Cover-Bild Ach, Virginia
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 13.02.2020
  • ISBN: 9783462049213
Michael Kumpfmüller

Ach, Virginia

Roman

Was vom Leben übrig blieb – ein großer Roman über Virginia Woolf.

Wie kaum eine Frau ihrer Zeit steht Virginia Woolf für das Ringen um Eigenständigkeit, um Raum für sich, um eine unverkennbare Stimme. Ihr Leben war überreich an allem – auch an Düsternissen. Michael Kumpfmüller hat einen sprachmächtigen, kühnen Roman über die letzten zehn Tage ihres Lebens geschrieben. Im März 1941 gerät die berühmte Schriftstellerin in ihre letzte große Krise: Sie hat soeben ein neues Buch beendet, über das kleine Cottage im Süden Englands, das sie mit ihrem Mann Leonard bewohnt, fliegen deutsche Bomber. Sie führt das Leben einer Gefangenen, die nicht weiß, wie und wohin sie ausbrechen soll – und am Ende entscheidet sie sich für den Fluss. Diese letzten Tage Virginia Woolfs beschwört Michael Kumpfmüller in seinem neuen Roman eindrücklich herauf. Er zeichnet das Bild einer Person, die in Auflösung begriffen scheint und sich auf die Reise in den Innenraum macht, der eine Welt voller Schrecken und eben auch Wunder ist. »Ach, Virginia« ist ein literarisches Porträt auf kleinstem Raum, aber es ist noch mehr – ein leidenschaftliches Plädoyer für das Leben, ein Versuch der Annäherung, an dessen Ende die Erkenntnis steht, dass man nicht alles billigen muss, was man nachvollziehen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2020

Und immer auch mit freundlichen Augen

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Was mich bei den Büchern von Michael Kumpfmüller immer wieder beeindruckt ist, wie nah er an den Menschen, die er beschreibt, dran ist. Und immer auch mit freundlichen Augen. So auch in diesem wunderbaren ...

Was mich bei den Büchern von Michael Kumpfmüller immer wieder beeindruckt ist, wie nah er an den Menschen, die er beschreibt, dran ist. Und immer auch mit freundlichen Augen. So auch in diesem wunderbaren Roman über die letzten Tage von Virginia Woolf. In seiner gewohnt schönen und überlegten Sprache beschreibt Kumpfmüller die Gedankenwelt von Virginia Woolf, die ihr aus ihrer Sicht nur noch eine Wahl ließ, eine Entscheidungen, mit der Kumpfmüller sicher nicht übereinstimmt. Aber das muss Michael Kumpfmüller nicht explizit aussprechen, sondern überlässt es dem Leser. Das ist die Kunst seines Erzählstils. Ein schönes Buch. Dringende Kaufempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Roman über Virginia Woolfs letzten Tage

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Im Alter von 59 Jahren nahm die Schriftstellerin Viriginia Woolf sich das Leben. Michael Kumpfmüller lässt nun in seinem Buch "Ach, Virginia" die letzten Tage der Virginia Woolf lebendig werden. 

Kumpfmüller ...

Im Alter von 59 Jahren nahm die Schriftstellerin Viriginia Woolf sich das Leben. Michael Kumpfmüller lässt nun in seinem Buch "Ach, Virginia" die letzten Tage der Virginia Woolf lebendig werden. 

Kumpfmüller begibt sich dazu in die Gedanken- und Gefühlswelt Woolfs. Er wählt die Innensicht als erzählerisches Mittel, den Bewusstseinsstrom. Er umkreist dabei immer wieder die gleichen Gedanken und Gefühle der Schriftstellerin: ihre Selbstzweifel, die Angst, wahnsinnig zu werden, wieder in eine Anstalt zu müssen, ihr Unvermögen, zu schreiben. 

Wer sich von dem Buch erzählerisch nahegebrachte Informationen über Woolfs Bücher, ihre Erfolge, ihre neuen Ansätze des Erzählens erhofft, wird bitter enttäuscht. All das kommt in dem Buch nicht, allenfalls am Rande, vor. Kumpfmüller zeigt stattdessen eine Virginia Woolf, die - das dürfte es wohl am besten treffen - zutiefst selbstreferenziell ist. 

