Cover-Bild Woher wir kamen
(13)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 17.09.2024
  • ISBN: 9783499009884
Ulrike Schweikert

Woher wir kamen

Als sie bei der Testamentseröffnung ihres Vaters erfährt, dass sie ein Haus auf Cape Cod geerbt hat, fällt Jane aus allen Wolken. Was hat es mit diesem Haus auf sich und mit dem Stapel Briefe – auf Deutsch verfasst – aus dem Nachlass ihrer Mutter? Seit ihrem traumatischen Einsatz als Sanitäterin im Irakkrieg wird Jane von Albträumen geplagt. Selbst die Musik, die ihr einst alles bedeutete, hat sie aufgegeben. Die Tochter eines schwarzen US Marines und einer weißen Krankenschwester mit deutschen Wurzeln fühlt sie sich nirgends zugehörig. Während sie das Haus auf Cape Cod ausräumt, das ihren aus Deutschland ausgewanderten Großeltern gehörte, erschließt sie sich Stück für Stück die Geschichte ihrer Herkunft. Vor allem die Briefe berühren sie zutiefst. Sie schrieb ihr Großvater 1915 aus Bagdad an seine spätere Frau. Ein besonders dunkles Kapitel der Geschichte entblättert sich, aber auch die Geschichte einer großen Liebe …

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2024

Eine Familiengeschichte zwischen Liebe und Krieg, spannend erzählt.

0

Ich habe bereits viele Bücher von Ulrike Schweikert gelesen, und bisher haben mir ihre Werke gut gefallen – insbesondere ihre Mittelalter-Romane. Auch dieses Mal war ich gespannt auf die neue Geschichte. ...

Ich habe bereits viele Bücher von Ulrike Schweikert gelesen, und bisher haben mir ihre Werke gut gefallen – insbesondere ihre Mittelalter-Romane. Auch dieses Mal war ich gespannt auf die neue Geschichte. Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm und flüssig, zudem gut verständlich. In diesem Roman begleiten wir mehrere Protagonisten, darunter Jane, die ihren Weg als Soldatin im Irak geht und sich später mit den Folgen dieses Einsatzes auseinandersetzen muss. Parallel dazu wird die Vergangenheit von Janes Großeltern in Deutschland erzählt. Die Gefühle und inneren Kämpfe der Protagonisten werden glaubhaft geschildert und Janes Einsatz im Irak mit den physischen und psychischen Anforderungen fand ich spannend. Die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven sorgt für Abwechslung, und die relativ kurzen Kapitel machen das Lesen kurzweilig. Durch die wechselnden Erzählstränge bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten. Besonders gelungen fand ich die Zeitsprünge, die zwischen verschiedenen Jahren hin- und herwechseln und nahtlos in die Handlung eingebaut werden, ohne den Lesefluss zu stören. Ein weiterer Aspekt ist die thematische Vielfalt des Romans. Die Autorin greift nicht nur den Irakkrieg auf, sondern widmet sich auch dem oft übersehenen Genozid an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs – ein Thema, das selten in Romanen behandelt wird und mich sehr berührt hat. Auch das Leben in Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts, insbesondere in Bezug auf die Kunst- und Kulturszene, war interessant.
Der Roman kann ich empfehlen, die gerne Familiengeschichten mit geheimnisvollen Elementen sowie Geschichten über die Folgen von Krieg lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.09.2024

Belastetes Leben

0

Berlin um 1910: Auf seiner Flucht aus dem Heim versteckt sich der junge Benno auf dem Dachboden des Berliner Admiralspalast. Dort findet ihn die Enkelin des Hausmeister, die aufgeweckte Emmy. Auch ihr ...

Berlin um 1910: Auf seiner Flucht aus dem Heim versteckt sich der junge Benno auf dem Dachboden des Berliner Admiralspalast. Dort findet ihn die Enkelin des Hausmeister, die aufgeweckte Emmy. Auch ihr Leben ist nicht so einfach, ihre alleinerziehende, nach Kinderlähmung gehandicapte Mutter ist streng und verbittert, das Geld immer knapp.
Aus anfänglicher Freundschaft entwickelt sich Liebe, was sowohl Emmys Mutter, die ihrer Tochter das gleiche Schicksal ersparen will, als auch ihrem Großvater sehr missfällt...
In der Gegenwart kämpft Jane mit ihren Traumata aus dem Irakkrieg und auch ihre Familiegeschichte ist äusserst tragisch: Mutter und Bruder, Vaters ganzer Stolz, frühzeitig gestorben und sie die ungeliebte Tochter die es ihrem Vater, einem strengen Marine, nie recht machen kann. Nach seinem Tod erfährt sie von dem Haus ihrer deutschen Grosseltern in Cape Cod und durch Briefe, welche sie dort findet, taucht sie in die Lebensgeschichte ihrer Großeltern ein.
"Woher wir kamen" ist an sich eine nette Geschichte, mehr jedoch leider nicht. Obwohl die Schicksale viel Tragik enthalten, fehlt mir der Tiefgang. Fast nebensächlich erscheinende Handlungen sind sehr ausgeschmückt, während wirklich wichtige Aspekte eher knapp abgehandelt wurden. Die Figuren sind zwar ganz gut gezeichnet, mitunter jedoch, und da vor allem Emmy, sehr lebensfern. Auch als Erwachsene lebt sie in ihrer "Heile-Welt-Blase", die nichts erschüttern kann. Und auch das Ende ist eher abrupt und enttäuschend.
Ein Buch das sich gut lesen/anhören lässt, jedoch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2024

