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Veröffentlicht am 22.12.2017

Es war einmal ... eine Hexe

Grischa: Die Hexe von Duwa
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In Rawka, der Welt, die wir in der Grischa-Trilogie kennenlernen durften, erzählt man sich auch Märchen, und dieses ist eines davon.

In den Wäldern bei Duwa, so sagen die Alten, sind sogar die Bäume hungrig, ...

In Rawka, der Welt, die wir in der Grischa-Trilogie kennenlernen durften, erzählt man sich auch Märchen, und dieses ist eines davon.

In den Wäldern bei Duwa, so sagen die Alten, sind sogar die Bäume hungrig, und manchmal stehlen sie junge Mädchen und fressen sie mit Haut und Haar. Ab und zu findet man noch etwas von ihnen - einen Schuh, ein Haarband vielleicht, aber meistens verschwinden sie spurlos. Richtig schlimm wird es in den kalten, frostigen Wintern, wenn niemand mehr zu essen hat. In so einer Zeit verliert die junge Nadja ihre Mutter und lebt allein mit ihrem Vater in ihrer Hütte, bis sich eines Tages eine schöne, aber bösartige Frau an ihren Vater heranmacht, die sie immer öfter allein in den düsteren Wald schickt ...

Das war mal ein richtiges Märchen, wie man es auch noch von den alten Grimms kennt, nicht so eine Weichspülerversion von Disney. Der Schreibstil Bardugos passt sich hier richtig gut dem Aufbau einer Geschichte an, wie sie wirklich an den Feuern in kalten Wintern erzählt worden sein könnte. Den Plottwist habe ich kommen sehen, aber das wird vielleicht jedem misstrauischen Thriller-Leser so gehen, und dass überhaupt einer existierte, fand ich richtig gut. Kein reines Schwarz-Weiß-Zeichnen, und eine nette, kurzweilige Rückkehr in die Welt der Grischas, die mir richtig Spaß gemacht hat.

Veröffentlicht am 19.12.2017

Dunkelgeist

Grischa 3: Lodernde Schwingen
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Alina und wenige Freunde haben mit großen Verlusten und nur dank des Asketen und der Religion, die er auf ihrer "Heiligkeit" aufgebaut hat, die letzte Konfrontation mit dem Dunklen überlebt und konnten ...

Alina und wenige Freunde haben mit großen Verlusten und nur dank des Asketen und der Religion, die er auf ihrer "Heiligkeit" aufgebaut hat, die letzte Konfrontation mit dem Dunklen überlebt und konnten fliehen. Monatelang verstecken sie sich im unterirdischen Reich des Asketen, der sie wie Gefangene hält und sein eigenes Süppchen kocht. Doch Alina weiß, dass sie den dritten Kräftemehrer braucht, sonst kann sie den Dunklen nicht besiegen, und so fliehen sie und ihre Freunde ein weiteres Mal, zurück zur Oberfläche. Gejagt von allen Seiten und nur mit wenigen Verbündeten machen sie sich auf die Suche nach dem Feuervogel und unterwegs erfahren sie immer wieder Neues über den Dunklen, aber auch Ilja Morozew, den ersten und mächtigsten Grischa, den es je gegeben hat. Alina weiß, dass sie alles opfern müssen wird, um den Dunklen zu besiegen, doch sie weiß auch, dass sie dazu nicht bereit ist.

