicher „Idylle“ ermittelt, und einen Pflanzen-Krimi inkl. einzig(nicht)artig-humorvoller „Charakter-Studien“! ...

Mit "Gärten, Gift und tote Männer" präsentiert uns Klaudia Blasl eine reife Damen-Riege, die unbeirrt in dörflicher „Idylle“ ermittelt, und einen Pflanzen-Krimi inkl. einzig(nicht)artig-humorvoller „Charakter-Studien“!

Die Autorin Klaudia Blasl hat eine Leidenschaft für Pflanzen, ganz besonders für „Böse Blumen“, gemeine Gewächse und die hohe Kunst der Giftmischerei. Und das merkt man ihrem Buch an. Denn was als „Pflanzenkrimi“ daherkommt, ist viel mehr als das, wenn man genau hinsieht. Da kennt sich Eine aus mit Geziefer und Gekräuch, Pflanzen und Pflänzchen, Schönem und Giftigem, giftigen Schönen und schön(en) Giftigen. Während man einen Krimi liest, lernt man so Allerlei aus Flora und Fauna, und das, was man liest, ist gut, mehr als das, es ist mörderisch!

Pauline und Berta, zwei Pensionistinnen im schönen Dörfchen Oberdistelbrunn, sind nicht immer klammheimlich einem Giftmörder auf der Spur. Ihre Entourage, bestehend aus 3 weiteren Seniorinnen, Paulines Neffen Vincent und nicht zuletzt ihrem Ehemann, bietet eine unterhaltsame Vielfalt an Charakteren, arrogant beäugt von einem überheblichen und im Dunkeln tappenden Kommissar.

Die Beschreibung von Örtlichkeiten und Personen, nachbarschaftlichem Zusammenleben und der schon erwähnten Entourage der Protagonistin, sind detailliert und wichtig, um dieses Buch nicht nur zu erlesen, sondern die Geschichte auch mit nicht wirklich allen, aber vielen Sinnen erleben zu können!

Unvergleichlicher, postgärtnerisch-schwarzer Humor und kluger Wortwitz, eine erstaunliche Sprachakrobatik und die unglaublichen, aber (be)merkenswerten Wortkreationen führen stets augenzwinkernd und gepaart mit fundiertem Pflanzenwissen durch eine kriminelle Geschichte, die ihren Höhepunkt in einem bestechend starken Finale findet!

„Gärten, Gift und tote Männer“ ist ein Krimi mit heimeligem Lokalkolorit einer dörflich-nachbarschaftlichen „Idylle“, bei dem man keine blutrünstige Hochspannung, sehr wohl aber sprachgewandte Unterhaltung vom Allerfeinsten erwarten sollte.
Legt die Schüppe zur Seite und lest, es lohnt sich!


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Veröffentlicht am 21.11.2024

Thriller-Autor kann auch Cosy: amüsant, gemütlich, lebendig, wortverspielt! Sehr unterhaltsamer Cosy²-Krimi!

Mord im Himmelreich
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Campingplatz-Studien und ein liebenswertes Hobby-Ermittler-Duo!

Da „Mord im Himmelreich“ mein erstes Buch dieses Autors und sein erster Cosy-Krimi ist, war ich sehr auf die Lektüre gespannt. Kann ein ...

Campingplatz-Studien und ein liebenswertes Hobby-Ermittler-Duo!

Da „Mord im Himmelreich“ mein erstes Buch dieses Autors und sein erster Cosy-Krimi ist, war ich sehr auf die Lektüre gespannt. Kann ein Thriller-Autor auch Cosy-Crime? Ja, er kann!

Ich muss sagen, dass ich den lockerflockigen Schreibstil mag, der ein flüssiges und sehr angenehmes Lesen erlaubt, sodass ich schnell in die Geschichte hineingefunden habe. Auch die kurzen, stets mit trefflichen Überschriften versehenen Kapitel sind ganz nach meinem Geschmack.

Die Schilderungen der Ortschaften und die Personenbeschreibungen sind so bildhaft, dass ich meine, dieses durchaus auch tödliche „Himmelreich“ vor Augen zu haben und mit den Hauptfiguren den Ort des Geschehens und alles drumherum zu erkunden und zu erleben. Ich begleite die Protagonisten, Camper Björn Kupernikus und die vor Ort lebende Künstlerin Annabelle Schäfer sowie einen Pinguin, der keiner ist , durch eine sehr gemütliche und anfangs noch nicht wirklich spannende, gleichwohl aber ob der Wasserleiche sehr rätselhafte Geschichte.

