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Veröffentlicht am 16.11.2024

Schwacher zweiter Band um Maya Topelius

Still ist die Nacht (Ein Fall für Maya Topelius 2)
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Nachdem mich der Debütkrimi der deutschen Autorin Sandra Åslund, die seit 2020 mit ihrem Mann in Schweden lebt, sehr gut gefallen hat und mir noch lebendig im Gedächtnis geblieben ist, freute ich mich ...

Nachdem mich der Debütkrimi der deutschen Autorin Sandra Åslund, die seit 2020 mit ihrem Mann in Schweden lebt, sehr gut gefallen hat und mir noch lebendig im Gedächtnis geblieben ist, freute ich mich auf den zweiten Band der Trilogie.

"Still ist die Nacht" spielt zur Sommersonnenwende, eine Zeit, die in Schweden sehr ausgiebig gefeiert wird. Maya Topelius hat sich endlich auch eine kleine Auszeit gegönnt und möchte an einem Yoga-Retreat ihrer Freundin Emily teilnehmen, der auf Svartlöga, einer der abgelegenen Schäreninsel stattfindet. Auf der sonst eher unberührten Insel gibt es weder Strom, noch sonstige Annehmlichkeiten. Doch schon am ersten Abend kommt es beim Mittsommerfest zu einem Streit, den alle Teilnehmer des Kurses und die wenigen Einwohner der Insel mitbekommen. Am nächsten Tag wird einer der beiden Streithähne tot aufgefunden. Und schon ist es mit der Erholung für Maya vorbei. Die Insel wird abgeriegelt und Pär lässt Emily verdeckt ermitteln, denn eine offizielle Ermittlung darf sie nicht durchführen. Als ein weiterer Mord passiert, beginnt die Lage sich zuzuspitzen. Nachdem niemand die Insel verlassen darf und ein Sturmtief aufzieht, kippt die Stimmung.

Der zweite Band um Maya Topelius konnte mich nicht ganz so überzeugen, wie das Debüt. Die Insel als "geschlossenen Raum" fand ich hingegen spannend. Ich mag Krimis und Thriller, wo wir eine Art "Locked Room" haben - eine Ausgangssituation, wo die Verdächtigen den Tatort nicht verlassen können. Und so ist die Auswahl, wer der Mörder oder die Mörderin sein kann, eingegrenzt.
Leider gab es für mich doch einige Längen, die vor allem durch den privaten Konflikt zwischen den beiden Freundinnen Maya und Emily zu viel Raum einnehmen. Zusätzlich stand das Esoterik-Thema zu sehr im Vordergrund und lenkte ebenfalls von der eigentlichen Handlung um den Mord zu sehr ab. Der Kriminalfall rückt so immer wieder in den Hintergrund, bis wieder etwas passiert und Emily nicht wirklich unauffällig die Bewohner "verhört".
Gegen Ende nimmt der Krimi dann endlich richtig Fahrt auf und bringt noch die zuerst vermisste Spannung mit sich.

Während Sanna und Clara, die zum Freundinnen-Kleeblatt gehören, im ersten Band mehr Raum hatten, werden sie diesmal nur am Rande erwähnt. Mir ist klar, dass Maya als Ermittlerin natürlich die Hauptfigur ist, trotzdem weiß ich zum Beispiel von Clara gerade mal die Fakten um ihre Person. Vielleicht bekommt sie im nächsten Krimi mehr Raum, den diesmal Emily eingenommen hat.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr gut lesen, ist flüssig und bildhaft. Die Figuren hatte ich tatsächlich vor Augen und die kurzen Kapitel laden zum Weiterlesen ein. Die landschaftlichen Beschreibungen fand ich äußerst bildhaft beschrieben. Da kommt meine Sehnsucht nach einen weiteren Schwedenurlaub wieder hoch...

Fazit:
Der zweite Band um Kommissarin Maya Topelius kommt leider nicht an den Vorgänger heran und hat einige Längen. Dabei steht auch der private Konflikt zwischen Maya und Emily zu sehr im Vordergrund. Erst zum Ende hin kommt mehr Spannung auf und überzeugt mich schlussendlich, dass ich auch den dritten band der Trilogie lesen werde.

