Eine sehr gelungene Fortsetzung
Im Nordlicht ist der zweite Teil der Nordwind-Saga von Miriam Georg und schließt nahtlos an den ersten Teil an. Dieser Teil kann auch gelesen werden, wenn man den ersten Band nicht kennt. Zum besseren ...
Im Nordlicht ist der zweite Teil der Nordwind-Saga von Miriam Georg und schließt nahtlos an den ersten Teil an. Dieser Teil kann auch gelesen werden, wenn man den ersten Band nicht kennt. Zum besseren Verständnis würde ich aber mit Teil 1 (Im Nordwind) beginnen.
Auf dem Cover ist die gleiche Frau abgebildet wie beim ersten Teil. Es hat einen hohen Wiedererkennungswert und passt sehr gut zum Buch. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Die Handlungen der Protagonisten sind glaubhaft und nachvollziehbar.
Der Autorin gelingt es vortrefflich, uns in die Zeit am Anfang des 20. Jahrhunderts mitzunehmen. Sie schildert authentisch das Leben der einfachen Leute und deren Kampf ums Überleben, insbesondere den Willen der Frauen um Anerkennung und Gleichberechtigung.
Aber auch in der “feinen” Hamburger Gesellschaft tun sich Abgründe auf. Es ist mehr Schein als Sein.
Alice arbeitet als Kleinmädchen im Haushalt der Familie Reeven und sucht nach ihrer Tochter Rosa, die ihr ihr Ehemann weggenommen hat und vor ihr verborgen hält. Er benutzt das Kind als Druckmittel, um Alice zu zwingen, zu ihm zurückzukehren. Hilfreich zur Seite steht ihr John Reeven, in den sie sich verliebt hat und der ihre Gefühle erwidert, selbst aber gebunden ist und sich –auch aufgrund der Standesunterschiede – nicht zu ihr bekennen kann. Alice Ehemann versucht etwas über ihre Vergangenheit in Erfahrung zu bringen, um sie vor Gericht zu diskreditieren.
In Rückblenden erfahren wir mehr über Alice Leben und die damit einhergehende Angst, vor Gericht nicht bestehen zu können.
Inzwischen ist der erste Weltkrieg ausgebrochen und das Bankhaus Reeven gerät in Schieflage. Gibt es für Alice und John eine gemeinsame Zukunft, wird sie ihre Tochter wiedersehen und kann John das Bankhaus retten?
Miriam Georg ist es gelungen, mich sehr zu berühren, so dass es mir schwergefallen ist, das Buch aus der Hand zu legen.