Der neue Roman der Bestsellerautorin widmet sich den berühmt-berüchtigten Mitford-Schwestern. Im Mittelpunkt stehen die tapferen Bemühungen der Schriftstellerin Nancy Mitford, die Nazis daran zu hindern, Großbritannien einzunehmen. Sie muss sich entscheiden, was ihr wichtiger ist: ihre eigene Familie oder das Weltgeschehen?
Zwischen den Weltkriegen dominieren die sechs Mitford-Schwestern die politische, literarische und gesellschaftliche Szene Englands – eine schöner, brillanter und exzentrischer als die andere. Als Diana sich von ihrem wohlhabenden Ehemann scheiden lässt, um einen faschistischen Führer zu heiraten, und ihre Schwester Unity ihr bis nach München folgt, gerät das Familiengerüst ins Wanken. Es geht das Gerücht um, dass Unity Mitford Hitlers Geliebte sei.
Während die Nazis an Macht gewinnen, wird die Schriftstellerin Nancy Mitford misstrauisch gegenüber den ständigen Besuchen ihrer Schwestern in Deutschland. Als sie beunruhigende Gespräche belauscht und verräterische Dokumente entdeckt, muss Nancy eine schwere Entscheidung treffen, während Großbritannien in den Krieg gegen Deutschland zieht.
Der Schauplatz dieser wahren Geschichte ist England um 1933 und es geht um die schönen Töchter aus einem guten Haus, die sehr selbstbewusst auftreten.
Der Roman wird je Kapitel aus der Perspektive der ...
Der Schauplatz dieser wahren Geschichte ist England um 1933 und es geht um die schönen Töchter aus einem guten Haus, die sehr selbstbewusst auftreten.
Der Roman wird je Kapitel aus der Perspektive der jeweiligen Schwestern geschrieben. Diana und Unity Mitford neigen sehr stark zum Faschismus und dem Nazi Deutschland und loben Hitler, was für den Leser der die Weltgeschichte kennt, sehr frustrierend ist. Aber auch die anderen Geschwister lassen sich von dieser Gesinnung anstecken. Diana ist besonders unsympathisch, da sie sehr berechnet ist, auch sich schnell mal wegen ihrem verheirateten Liebhaber scheiden lässt, die beiden kleinen Söhne sind ihr dabei ziemlich egal. Dann zu Nancy die sich total gegen ihre Eltern stellt.Von Unity wird sogar behaupte sie hätte ein Verhältnis mit Hitler gehabt.
Fazit:
Der Roman führt in Deutschland dunkelstes Kapitel und man kann den Fanatismus kaum der Familie Mitford kaum nachvollziehen. Hatte hohe Erwartung an den Roman, die leider nicht erfüllt wurden.
Ich lese die Bücher von Marie Benedict immer wieder gerne, weil sie außergewöhnliche Frauen in den Fokus rückt. Mich hat die Wahl der drei Mitford-Schwestern ehrlicherweise ein wenig überrascht. Wobei ...
Ich lese die Bücher von Marie Benedict immer wieder gerne, weil sie außergewöhnliche Frauen in den Fokus rückt. Mich hat die Wahl der drei Mitford-Schwestern ehrlicherweise ein wenig überrascht. Wobei man schon sagen muss, dass man die Geschwister insgesamt durchaus als außergewöhnlich bezeichnen kann.
Diana und Unity Mitford waren mir vorher bereits ein Begriff durch ihre Nähe zum Faschismus und Nazi-Deutschland. Ich war daher wirklich gespannt auf das Buch. Es hat den für die Autorin typischen Stil, der leicht aber nicht seicht ist, zu unterhalten weiß und gleichzeitig auch ein gutes Bild der jeweiligen Zeit und Gesellschaft bietet. Leider ist bei diesem Buch der Funke zu mir nicht so richtig übergesprungen und ich habe die Geschichte nur mit mäßiger Begeisterung gelesen.