Hier zeichnet sich immer mehr die Genialität der Autorin ab. Ich bin noch immer kein wirklicher Fan der beiden Hauptprotagonisten, Alina ist mir gelegentlich zu wankelmütig, Maljen ist ... na ja. Er selbst eben. Aber die Nebenprotagonisten, die reißen das Buch aus der Masse des Einheitsbreis heraus, mit ihren Sprüchen, ihren Eigenarten, total unterstützt durch den Wahnsinnsschreibstil der Autorin, die Dialoge hinhaut, von denen andere nur träumen können. Ich weiß nicht, warum so viele diesen Band nicht mochten. Ja, er hatte zwischendrin seine Längen, und viele sind mit der Wahl Alinas zum Schluss vielleicht nicht einverstanden. (Ich auch nicht, aber ich mache das Bardugo nicht zum Vorwurf und dafür gibt's auch keinen Punkteabzug.) Aber das Talent, das hier gezeigt wird, sollte man echt mal anerkennen und ich finde das Ende irgendwie auch versöhnlich, fast schon realistisch. Allerdings mochte ich auch das Ende von Hunger Games - wer damit unzufrieden war, wird dieses hier auch nicht mögen.

Veröffentlicht am 07.12.2017

Dunkle Tage in Whitechapel

Inspector Swanson und der Fall Jack the Ripper
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Der berühmt-berüchtigste Kriminalfall in der menschlichen Geschichte. Jack the Ripper. Obwohl er bei weitem nicht der "schrecklichste" Mörder war, nicht mal annähernd die meisten Menschen umgebracht hat, ...

Der berühmt-berüchtigste Kriminalfall in der menschlichen Geschichte. Jack the Ripper. Obwohl er bei weitem nicht der "schrecklichste" Mörder war, nicht mal annähernd die meisten Menschen umgebracht hat, bewegt er auch nach 130 Jahren noch immer die Gemüter und Spekulationen schießen erneut aus dem Boden wie Pilze nach einem Herbstregen. Es ist klar, dass auch ein Inspector Swanson nicht umhin kann, diesen Mörder zu jagen, zumal die historische Figur des Swanson tatsächlich die Ermittlungen leitete oder zumindest koordinierte. Die Geschehnisse sind bekannt: Nach und nach sterben auf den schmutzigen Straßen Whitechapels bedauernswerte Frauen, die für wenige Pennys ihren Körper verkaufen. Doch welches Motiv steckt hinter den Morden? Gibt es überhaupt eines? Swanson lernt unter anderem einen gelangweilten Aristokraten kennen, der in späteren seiner Fälle ein guter Freund ist, und Oscar Wilde, der auch noch den ein oder anderen Auftritt bekommen wird.

Ich bin ein Fan der Inspector-Swanson-Reihe, und ich war sehr gespannt, wie sich dieser berühmteste Fall entwickeln würde. Einerseits kommt man gar nicht am Ripper vorbei, andererseits waren wirklich die anderen Fälle des Inspectors für mich spannender, denn egal wie all die Tathergänge und Morde beschrieben sind, als "Ripperologe" kennt man sie, kennt man die Namen der Opfer, der Verdächtigen, die Abläufe. Marley versucht, andere Lösungen zu finden, geht ein bisschen andere Wege in der Interpretation gewisser Ereignisse, und doch ... und doch war das nicht der beste Fall des Inspectors. Tatsächlich sah der echte Swanson den Ripper-Fall auch nicht als seinen bedeutendsten an, und so entscheide ich für mich, dass bei all dem Name-Dropping (Beispiel Maybrick oder Sickert) und den beschriebenen Ereignissen auch dieses Buch nicht das beste dieser Serie ist, der ich trotzdem treu bleiben werde, weil sie sich durch einen klasse Schreibstil und authentische Ereignisse auszeichnet.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Epidemie

Infiziert (Bd.1)
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Sharona, die lieber Shay genannt werden will, ist eher eine Außenseiterin. Mit ihrer Mutter lebt sie abseits einer schottischen Ortschaft und sehnt sich zurück nach London; auch mit den meisten Leuten ...

