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Veröffentlicht am 20.08.2018

Eine schöne Liebesgeschichte in exotischer Kulisse

Die englische Fotografin
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Die junge Fotografin Eliza reist für einen Auftrag in das Land ihrer Kindheit – Indien. Auch wenn sie hier ihren Vater verlor und danach mit einer lieblosen, alkoholkranken Mutter in England aufwuchs, ...

Die junge Fotografin Eliza reist für einen Auftrag in das Land ihrer Kindheit – Indien. Auch wenn sie hier ihren Vater verlor und danach mit einer lieblosen, alkoholkranken Mutter in England aufwuchs, fühlt sie sich diesem exotischen Land schnell verbunden und ist fasziniert von den Menschen dort. Für eine Fotoreportage soll Eliza ein Jahr lang das Leben in einem Fürstentum fotografieren und wohnt hierzu im Palast der Herrscherfamilie. Hier trifft sie auf Jay, den Bruder des Maharadschas. Beide fühlen sich schnell zueinander hingezogen, doch hat ihre Liebe eine Chance?

Meine Meinung

Mit den ersten Seiten des Romans habe ich mich etwas schwer getan, ich konnte einfach nicht so richtig in die Geschichte eintauchen. Aber nach und nach wurde dies besser.

Als Eliza nach Indien kommt ist sie von Schuldgefühlen zerfressen. Der Auftrag in Indien ist für sie eine Flucht vor ihrer Vergangenheit, aber auch eine Chance zu beweisen, dass sie als Frau ihren eigenen Weg gehen kann. Gefühle lässt sie nicht zu, um nicht verletzt zu werden. Es ist schön zu lesen, wie Eliza sich durch ihren Aufenthalt in Indien verändert. Sie spürt eine Verbundenheit zu diesem fremden, exotischen Land und beginnt das Verhalten der Briten zu hinterfragen. Natürlich sind ihr viele kulturelle und gesellschaftliche Normen im Leben der Inder fremd und unbegreiflich. Auch der Leser wird das ein oder andere Mal mit der Grausamkeit der indischen Kultur konfrontiert. Dies aber auf sehr einfühlsame und mitreißende Weise.

Jay, der Bruder des Maharadschas, wurde in einem englischen Internat erzogen und lebt jetzt wieder in Indien. Man merkt ihm deutlich an, dass er noch nach seinem Platz im Leben sucht. Die Briten verachtet er, aber viele Dinge in seiner Heimat kritisiert er auch und möchte sie gern ändern. Als Zweitem in der Thronfolge ist ihm dies aber nur bedingt möglich. Zwischen ihm und Eliza besteht eine innere Verbindung, die auf eine harte Probe gestellt wird.

Die Charaktere im Buch werden liebevoll und plastisch beschrieben, so dass man sie sich gut vorstellen und schnell eine eigene Meinung zu diesen Personen entwickeln kann. Auch wenn man bei einigen Charakteren bis zum Schluss nicht so genau weiß, auf wessen Seite sie stehen. Das macht den Roman sehr spannend und verleitet zum Weiterlesen.

Manche Szenen hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, um noch mehr in die Geschichte und dieses geheimnisvolle Land eintauchen zu können. Trotzdem konnte ich mir das Leben zur Zeit der britischen Herrschaft in Indien gut vorstellen und musste so manches Mal den Kopf schütteln über die Arroganz und Ignoranz der Briten.

In den letzten Kapiteln legt der Roman nochmal deutlich an Tempo zu und es wird nichts ausgelassen. Intrigen, Verschwörungen und das Schicksal machen Eliza und Jay das Leben schwer. Das Ende kam für mich dann allerdings doch etwas zu schnell, hier hätte ich mir auch noch mehr Szenen gewünscht, um den Weg zum Ende besser nachvollziehen zu können.


Fazit

Eine schöne Urlaubslektüre, die den Leser in eine exotische Welt voller Farben und fremdartiger Gerüche entführt, die aber auch gesellschaftliche und kulturelle Probleme im Indien der britischen Herrschaft darstellt. Im Vordergrund steht natürlich die Liebesgeschichte zwischen Eliza und Jay, bei der man nie sicher ist, wie sie enden wird. Erst kurz vor dem Ende wird aufgedeckt, ob es wirklich ein Happy End für die Beiden gibt.

Mir hat das Lesen Spaß gemacht und durch die schönen Beschreibungen dieses geheimnisvollen Landes wurde mein Fernweh definitiv geweckt.

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Veröffentlicht am 18.10.2024

Interessante historische Geschichte mit schwierigen Charakteren

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
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Heiligendamm 1912: Das Hotel Palais Heiligendamm ist der ganze Stolz der Familie Kuhlmann. Gegen den Willen ihrer Eltern versucht Elisabeth im Hotelbetrieb mitzumischen und ihre Ideen einzubringen. Dabei ...

Heiligendamm 1912: Das Hotel Palais Heiligendamm ist der ganze Stolz der Familie Kuhlmann. Gegen den Willen ihrer Eltern versucht Elisabeth im Hotelbetrieb mitzumischen und ihre Ideen einzubringen. Dabei beweist sie erstaunliches Geschick. Als das Hotel durch fehlendes kaufmännisches Geschick in eine gefährliche Schieflage gerät, ist die Familie gezwungen einen ungeliebten Investor ins Boot zu holen, um eine Zwangsversteigerung zu verhindern. Wird Elisabeth mit seiner Hilfe das Hotel retten können? Als der erste Weltkrieg ausbricht scheint alles verloren und Elisabeth muss mehr denn je um ihr Glück kämpfen.

Palais Heiligendamm ist eine Trilogie von Michaela Grüning, die im ersten Teil „Ein neuer Anfang“ in der Zeit vor und während des ersten Weltkriegs spielt. Die einzelnen Kapitel sind recht lang und innerhalb eines Kapitels wird immer wieder die Perspektive zwischen Elisabeth, Paul und Minna gewechselt. Auch dadurch wird die Spannung stehts aufrecht erhalten und es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Mit den Charakteren der Familie Kuhlmann tue ich mich etwas schwer. So richtig sympathisch war mir eigentlich nur Johanna, die älteste Tochter und vielleicht der älteste Sohn Friedrich, wobei man von ihm nicht viel erfährt.
Heinrich Kuhlmann, der Vater, ist ein idealistischer Träumer, der sich der Realität verschließt und das Hotel, auch wegen seines fehlenden kaufmännischen Geschicks, in den Ruin treibt. Mutter Ottilie ist eine egoistische, kaltherzige Person, die sich nur für Äußerlichkeiten und Standesdünkel interessiert. Paul, der designierte Hotelerbe, interessiert sich nicht für das Hotel. Er ist ein Künstler und lebt in seiner eigenen Welt. Immer geht er den Weg des geringsten Widerstandes und schafft es nicht, für seine Belange einzustehen. Luise, die jüngste Kuhlmann-Tochter wirkt wie ein verwöhntes Kleinkind, naiv und unreif.

So, nun zu Elisabeth: Anfangs mochte ich sie sehr gern, eine starke Frau, die weiß was sie will und kann und versucht, sich in der Männerwelt durchzusetzen. Kein leichtes Unterfangen in der damaligen Zeit. So ehrgeizig, zielstrebig und mutig Elisabeth ist, wenn es um die Leitung des Hotels geht, so sehr versagt sie, wenn es um ihr Privatleben und ihre große Liebe geht. Dieses ambivalente Verhalten hat mich im Laufe des Buches immer mehr genervt und irgendwann konnte ich Elisabeths Handlungen und Denkweise überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Natürlich habe ich immer wieder auf ihr persönliches Happy End gewartet, darauf, dass sie endlich über ihren Schatten springt, aber es bleibt abzuwarten, ob das am Ende wirklich gelingen wird.

Ganz anders dagegen Julius von Falkenhayn und Minna, meine beiden Lieblingscharaktere des Buches. Julius ist ein grundanständiger, blitzgescheiter junger Mann, mit dessen Hilfe Elisabeth die Rettung des Hotels gelingt. Schnell offenbart er Elisabeth seine Gefühle und auch wenn er Geheimnisse zu haben scheint, unterstützt er Elisabeth immer und ist stets loyal.
Minna, das Hausmädchen der Kuhlmanns, wächst im Laufe der Geschichte über sich hinaus. Sie beginnt ihren Traum zu verwirklichen und wird für Elisabeth zu einer wichtigen Vertrauten.