Die Handlung konzentriert sich auf Diana, Unity und Nancy. Während Diana und Unity komplett im Faschismus aufgehen, entwickeln sich Nancys Ansichten in die gegenteilige Richtung. Sie stellt sich damit im Verlauf auch gegen ihre eigene Familie, da auch ihre Eltern und weitere Geschwister sich von der faschistischen Euphorie und dem Irrglauben, dieser würde ihnen das gute Leben von einst zurück bringen, anstecken lassen.
Unity und ihre Art waren für mich relativ schwierig zu ertragen. Zwar gibt es Momente, in denen ich ihre Unsicherheit nachvollziehen konnte, aber spätestens mit dem Abgleiten in ihre naive und fanatische Hingabe an Hitler war für mich eigentlich der Ofen aus. Ich fand es mit der Zeit einfach ermüdend und habe mich gefragt, ob sie wirklich nie bemerkt hat, dass sie sowohl von Hitler als auch von ihrer Schwester benutzt wurde,
Diana war mir am unsympathischsten. Die kühle Strategin, bei der ich immer das Gefühl hatte, dass sie keinen Schritt ohne Berechnung tut. Nicht einmal einen Familienbesuch. Ich fand keinen Zugang zu ihr.
Am meisten Zugang fand ich noch zu Nancy. Das gefühlte schwarze Schaf, die an allem von der Mutter die Schuld bekam und dieser Familie die Stirn bietet mit ihren politischen Ansichten. Es muss ihr sehr schwer gefallen sein, zusehen zu müssen, wie die eigene Familie Hitler als Heilsbringer lobt und rechtem Gedankengut verfällt. Ihre Gewissensbisse am Ende finde ich verständlich. Sich in solchem Umfang gegen die eigene Familie zu stellen erfordert sehr viel Mut.
Ich habe vor ein paar Jahren schon mal eine Reihe über die Mitford-Schwestern gelesen, die aber die Lebensphase der Schwestern, um die es vorliegend geht, nicht so sehr beleuchtete, und die auch sonst ...
Ich habe vor ein paar Jahren schon mal eine Reihe über die Mitford-Schwestern gelesen, die aber die Lebensphase der Schwestern, um die es vorliegend geht, nicht so sehr beleuchtete, und die auch sonst eher oberflächlich blieb.
Ich wollte also mehr über das Leben der Mitford-Schwestern erfahren. Da kam Marie Benedicts neuester Roman wie gerufen, denn von ihr habe ich schon einen Roman gelesen - Mrs Agatha Christie, ein Buch, das ich wirklich großartig fand. Toll geschrieben, atmosphärisch, fesselnd und spannend ... ich dachte und hoffte, dass Marie Benedict die perfekte Autorin sei, um auch das Leben der Mitford-Schwestern näher zu beleuchten.
Vielleicht waren die Erwartungen nach Mrs Agatha Christie etwas zu hoch, da dieses Buch im Erscheinungsjahr eines meiner absoluten Highlights war und ich hoffte, dass auch Die Mitford Schwestern wieder ein solches absolutes Highlight sein würde.
Rückblickend wurden meine Erwartungen leider enttäuscht. Als Highlight empfand ich Die Mitford Schwestern nicht, schon gar nicht als Jahreshighlight, was ich wirklich schade finde.
Der Roman ist gewohnt gut geschrieben, keine Frage. Auch Atmosphäre ist vorhanden, wenngleich ich manchmal das Gefühl hatte, dass diese nicht so recht bei mir ankommen will.
Die Mitford-Schwestern warten mit einem ziemlich unbekannten, überraschenden und dunklen Kapitel ihres Lebens auf: es geht um Faschismus, Kommunismus, Nationalsozialismus, Weltkriege, Kontakte der schönen und reichen Schwestern zu Hitler ...
Der Roman ist sehr gut recherchiert und politisch hochinteressant.
Beste Voraussetzungen also, um ein Highlight zu sein, zumal ich auch die passende Leserin für diesen Roman war.