Ich lese, genieße und amüsiere mich köstlich, denn es macht großen Spaß, in diesen Mikrokosmos des Camping-Himmelreichs einzutauchen, sich umzusehen, die Menschen im Allgemeinen und vor allem im Besonderen kennenzulernen und sie zu beobachten, um nicht zu sagen, sie zu studieren , sowie Verknüpfungen zu suchen, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Details werde ich hier natürlich nicht preisgeben, denn ich will ja nichts vorwegnehmen, was es beim Lesen zu entdecken gilt.

Die schon angesprochenen Personenbeschreibungen aber möchte ich noch einmal erwähnen, denn diese sind so herrlich prägnant, dass ich beim Lesen manchmal die Augen verdrehe und wiederholt schmunzle. Zudem kommt die Erzählung immer wieder mit wortverspieltem Augenzwinkern respektive augenzwinkernden Wortspielereien daher, bei denen aus meinem verschmitzten Schmunzeln wiederholt ein lautes Lachen wird.

Bei all diesen Charakteren tritt der eigentliche Fall allerdings zuweilen in den Hintergrund und es dauert, bis es voran geht, spannend wird und man auch als Leser bei den eigenen Ermittlungen weiterkommt. Die schlussendliche Auflösung kommt dann womöglich etwas überraschend, da es im Vorhinein nur wenig Hinweise auf den/die Täter/in gab. Auch der Tathergang ist etwas dubios, aber summa summarum ist das Ende cosy-crime-like gelungen.

Wer Andreas Winkelmann als Thriller-Autor kennt, wird mit diesem „Mord im Himmelreich“ gemütlich überrascht, denn dieser Cosy-Crime ist wahrlich ein Wohlfühlkrimi, dessen Hauptfiguren man nicht nur gerne begleitet, sondern die man – neben weiteren illustren Charakteren - auch sehr gerne wiedersehen möchte.

Es ist also gut, zu wissen, dass der Autor schon am zweiten Band dieser Campingkrimi-Serie arbeitet und wir Kupernikus und Annabelle, die so herrlich umeinander herumschwarwenzeln und die ich gerne noch näher kennenlernen würde, sowie Pinguin und einige andere, vorwiegend liebgewonnene Mitspieler wiedersehen werden.

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Der Trilogie 2. Band entführt vom Okzident zum Orient und lässt die Kochkunst dazumal lebendig werden! (An)Spannung, Gefahr und Geheimnisse!

Anisbrot in Antiochia
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Eine beschwerliche Reise mit Sorgen und Nöten Ende des 12. Jahrhunderts! Geschehnisse, die berühren!

„Anisbrot in Antiochia“ ist nach „Bittermandeln aus Byzanz“ der zweite Band der Trilogie von Dorothe ...

Eine beschwerliche Reise mit Sorgen und Nöten Ende des 12. Jahrhunderts! Geschehnisse, die berühren!

„Anisbrot in Antiochia“ ist nach „Bittermandeln aus Byzanz“ der zweite Band der Trilogie von Dorothe Zürcher, die in 3 historischen Romanen das Leben und in diesem Band die beschwerliche und entbehrungsreiche Reise der Delikatessköchin Alkmene und ihrer Begleiter schildert.

Diese Trilogie historischer Romane kommt einer Zeitreise ins Hochmittelalter gleich, einer Zeitreise, die eine auf geschichtlichen Tatsachen basierende fiktive Geschichte erzählt und die dabei eine einzige Person respektive nur wenige Figuren und – ein Charakteristikum dieser dreibändigen Reihe - ein außergewöhnliches Thema in den Mittelpunkt stellt.

Alkmenes Kochkunst und ihre Sorge um ihre Begleiter bilden ein Herzstück der Erzählung. Das aus sehr unterschiedlichen, eng miteinander verbundenen Charakteren bestehende, ungewöhnliche Dreigespann aus Ritter Diethelm, einem Kreuzritter Barbarossas, Pares, einem wahrlich außergewöhnlichen Mann, und eben Delikatess-Köchin Alkmene bildet das andere Herzstück dieses Romans.

