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Veröffentlicht am 05.09.2024

Ein Elternabend, den bestimmt noch keiner von uns erlebt hat

Elternabend
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Sascha Nebel, zur falschen Zeit am falschen Ort, sitzt am Steuer eines parkenden Autos, welches nicht ihm gehört. Nur kurz innehaltend und in seine eigene kleine Gedankenwelt versunken zieht in dem Moment ...

Sascha Nebel, zur falschen Zeit am falschen Ort, sitzt am Steuer eines parkenden Autos, welches nicht ihm gehört. Nur kurz innehaltend und in seine eigene kleine Gedankenwelt versunken zieht in dem Moment eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. An der Spitze eine junge Frau, die den SUV demoliert. Als die Polizei erscheint bleibt Sascha und der Unbekannten nur die Flucht und sie platzen in den Elternabend einer 5. Klasse. Als Vater und Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes ausgebend nimmt alles seinen Lauf ...


Die Idee hat mir gut gefallen, einen Elternabend mal ganz anders zu erleben.
Spannend war zu verfolgen, wie Sascha Nebel, der Hauptprotagonist, unfreiwillig in die Vaterrolle von Hector schlüpft und sich zwischen den anderen Eltern verstecken kann. Auf der anderen Seite wird ein Elternabend geliefert, den ich so noch nie kennen gelernt habe und sich sicherlich noch nie in der Realität abgespielt hat oder abspielen wird, weit weg vom Klassenzimmer einer Schule. Eine Geschichte, die ich zugegebenermaßen, ziemlich skurril fand.

Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. 
Außer Thriller schreibt er auch "Kein Thriller" - Bücher.
"Elternabend" ist kein Thriller, es ist ein Roman und das Cover sagt viel über den Hauptprotagonist aus, gefällt mir persönlich allerdings nicht so gut.


Fazit:
Geschrieben wurde "Elternabend" mit lockerem Humor und doch einer großen Portion Ernsthaftigkeit. Spannend, absurd und emotional. Es werden Themen beschrieben wie beispielsweise: Depressionen und Suizidgedanken.
Die Geschichte nimmt eine Entwicklung auf, die man als Leserin und Leser nicht vermutet. Der Autor versteht es Überraschungen und unerwartete Wendungen einzubauen. Es gibt kurze Kapitel, die für Tempo sorgen.
Für mich wurde zum Teil ein bisschen zu stark mit der Absurdität übertrieben, deshalb fiel es mir etwas schwer mich auf den "Elternabend" komplett einzulassen.
Trotzdem gibt's von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Escape-Welt mit Mittelalter-Atmosphäre, eine KI & viel Nervenkitzel

Die Burg
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Milliardär Nevio hat die halbverfallene Burg Greiffenau für viel Geld gekauft und nicht nur instandsetzen, sondern die unterirdischen Geheimgänge, Gruften und Verliese mithilfe modernster Technik zu einer ...

Milliardär Nevio hat die halbverfallene Burg Greiffenau für viel Geld gekauft und nicht nur instandsetzen, sondern die unterirdischen Geheimgänge, Gruften und Verliese mithilfe modernster Technik zu einer einzigartigen Escape-Welt ausbauen lassen.
Eine künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass das Escape-Game auf jede Spielergruppe individuell zugeschnitten werden kann. Die Besucher können wählen zwischen mittelalterlicher Festung, Vampirschloss oder Fantasywelt.
Nevio lädt eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Experten ein, um die Escape-Burg zu testen. Niemand ahnt, dass dabei die KI ihr eigenes Spiel spielen wird ...


Die Leserinnen & Leser begleiten sowohl Spieler als auch Personal von verschiedenen Blickwinkeln aus.
Der Hauptfokus der eingeladenen Test-Spieler liegt auf Maxim. Durch seine Einblicke erhält die Leserschaft die verschiedenen Perspektiven der Spieler. Parallel dazu schildert Alissa, die zum Personal gehört, alles, was ihr und ihren Kollegen hinter den Kulissen passiert.
Die Autorin vermischt hierbei mittelalterliche Atmosphäre, düstere Fantasy und viel Spannung gekonnt miteinander.

Seit 2013 widmet sich Ursula Poznanski ganz dem Schreiben und 2019 veröffentlichte sie ihren ersten Thriller, mit dem sie auf den Bestsellerlisten landete, nachdem sie bereits mit zwei Jugendbüchern fulminante Erfolge feiern konnte.
Das Cover zu ihrem Thriller "Die Burg" ist passend zum Inhalt des Buches großartig gelungen.