Leider konnte mich dieses Buch aber trotz allem nicht fesseln und begeistern. Es lag vor allem auch daran, dass es für mein Empfinden von Anfang bis Ende immer wieder Längen gab, die meinen Lesefluss und meine Lesefreude hemmten.
Schade, zumal ich damit nicht gerechnet hätte, nachdem mir Mrs Agatha Christie so gut gefallen hatte.
Über einen Zeitraum von neun Jahren , von Juli 1932 bis April 1941, beschreibt dieser Roman das politische Engagement der drei von sechs Mitford Schwestern aristokratischer Abstammung – jeweils unter der ...
Über einen Zeitraum von neun Jahren , von Juli 1932 bis April 1941, beschreibt dieser Roman das politische Engagement der drei von sechs Mitford Schwestern aristokratischer Abstammung – jeweils unter der Perspektive von Nancy, Diana und Unity. Deren Aktivitäten in Sachen Faschismus, Kommunismus und Nationalsozialismus rund um Adolf Hitler, Mosley und Winston Churchill ist erstaunlich. Angerissen wird auch der spanische Bürgerkrieg mit den Massenhinrichtungen durch den faschistischen General Francisco Franco und die erbärmlichen Flüchtlingslager in Perpignan, Frankreich. Ebenso wird der Antikominternpakt von 1936, ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Japanischen Kaiserreich mit der Hauptzielsetzung der Bekämpfung der Kommunistischen Internationale (Komintern) erwähnt, dem später auch das faschistische Italien unter Mussolini beitritt. In 80 Kapiteln geht es schließlich bei der Schriftstellerin Nancy Mitford um die schwere Entscheidung, für oder gegen ihre Schwestern Diana und Unity zu spionieren zum Schutz für Großbritannien im 2. Weltkrieg mit Deutschland. Neben dem politischen Inhalt mit dunklen Kapiteln erscheint Adolf Hitler gesellschaftlich als Gentleman in sehr positivem Licht, ob z.B. in Berlin mit Diana oder in Bayreuth und München mit Unity. Auch der High-Society-Lebensstil der Mitford Familie mit einflussreichen Freunden und Familienmitgliedern ist bildhaft dargestellt. Besonders für politisch interessierte Leser:innen zu empfehlen.
„Die Mitford-Schwestern“, der neue Roman in der „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Reihe“ von Marie Benedict, erschienen 2024 bei Kiepenheuer und Witsch, kann leider mit dem ein oder anderen ...
„Die Mitford-Schwestern“, der neue Roman in der „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Reihe“ von Marie Benedict, erschienen 2024 bei Kiepenheuer und Witsch, kann leider mit dem ein oder anderen Vorgängerband nicht mithalten.
Die Handlung beschäftigt sich mit den Mitford-Schwestern, die eigentlich gar nicht SO unbekannt sind und für mich auch ein bisschen aus der Reihe der starken Frauen tanzen, denn auch wenn sie Einfluss hatten, haben sie in dem Sinne die Weltgeschichte vielleicht auch doch nicht ganz so sehr beeinflusst, wie die anderen Frauen der Reihe. Genauer fokussiert der Band auf Diana, Nancy und Unity Mitford, andere Mitglieder des Mitford-Clans tauchen eher nur am Rande auf. Laut Umschlagstext stehen im Mittelpunkt des Romans „die tapferen Bemühungen der Schriftstellerin Nancy Mitford, die Nazis daran zu hindern, Großbritannien einzunehmen“ – aber weit gefehlt, diesen Vibe bringt das Buch leider wirklich nicht mit.