Mehr werde ich dazu nicht verraten, damit jede Leserin und jeder Leser die Geschichte unvoreingenommen und von Beginn an lesen und erleben kann.

Zur Gestaltung des Buches muss ich aber ein paar Zeilen schreiben. Nicht nur das Titelbild mit glänzend in Szene gesetztem, antikem Behältnis, Granatäpfeln, Anissternen und filigranen Gestaltungselementen ist ein Hingucker, auch das Innenleben ist eine Augenweide. Jedes der 24 Kapitel beginnt mit einer hübschen Schwarz-Weiß-Zeichnung, der eine kurze Erklärung und ein kleines Rezept folgen, wobei Letzteres in eben diesem Kapitel eine Rolle spielen wird.

Nach einem kurzen Rückblick in den ersten Band führt die Autorin in einem angenehmen und bildhaften Schreibstil durch die Geschichte einer anstrengenden, entbehrungsreichen und auch gefährlichen Reise, übers Land und durchs östliche Mittelmeer, und macht das damalige Leben mit allen Höhen und Tiefen nahezu greifbar.

Was die Autorin hier erzählt, ist einnehmend, hat mich insgesamt aber nicht so fasziniert wie der erste Teil, vielleicht, weil ich bei dieser Reise eine nahezu kontinuierliche Anspannung gespürt habe. Gleichwohl lässt auch dieser zweite Band erkennen, dass ihm eine eingehende Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen und dem kulinarischen Thema und eine ohnehin gründliche und intensive Recherche vorausgingen.

Am Ende des Buches gibt es ein Personenverzeichnis, das hilft, die Mitwirkenden richtig einzuordnen, sowie
eine Liste mit Worterklärungen, die den einen oder anderen Begriff erläutern, der diesem Buch – ebenso wie die Beschreibungen von Orten und Personen – mittelalterliche Atmosphäre einhaucht.

Die Geschichte rund um das „Anisbrot in Antiochia“ ist zwar in sich abgeschlossen, die Reise aber ist noch nicht zu Ende. Demzufolge möchte ich nun natürlich gerne erfahren, wie es mit den mir ans Herz gewachsenen Protagonisten weitergeht im dritten Band, „Venusmuscheln in Venedig“.

Nachsatz: da diese 1. Auflage 2024 vor allem in Bezug auf Rechtschreibung und Grammatik einige Fehler aufwies, die in der nächsten Auflage nun vermutlich nicht mehr auftauchen werden, würde ich insbesondere dem Buch, zugegebenermaßen aber auch mir für den im Herbst 2025 erscheinenden 3. Teil ein besseres Korrektorat wünschen, denn ein solches hätte dieses Buch absolut verdient!

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Ein recht dünnes Buch mit überraschend vielen und abwechslungsreichen Leckereien!

Die coolsten Backrezepte für Teens
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„Die coolsten Backrezepte für Teens“ sind, um es gleich vorwegzunehmen, nicht nur für die Jüngeren geeignet.

Mein erster Gedanke, als ich das Buch in Händen hielt, war, dass es doch für den aufgerufenen ...

„Die coolsten Backrezepte für Teens“ sind, um es gleich vorwegzunehmen, nicht nur für die Jüngeren geeignet.

Mein erster Gedanke, als ich das Buch in Händen hielt, war, dass es doch für den aufgerufenen Preis von 18 Euro ein recht dünnes Buch ist.

Beim Hineinsehen habe ich dann aber sehr schnell festgestellt, dass dieses Büchlein Einiges zu bieten hat:

Nach einem einführenden Know-How zum Backen geht es los mit Rezepten zu Süßem und Herzhaftem, zu ganzen Kuchen und Torten oder kleinen süßen Snacks, Leckerem für die Schule und - noch besser ;- ) - Snacks für die Party, veganen Kleinigkeiten für zwischendurch oder schnell Gezaubertem!
Eine faszinierende Vielfalt an wohlschmeckenden Backkreationen!

Jedes Rezept enthält Angaben zur Zubereitungszeit, zur Zeit, die ein Teig ggfs. ruhen muss, zur Backzeit und zu den pro Stück enthaltenen Kalorien.

