Es war einmal ... eine Hexe
Grischa: Die Hexe von DuwaIn Rawka, der Welt, die wir in der Grischa-Trilogie kennenlernen durften, erzählt man sich auch Märchen, und dieses ist eines davon.
In den Wäldern bei Duwa, so sagen die Alten, sind sogar die Bäume hungrig, ...
In Rawka, der Welt, die wir in der Grischa-Trilogie kennenlernen durften, erzählt man sich auch Märchen, und dieses ist eines davon.
In den Wäldern bei Duwa, so sagen die Alten, sind sogar die Bäume hungrig, und manchmal stehlen sie junge Mädchen und fressen sie mit Haut und Haar. Ab und zu findet man noch etwas von ihnen - einen Schuh, ein Haarband vielleicht, aber meistens verschwinden sie spurlos. Richtig schlimm wird es in den kalten, frostigen Wintern, wenn niemand mehr zu essen hat. In so einer Zeit verliert die junge Nadja ihre Mutter und lebt allein mit ihrem Vater in ihrer Hütte, bis sich eines Tages eine schöne, aber bösartige Frau an ihren Vater heranmacht, die sie immer öfter allein in den düsteren Wald schickt ...
Das war mal ein richtiges Märchen, wie man es auch noch von den alten Grimms kennt, nicht so eine Weichspülerversion von Disney. Der Schreibstil Bardugos passt sich hier richtig gut dem Aufbau einer Geschichte an, wie sie wirklich an den Feuern in kalten Wintern erzählt worden sein könnte. Den Plottwist habe ich kommen sehen, aber das wird vielleicht jedem misstrauischen Thriller-Leser so gehen, und dass überhaupt einer existierte, fand ich richtig gut. Kein reines Schwarz-Weiß-Zeichnen, und eine nette, kurzweilige Rückkehr in die Welt der Grischas, die mir richtig Spaß gemacht hat.