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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2024

Erbarmungslos und ungeschönt

Die Unvollkommenheit des Glücks
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Als ich den Klappentext las und mit dem Buch anfing, dachte ich, mich erwartet eine Liebesgeschichte von zwei, die sich suchen und finden und gemeinsam aus die Schatten ihrer Vergangenheit herausfinden ...

Als ich den Klappentext las und mit dem Buch anfing, dachte ich, mich erwartet eine Liebesgeschichte von zwei, die sich suchen und finden und gemeinsam aus die Schatten ihrer Vergangenheit herausfinden werden. Doch dieses Buch war ganz anders als ich erwartet habe. Es ist dabei etwas ganz Besonderes. Es hat mich mehrmals zu Tränen gerührt, denn es ist voller trauriger Szenen, aber auf der anderen Seite auch so wunderschön und hoffnungsvoll. 

Der 45-jährige Lew lässt sich für den Krieg in seinem Land freiwillig einberufen. Zu spät erkennt er, dass es ein großer Fehler war.

Ana wird von ihrem langjährigen Freund für eine jüngere Frau sitzen gelassen. Nun ist sie allein, zudem ohne Job und ohne Freunde. Sie weiß nicht, was sie machen soll, um diesem planlosen Leben zu entkommen.

Die Geschichte von Lew hat mich sehr berührt. Sie ist von Anfang an spannend. Das ganze Kriegsgeschehen ist ein hochaktuelles Thema.
Es passt absolut in unsere aktuelle Zeit und daher fühlen wir uns als Leser so stark angesprochen. Lews Handeln und Umdenken ist für mich vollkommen menschlich und daher nachvollziehbar.

Bei Ana habe ich zunächst meine Zweifel und werde erst spät mit ihr warm. Sie ist hochsensibel. Mir scheint sie aber auch sehr schwach zu sein, so dass ich mir kaum vorstellen kann, dass sie sich allein aus "ihrem Loch" rausziehen kann. Mit ihrer neuen Aufgabe blüht sie regelrecht auf und findet ihre Bestimmung. Ihre Entwicklung kann ich dann mehr nachvollziehen und sie ist auch schön mitzuerleben.

Es ist mein erstes Buch der Autorin Clara Maria Bagus. Ihr Schreibstil ist, wie die Geschichte selbst, auch ganz besonders. Mir hat er gefallen und ich bin damit sehr gut klar gekommen. Ein wenig gestört hat mich dagegen die leicht esoterische Schiene, wie zum Beispiel das oftmalige Erwähnen von Wundern und die magischen Andeutungen. Darauf hätte ich teilweise verzichten können. Ich gebe dem Buch daher 4,5 Sterne. Auf jeden Fall wird mir die Geschichte von Lew und Ana noch lange in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Das geheimnisvolle Monet Imperium

The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure
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Hailie verliert durch einen Unfall ihre Mutter und Großmutter und ist plötzlich allein. Nun muss sie zu ihren 5 Halbbrüdern ziehen, von denen sie bisher nichts ahnte. Der älteste Bruder ist fortan ihr ...

Hailie verliert durch einen Unfall ihre Mutter und Großmutter und ist plötzlich allein. Nun muss sie zu ihren 5 Halbbrüdern ziehen, von denen sie bisher nichts ahnte. Der älteste Bruder ist fortan ihr Vormund.

Die Geschichte wird komplett aus Sicht der 14-jährigen Hailie erzählt. Am Anfang spricht sie über manche Dinge nicht wie ein Kind oder Jugendliche, sondern wie eine Erwachsene. Das hat mich zunächst etwas irritiert. Es bessert sich aber, als Hailie bei ihren Brüdern wohnt und dort zur Schule geht. Von da an kann ich mir gut vorstellen, dass die Geschichte von einer fast 15-Jährigen handelt und von ihr erzählt wird.

Hailie kennt nur aus der Schule die Gerüchte über das mysteriöse Monet Imperium. Ihre Brüder, vorallem ihr Vormund sagen aber nicht viel. Einige sind anfänglich sogar sehr abweisend. Die Entwicklung der Beziehungen zu ihrer Schwester ist spannend und interessant mitzuerleben. Hailie fühlt sich ständig unwohl, lebt meist in Angst, auch Angst vor ihren Brüdern. Sie kann sie noch sehr schlecht einschätzen. Trotzdem lehnt sie sich ab und zu auf und lotet ihre Grenzen aus, eben sehr passend als Teenager.

Die unterschwellige Angst und die allgegenwärtige Gefahr, dass etwas passieren könnte, macht das gesamte Buch sehr spannend. Insgesamt passiert aber gar nicht soooo viel, daher hat das Buch auch so seine Längen. Trotzdem gefällt mir die Dynamik und wie sich die Beziehung der Brüder zu Hailie ändert und sich die Geschwister näher kommen.