Das Haus am Strand

0

Nach dem Tod ihres Vaters erbt Jane ein Haus auf Cape Cod, von dem sie noch nie gehört hat, zusammen mit einem Brief von ihm und einer Schachtel ihrer Mutter. Sie erfährt, dass das Haus am Strand in den ...

Nach dem Tod ihres Vaters erbt Jane ein Haus auf Cape Cod, von dem sie noch nie gehört hat, zusammen mit einem Brief von ihm und einer Schachtel ihrer Mutter. Sie erfährt, dass das Haus am Strand in den 60er Jahren von den Eltern ihrer Mutter erbaut und bis zum Tod bewohnt wurde. Im Karton ihrer Mutter, die schon früh gestorben ist, entdeckt sie erste Hinweise auf ihre deutschen Wurzeln. Ihre Großeltern haben früher in Berlin gelebt, ihre als Großmutter war ein Revuestar und ihr Großvater, ein Findelkind, hat im ersten Weltkrieg gekämpft. Im Haus findet Jane dann weitere Unterlagen, die sie tief in die Vergangenheit der Familie eintauchen lassen.

Ulrike Schweikert erzählt in ihrem neuen Roman eine spannende, 100 Jahre umfassende Familiengeschichte. Alles beginnt 1911/12 in Berlin mit dem Kennenlernen von Janes Großeltern Emilia und Benno. Emilia wächst bei ihrer Mutter und dem Großvater auf, der Hausmeister im neuen Admiralspalast ist. Darum ist sie schon früh von Musik und (Eis-)Tanz fasziniert und trainiert hart, um eines Tages dort auftreten zu können. Benno flieht zu der Zeit aus dem Waisenhaus, weil er die unmenschliche Behandlung und sexuellen Übergriffe nicht mehr erträgt. Die beiden werden erst beste Freunde und verlieben sich später, doch dann beginnt der erste Weltkrieg.

Parallel dazu erfährt man in Rückblicken Janes Geschichte. Sie war, genau wie ihr Vater und Bruder, Berufssoldatin im Irakkrieg. Da ich bisher kaum etwas darüber gelesen hatte, fand ich das besonders spannend. Als Tochter eines schwarzen US-Marines und einer weißen Krankenschwester ist sie für die einen zu weiß und die anderen zu schwarz, aber in der Army sind endlich alle gleich, da zählen nur Einsatz und Leistung, wie sie ihr schon ihr Vater eingetrichtert hat.
Eine interessante Parallele ist, dass auch ihr Großvater im 1. WK im Osmanischen Reich (und damit u.a. im Irak) war. Zwei Kriege im gleichen Gebiet, bei beiden geht es um religiöse Fragen und Völkermord, und bei beiden schafft es die besetzende Armee nicht, sich rechtzeitig aus dem Krieg zurückzuziehen und dass die Einheimischen unter sich regeln zu lasen.

Dieses Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Zu Beginn hat es mich extrem gefesselt, dann aber immer mehr nachgelassen. Das Leben von Janes Großeltern im Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts war zwar interessant, vor allem, da es sich überwiegend im Admiralspalast und damit der Kunst- und Kulturszene abgespielt hat, aber leider waren mir die Erzählungen aus dieser Zeit zu ausschweifend. Und dann hören sie auch noch in dem Moment auf, als sie Deutschland verlassen und sich in Amerika ein neues Leben aufbauen. Gerade das hätte mich brennend interessiert.
Dafür war Janes Einsatz im Irak mit den physischen und psychischen Anforderungen und ihre persönliche Entwicklung sehr spannend, wenn auch manchmal mit etwas viel Pathos.

Wer ausführliche Familiengeschichten und den Vibe Berlins vor und während dem ersten Weltkrieg mag und mehr über den Irakkrieg wissen wollte, bekommt mit diesem Buch auf jeden Fall einen guten Eindruck.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere