Leserunde zu "Tochter des dunklen Waldes" von Katharina Seck

Ein düsterer Wald, eine tragische Liebesgeschichte und Geheimnisse, die alles verändern ...
Cover-Bild Tochter des dunklen Waldes
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Mit Autoren-Begleitung
Katharina Seck (Autor)

Tochter des dunklen Waldes

Roman

Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 25.09.2017 - 15.10.2017
  2. Lesen 30.10.2017 - 19.11.2017
  3. Rezensieren 20.11.2017 - 03.12.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 20.11.2017

Eine packende Geschichte, die den Leser in eine magische, fremde Welt entführt und dennoch Luft nach oben hat.

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Rezension zu „Tochter des dunklen Waldes“ von Katharina Seck


Zusammenfassung:
Eine Geschichte rund um die Themen Liebe und Freundschaft, Angst und Vorurteile und vor allem: Vergebung.
Der Fantasyroman ...

Rezension zu „Tochter des dunklen Waldes“ von Katharina Seck


Zusammenfassung:
Eine Geschichte rund um die Themen Liebe und Freundschaft, Angst und Vorurteile und vor allem: Vergebung.
Der Fantasyroman von Katharina Seck spielt in einer alternativen Welt und beginnt in dem Örtchen Grünweite. Der Ort liegt im Schatten eines dichten, dunklen Waldes: Dem Morgenwald. Schaurige Geschichten ranken sich um diesen Wald, erzählen von einem Fluch, der auf ihm lastet. Ihn zu betreten ist verboten.
Die Protagonistin Lilah wuchs in eben jenem Dorf Grünweite auf und kennt seit jeher die Geschichten über den Morgenwald. Als jedoch am Waldrand die Leiche einer jungen Frau aufgefunden wird und Dorean, der Mann, dem Lilah ihr Herz geschenkt hat, verschwindet, trifft Lilah eine Entscheidung: Sie betritt den Morgenwald und findet dort das wahre Geheimnis um all die Geschichten aus ihrer Kindheit.

Eigene Meinung:
Der nun vierte Roman von Katharina Seck, welcher für mich der erste der Autorin war, überzeugt vor allem durch die magische, bildhafte Sprache, deren sich die Autorin bedient. Ich wurde von ihren Erzählungen mitgerissen, konnte mich in die Geschichte hineinversetzen. Mit gezielten Vergleichen und detaillierten Beschreibung über Gefühle, Landschaft und Personen, ist es möglich, jede Empfindung nachfühlen zu können. Und trotz ihrer Ausführlichkeit wird der Roman bis zum Schluss nicht langweilig. Die große Stärke der Geschichte ist ihre märchenhafte Sprache!

Die Handlung hält zu Beginn einige Überraschungen bereit, vor allem mit dem Geheimnis des Waldes hatte ich so gar nicht gerechnet. Gegen Ende bleibt der Spannungsbogen jedoch eher flach. Die Geschichte nimmt zwar an Tempo zu, doch viele Verläufe sind schon zuvor absehbar und es gibt keine Enthüllungen mehr, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Die Gliederung der Handlung war mir teilweise zu chaotisch, durch schnellen Ortswechsel und die zügig steigende Geschwindigkeit von Handlungsabläufen.

Die Charaktere selbst sind authentisch, wenn ich auch nicht immer mit ihnen einer Meinung war. Die Charaktere sind leicht zu unterscheiden und ich erinnerte mich schnell an sie. Es fällt nicht schwer, sich zu merken, wer hier wer ist.
Die Protagonistin Lilah war trotz ihrer Naivität durch ihre Güte und nachzuempfindenden Emotionen eher sympathisch, und ich habe bis zum Schluss mit ihr mitgefiebert und Daumen gedrückt.
Ansonsten sind die Charaktere etwas blass und stechen nicht weiter heraus. Man hätte hier noch mehr herausholen können. Ich hätte mir gewünscht, die Charaktere weiter auszuführen, ihre Geschichten, ihre Schicksale.

Die Thematik der Geschichte ist eine allzeit gegenwärtige. Auch wenn die Handlung nicht in der Moderne spielt, lässt sich die Thematik auch noch auf unsere heutige Situation übertragen und regte mich zum Nachdenken an. Da können wir uns vielleicht alle eine Scheibe von Lilah abschneiden!

Das Ende der Geschichte war für mich eher ein wenig enttäuschend, mir fehlte die Tiefe der Thematik Vergebung und Akzeptanz, die Tiefe der Charaktere Dorean und vor allem der Antagonisten Kassandra und Hawer. Einige Fragen wurden für mich offen gelassen, zum Beispiel, wie es zwischen den Dorf- und den Waldbewohnern weitergeht, was mit Kassandra geschieht.
Ich hätte mir mehr Dialoge zwischen Lilah und Dorean gewünscht, es gab Momente, in denen diese hätten stattfinden können, doch leider wurde ich hier sehr enttäuscht und die Konversation hielt sich eher in Grenzen.
Die Handlung am Ende ist zu abrupt, zu schnell und unklar. Es geht hin und her, mal kurz in Grünweite und auf einmal wieder im Morgenwald. Ich hätte mir den Konflikt zwischen den beiden Orten ausführlicher gewünscht. Hier wäre es meiner Meinung nach besser gewesen, einige Seiten mehr zu schreiben und dafür das Ende mehr auszuschmücken. Die fehlende Tiefe der Geschichte ließ mich als Leser oft mit der Frage zurück: Warum? Warum endet es so abrupt? Warum schreibt sie nicht mehr? Es hat doch Potential!
Bei der Umsetzung der Geschichte, die, wie schon geschrieben, sehr viel Potential bietet, hätte ich mir also gegen Ende mehr Tiefe gewünscht. Weiter ins Detail einzugehen, die Ausführlichkeit des Anfangs beizubehalten. Denn gerade das hatte mich so gefesselt. Dass ich mich fühlte, als sei ich selbst dort. Das hat mir am Ende gefehlt. Viele Handlungsstränge hätten weit mehr zu bieten gehabt, so zum Beispiel der Konflikt zwischen den Bewohnern, die Szene im „Gefängnis“ zwischen Dorean und Lilah.

Lesespaß war auf jeden Fall vorhanden, denn obwohl der Spannungsbogen und die Geschichte selbst noch einige Wünsche offen ließen, bezaubert der Schreibstil von Katharina Seck so sehr, dass ihre Wort zu lesen viel Freude bringt und es mir schwer fiel, das Buch zur Seite zu legen.

Fazit
Obwohl der Handlungsstrang auch einige Schwächen offenbarte, mit denen ich zu Beginn nicht gerechnet habe, überzeugt Katharina Seck durch ihre Sprache. Der magische Schreibstil macht den Roman zu einem unvergesslichen Lesevergnügen. Schon lange ist es her, dass ein Roman mich aus meiner alltäglichen Umgebung holte und in eine neue, fremde Welt entführte, aus der nicht wieder hinausschlüpfen wollte. Danke hierfür, liebe Frau Seck!
Dieser magische Moment, herbeigeführt durch diesen einzigartigen Schreibstil, lässt über die Schattenseiten der Handlung hinwegsehen und hat mich so begeistert, dass dies mit Sicherheit nicht der letzte Roman sein wird, den ich von Katharina Seck lesen werde.

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Veröffentlicht am 27.11.2017

Tochter des dunklen Waldes von Katharina Seck

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Inhalt

Mit ihrem Onkel und ihrer Tante lebt Lilah am Rand des dunklen Waldes, der an das Dörfchen Grünweite grenzt. Die Dorfbewohner erzählen sich schon seit jeher Schauergeschichten über den düsteren ...

Inhalt

Mit ihrem Onkel und ihrer Tante lebt Lilah am Rand des dunklen Waldes, der an das Dörfchen Grünweite grenzt. Die Dorfbewohner erzählen sich schon seit jeher Schauergeschichten über den düsteren Morgenwald, in dem die wunderlichsten Kreaturen hausen sollen. Niemand betritt den dunklen Wald freiwillig und dennoch fühlt Lilah sich auf unerklärliche Weise von ihm angezogen. Er übt eine Faszination auf sie aus, die sie sich selbst nicht erklären kann. Als dann eines Morgens die Leiche einer jungen Frau am Waldrand gefunden wird und Lilahs Sommerliebe Dorean spurlos verschwindet, beschließt sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Doch dazu muss Lilah sich all den düsteren Legenden stellen und sich selbst in den dunklen Morgenwald wagen...

Mein Eindruck

Zu Beginn von „Tochter des dunklen Waldes“ steht ein Prolog, der das Märchen vom träumenden Mädchen und dem Eichenherz erzählt. Ein perfekter Einstieg, der die Angst der Dorfbewohner vor dem Wald verdeutlicht und eine düstere, schauderhafte Kulisse heraufbeschwört. Die Grundidee hinter dem Buch hat mich von Anfang an gefangengenommen. Ein dunkler Wald, von düsteren Mythen umrankt, ein junges Mädchen und ihre große Liebe. Was sich im Morgenwald offenbart ist wirklich magisch, auch wenn ich an dieser Stelle nicht allzu viel verraten möchte.

Katharina Secks Schreibstil ist ausschweifend, atmosphärisch und steckt voller Details, die den dunklen Wald lebendig werden lassen. Dennoch wirkt die Sprache dadurch sehr tragend und gemächlich, es gibt viele Schachtelsätze und der Handlungsfortschritt hat doch das ein oder andere Mal durch die ausufernden Beschreibungen gelitten. Leider verliert sich die Spannung allzu oft in den ausufernden Beschreibungen der Umgebung, sodass die Handlung stellenweise nicht wirklich vorankommt. Der rote Faden ist allerdings deutlich zu erkennen und es gibt einige unerwartete Wendungen. Dennoch ist insgesamt ein Großteil der Handlung für mich doch zu vorhersehbar gewesen und die Enthüllungen haben mich nicht mehr wirklich überraschen können.

Auf der einen Seite wird die Kulisse liebevoll und detailliert beschrieben, aber auf der anderen Seite hat es durchaus Passagen gegeben, die vor allem inhaltlich nicht detailliert genug gewesen sind. Besonders im letzten Drittel hat mir handlungstechnisch gesehen etwas die Tiefe gefehlt, um vollständig in die Erzählung abtauchen zu können. Nach der Lektüre sind bei mir also noch immer einige Fragen offen, die im Handlungsverlauf nicht ganz zufriedenstellend beantwortet worden sind.

Lilah und Dorean haben mir als eigenständige Protagonisten gut gefallen und auch als Pärchen haben die beiden durchaus Potential, dass allerdings nicht vollständig ausgeschöpft worden ist. Lilah wirkt sehr jung, teilweise naiv und läuft Dorean hinterher, obwohl er sie mehrfach abweisend behandelt. Dorean hingegen wirkt von Anfang an sehr mysteriös und es ist offensichtlich, dass er etwas verbirgt. Seine Seite konnte ich stets gut nachvollziehen, wohingegen ich bei Lilahs Entscheidungen einige Male nur den Kopf geschüttelt habe. Beide bleiben leider vergleichsweise blass und auch ihre große Liebe war für mich leider nicht ganz nachvollziehbar.

Katharina Seck beweist in „Tochter des dunklen Waldes“ ihre Kreativität und fängt die Atmosphäre des dunklen Waldes wunderbar ein. Insgesamt hat die Autorin mit ihrem neuesten Werk eine magische Welt geschaffen, die den Schauplatz für eine Geschichte voll Freundschaft, Magie und Geheimnissen bildet. Dennoch ist bei mir besonders durch den ausufernden Schreibstil der Funke nicht ganz übergesprungen. Auch inhaltlich hat mich die Erzählung nicht völlig fesseln können. Dennoch erhält das Buch solide 3 Sterne von mir und wer gerne mehr über die Magie des Waldes erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, sich an der Seite von Lilah selbst in den dunklen Morgenwald zu begeben ;)

Bewertung: 3 von 5 Sternen
Lisa von Prettytigers Bücherregal
http://prettytigerbuch.blogspot.de

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Veröffentlicht am 27.11.2017

Leider oftmals sehr zäh

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Inhalt:
Lilah lebt in einem Dorf nahe des mystischen "Morgenwaldes". Um ihn ranken sich die düstersten Legenden, jeder fürchtet ihn, ist aber andererseits fasziniert.
Als ihr Freund Dorean verschwindet ...

Inhalt:
Lilah lebt in einem Dorf nahe des mystischen "Morgenwaldes". Um ihn ranken sich die düstersten Legenden, jeder fürchtet ihn, ist aber andererseits fasziniert.
Als ihr Freund Dorean verschwindet und sie außerdem bei einem Spaziergang eine ermordete Frau mit seltsamen Zeichnungen auf der Haut findet, nimmt Lilah all ihren Mut zusammen und betritt den Wald.
Doch dort erwarten sie noch mehr Geheimnisse als erwartet und auch an Gefahren wird es nicht mangeln...

Meinung:
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich in der Lesejury angemeldet habe, weil ich unglaubliche Lust hatte dieses Buch zu lesen.
Das Cover allein sah schon sehr ansprechend aus - wer würde die Farben auch nicht wunderschön finden - also habe ich mich an die Leseprobe gewagt.
Von dem Schreibstil der Autorin fasziniert war ich mir sicher: Da muss ich mich bewerben! Mit sehr viel Glück hatte ich schon kurz darauf ein Manusskript im Briefkasten

Mehrere Dinge habe ich dann relativ schnell festgestellt:
Zwar bleibt der Schreibstil sehr detailreich mit wunderschönen Beschreibungen, aber plötzlich mochte ich es nicht mehr. Meistens ist die Spannung dadurch völlig verlohren gegangen, der ganze Text bestand nur noch aus Umgebungen oder es war einfach viel zu zäh. Auch war die mystische, düstere Stimmung des Waldes leider verschwunden.
Lilah mochte ich immer noch, an sich ist sie eine tolle Protagonistin: mustig, nicht auf den Kopf gefallen, aber nicht perfekt. Und dann kam Dorean. Vom ersten Moment war er mir extrem unsympathisch, einfach nur verletzend oder abwertend. Lilah dagegen ist das ganze Buch über, ihm völlig ergeben und verzeiht ihm ständig ALLES, wo ich mir wirklich manchmal dachte: Himmel, gib ihm einen Tritt in den Hintern! Mein Fazit zu den beiden ist wohl, dass mir einfach die Vorgeschichte fehlt, wodurch ich nicht nachvollziehen konnte, wie die tolle Zeit der Beiden aussah.
Die Ideen mit den im Wald lebenden Wesen dagegen fand ich von Anfang an spannend, besonders ihre besondere Bindung zu Bäumen und die Kommunikation mit ihnen.Leider kam auch hier die Länge der Faszination oft in die Quere

FAZIT:
Ich wollte dieses Buch wirklich mögen. Und das tue ich ein Stück weit auch, schließlich sind das Cover und die Idee immer noch toll.
Aber die Umsetzung war mir leider oftmals zu zäh, konnte mich nur an wenigen Stellen richtig mitreißen und überraschen.
Schade, knappe 3 Sterne von möglichen 5

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Veröffentlicht am 26.11.2017

Eine Geschichte mit sehr viel unausgeschöpften Potenzial!

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Die Geschichte:
Lilah lebt in einem kleinen Dorf namens Grünweite am Rande eines Waldes: Dem Morgenwald. Es ranken sich dunkle Schauergeschichten und Sagen um diesen Wald. Alle Bewohner fürchten sich vor ...

Die Geschichte:


Lilah lebt in einem kleinen Dorf namens Grünweite am Rande eines Waldes: Dem Morgenwald. Es ranken sich dunkle Schauergeschichten und Sagen um diesen Wald. Alle Bewohner fürchten sich vor ihm, denn niemand, der diesen Wald betreten hat, kehrte je wieder zurück. Trotz der dunklen Umgebung handelt es sich bei Grünweite um ein ruhiges und friedliches Dorf. Jeder kennt jeden und die Leute leben von dem Ertrag ihrer Felder. Lilahs Eltern sind seit einer Reise verschollen und so lebt sie bei ihrem Onkel und ihrer Tante, die das Gasthaus „Schwarze Eiche“ betreiben. Im Sommer lassen sich dort die Erntehelfer nieder. Einer von ihnen hat es Lilah besonders angetan. Dorean ist in ihrem Alter und liebt die Natur genauso wie sie. Beide verspüren eine unbegreifliche Faszination für den Morgenwald. Im letzten Jahr haben die beiden einen unvergesslichen Sommer zusammen verbracht. Doch dann verschwand er vom einen auf den anderen Tag. Nun ist er wieder da. Allerdings hat er sich verändert. Er wirkt krank und möchte mit Lilah nichts mehr zu tun haben. Und dann verschwindet er wieder. Genau zu dem Zeitpunkt als am Waldrand eine tote Frau aufgefunden wird. Er hat Lilah einen Abschiedsbrief hinterlasse, der darauf hindeutet, dass er in den Morgenwald geflüchtet ist. Ohne darüber nachzudenken packt Lilah ihre Sachen, schlägt alle Warnungen in den Wind und mach sich auf den Weg in eine neue Welt. Ob sie danach je wieder die Alte sein wird und in ihr altes Leben zurückkehren kann?


Meine Meinung:


Puh, meine Meinung zu diesem Buch ist sehr ambivalent.
Es hält eine ganz besondere Wendung parat, mit der man zu Beginn nicht rechnet. Was genau, möchte ich euch natürlich nicht verraten, sonst nehme ich euch den ganzen Lese-Spaß. Nur so viel: Die Idee, die hinter dem Buch steckt, hat mich wirklich überzeugt. Es ist etwas ganz Neues und ich habe noch nie ein Buch gelesen, bei dem diese Phantasiewesen im Vordergrund standen. Ich denke jeder von euch wird genauso überrascht sein, wie ich, wenn ihr erfahrt, was wirklich hinter dem Geheimnis des Morgenwaldes steckt.
Wie gesagt, finde ich die Idee brillant. Leider ist die Umsetzung an einigen Stellen nicht sehr gut gelungen. Mein Hauptkritikpunkt ist die Beziehung zwischen Dorean und Lilah. Sie war für mich nicht ganz nachvollziehbar, der Funke ist nicht ganz übergesprungen. Dadurch wurden die Handlungen aus Liebe für mich nicht mehr nachvollziehbar. Dabei sind die Handlungen echt wichtig, denn es geht darum, dass man schlimme Dinge auch verzeihen kann, wenn man liebt. Ich denke, mein Problem mit den beiden liegt darin begründet, dass ich mit der Protagonistin Lilah nicht ganz warm geworden bin. Sie war mir zu sprunghaft und naiv. Dafür fand ich die Nebenfigur Nerida super! Sie hat eine starke und kraftvolle Persönlichkeit und ihre Auftritte hätten gerne noch ausgeweitet werden können.
Die Welt, die Katharina Seck beschreibt ist unglaublich detailliert und hat mir sehr gefallen. Es gibt Orte, die könnten zu meinen Lieblingsorten werden, wenn es sie auch in der realen Welt gäbe. Der sehr detailreiche und ausschmückende Schreibstil passt einerseits sehr gut zum Genre, aber andererseits verliert sich dadurch der Inhalt ein bisschen im Detail. Gerade der Mittelteil verliert dadurch an Spannung. Aber das wird meiner Meinung nach mit einem guten Schluss wieder wettgemacht. Es war sehr spannend und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Am Ende war ich beinah traurig, dass es vorbei war und ich hätte gerne noch 100 Seiten mehr gelesen.
Also lautet mein abschließendes Fazit:
Die „Tochter des dunklen Waldes“ beinhaltet eine wirklich sehr neuartige und schöne Geschichte, die mit ihren bezaubernden Beschreibungen überzeugt. Leider bleiben dafür die Charaktere und ihre Beziehungen etwas auf der Strecke. Aber insgesamt ist es ein Buch, das sich leicht und locker durchlesen lässt und mir gefallen hat.
Deswegen gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.11.2017

Bildreiche, atmosphärische Beschreibungen, aber Fokus auf nicht nachvollziehbarer Liebesgeschichte

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Äußere Erscheinung:

Der Titel passt zwar schon irgendwie im übertragenen Sinne, aber besonders herausragend finde ich ihn nicht. Und was ich von diesem Kleid auf dem Cover halten soll, wo doch solche ...

Äußere Erscheinung:

Der Titel passt zwar schon irgendwie im übertragenen Sinne, aber besonders herausragend finde ich ihn nicht. Und was ich von diesem Kleid auf dem Cover halten soll, wo doch solche Kleider niemals in dem Buch auftauchen, ja, die Charaktere vielmehr einfache Kleidung tragen ... Der Hintergrund ist allerdings cool, generell hätte ich es schöner gefunden, wenn auf dem Cover mehr versucht worden wäre, die Atmosphäre des Waldes einzufangen.

Meine Meinung:

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in dem ein Märchen über die Düsternis des Morgenwaldes erzählt wird. Ein Märchen, das dem/der LeserIn einen ersten Eindruck von diesem Wald und seiner Wirkung auf die Dorfbewohner vermittelt.
Doch auch nachdem dieses Märchen beendet wird, konnte ich mich nicht des Eindrucks verwehren, immer noch ein Märchen zu lesen. Das liegt vor allem an dem bildreichen Schreibstil, der definitiv aus der Masse heraussticht. Die Beschreibung sorgten dafür, dass sich vor meinem inneren Auge ein Bild formte. Ich sah den düsteren Wald vor mir aufragen, im Kontrast zu der friedlichen Idylle des einfachen Dorfes mit den Feldern. Aber ich sah nicht nur die Bilder vor mir, sondern ich roch förmlich den Duft des Lavendels und spürte die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut.
Mit viel Detailliebe hat sich die Autorin den Beschreibungen gewidmet, was auf der einen Seite dazu führt, dass man sich als LeserIn alles sehr gut vorstellen kann, und vor allem, dass die Atmosphäre wirklich wird. Die dunkle Bedrohung, die von dem Morgenwald ausgeht, die unheilvollen, unheimlichen Seiten - all das kam absolut bei mir an und brachte ein wenig Gruselstimmung mit sich.
Doch auf der anderen Seite werden über die Beschreibungen hinaus manchmal leider auch ein wenig die Handlung vernachlässigt. Und für die, die schnell von vielen Beschreibungen genervt sind, dürfte dieses Buch auch nicht unbedingt etwas sein.

