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Veröffentlicht am 22.10.2024

sehr düsterer Roman

Cascadia
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„Cascadia“ ist ein Roman, den man mögen muss. Kein Buch für Jedermann und kein Buch das man nebenbei liest, da es einen schon sehr berührt und teilweise runterzieht. Ich brauchte meine Pausen zwischendurch.

Es ...

„Cascadia“ ist ein Roman, den man mögen muss. Kein Buch für Jedermann und kein Buch das man nebenbei liest, da es einen schon sehr berührt und teilweise runterzieht. Ich brauchte meine Pausen zwischendurch.

Es ist ein Buch mit einem düsteren Grundtenor, ein Buch über ein verpasstes Leben, Armut und Chancenlosigkeit.Über Pflichtbewusstsein einer kranken Mutter gegenüber, die es eigentlich nicht verdient hat, dass man sein eigenes Leben und seine Wünsche und Träume aus den Augen verliert. Und in Ausweglosigkeit erstarrt.
Dass dann auch noch Bezüge zu Grimms Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“ gezogen werden, macht das Lesen nicht einfacher.
Der Bär, der hier eine zentrale Rolle spielt und die Geschwister auseinander ringt, ist meiner Meinung nach als Metapher zu verstehen.

Der Schreibstil war flüssig und angenehm, die Figuren nicht immer sympathisch, aber gut dargestellt.
Alles in allem ein Buch das nicht uninteressant war, mir aber etwas zu deprimierend war.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Vergangenheitsbewältigung

Tage mit Milena
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In ihrem neuen Buch „Tage mit Milena“ befasst sich Kathrin Burseg mit verschiedenen Protestbewegungen und kombiniert sie mit dem Thema „Vergangenheitsbewältigung“.

Annika lebt in Lübeck und betreibt dort ...

In ihrem neuen Buch „Tage mit Milena“ befasst sich Kathrin Burseg mit verschiedenen Protestbewegungen und kombiniert sie mit dem Thema „Vergangenheitsbewältigung“.

Annika lebt in Lübeck und betreibt dort einen kleinen Schreibwarenladen. Als eines Tages eine junge Frau in den Laden kommt und nach Sekundenkleber fragt, händigt Annika ihr diesen aus und realisiert erst, nachdem Luzie, die junge Frau den Laden verlassen hat, was diese damit vorhat.sie macht sich auf die Suche nach Luzie und platzt in eine Klimakleberaktion.

Seltsamerweise fühlt Annika sich für Luzie verantwortlich, erinnert diese junge Frau sie doch an ihre Freundin Milena, mit der sie damals in der Hausbesetzerszene Hamburgs beteiligt war .Milena starb damals auf tragische Art und Weise und Annika fühlt sich noch bis heute schuldig an ihrem Tod.

Ich lese die Bücher von Kathrin Burseg sehr gerne, greift sie doch auch immer wieder aktuelle Themen in ihren Büchern auf und verarbeitet sie dann häufig mit der Vergangenheit , auch gerne mit politischen Themen. Dies hat mir auch bei diesem Buch wieder gut gefallen.
Sie versucht um Verständnis für junge Menschen zu werben, die sich um die Zukunft unseres Planeten sorgen, sicherlich auch zu Recht. Ob allerdings die Aktionen der Klimakleber für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung führen, wage ich zu bezweifeln.
In ihrem Rückblick in die achtziger Jahre und die Hausbesetzerszene in Hamburg wird aber auch deutlich, dass nach Ablehnung die Akzeptanz folgte und dadurch die Häuser in der Hafenstraße blieben.
Ich selbst kann mich gut an diese Zeit erinnern, da sie in den Medien lange Zeit präsent war. Ich fand den Rückblick in diese Zeit sehr gut und gelungen.

Was ich allerdings nicht ganz so gelungen fand war die Verbindung , die sie damit zu Milena hergestellt hat. Diese fand ich teilweise nicht ganz nachvollziehbar und ein bisschen konstruiert.
Trotzdem habe ich dieses Buch sehr gern gelesen und werde auch sicherlich das nächste Mal zu einer Neuerscheinung der Autorin greifen.

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Veröffentlicht am 11.10.2024

interessanter Gerichtsthriller

Mit kaltem Kalkül
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Für mich ist „Mit kaltem Kalkül“ das erste Buch dieses Autors das mich gut unterhalten hat.
Yasser, ein 10 jähriger Junge verschwindet mitten am Tag in Berlin. Seine Mutter lebt illegal in Deutschland ...

Für mich ist „Mit kaltem Kalkül“ das erste Buch dieses Autors das mich gut unterhalten hat.
Yasser, ein 10 jähriger Junge verschwindet mitten am Tag in Berlin. Seine Mutter lebt illegal in Deutschland und kann sich daher nicht an die Polizei wenden. Sie beauftragt den jordanischen Geheimdienstler Khalef mit der Suche. Khalef bewegt sich bei der Suche am Rande der Legalität und darüber hinaus, gibt der Polizei aber auf Umwegen einen Tipp, der ein weiteres Verbrechen aufdeckt.

Der zweite Fall der Rechtsmedizinerin Sabine Yao, hat mir gut gefallen. Ohne den ersten Fall zu kennen, war ich gleich mitten im Geschehen.
Als Leser bekommt man nicht nur einen spannenden Kriminalfall zu lesen, der für mich sehr realistisch war, sondern erfährt nebenbei sehr viel über die Arbeit von Rechtsmedizinern.

Wer Interesse an solchen Dingen hat, wird bei diesem Buch voll auf seine Kosten kommen, denn ein großer Teil dieses Buches widmet sich diesem Thema.