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Alles Theater

Falsche Masken
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Der Krimi startet mit einem rasanten Prolog. Die berühmte Schauspielerin Julia Didier gesteht live im TV, dass sie ihren Ehemann und Manager Erich ermordet hat. Kurz darauf passiert ein tragisches Unglück ...

Der Krimi startet mit einem rasanten Prolog. Die berühmte Schauspielerin Julia Didier gesteht live im TV, dass sie ihren Ehemann und Manager Erich ermordet hat. Kurz darauf passiert ein tragisches Unglück und Julia fällt ins Koma. Was ist dran an ihrem Schuldgeständnis?
Die Polizei beginnt zu ermitteln und legt sich relativ schnell fest. Für sie gilt das Geständnis von Julia Didier, die sie zur Täterin stempeln. In der Zwischenzeit nimmt Julias Vater Kontakt zu Privatdetektiv Edgar Brehm auf. Er bittet ihn herauszufinden, was wirklich passiert ist, denn er ist überzeugt, dass seine Tochter unschuldig ist.

Etwa zur selben Zeit werden Edgar und Toni vom angesehenen Psychologen Alfred Strömer, der besonders in der Wiener High-Society bekannt ist, zu einem Einbruchsdiebstahl gerufen. In seiner Praxis sind wichtige Patientenunterlagen gestohlen worden. Auch Julia Didier und ihr Ehemann Erich waren Patienten von Doktor Strömer, was diesen Einbruch sehr seltsam erscheinen lässt.....

"Falsche Masken" spielt in der Theater- und Filmbranche. Theresa Prammer weiß, wovon sie schreibt, denn sie schauspielerte selbst am Theater und hat somit Insiderwissen. Dadurch erfährt man als Leser vieles aus der Theaterwelt, was mir sehr gut gefallen hat. Chat-Protokolle lockern die Handlung auf und bringen noch mehr Spannung in den Fall. Zusätzlich gibt es noch jede Menge Wendungen und Verdächtige und man rätselt fleißig mit.
Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Die Figuren sind lebendig und man kann sich mit ihnen identifizieren. Jedoch fand ich das Privatleben - besonders von Edgar - etwas zu sehr im Vordergrund. Der Kriminalfall kam mir deshalb fast zu etwas kurz.
Zum Mitraten und spekulieren bietet sich "Falsche Masken" aber perfekt an. Ich habe bis zum Ende nicht den oder die Täter identifizieren können.

Fazit:
Ein spannender Krimi im Theater-Milieu, der mich miträtseln und spekulieren hat lassen. Nur das Privatleben des Ermittlers war mir etwas zu sehr im Vordergrund und hat den eigentlichen Kriminalfall zu sehr in den Hintergrund gedrängt.

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Veröffentlicht am 09.10.2024

Dauert etwas bis die Spannung beginnt...

Der Tandler und der Tod
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Mein erster Krimi, bei dem ein Altwarenhändler ermittelt. Sebastian "Sebo" Tandler (Nomen ist hier Omen) hat eine kleine Entrümpelungsfirma in der oberösterreichischen Hauptstadt Linz. Überraschend bekommt ...

Mein erster Krimi, bei dem ein Altwarenhändler ermittelt. Sebastian "Sebo" Tandler (Nomen ist hier Omen) hat eine kleine Entrümpelungsfirma in der oberösterreichischen Hauptstadt Linz. Überraschend bekommt er den Auftrag ein Linzer Privatschloss auszuräumen. Für die kleine zwei-Personen-Firma ein Großauftrag. Neben Sebastian, der die Hausratsauflösungen übernimmt, arbeitet noch Johanna Ramböck mit, die ihm beim Sortieren und Verkaufen der Ware behilflich ist.
Der unsympathische Schlossinhaber Mariano Zamberk-Tachov hat bereits an eine Immobilienfirma verkauft, die Hotelanlagen bauen möchte. Isis Bruckner, die Gesellschafterin der ehemaligen Schlossherrin Adriana Zamberk und nun Angestellte des Schlossherrn, soll ihm zeigen, was er ausräumen und verkaufen soll. Die zwielichtigen Männer, die sich rund um die vielen Oldtimer des Hausherren scharren, lassen ein ungutes Gefühl in ihm aufsteigen. Als er mysteriöse Briefe, versteckt in einer Couch findet, die auf ein Verbrechen hinweisen, wird er noch misstrauischer. Der Tandler ist ein sehr neugierieger Artgenosse und deshalb lassen ihn diese Briefe und auch eigenartige Vorfälle nicht in Ruhe. Als bei ihm und im Schloss bei Isis eingebrochen wird, beginnt er nachzuforschen und als Adriana Zamberk ermordert wird, schrillen alle Alarmglocken....