Der Roman startet mit sehr vielen Namen, Menschen und Beziehungen, die ich nicht so schnell sortiert bekam – dass die Schwestern die Angewohnheit haben, jedem Menschen auch noch einen Spitznamen zu verpassen, war dabei auch nicht gerade hilfreich. Hier wäre ein Stammbaum oder schlicht eine Personenliste sehr hilfreich gewesen. Das Zeitflair des Großbritanniens der 30er/40er Jahre ist gut atmosphärisch gegriffen, nicht zu viel, aber das Notwendige wird geschildert. Bei der Figurengestaltung ist interessant, wie die Männer alle nicht gerade Sympathieträger sind – ist das der weibliche Blick? Die Charaktere werden halbwegs sauber gezeichnet, es fehlt aber durchweg eine Tiefendimension, auch wenn wir teilweise langen inneren Monologen folgen dürfen, so sind diese oft nicht erhellend. Die Grundkonstruktion des Romans, wir folgen in immer sehr kurzen Kapiteln, bei denen der Blickwinkel zwischen Nancy, Unity und Diana wechselt, dabei sind Nancys Kapitel aus der Ich-Perspektive geschrieben, während die anderen Figuren aus einer personalen Erzählperspektive berichtet werden, erschwert eine Identifikation und ein tiefes Eintauchen zusätzlich, auch wenn die Idee nachvollziehbar ist. Leider verpasst Benedict die Chance, sich intensiv mit einer vierten Mitford-Schwester, Jessica Mitford, zu beschäftigen, die einen guten Kontrapunkt zu den ersten drei hätte bilden können und auch der politischen Thematik mehr Dimension verliehen hätte.
Nach einem schwungvollen Beginn plätschert der Roman eher vor sich hin und kreist endlos um die immergleichen Ereignisse und Gedankengänge. Es mag an meiner deutschen Leseperspektive liegen: Für eine Amerikanerin ist die Faszination für den Faschismus vielleicht faszinierend – für eine deutsche lesende Person wäre hier der Blick auf die Gegenbewegung und Spionage wahrscheinlich deutlich interessanter gewesen.
Was wirklich problematisch ist, ist, dass Benedict Fakten verändert und leider sowohl Adolf Hitler als auch den Faschismus romantisiert und im letzten Kapitel sogar das Denken und Handeln der Faschistinnen Unity und Diana relativiert. Das kommt regelmäßig vor – und beides erfährt im Nachwort keinerlei Einordnung oder Erläuterung. Dieser Vorgang ist für mich unverständlich und auch unverantwortlich, gerade auch, wenn ich mir vorstelle, dass dieses Buch auch im amerikanischen Raum gelesen wird, wo das Wissen über den Faschismus in Europa eh ein sehr begrenztes ist. Hitler als freundlichen höflichen Mann zu zeichnen, mit dem mensch angenehm Tee trinken und über Wagneropern parlieren kann – das mag ein Aspekt sein, der aber nicht ohne die vielen anderen Aspekte seiner Persönlichkeit in den Raum gestellt werden darf. Diese kommen deutlich zu wenig vor, wie die ganze Geschichte des Faschismus im Konkreten viel zu wenig geschildert wird. Wenn man schon (wie auch immer das geographisch möglich sein soll) von der Oper in München aus auf das KZ Dachau schauen kann – dann sollte vielleicht auch dargestellt werden, was dort geschah. Es wäre leicht gewesen, auch diese Perspektive zu integrieren.
Die angekündigte Heldin des Romans, Nancy, bleibt über weite Strecken sehr handlungsarm und verlagert ihre politische Energie wenn überhaupt ins Schreiben - auch hier verstehe ich nicht, dass Benedict nicht zumindest Zitate von Nancy Mitfords Schaffen in den Roman integriert hat. Stattdessen überlässt sie den Faschismusschwärmerinnen weitestgehend den Raum. Dabei wird auch die Sprache immer schwülstiger: "Eine einzelne Träne entschlüpft ihrem eisernen Willen" – zwischendurch fühlte ich mich fast in einem Arztroman vom Kiosk angekommen.
Hier hatte ich mir ein ganz anderes Buch erhofft. „Wie privat das politische doch letzten Endes ist…“ wird am Ende des Buches gesagt. Das stimmt! Wurde aber leider in der Dimension in diesem Roman verpasst.