Wie schon gesagt, die Back-Ergebnisse sind nicht nur für Teens geeignet, sondern auch als Fingerfood und Häppchen für die nächste Party oder einen kleinen Empfang, für die Vernissage oder…einfach nur so, weil das, was dabei entsteht - wenn man es richtig macht - richtig lecker ist.

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Veröffentlicht am 16.05.2024

Ein leider kurzes, aber anregendes Buch zu einem hochinteressanten, wahrlich debattierwürdigen Thema! Selbst ist - und bleibt - der Mensch?!

Was macht KI mit unserer Sprache?
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Ich bekomme (Wissens-)Durst , wenn ich lese: „Sind wir nicht alle ein bisschen ChatGPT?“©Drösser

Bei einem so dünnen Buch könnte ich mich mit meiner Rezension ja ebenfalls kurz fassen , aber wie ich mich ...

Ich bekomme (Wissens-)Durst , wenn ich lese: „Sind wir nicht alle ein bisschen ChatGPT?“©Drösser

Bei einem so dünnen Buch könnte ich mich mit meiner Rezension ja ebenfalls kurz fassen , aber wie ich mich kenne, wird mein Feedback trotzdem mehr als nur ein paar Zeilen umfassen.

Vorweg das in meinen Augen Wichtigste: man sollte von „Was macht KI mit unserer Sprache“ keine umfassende Abhandlung über die expliziten Folgen des KI-Einsatzes und kein ausführliches sowie grundlegendes Für und Wider in Bezug auf die Auswirkungen der KI erwarten, geschweige denn Antworten auf die zur Debatte stehenden Fragen. Vielmehr bietet der Autor Denkanstöße, denn nicht umsonst wird das Büchlein, allerdings sehr dezent, als „Debattenbuch“ bezeichnet!

Diese recht dünne Klappenbroschur ist ansprechend gestaltet und hält als Diskussionsgrundlage sicher einige Debatten durch. Auf die gänzlich schwarzen Seiten vor und zwischen den Kapiteln hätte ich aber gerne verzichtet. Soll ich zwischen dem Lesen des einen und des nächsten Kapitels meine Gedanken sortieren oder in ein schwarzes KI-Loch fallen?

Den Gedanken des Autors folge ich allerdings gerne und interessiert, denn er bringt mir nicht nur die Begrifflichkeiten dieser KI-Welt näher, sondern erläutert das Eine oder Andere – teilweise unter Nutzung des ChatGPT – sehr verständlich, bringt es auf den Punkt und verdeutlicht einige Aspekte anhand gut gewählter Beispiele. Er reflektiert die Möglichkeiten und Risiken und gibt Denkanstöße, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Denkanstöße wie den meinen, dass nämlich KI sowohl eine Chance als auch eine potenzielle Gefahr für unsere Sprache darstellen kann.

Bei der Entwicklung von Technologie, wissenschaftlichen Texten und mathematisch basierten Vorgängen kann eine KI durchaus Prozesse strukturieren und Lösungswege aufzeigen, bietet also, wenn man sie richtig nutzt, eine Chance und einen echten Mehrwert.

Bei literarischen Texten aber könnte vieles verloren gehen, was der Mensch mit dem von ihm verfassten Text zum Ausdruck bringen möchte. Feinheiten wie Emotionen, Akzentuierungen durch Satzbau und Zeichensetzung, Betonungen und Gewichtungen einzelner Wörter durch deren Stellung im Satzgefüge und auch das Vermitteln von Aussagen „zwischen den Zeilen“ wären bei durch eine KI geschriebenen Texten ebenso gefährdet wie Kreativität und Individualität.

Ausgesprochen gut hat mir gefallen, dass der Autor darauf verzichtet, zu gendern. Wie er trotzdem alle Leser anspricht, ist ganz nach meinem Geschmack.

Diese Lektüre lohnt sich, so kurz sie auch ist. So manche Passage daraus werde ich wiederholt lesen und über das Gelesene nachdenken, vielleicht sogar nicht nur eine Debatte anregen.

Zum Schluss möchte ich noch betonen, dass ich diesen Text höchstselbst und ohne Zuhilfenahme jedweder KI geschrieben habe.

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