Der Krimi braucht lange bis er endlich Fahrt aufnimmt. Das ist sehr schade, denn die erste Hälfte des Buches enthält viele Hinweise, die man nicht unbedingt braucht; wie Erläuterungen zu Wohnungsauflösungen, detaillierte Beschreibungen von Innenräumen und Farbschemen, wie Tandler und Ramböck die Ware aufteilen. Auch die vielen Namen sind zu Beginn sehr verwirrend. Tandler hat neben Johanna Ramböck auch Freunde aus Griechenland und Albanien, die ihm beim Entrümpeln helfen. Die für uns fremd klingenden Namen merkt man sich nicht wirklich schnell und auch in der Familie des Schlossherrn gibt es jede Menge längere Namen, die nicht sofort hängen bleiben. Hilfreich ist das Personenregister gleich zu Beginn des Krimis.

Die Handlung spielt in Linz und Umgebung. Sebo wohnt in einer der sogenannten „Hitlerbauten“. Diese schnell hochgezogenen Wohnburgen wurden während der NS-Zeit gebaut. Die Wohnung hat er von seiner Tante Brigitte geerbt, in der er alleine lebt. Sprachlich gibt es viele österreichische Begriffe, die man im Glossar hinten erklärt bekommt, wenn man sie nicht versteht.

Die Figuren sind sehr lebendig und etwas skurril gezeichnet. Man hat jeden einzelnen vor Augen und auch die vielen Nebenfiguren sind größtenteils gut charaktisiert. Den multi-kulti Freundeskreis fand ich super erfrischend. Den Tandler selbst fand ich sehr sympathisch, Isis blieb mir zu Beginn noch etwas fremd. Im Laufe des Krimis ändert sich das jedoch. Sie hat auf jeden Fall einen sehr interessanten Background, der Grund zu Spekulationen liefert.

Die zweite Hälfte ist aber wirklich gelungen und sehr spannend erzählt. Es überschlagen sich die Ereignisse und die Autorin überrascht mit neuen Wendungen. Ab diesen Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Einer Fortsetzung der Reihe bin ich nicht abgeneigt, denn wir sind nun ja schon richtig gut in das Leben vom Tandler eingeführt worden ;)

Fazit:
Der Krimi braucht leider etwas zu lange bis er Fahrt aufnimmt, aber dann wird es richtig spannend! Die Ideen der Autorin sind großartig und endlich etwas anderes, als viele der uns bekannten Regionalkrimis enthalten. Das fängt mit dem eigenwilligen Ermittler an, geht weiter mit seinem Job, seinen Freundeskreis und Isis Hintergrund....richtig gute Ideen!

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Veröffentlicht am 19.09.2024

Nett, prickelnd, aber nicht ganz meins

All your secret Songs
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Bei Büchern, bei denen sich alles um Musik dreht, bin ich immer mit dabei. Deshalb war auch "All your secret Songs" auf meiner Wunschliste, denn es ist mir eigentlich egal, welchem Genre das Buch angehört.
Im ...