Fazit:
Die Geschichte enthält große Spannungsbögen und Wendungen. Hat aber auch ein paar wenige Längen, auf die man durchaus hätte verzichten können. Der Schreibstil ist trotz der Längen flüssig, teils etwas jugendlich gehalten. Die Charaktere sind für mich zu oberflächlich, ein bisschen mehr Tiefgang und dafür weniger Längen hätten den Thriller durchaus interessanter gemacht.
Trotzdem gibt's eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Gute Idee, aber unspektakuläre Umsetzung

Die Urne im See
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Kurz zum Inhalt :
Polizeioberkommissarin Emma Zähringer wird noch vor Dienstantritt zu einem Einsatz gerufen. Die Kollegen vor Ort wissen, dass Emma den Toten am Seeufer kennt. Es ist Volker Schwender, ...

Kurz zum Inhalt :
Polizeioberkommissarin Emma Zähringer wird noch vor Dienstantritt zu einem Einsatz gerufen. Die Kollegen vor Ort wissen, dass Emma den Toten am Seeufer kennt. Es ist Volker Schwender, er war der Chefredakteur der Bodenseezeitung.
Tage später wird auch noch die Redaktionsassistentin der Bodenseezeitung und Affäre von Schwender tot aufgefunden.
Was haben die beiden Journalisten herausgefunden, was besser im Verborgenen geblieben wäre.

Meine Meinung :
Der Bodensee - eine sehr schöne Gegend. Mitunter bekommt man, als Nichteinheimischer, gute Eindrücke der dortigen Gegend vermittelt.
Der Krimi geht auf den ersten Seiten sehr spannend und vielversprechend los und auch auf den letzten Seiten ist vieles sehr fesselnd erzählt.
Nur die Handlung zwischendrin lässt an packenden Szenarien zu wünschen übrig. Es werden immer wieder Spannungsbögen aufgebaut, die dann leider langweilig enden. Meiner Meinung nach wird zu viel von der Familiengeschichte Emma's erzählt. Der Autor zieht die Handlung damit zu sehr in die Länge und dadurch liest es sich sehr zäh. Somit verlieren auch Cliffhanger und Spannungsbögen an Wirkung.

Fazit :
Es ist sehr schade, dass der Autor die Spannungsbögen nicht halten kann. Denn die Idee des Krimis hat großes Potenzial. Leider hat es zu viel Längen, da sich der Autor in unrelevante Beschreibungen verliert, die der Story die Spannung, was ein Krimi eigentlich vermitteln sollte, nimmt.
Mich konnte dieses Buch nicht abholen. Es ist eher etwas für schnell mal zwischendurch lesen wollen und leider kein spannungsgeladener Krimi. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Ich kann den Hype nicht verstehen

Yellowface
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Klappentext:
June Hayward und Athena Liu könnten beide aufstrebende Stars der Literaturszene sein. Doch während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena für ihre Romane gefeiert wird, fristet June ein ...

Klappentext:
June Hayward und Athena Liu könnten beide aufstrebende Stars der Literaturszene sein. Doch während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena für ihre Romane gefeiert wird, fristet June ein Dasein im Abseits. Niemand interessiert sich für Geschichten "ganz normaler" weißer Mädchen, so sieht es June zumindest.
Als June Zeugin wird, wie Athena bei einem Unfall stirbt, stiehlt sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs.
June überarbeitet das Werk und veröffentlicht es unter ihrem neuen Künstlernamen Juniper Song. Denn verdient es dieses Stück Geschichte nicht, erzählt zu werden, und zwar egal von wem? Aber nun muss June ihr Geheimnis hüten. Und herausfinden, wie weit sie dafür gehen will.


Die Protagonistin ist eine sehr unsympathische selbstgefällige Figur.
Weiß, unattraktiv, mit unaufgeregtem Alltag in einer kleinen Wohnung hockend. Auch Athena kommt nicht besonders sympathisch daher. Asiatisches Äußeres, attraktiv, erfolgreich, in einem schicken großen Zuhause lebend. Beide verkörpern das komplette Gegenteil voneinander. Irgendwie langweilig. Was sie allerdings gemeinsam haben: jede Menge Oberflächlichkeit und nichts spannendes im jeweiligen Leben. Und alle weiteren Charaktere sind nur blasse Nebenrollen.
Spannend ist: wer sich für die Abläufe im Verlagswesen interessiert, bekommt hier erstklassige Einblicke.
Erwähnenswert ist noch der Umgang mit Social Media.