Am Ende weiß man immer noch nicht genau, was die Monets wirklich machen. Hinzukommt, dass es sich um eine Trilogie handelt, also wird es noch eine Weile dauern, bis ich hinter die dunklen Machenschaften der Monet Family blicken kann. Ich werde aber die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen. Bewertet mit 4,5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Die Liebe findet den Weg über Bücher

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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**bewertet mit 4,5 Sternen**
Erin krempelt gerade ihr Leben um und mistet gleich mal aus. Dabei stellt sie mit anderen Romanen auch versehentlich ihr liebstes Buch in einen öffentlichen Bücherschrank. ...

**bewertet mit 4,5 Sternen**
Erin krempelt gerade ihr Leben um und mistet gleich mal aus. Dabei stellt sie mit anderen Romanen auch versehentlich ihr liebstes Buch in einen öffentlichen Bücherschrank. Als sie es ein paar Tage später dort wiederfindet ist sie überglücklich. Doch zu ihren eigenen Notizen wurden zahlreiche neue Bemerkungen hineingeschrieben mit einer Einladung, sich in einem anderen Buch wieder zu lesen. So beginnt ein reger Bücher- und Gedankenaustausch. James ist ganz angetan von den vielen Randnotizen in den Bücher und deren Verfasserin. Doch die Welt ist ein Dorf und erst sehr viel später erfahren beide, dass sie sich nicht unbekannt sind.

Der Titel und das schöne Cover haben sofort mein Interesse geweckt. Ich mag sehr gerne Geschichten, in denen es um Bücher geht und um Protagonist:innen, die Bücher lieben. Obwohl die Story ein klitzekleines bisschen konstruiert wirkt, hat sie mir trotzdem gut gefallen. Die beiden Hauptfiguren fand ich ebenfalls sympathisch. Die Geschichte wird aus wechselnder Sicht von James und Erin erzählt, was mir mehr Einblick in die jeweilige Gefühlswelt bescherte. Neben dem klassischen Thema Liebe behandelt das Buch auch Themen wie Krankheit, Tod, Mobbing, Traumberuf und Lebensziele. Der Inhalt ist daher sehr vielschichtig und trotzdem auch tiefgründig. Ich finde die Geschichte gut gelungen und lesenswert.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Temporeiche Fortsetzung

Magische Bilder
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"Der Meister der siebten Familie" ist der zweite Band der Dilogie "Magische Bilder" von Akram El-Bahay, dessen Handlung direkt an den ersten Teil anschließt. Ich empfehle daher auf jeden Fall, vorab "Die ...

"Der Meister der siebten Familie" ist der zweite Band der Dilogie "Magische Bilder" von Akram El-Bahay, dessen Handlung direkt an den ersten Teil anschließt. Ich empfehle daher auf jeden Fall, vorab "Die verschollenen Meister" gelesen zu haben.

Weiter geht es auf der spannenden und zugleich gefährlichen Reise rund um den Globus. Art, Wu und Amin befinden sich zunächst in Spanien. Später folgen noch Peking und Moskau. Die Gegner, allen voran der Großinquisitor kommen Ihnen dabei immer näher und es gibt sehr viele brenzlige Situationen.

Der Schreibstil ist bildhaft und flüssig. Zudem wird in einem hohen Tempo erzählt, welches oftmals noch durch relativ kurze Sätze unterstützt wird. Damit bleibt auch die Spannung durchweg hoch und passt zu den Situationen der Hauptfiguren, die unter Zeitdruck stehen und sich auf der Flucht befinden.

Obwohl für mich persönlich ein paar (nebensächliche) Fragen unbeantwortet bleiben, konnte mich die Dilogie insgesamt sehr begeistern. Wer gerne Fantasy liest und wem dabei ein Hauch Liebe auch nicht stört (es handelt sich nicht um eine Romantasy), dem kann ich diesen Zweiteiler auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Wahnsinn

Die schreckliche Adele 08
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Das ist echt der Wahnsinn, wie Mr. Tan immer wieder auf neue Ideen kommt, um bereits das achte Buch mit Comic-Szenen von der schrecklichen Adele füllen zu können. Die kurzen Sequenzen sind wieder echt ...

Das ist echt der Wahnsinn, wie Mr. Tan immer wieder auf neue Ideen kommt, um bereits das achte Buch mit Comic-Szenen von der schrecklichen Adele füllen zu können. Die kurzen Sequenzen sind wieder echt lustig und auch die Zeichnungen von Diane Le Feyer passen absolut gut dazu. Ich muss aber zugeben, dass ich als Erwachsene die Bücher lese und den schwarzen Humor liebe. Mein Kind selbst kann dagegen mit den Büchern nicht wirklich was anfangen. Ich hätte mir in diesem Band mit dem Untertitel "Eltern abzugeben" gern neben der Zeitungsanzeige noch mehr böse Ideen von Adele gewünscht, bei denen sie versucht, Ihre Eltern loszuwerden. So aber verbringt sie ein paar Tage bei ihrer Oma, bei ihrem Onkel und sogar bei Gabriel. Auch Jade und Jennifer sind in diesem Buch wieder mit von der Partie. Die Szenen mit den Haustieren Fizz und Ajax fand ich besonders amüsant. Insgesamt gebe ich 4,5 Sterne.

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