Bei Büchern, bei denen sich alles um Musik dreht, bin ich immer mit dabei. Deshalb war auch "All your secret Songs" auf meiner Wunschliste, denn es ist mir eigentlich egal, welchem Genre das Buch angehört.
Im New Adult Bereich lese ich ja eigentlich weniger, habe aber auch bereits Romane aus dem Genre zum Thema Musik gerne gelesen.
Nun war ich gespannt auf Nina Brenkes Roman, in dem die Journalismus-Studentin Allie ihr Praktikum bei der Irish Times erfolgreich abschließen möchte. Allie ist eine große Musikliebhaberin, aber als ihr Chef sie als Begleitung der neuen Boyband "Lovesuckerz" engagiert, ist es für sie mehr Strafe als Spaß. Boygroups bestehen doch immer nur aus meistens einem Mitglied, welches singen kann, während der Rest wie aufgezogene Marionetten herumtanzen. Mit dieser Musik kann Allie kaum was anfangen. Als sie jedoch auf die Jungs trifft, erkennt sie dessen Lead-Sänger sofort wieder, denn diesen hat sie erst vor wenigen Tagen kennengelernt und im Hinterhof einer Bar geküsst! Dass lässt sich nuu absolut nicht mit ihrem Job vereinbaren! Wähhrend der Tour versichern sich beide Abstand zueinander zu halten, was alles andere als einfach ist....

Direkt zu Beginn findet man jeweils eine Playlist von Allie und Conor und lernt ihren eigentlichen Musikgeschmack kennen. Die beiliegenden Charakterkarten und der wunderschöne Farbschnitt sind ein zusätzliches Gimmmick, welches nicht nur junge Mädchen, sondern auch mich angesprochen hat ;) Auch das Cover wurde vom Moon Notes Verlag sehr ansprechend gestaltet und ist ein kleiner Eyecatcher.

Das Zusammentreffen von Allie und Conor fand ich äußerst humorvoll! Wie die eher rebellische Allie zwischen ihrer Pflicht und der Anziehung zu Connor immer wieder schwankt, war amüsant zu lesen. Auch Conor weiß, dass er nichts mit der begleitenden Journalistin anfangen darf. Zusätzlich hat er keine gute Meinung von dieser Berufsgruppe und wäre lieber mit seiner früheren Band unterwegs, statt sich als Boyband-Mitglied auf der Bühne zu verrenken. Doch Conor möchte sich seinen Traum erfüllen und Musik machen. Allie möchte wiederum aufzeigen, dass sie im Musikjournalismus genauso Erfolge feiern kann, wie ihr Vater, der als Journalist im Wirtschaftsressor eine Berühmtheit erlangt hat.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Conor und Allie erzählt. Dazwischen gab es immer wieder Chat-Verläufe, die ich anfangs nicht richtig einordnen konnte.
Der Einstieg in die Story war allerdings ein bisschen holprig und verwirrend. Allie hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Die Journalismus-Studentin, die Musik liebt und nicht in die Fußstapfen ihres Vaters treten will, tritt klar für ihren Traum ein. Conor, der eigentlich glücklicher mit seiner früheren Band war, versucht über einen anderen Weg zu Erfolg zu kommen und ist dabei nicht wirklich glücklich. Beide entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter. Trotzdem fehlte mir etwas Tiefe und vorallem die Kommunikation. Außerdem gab es einige kleine Längen, während andere Bereiche wieder viel zu schnell abgehandelt wurden.
Ebenso war die Geschichte doch etwas vorhersehbar.

Der Gedanke und die Aussage von Nina Brenke hat mir sehr gut gefallen. Sie animiert die Leser:innen dazu, sich nicht zu Dingen überreden zu lassen, die nicht den eigenen Erwartungen und Wünschen entsprechen. Sich verbiegen lassen oder gegen den eigenen Wünschen zu handeln, sind kleine Fallstricke, die besonders oft in der Musikbranche vorkommen...

Was mir weniger gefallen hat, war die ewige Anschmachterei und die spicy Szenen. Für mich sollte mehr die Musik im Vordergrund stehen und nicht die Liebesgeschichte. Bei dem Genre wird es allerdings schwierig, denn die eigentliche Zielgruppe erwartet genau das.
Mittlerweile habe ich jedoch auch schon einige New Adult Romane gelesen, die mich mehr angesprochen haben. Das ist allerdings Geschmacksache und deshalb sollte sich jeder selbst ein Bild von diesem Roman machen.

Fazit:
Nette Geschichte mit prickelnden Momenten, die für mich etwas mehr Tiefe hätte haben können, auch wenn das Thema Musikbranche und die dazugehörigen Vor- und Nachteile kritisch und sehr gut erläutert wurden. Mir war die Liebesgeschichhte aber too much - dass ist aber Geschmackssache. Sonst aber gute Unterhaltung mit humorvollen Dialogen und viel Musik.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Nette Spukhausgeschichte für Kinder ab 11 Jahren

The House Trap
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Deliah und Claude sind seit Jahren gute Freunde, doch nun sollen Claude und seine kleine Schwester Amity bald wegziehen. Außerdem ist da auch noch Sam, der "neue beste" Freund von Claude, der für Deliah ...

Deliah und Claude sind seit Jahren gute Freunde, doch nun sollen Claude und seine kleine Schwester Amity bald wegziehen. Außerdem ist da auch noch Sam, der "neue beste" Freund von Claude, der für Deliah alles noch ein bisschen schwieriger macht. Bevor Claudes Familie tatsächlich aufbricht, gehen die Kinder nach draußen, um zu spielen. Der naheliegende Wald soll jedoch nicht betreten werden, denn dieser soll angeblich verflucht sein. Seit Jahrzehnten sind darin Kinder "verloren" gegangen und nie wieder aufgetaucht. Als plötzlich die kleine Amity nicht mehr bei ihnen ist, dringen die Kinder auf der Suche nach Claudes kleiner Schwester immer tiefer in den Wald hinein und stehen plötzlich vor einer alten Villa: Manvers Hall. Kurz bevor sie es betreten wollen, hören sie drinnen einen Schrei, der eindeutig von Amity stammt. Die drei laufen ins Haus, in dem alles für eine Party vorbereitet zu sein scheint. Als hinter ihnen die Tür ins Schloss fällt, ahnen sie noch nicht, dass damit das Spiel beginnt....ein Spiel, das ihnen das Verlassen des Hauses verwehrt. Nur wenn das Rätsel gelöst wird, können sie Manvers Hall wieder verlassen. Was sie nicht wissen ist, dass bisher keines der verschwundenen Kinder das Rätsel lösen konnte....

Das angesprochene Escape-Room Feeling ist nur zu Beginn vorhanden. Dann entwickelt sich die Geschichte eher zu einem Spukroman und auch mitraten ist schwer möglich. Das fand ich etwas schade!
Neben dem Rätsel um das mysteriöse Haus, seinem ehemaligen exzentrischen Hausbesitzer und seiner verschwundenen Tochter, dreht sich viel um die Freundschaft der vier Kinder. Ist Deliah zu Beginn noch wütend auf Sam, den neuen Freund von Claude und auch auf Claude selbst, lernen die Kinder voneinander und beginnen auch ihre Eigenschaften zu akzeptieren. Deliah liebt zum Beispiel Mathemaik und Rätsel und glaubt nicht an Geister, die anscheinend im Haus herumspuken, denn Amity hört immer wieder Stimmen zwischen den Wänden. Claude ist dem Mystischen hingegen eher aufgeschlossen und Sam scheint schwer durchschaubar. Nur Amity, mit ihrer kindlichen Unbekümmertheit, habe ich sofort ins Herz geschlossen.

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und dialoglastig. Die Geschichte lebt auch von der mysteriösen Stimmung und die Charaktere entwickeln sich weiter. Für Kinder ab 11 Jahren sicherlich ein spannender Gruselroman und Figuren, mit denen sie sich identifizieren können. Nur das Ende konnte mich nicht gänzlich überzeugen.

Die Innengestaltung ist gelungen. Vor jedem Kapitel gibt es eine Zeichnung der Spukvilla, die jedoch nicht variiert. Hier hätte man noch mehr rausholen und verschiedene Darstellungen des Hauses abbilden können.

Cover:

von links nach rechts:
sowohl das französische links, als auch das englische sind ident und passen eigentlich besser zur Geschichte, als das deutschsprachige, welches mir aber auch gefällt.

Fazit:
Keine Esacpe Room Geschichte, sondern mehr ein gruseliges Spukhauserlebnis mit vier Kindern, die dem Geheimnis von Manvers Hall auf den Grund gehen. Für das Zielpublikum sicher eine spannende Geistergeschichte, die unterhält. Ich hatte etwas mehr Escape Room Feeling und Rätselspaß erwartet.

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