Mir persönlich kam dadurch die Spannung etwas zu kurz, daher 4 Sterne.

Der Schreibstil ist aber sehr flüssig und die einzelnen Kapitel kurz und knackig, was das Lesen einfach macht.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

ein melancholischer Roman

Mitternachtsschwimmer
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„Die Mitternachtsschwimmer“ ist ein eher ruhiges Buch , was aber mit sehr schönen Naturbeschreibungen punktet.
Bei mir hat es schon etwas gedauert, bis es mich begeistern konnte, dann aber konnte ich ...

„Die Mitternachtsschwimmer“ ist ein eher ruhiges Buch , was aber mit sehr schönen Naturbeschreibungen punktet.
Bei mir hat es schon etwas gedauert, bis es mich begeistern konnte, dann aber konnte ich es nicht mehr zur Seite legen.

Evans‘s Ehe kriselt nach dem Tod seiner Tochter, für den er sich verantwortlich fühlt. Das Paar vereinbart eine Trennung auf Zeit, um ihrer Gefühle zu überprüfen.
Evan mietet sich ein kleines Cottage an der irischen Küste, seine Frau bleibt mit dem Sohn in Belfast.Eigentlich will Evan nur eine Woche bleiben, doch der Lockdown macht ihm einen Strich durch die Rechnung.Seine eigenwillige Vermieterin Grace bekommt er kaum zu Gesicht und wenn , ist sie schroff und abweisend. Das ändert sich, als seine Frau ihm seinen Sohn bringt, dessen Beaufsichtigung sie aufgrund vermehrten Arbeitspensums sie nicht mehr leisten kann. Grace und Evan’s Sohn freunden sich an und Evan nähert sich nicht nur seinem Sohn an, sondern lernt durch Grace und die eigenwilligen Bewohner des Ortes, was wichtig ist im Leben.

Die Erzählung startet gemächlich, wie das Leben in dem kleinen Ort,nimmt aber im Laufe der Zeit Fahrt auf, als Evan‘s Sohn nach Ballybrady kommt.
Der Leser erfährt nach und nach mehr über das Leben der beiden Protagonisten und ihre Verletzungen, die sie so haben werden lassen, wie sie sind.
Die langsame Annäherung der einzelnen Protagonisten, allen voran Evan’s Sohn, aber auch Grace‘, haben mich sehr berührt.

Über der Geschichte liegt schon eine melancholische Grundstimmung, die noch mal durch die Naturbeschreibungen in diesem Buch unterstrichen werden. Corona spielt eigentlich eine eher untergeordnete Rolle und erklärt eigentlich nur, warum Evan länger bleibt,

Nach dem eher ruhigen Anfang , überschlagen sich dann zum Ende noch die Ereignisse und der Leser erlebt ein Ende mit einigen losen Fäden, die Platz für eigene Interpretationen lassen, wie es weitergehen könnte.

Ein schönes Buch das mir gefallen hat.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Milieubeschreibung

Als wir Schwäne waren
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In diesem Buch wird die Geschichte eines iranischen Jungen erzählt, der in den neunziger Jahren nach Deutschland kommt. Seine Eltern sind Akademiker und hoffen in Deutschland auf eine bessere Zukunft, ...

In diesem Buch wird die Geschichte eines iranischen Jungen erzählt, der in den neunziger Jahren nach Deutschland kommt. Seine Eltern sind Akademiker und hoffen in Deutschland auf eine bessere Zukunft, wie viele andere auch.

Angekommen im Land der Hoffnung merkt man schnell, dass die Vorstellungen, die man hatten auf die brutale Wirklichkeit trifft. Die Wohnung,in der die Familie wohnt, ist marode, die Wohngegend wird von vielen Migranten bewohnt, die Abschlüsse der Eltern werden ich anerkannt und Rassismus und Kriminalität ist alltäglich.

Razid lernt schnell, dass es um einen Überlebenskampf geht. Der Stärkere kommt durch und hat das Sagen.
Dieses Leben und das Milieu in dem er lebt wird sehr gut beschrieben.

Dieses Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Ich habe vor kurzem „Vatermal“gelesen, ein Buch, in dem es auch darum ging , wie schwierig es für Migranten ist hier zu leben und dass viele mit Gewalt konfrontiert werden und dadurch auch für sich nur dadurch einen Ausweg sehen. Kriminalität ist an der Tagesordnung und irgendwie selbstverständlich, dass man dann als Jugendlicher mitmacht.

Ich finde, dass ist 1. zu einfach gedacht und zweites eine Ausrede. Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich. Sicherlich ist es schwierig sich in einer anderen Kultur zurecht zu finden, aber das weiß man, wenn man sich auf den Weg in eine andere Kultur macht. Ich glaube auch, dass man viele Stolpersteine auf dem Weg in ein neues Leben in den Weg gelegt bekommt. Hier war es für die Eltern auch, dass ihre Abschlüsse nicht anerkannt wurden und das Wohnumfeld, das sicherlich nicht einfach war. Ich kann auch verstehen, dass man zwischendurch vielleicht strauchelt, gerade auch in der Pubertät, das ist eine schwierige Zeit, aber irgendwann muss der Verstand und die Eigenverantwortung wieder einsetzen, wie es bei dem Protagonisten hier ja Gott sei Dank auch der Fall war.
Ich wehre mich dagegen immer andere und die Umstände für sein eigenes Scheitern verantwortlich zu machen.
Migranten haben es sicherlich nicht einfach, aber das haben auch Deutsche nicht immer und es gibt genug Beispiele von gelungener Integration und die sollte man sich zum Vorbild nehmen und nicht die anderen.

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