Deutlich wird dadurch einerseits Woolfs Stolz und Narzissmus, ihre Überheblichkeit im Wissen darüber, dass sie (und nur sie!) eine außerordentliche Schriftstellerin ist. Ebenso tritt aber auch ihre Brüchigkeit und Verletzlichkeit zutage, verbunden mit abgrundtiefen Selbstzweifeln und ebenso abgrundtiefer Angst. Allenfalls verschwommen ist die Wahrnehmung ihrer Umwelt. Der Leser ist mit hineingenommen, wenn sie sich fragt, ob sie gerade etwas laut gesagt hat oder nur gedacht hat, ob die Stimmen, die sie hört, real sind oder nicht. Und ja: der Leser spürt, wie groß ihre Angst sein muss, erneut psychotische Schübe zu haben, wieder in eine Anstalt zu müssen. 

Dieser schmale Grat zwischen Realität und Wahn macht den Leser zum Deuter. Spätestens die subjektive Sicht auf den Ehemann , auf Freundinnen und Freunde lassen den Deuter zum skeptischen Beobachter werden. Bei den vielen vielfältigen Wiederholungen des immer gleichen Themas ist es das, was einen Kumpfmüllers Buch nicht vorzeitig beiseite legen lässt. Man wird als Leser Teil dieser Welt. 

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Veröffentlicht am 18.10.2024

Guter Roman

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Der Schreibstil ist oft langatmig, stellenweise etwas verwirrend und lässt allgemein keinen Bann entstehen. Ich hab mich öfter dabei ertappt, dass ich mich hab ablenken lassen. Das Buch war sehr düster ...

Der Schreibstil ist oft langatmig, stellenweise etwas verwirrend und lässt allgemein keinen Bann entstehen. Ich hab mich öfter dabei ertappt, dass ich mich hab ablenken lassen. Das Buch war sehr düster geschrieben und nur auf die letzten Tage im Leben von Virginia bezogen. Mir macht es die Schriftstellerin nicht sympathisch muss ich sagen. Wie sie hier dargestellt wurde, war sie sehr ich bezogen, arrogant und hielt sich allgemein für besser als andere. Leonard hingegen tat mir unendlich leid mit ihr sein Leben verbringen zu müssen. Es war fast erleichternd am Ende zu lesen, dass er nach ihrem Tod, wieder zu leben begonnen hat. Mich hat das Buch nicht wirklich überzeugen können und ich bin froh, es beendet zu haben.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

konventionell

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Michael Kumpfmüller schreibt über die letzten Tage der englischen Schriftstellerin Virginia Woolf, bevor sie 1941 in tiefster Depression den Freitod wählte und sich in einem Fluß ertränkte.
Zwar gibt es ...

Michael Kumpfmüller schreibt über die letzten Tage der englischen Schriftstellerin Virginia Woolf, bevor sie 1941 in tiefster Depression den Freitod wählte und sich in einem Fluß ertränkte.
Zwar gibt es einige Erinnerungen, die thematisiert werden, aber überwiegend empfand ich den Roman als sehr düster und wenig einnehmend.
Mein Eindruck ist, dass diese Reduktion auf Virginia Woolf letzte Zeit ungeeignet ist, um die Bedeutung ihrer Persönlichkeit wirklich zu verdeutlichen und ihr Wirken und ihr Werk zu würdigen. Sie hat viel für die Literatur getan, schrieb auch experimentell. Das kann man von Michael Kumpfmüller nicht gerade behaupten, seine Mittel sind konventionell. Ich hatte mich auf eine ansprechende romanhafte Biographie gefreut, wurde aber ziemlich enttäuscht und die Intention des Autors wurde mir auch nicht klar.
Da kann man nur empfehlen stattdessen die Bücher von Virginia Woolf zu lesen, z.B. Mrs. Dalloway, Flush oder Orlando. Diese Bücher hatten wirklich Größe.

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