Fazit:
Palais Heiligendamm ist ein interessanter historischer Roman, in dem man viel über die damalige Zeit erfährt. Ich habe das Buch, trotz der manchmal schwierigen Charaktere, gern gelesen und freue mich schon auf die Fortsetzung, da das Buch am Ende viele Fragen offen lässt.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Eine vorhersehbare Geschichte mit überraschendem Ende

Die Halbwertszeit von Glück
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2019 Paris: Mylene ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau und wird demnächst ihren Traummann heiraten. Doch ein geheimnisvoller Brief wirft sie aus der Bahn und lässt sie an ihrem bisherigen Leben zweifeln.
2003 ...

2019 Paris: Mylene ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau und wird demnächst ihren Traummann heiraten. Doch ein geheimnisvoller Brief wirft sie aus der Bahn und lässt sie an ihrem bisherigen Leben zweifeln.
2003 Hollywood: Holly möchte eine berühmte Drehbuchautorin werden. Ihr Traum scheint in greifbarer Nähe zu sein, als ihre Kollegin durch einen tragischen Unfall ums Leben kommt. Da sie für Holly eingesprungen ist, fühlt diese sich für den Tod ihrer Kollegin verantwortlich und versucht mit ihren Schuldgefühlen klar zu kommen.
DDR 1987: Johanna lebt verbittert und allein in einer einsamen Hütte im Wald. Als sie ein verwundetes 17-jähriges Mädchen vor den Grenztruppen rettet, wird sie unerwartet mit dem Schmerz ihrer Vergangenheit konfrontiert.

„Die Halbwertszeit von Glück“ beschreibt das Schicksal von drei Frauen, zu drei unterschiedlichen Zeiten an drei unterschiedlichen Orten, deren Geschichten auf interessante Weise miteinander verbunden sind. Immer geht es um die Vergänglichkeit von Glück und den Mut, einem neuen Glück eine Chance zu geben.
Louise Pelt hat einen wunderbaren Schreibstil, der mich sofort mitnahm und in die Welt der drei Frauen eintauchen ließ. Da die Kapitel immer abwechselnd die Geschichte einer der Frauen erzählen, wurde der Spannungsbogen bis zum überraschenden Ende aufrechterhalten. Manche Entwicklungen waren leider sehr vorhersehbar, doch mit der Auflösung am Ende hätte ich niemals gerechnet.

Leider konnte ich mich mit Mylene und Holly nicht wirklich anfreunden. Sie wirkten auf mich völlig unrealistisch, überzogen dramatisch und haben sowohl in ihren Gedanken als auch in ihren Handlungen maßlos übertrieben. Oft war ich richtig genervt von diesen beiden Charakteren.
Mylene ist auf der einen Seite eine taffe Geschäftsfrau, die ihr Unternehmen selbst aufgebaut und zum Erfolg geführt hat, verhält sich aber wie ein emotional unreifer Teenager. Sie wirkt auf mich sehr sprunghaft, egoistisch und verhält sich oft unlogisch.
Holly fühlt sich schuldig am Tod ihrer Kollegin. Obwohl es sich nur um ein tragisches Unglück handelt, fällt sie in tiefe Depressionen, wirft ihren großen Traum auf den Müll und suhlt sich in ihrem Unglück. Leider ist der Rest ihrer Geschichte sehr vorhersehbar und hat schon etwas von einer kitschigen Hollywood-Romanze.
Johanna dagegen hat mir gut gefallen. Ihre Handlungen und Gedanken kann ich noch am besten nachvollziehen. Auch ist für mich die Entwicklung die Johanna durchmacht nachvollziehbar und von allen drei Geschichten mit Abstand die interessanteste.

FAZIT:
Es fällt mir schwer, dieses Buch zu beurteilen. Der Schreibstil und die Idee sind wirklich gut. Das Buch lässt sich zügig lesen und ist auch spannend geschrieben, da ich natürlich wissen wollte, wie nun die drei Geschichten zusammenhängen. Leider können mich die Charaktere nicht überzeugen. Vieles wirkt erzwungen dramatisch und – insbesondere am Schluss – sehr unrealistisch und konstruiert. Aus den einzelnen Geschichten hätte man sicherlich noch mehr herausholen können.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Eine großes Abendteuer für kleine Helden

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
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Nachdem ich von Michael Ende bisher nur die Klassiker wir Jim Knopf, Momo oder die unendliche Geschichte kannte, habe ich mir nun dieses Buch aus unserem Regal vorgenommen.

Die Geschichte besteht aus ...