Sharona, die lieber Shay genannt werden will, ist eher eine Außenseiterin. Mit ihrer Mutter lebt sie abseits einer schottischen Ortschaft und sehnt sich zurück nach London; auch mit den meisten Leuten hier kann sie nicht viel anfangen. Doch all ihre Probleme werden nichtig, als sie auf einem ein Jahr altem Bild ein Mädchen erkennt, das sie getroffen hat. Sie meldet sich bei der Familie des Mädchens und lernt Kai, den Halbbruder von Callie kennen. Während sie noch versuchen, bei der Polizei Druck zu machen, geschehen auf den Shetland-Inseln merkwürdige Vorfälle und eine Epidemie erfasst ganz Schottland, bei der über 90 Prozent der Betroffenen sterben. Kai und Shay kommen einem unglaublichen Verbrechen auf die Spur - und dann ist da noch Callie ... die lediglich Kontakt zu Shay aufnehmen kann.

Eine spannende Geschichte in einem Setting, das so wirklich neu ist. Zumindest habe ich im Jugendbuchbereich noch nichts ähnliches gelesen, und ich lese viel. Wie üblich ein bisschen vorhersehbar (Shay + Kai = endless love), aber wenigstens nicht extrem aufdringlich. An Herzschmerzstellen fehlte es trotzdem nicht, denn es sterben extrem viele Leute, manche von denen welche, die nahegehen. Die Sache mit Duncan hätte jetzt nicht sein müssen, kam mir ein wenig an den Haaren herbeigezogen vor, ist aber auch nicht zu schlimm. Es gibt - da es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt - noch mehr Fragen als Antworten, doch immerhin macht es Spaß zu lesen und ich möchte die Fortsetzungen lesen. Muss aber auch sagen, dass mir das ewige Hin und Her mit Shay und Callie nicht immer gefiel, andererseits war es auch ein genialer Kniff, um alle Infos an den Mann zu bringen. Mal sehen, was Terry noch draus macht.

Veröffentlicht am 31.10.2017

Erhängte Hunde

Oxen. Das erste Opfer
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In Spanien stirbt ein Ex-Wirtschaftsboss. Unfall? Mord? Kurze Zeit später treffen kurz hintereinander ähnliche Schicksale auf ähnlich hochrangige Ex-Magnate oder angesehene Mitglieder der Gesellschaft. ...

In Spanien stirbt ein Ex-Wirtschaftsboss. Unfall? Mord? Kurze Zeit später treffen kurz hintereinander ähnliche Schicksale auf ähnlich hochrangige Ex-Magnate oder angesehene Mitglieder der Gesellschaft. Gemeinsamkeiten? Alle wurden (oder waren dabei) von Bodyguards bewacht und kurz vorher brachte jemand ihren Hund um und hing ihn so offensichtlich auf, dass man ihn sehen konnte. Die Polizei, selbst die Geheimpolizei tappt im Dunkeln. Da kommt ihnen ein Mann verdächtig vor, der in der Nähe des letzten Opfers im Wald wohnt - der hochdekorierte, kaputte Elitesoldat Nils Oxen. Es gibt zwei Möglichkeiten, denn er hatte Kontakt zu allen Opfern: Entweder ist er der Mörder, oder er ist zumindest jemand, den man den Wölfen zum Fraß vorwerfen kann. Doch Oxen hat zu viel überlebt, um sich widerstandslos missbrauchen zu lassen ...

Eigentlich kommt in diesem Buch alles vor, was ich in Thrillern nicht leiden kann: megakrasse Elitesoldaten, Geheimdienste, Wirtschaftsbosse, politische Entscheidungen, Geheimbünde. Trotzdem hat es mich nach dem ersten Kapitel abholen können. Ich mochte die ambivalenten Protagonisten, von denen manche so undurchsichtig waren, dass man bis zum Schluss nicht weiß, welches Spiel sie spielen oder für wen sie arbeiteten. Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass einiges auch extrem übertrieben war, na ja, das kann man annehmen oder als bedeutungslos abtun. Auf jeden Fall hat mich dieser erste Band einer Trilogie um Oxen gut unterhalten können und ich werde sehr wahrscheinlich auch die nächsten Bände lesen.