Lilah ist ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen. Von der von der Autorin kreierten High Fantasy-Welt erfährt man nicht allzu viel, das Dorf, in dem Lilah wohnt, lebt von dem, was die Natur ihm gibt. Der Alltag ist geprägt von der täglichen schweren Arbeit und dem abendlichen Zusammensein im Wirtshaus. Immer allgegenwärtig ist die Angst vor dem Morgenwald, in den sich keiner gewagt hat, auch wenn viele die alten Geschichten als Aberglaube abtun. Und wie viel Wahrheit ist an ihnen dran?
Lilah ist also hier aufgewachsen und kennt nicht viel anderes, was dazu führt, dass sie schnell naiv und leichtgläubig wirkt, was ich aber aufgrund ihrer Herkunft für absolut authentisch halte. Sie hat das kleine Dorf kaum verlassen, woher sollte sie dann Erfahrungen und Reife haben? Dennoch ist sie mutig und loyal, außerdem liebt sie die Natur. Dies ist ein Aspekt, der eine nicht unwesentliche Rolle spielt, und mit dem eine ungeheure Wertschätzung der Natur ausgedrückt wird.

Da der Fokus eher auf den atmosphärischen Beschreibungen liegt, wirkten die Charaktere auf mich im Endeffekt relativ blass. Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, an sie heranzukommen, aber wie gesagt wirkte die Geschichte auf mich auch wie ein Märchen, bei denen man in der Regel ja auch eher auf Distanz zu den Charakteren bleibt, weshalb mich das nicht allzu sehr störte.
Im Mittelpunkt der Handlung steht dabei eindeutig die Liebesgeschichte. Das ist insofern schade, als dass dadurch einerseits auf Hintergründe nur im Ansatz eingegangen wird, teilweise hätte ich mich gefreut, mehr zu erfahren. Andererseits konnte ich diese Liebesgeschichte leider kaum nachvollziehen. Das erste Prickeln am Anfang vermochte ich noch nachzuempfinden, aber die großen Gefühle, von denen irgendwann die Rede war, kamen nicht mal im Ansatz bei mir an. Hier hätte ich mir einfach mehr Interaktion gewünscht, mehr gemeinsame Momente und Dialoge, die das vielleicht hätten rüberbringen können. Hinzu kam, dass ich an den Charakter des Love Interests noch weniger herankam als sowieso schon.

Im ersten Drittel durchläuft die Handlung einige Wendungen, von denen ich sehr überrascht war, da ich absolut nicht mit ihnen gerechnet hatte, was bei den vielen Büchern, die ich lese, in der Form selten vorkommt.
Doch auch wenn die Spannung zunimmt und ich das Buch im letzten Drittel so durchlas, fing die Handlung ab dann leider an, vorhersehbar zu werden. Mit den meisten Enthüllungen hatte ich ab dann schon gerechnet. Hinzu kam, dass ich Lilahs Handlungen ab einem gewissen Punkt absolut nicht mehr nachvollziehen konnte und mir ihr Zweck teilweise wirklich nicht mehr so ganz klar war. Dabei ist die Idee an sich durchaus faszinierend. Und auch die Motive für das Handeln sind durchaus vielschichtig, es gibt keine klare Gut-Böse-Einteilung.
Was man aber noch hervorheben sollte, ist die unterschwellige Botschaft, die in dem Buch mitschwingt und die sich gegen Vorurteile richtet, zu der ich aber nicht zuviel verraten möchte, um nicht zu spoilern - doch ganz unerwähnt wollte ich sie aufgrund ihrer Aktualität nicht lassen, da sie mal wieder zeigt, wie viel Bezug auch Fantasy-Romane zu unserer Realität haben können.

Fazit: Märchenhafte Geschichte voller bildreicher Beschreibungen, die die Welt und die Atmosphäre wirklich werden lassen - die Idee ist faszinierend, die Charaktere bleiben aber eher auf Distanz und der Fokus liegt auf einer nicht nachvollziehbaren Liebesgeschichte, die Wendungen sind anfangs überraschend, dann aber zunehmend vorhersehbar und die Handlungen der Protagonistin werden zunehmend unverständlich; nichtsdestotrotz schöne Botschaften, die mitschwingen!

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