Nachdem ich von Michael Ende bisher nur die Klassiker wir Jim Knopf, Momo oder die unendliche Geschichte kannte, habe ich mir nun dieses Buch aus unserem Regal vorgenommen.

Die Geschichte besteht aus relativ kurzen Kapiteln und umfasst auch eine sehr kurze Zeitspanne von wenigen Stunden in der Silvesternacht. Der gemeine Zauberer Irrwitzer und seine bösartige Tante müssen bis Mitternacht noch einige schlechte Taten vollbringen, da ihnen sonst die Rache aus der Unterwelt droht. Dies versuchen sie mit einem alten Rezept für einen Wunschpunsch zu bewerkstelligen. Ihre Haustiere, ein eingebildeter, etwas dümmlicher Kater und ein nicht auf den Mund gefallener Rabe versuchen dies mit allen Mitteln zu verhindern.


Großartig fand ich, wie die zwei so ungleichen Tiere am Ende über sich hinauswachsen und zusammenarbeiten, um die bösen Taten der Zauberer zu verhindern.

Das Buch war recht interessant und enthält auch einige lustige Stellen, trotzdem hat es mich nicht so begeistern können, wie die anderen Bücher die ich von Michael Ende kenne.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Wenig dramatischer Krimi mit viel Lokalkolorit

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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Nach einem rauschenden Hochzeitsfest werden die Schwiegereltern des Brautpaares erschossen in ihren Betten und der Bräutigam schwer verletzt aufgefunden. Da die Braut unverletzt blieb, gerät sie schnell ...

Nach einem rauschenden Hochzeitsfest werden die Schwiegereltern des Brautpaares erschossen in ihren Betten und der Bräutigam schwer verletzt aufgefunden. Da die Braut unverletzt blieb, gerät sie schnell ins Visier der Polizei. Fentje Jacobsen will ihrem alten Schulfreund helfen und übernimmt dessen Verteidigung. Hierbei kreuzen sich ihre Wege wieder mit dem Journalisten Niklas John, der unbedingt die Unschuld der Ehefrau beweisen will. Nachdem ein Anschlag auf Niklas und ein Überfall auf Fentje verübt wird, beschließen die zwei, sich doch wieder zusammenzutun und gemeinsam den Täter zu finden.

„Der Teufelshof“ ist der zweite Band der neuen „Akte Nordsee“ Reihe von Eva Almstädt.

Die beiden Hauptcharaktere Fentje und Niklas könnten unterschiedlicher nicht sein, sind mir aber beide auf ihre Art sehr sympathisch. Fentje ist auf dem Schaf-Bauernhof ihrer Großeltern aufgewachsen und fest mit dem dörflichen Leben verbunden. Den Spagat zwischen Familienchaos, Arbeit auf dem Hof und ihrem Beruf als Rechtsanwältin bekommt sie – meistens – wunderbar hin.
Der Journalist Niklas hingegen ist Kind eines reichen Vaters, zu dem er aber nur den allernötigsten Kontakt pflegt, wohnt in einer schicken Penthouse-Wohnung in St. Peter Ording und genießt das ungebundene Single Leben in der Stadt.
Aber auch viele Nebenfiguren, wie Fentjes Großeltern, machen dem Roman interessant und geben einen guten Einblick in das Dorfleben an der Nordsee.

Nachdem ich vom ersten Band und insbesondere den herrlichen Dialogen zwischen Fentje und Niklas begeistert war, bin ich leider von dem zweiten Teil der Reihe etwas enttäuscht. Über lange Strecken ermitteln die Beiden getrennt und treffen auch erst sehr spät in der Geschichte aufeinander. Hier vermisse ich die Wortgefechte der beiden Protagonisten sehr.
Auch die Auflösung des Falles stellt mich nicht richtig zufrieden. Es ist zwar alles schlüssig und nachvollziehbar, aber nachdem sich der ganze Roman um Ermittlungen in eine andere Richtung dreht, kam mir das Ende dann doch zu plötzlich und unspektakulär vor. Außerdem habe ich hier die atemlose Spannung eines guten Krimis vermisst.

Fazit:
„Der Teufelshof“ ist ein solider Krimi mit viel Lokalkolorit und sympathischen Charakteren, der den Leser gut unterhält, aber die fesselnde Spannung, die ich sonst von Eva Almstädt gewohnt bin, vermissen lässt.

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