Drachen, Geheimnisse und verbotene Anziehung – ein vielversprechender Start
„Eine Drachenreiterin liebt nicht – erst recht nicht ihren Drachen." Noch nie konnte mich ein Buch beziehungsweise eine Reihe mit nur einem Satz so von sich überzeugen wie es bei der Dragonbound-Triloge ...
„Eine Drachenreiterin liebt nicht – erst recht nicht ihren Drachen." Noch nie konnte mich ein Buch beziehungsweise eine Reihe mit nur einem Satz so von sich überzeugen wie es bei der Dragonbound-Triloge der Fall war. Ich glaube, dass meine Vorfreude auf kaum eine Geschichte für das Jahr 2024 so groß war wie die Vorfreude auf den ersten Band der Dragonbound-Triloge Burning Crown aus der Feder von Marie Niehoff. Ich LIEBE die Grundidee der erzählten Geschichte sehr, die vielleicht nicht völlig neu, aber in meinen Augen einzigartig-individuell umgesetzt worden ist.
Bei Burning Crown handelt es sich um den ersten Band der düster-romantischen dreiteiligen Dragonbound-Reihe von Marie Niehoff rund um die Drachenreiterin Yessa, welche der Armee von Eldeya dient, ihrem neu zugeteilten Drachenwandler Cassim und einer Anziehung, die nicht sein darf, denn Beziehungen zwischen Reitern und Drachen stehen unter Todesstrafe…
Zu der Dragonbound-Trilogie gehören zwei weitere Bände: der Folgeband Ashen Thorne (Erscheinungstermin 15. April 2025), welcher unter dem Motto „Ein Drache opfert nichts – erst recht nicht seine Freiheit“ veröffentlicht wird, und der finale Abschlussband Ember King (Erscheinungstermin 14. Oktober 2025) mit der Devise „Ein König vergibt nicht – erst recht nicht seinen Feinden“. Die Bücher werden eine direkte Fortsetzung der (Liebes-)Geschichte um Yessa und Cassim darstellen. Das Buch Burning Crown ist demnach nicht in sich abgeschlossen, weist meiner persönlichen Meinung nach aber noch ein ziemlich angenehmes und kein Atem-zum-Stocken-bringendes und Herzschlag-aus-dem-Takt-bringendes Ende auf, was meine Vorfreude auf die folgenden Bände jedoch absolut nicht schmälert.
Das Cover, der Farbschnitt und die gesamte Gestaltung des Buchs sprechen eine eigene Sprache für sich und benötigen nicht viele zusätzliche Worte von mir. Ein einzigartiges optisches Highlight im Bücherregal!
Neben der zugrundeliegenden Idee, welche mir sehr gefallen hat, konnte auch der Schreibstil überzeugen. Dieser weist eine locker-leichte Art auf, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Dennoch schafft es die Autorin auch eine eindeutig süchtig machende Sogwirkung auszulösen, was dazu geführt hat, dass ich schon in kürzester Zeit am Ende des Auftaktbands angekommen war.
Die (Haupt)Charaktere Yessa und Cassim zeichnen sich durchgehend durch authentische Ecken und Kanten aus, machen beide Fehler und sind keinesfalls perfekt. Dennoch habe ich auch kleinere Kritikpunkte bezüglich der Stringenz im Aufbau der skizzierten Charaktere. Zwar konnte ich Yessas innere Zerrissenheit bezüglich ihrer Vernunft und Gefühle nachvollziehen und nachempfinden, jedoch sollte sie aufgrund ihrer Vorgeschichte und Position als Captain in der Armee eigentlich eine starke, erfahrene Figur sein, wirkte in manchen Situationen zu naiv, vor allem, wenn es um Cassim ging, dem sie meiner Meinung nach viel zu schnell und intensiv vertraute. Cassim seinerseits ließ sich zu schnell und für mich persönlich wenig nachvollziehbar von seinem ursprünglichen Lebensziel abbringen. Auch die Gefühle zwischen den beiden Protagonisten, Yessa und Cassim, entwickeln sich für meinen Geschmack zu schnell zu intensiv und wirkten auf mich nicht ganz greifbar realistisch. Besonders gut jedoch hat mir gefallen, dass man als Leser:in die verschiedensten Geheimnisse beider Protagonisten offen kennt, während sie es untereinander nicht voneinander wissen – das hat eine unfassbar interessante einzigartige Dynamik geschaffen.
Ganz fürs absolute Highlight hat es also nicht gereicht, obwohl mir das Buch im Großen und Ganzen wirklich gut gefallen hat. Hierfür waren mir die unterschiedlichen Handlungen doch etwas sehr zu vorhersehbar und das Worldbuildung für eine Geschichte, welche sich im Fantasy-Genre ansiedelt, zu oberflächlich gehalten. Dies kann auch daran gelegen haben, dass es mir an Informationen fehlte – insbesondere zu den Geschehnissen, welche zu der vorherrschenden Ausgangssituation geführt haben, sodass viele Fragen einfach offen geblieben sind und sich die Welt einfach sehr flach angefühlt hat. Insgesamt sehe ich in Burning Crown (Dragonbound 1) sehr viel Potential für die Fortsetzung und bin unglaublich gespannt, wie sich die Geschichte um Yessa und Cassim noch weiterentwickelt.
abschließendes Fazit:
Mit Burning Crown hat Marie Niehoff einen fesselnden Auftakt zur Dragonbound-Reihe geschaffen, welcher definitiv noch einiges an Potential für die kommenden Bände bietet. Die Geschichte rund um die verbotene Anziehung zwischen der Drachenreiterin Yessa und ihrem Drachenwandler Cassim konnte mich überzeugen, sodass ich eindeutig eine Leseempfehlung ausspreche!