Wehrhaftes Jura
SpiegelbergCora Johannis, eine Journalistin aus Solothurn trifft nach langer Zeit eine Bekannte, Francois Gravier, wieder. Die Bekannte war zu Beginn der 2000er Jahre französiche Diplomatin und dort trafen sich ihre ...
Cora Johannis, eine Journalistin aus Solothurn trifft nach langer Zeit eine Bekannte, Francois Gravier, wieder. Die Bekannte war zu Beginn der 2000er Jahre französiche Diplomatin und dort trafen sich ihre Lebenswege. Cora lud sie ein in ihrem Haus zu wohnen, denn Francois hatte noch einen diplomatischen Termin in Solothurn. Cora kann die Begleitung sehr gut gebrauchen, da sie aus einem ziemlichen dunklen Loch, mit allerlei schwarzen Fantasien, gerade wieder auf dem Weg der Besserung ist. Nach einem sehr netten diplomatischen Empfang, auf dem sich Francois allerdings mit einem Unbekannten sehr heftig gestritten hatte, verunglückt Francois. Im Krankenhaus liegend besucht Cora sie und bevor sie das Bewusstsein verliert, trägt ihr Francois auf sich um Camille zu kümmern. Cora kann damit wenig anfangen, erfährt aber das Camille seit 20 Jahren tot ist. Diese Tatsache weckt allerdings ihre journalistische Neugier und so macht sie sich auf in die Geschichte des Jura und der der Familie Murival.
Dass Cover des Kriminalromans „Spiegelberg“ von Christof Gasser fasziniert mich sehr. Die raue Kulisse scheint typisch für das Jura zu sein. Allerdings ist nicht nur die Landschaft sehr rau, auch die Menschen passen sich wohl der Landschaft an. Die Journalistin Cora, die hier die Hauptfigur ist, macht sich auf, um den Tod von Camille aufzuklären und muss sich deswegen mit der Geschichte des Freiheitskampfes des schweizerischen Jura beschäftigen. Wobei ihr hier auch immer wieder die Familie Murival und hier speziell Gerard Murival auftaucht. Der Autor versteht es sehr gut Vergangenheit, und das nicht nur in einem Strang, und Gegenwart zu verknüpfen. Es ist interessant zu sehen, wie sich alles zusammenfügt und immer wieder entscheidende Figuren für diesen Krimi auftauchen, sei es von der Polizei oder von der betroffenen Seite. In diesem Krimi ist die Geschichte ein Träger für die Spannung, weil alles in dem Freiheitskampf zu liegen scheint. Hier möchte ich mir den Einschub erlauben, dass es für mich sehr spannend war diese historische Berichte zu lesen. Doch diese Geschichte ist vielleicht eine Grundlage für dieses Buch, doch es entwickelt sich deutlich mehr heraus und nimmt auch die Gegenwart in Beschlag. Manchmal sind Ursachen und Wirkung nicht eindimensional. Diese verschiedenen Handlungsstränge hat der Autor sehr konsequent zu einem Spannungsgerade bis zum Ende entwickelt. Für mich blieb die Spannung über den ganzen Roman erhalten.
Ich mag diese Art regionaler Krimis sehr gerne, da ich hier nicht nur einen Kriminalfall betrachten kann, sondern auch mir die Region näher gebracht wird. Diese historische Dimension finde ich noch einmal spannender. Eine ganz klare Leseempfehlung.