Rebecca F. Kuang ist New York Times-Bestsellerautorin. Und hat mit ihrem Roman "Yellowface" ein Werk geschaffen, welches stark polarisiert. Entweder man "liebt" oder "hasst" es.
Das Cover ist schlicht gehalten, in gelb. Ein mandelförmiges Augenpaar in Anspielung auf ein asiatisch geprägtes Gesicht schaut dem Betrachter fast entgegen. Meines Erachtens ist das Cover sehr gut gelungen.

Fazit:
Der Klappentext und der Hype um diesen Roman waren so vielversprechend, ich war richtig gespannt auf das Buch. Die ersten Seiten lasen sich, trotz gendern, ziemlich gut bis "Junes" Roman über die chinesischen Arbeiter während des ersten Weltkriegs auf dem Markt war. Danach habe ich mich nur noch durch das gegenderte (ich habe es dann als unheimlich störend im Lesefluss empfunden - es war einfach zu viel) Buch geschleppt. Immer wieder hatte ich auf ein fantastisches Ende gehofft. Aber, dem war leider nicht so. Man stolpert von einer nervenden Katastrophe in die nächste Katastrophe und gefühlt nimmt es leider kein Ende. Somit zog sich alles noch mehr in die Länge.
"Yellowface" hat mir, bis auf die wenigen erwähnten Stellen, absolut nicht zugesagt. Ein Roman ohne jegliche Brillance, leider.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

In Frankreich zu Zeiten des Sonnenkönigs

Der Salon der kühnen Frauen
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Klappentext:
Ein hinreißender historischer Roman, der vom Zusammenhalt einer Gruppe von Frauen erzählt, die sich der Übermacht der Männer am Hof des Sonnenkönigs widersetzen.

Versailles zu Zeiten Ludwig ...

Klappentext:
Ein hinreißender historischer Roman, der vom Zusammenhalt einer Gruppe von Frauen erzählt, die sich der Übermacht der Männer am Hof des Sonnenkönigs widersetzen.

Versailles zu Zeiten Ludwig XIV. Am Hof des Sonnenkönigs herrschen Pomp und Verschwendungssucht. Wer einen Blick hinter die Kulissen wagt, findet Intrigen, Missgunst,  Klatsch und Tratsch. Das wissen vor allem die Frauen, die sich regelmäßig in Marie d'Aulnoys Kaminzimmer in Paris treffen und dort zusammen flirten, lachen, Champagner trinken und sich Märchen erzählen. Doch das Geschichtenerzählen ist riskant und droht die Frauen eine nach der anderen in große Gefahr zu bringen … 

Meine Meinung:
Der Klappentext klang so vielversprechend, doch leider bin ich nur bis zur Hälfte des Romans gekommen, demzufolge werde ich auch nur die, von mir, gelesenen Seiten beurteilen und auch darlegen, warum ich nicht bis zum Ende durchgehalten habe.
Berichtet wird so einiges über die Zeit am Hof von Ludwig XIV, über die Intrigen und Unzucht der herrschenden Klasse und besseren Gesellschaft.
Im Salon von Madame Marie d'Aulnoys trifft sich die Elite und dementsprechend pompös ist er auch eingerichtet. Die Besucher erzählen sich gegenseitig Märchen, die mit aktuellen Geschehnissen vermischt sind. Und beurteilen diese im Anschluss. Darin liegt auch die eigentliche Gefahr. Können die Anwesenden sich gegenseitig vertrauen und sind auch alle verschwiegen ... ?
Die Märchen sind relativ kurz gehalten, größtenteils bekannt und man erfährt auch den eigentlichen Ursprung des jeweiligen Märchens.
Nur leider nahm die Geschichte bis zur Mitte des Romans absolut keine Fahrt auf. Spannungsbögen waren bis dahin nicht vorhanden. Die Autorin konnte mich mit ihren Schreibstil leider nicht begeistern.
Das Cover allerdings ist sehr passend und sehr schön gestaltet.

Fazit:
Historisch vermutlich sehr gut recherchiert, dementsprechend sind auch die verwendeten Protagonisten authentisch. Aber dennoch hat mich der Roman absolut nicht fesseln können.
Sicherlich kommen Freunde der französischen Historie und der Zeit des Sonnenkönigs auf ihre Kosten. Aber mir hat das Lesen leider keinen Spaß gemacht.

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