Modernes Buch zu einer historischen Persönlichkeit
Auch wenn mir Clara Wieck oder besser Clara Schumann schon länger bekannt war, wusste ich leider sehr wenig über sie. Im Musikunterricht haben wir nur über ihren Mann gesprochen und sie nur im Nebensatz ...
Auch wenn mir Clara Wieck oder besser Clara Schumann schon länger bekannt war, wusste ich leider sehr wenig über sie. Im Musikunterricht haben wir nur über ihren Mann gesprochen und sie nur im Nebensatz abgehandelt. Warum nur? Immerhin hat sie es damals auf den Hundertmark Schein geschafft.
Dieses Buch ist eine Biographie und kein Roman, dennoch liest es sich wie ein Roman, es spannend, abwechslungsreich und ich mir Claras Welt ganz gut vorstellen. Clara wird sehr facettenreich beschrieben, ihre Kindheit, Heirat, als Mutter, aber im Vordergrund bleibt sie als Künstlerin. Auch wenn die Autorin immer wieder in der Zeitlinie hin und her springt, gelingt ihr ein roter Faden der dem Leben von Clara folgt.
In dieser Biographie wird immer wieder gezeigt, wie besonders Claras Leben war und welche herausragende Persönlichkeit sie bis ins hohe Alter war. Auch die Liebe zu Schumann findet ihren Platz, aber sie wird nicht als reine Romantik verklärt, sondern zeigt wie sehr diese Verbindung ihre Karriere zum Teil sehr eingeschränkt hat.
Es wird auch nicht verhehlt, dass Clara als Mutter zum Teil völlig versagt hat, obwohl es auch im Fokus der damaligen Zeit gezeigt wird. Die verschiedenen Facetten von Clara fand ich sehr interessant und glaube auch, dass mir die Biographie ein sehr gutes Bild der Frau Clara gegeben hat. Außerdem lernte ich einiges zur Kulturszene der damaligen Zeit.
Insgesamt kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es liest sich sehr gut. Durch Einbeziehung der zahlreichen Briefe der Eheleute und Weggefährten gibt die Autorin ein sehr realistisches Bild der damaligen Künstlerwelt, eine männerdominierte Welt, bei der Clara eine Ausnahmeerscheinung war.